Da gibt es tatsächlich was, Tuner mit 10:1-Übersetzung statt der üblichen 4:1 von Bill Rickard
Das ist mir neu! Klingt (und sieht aus) wie ein guter Kompromiss. Kompromiss zwischen was und was?
Na, zwischen Effizienz und Stil / Ästhetik!
Ich habe mittlerweile fast alle Möglichkeiten beim Banjo durchprobiert.
Mein erstes Banjo hatte "friction pegs", sprich eine durchgehende Welle mit der Kopfplatte des Banjos zwischen der Wickelstift und dem Knopf eingeklemmt; die Reibung konnte man mittels einer Schraube justieren. Eins dieser Wirbel fehlte, und mein Vater schnitzte mir eine Holzwirbel, die ins Loch passte - also habe ich auch diese Urform kennengelernt.
Später (1960er Jahre) baute ich neue "friction pegs" nach dem gleichern Prinzip ein. So spiele ich dieses Banjo heute noch. Allerdings mit Nylonsaiten.
Früher hatte ich Stahlsaiten drauf, und das Stimmen war tatsächlich sehr schwierig. Da habe ich mir aus dem Geigenbedarf 5 Feinstimmer gekauft, die ich zwischen Steg und Saitenhalter an den Saiten montierte. Die Reibung der eigentlichen Wirbeln habe ich etwas erhöht. Das Feinstimmen, auch auf der Bühne, war kein Problem mehr!
Mein erstes "modernes" Banjo war ein japanisches Billigteil aus den Kleinanzeigen. Dieses hatte Mechaniken wie bei einer Westerngitarre: Schnecke und Ritzel mit Knöpfen, die seitlich aus dem Umriss der Kopfplatte herausragten. Sie hielten die Stimmung gut, aber (1.) musste ich beim Stimmen mit der linken Hand umgreifen, wenn ich von den hohen zu den tiefen Saiten wechselte, und (2.) sah das irgendwie nicht nach Banjo aus (vielleicht weil die Banjoisten gerne alle Wirbel mir einer Handstellung erreichen wollen.) Also kaufte ich für dieses Banjo Mechaniken mit Planetgetriebe, und zwar die mit einer 4:1 übersetzung. Auch hier ist die Reibung mittels Schraube einstellbar. Auch dieses Banjo ist bühnenerprobt und macht keine Schwierigkeiten.
Ergänzend noch meine Zither-Banjos, die von vorn herein mit Mechaniken der klassischen Gitarre ausgestattet sind, also Schnecke und Ritzel, aber in Schlitzen der Kopfplatte montiert, sodass die Knöpfe zum Spieler hin zeigen (wie beim richtigen Banjo bzw. klassischer Gitarre!) Die sind eindeutig die einfachsten, zu handhaben, und gehören auch zum etablierten Ästhetik des Zither-Banjos.
Cheers,
Jed