Banjo Lefthand

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DaysOfSummer
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Liebe Forumgemeinde,

ich hoffe, ich machen hier nicht ein Thema auf, dass an mehreren Stellen schon diskutiert wurde.
Ich bin momentan auf der Suche nach dem "richtigen" Banjo für mich - und Google leitete mich immer wieder in dieses Forum.

Ich bin musikalisch im Singer-Songwriter-(Folk-)Bereich unterwegs (Damien Rice, Angus&Julia Stone, Glen Hansard, ...), spiele doch recht gut Akustikgitarre und würde mir nun gerne ein Banjo zulegen, dass an der ein oder anderen Stelle den Sound unterstützt.

Saitenzahl? Einige Threads habe ich mir hier schon durchgelesen und so wie es scheint, ist es nicht sinnvoll, sich ein Gitarrenbanjo zuzulegen, oder? Ich gehe schwer davon aus, dass für mich auch ein 5-saitiges Banjo am besten wäre. Was meint Ihr?

Lernen? Was wäre für mich wohl die sinnvollste Weise, Banjo zu lernen? Gibt es gute Lehrbücher? Worauf sollte man achten? "Bringt" mich meine langjährige Gitarrenerfahrung fürs Banjospiel entscheidend weiter oder ist es letztlich doch ein komplett neues Instrument? Wie lange gebt Ihr mir, damit ich aus dem Instrument nicht mehr ganz dilettantsch klinge?

Preis? Wieviel sollte man denn für ein ordentliches Banjo investieren? Da ich Linkshänder bin, macht es das freilich nicht einfacher... ;-) Bei Thomann gibt es zwei Lefthand-Modelle jeweils zwischen 500 und 600€ (je Deering Goodtime-Modelle).

Kaufen? Ich habe bis jetzt ganz wenige Möglichkeiten gefunden, eines zu besorgen bzw. gar vor Ort anzuspielen. Selbst bei Thomann werden die besagten Banjos erst wieder im Oktober/November im Sortiment sein. Kennt Ihr gute Adresse für den Banjokauf (freilich auch online)?

So, jetzt fällt mir vorerst nichts mehr ein. Hoffe, auf die ein oder andere Antwort.

Vielen Dank dafür und beste Grüße! :)
 
Eigenschaft
 
Hallo DaysOf Summer und willkommen im Forum!

Ui, da wird es schwierig mit den Linkshänderbanjos. Die Auswahl ist ja schon für Rechtshänder nicht gerade üppig.

An und für sich rate ich zur Zeit am ehesten zu Recording King-Banjos, da bekommt man zum Einsteigerpreis (ab unter 400€) schon recht gute Instrumente. Ein RK-25 oder RK-35 von Recording King ist jedenfalls für den Bluegrass-Zupfstil sicher besser als ein Deering Goodtime. Recording King gibt es ebenfalls bei Thomann, eventuell kannst Du dort mal nachfragen, ob die prinzipiell ein Lefty für Dich bestellen würden.

Aber vorher solltest Du natürlich wissen, welcher Stil Dich am meisten interessiert. In einem folkigen Umfeld könnte ich mir auch den Clawhammer-Stil ganz gut vorstellen:

http://www.youtube.com/watch?v=DcAlYES2HC4
http://www.youtube.com/watch?v=st0xL85PUfs

Der andere Stil wäre dann Bluegrass, in etwa so:

http://www.youtube.com/watch?v=kSB_KUkb3-4
http://www.youtube.com/watch?v=9Zusq5khHac&feature=related

Für die beiden Stile werden verschiedene Ausführungen von 5-saitigen Banjos bevorzugt, allerdings kann man mit einem Bluegrass-Banjo eher Clawhammer spielen als umgekehrt. Darüber hinaus gibt es auch Folkmusik mit dem 4-saitigen Tenorbanjo, vor allem in Irland.

Deine anderen Fragen kann man eigentlich erst beantworten, wenn Du mal ungefähr die Richtung vorgegeben hast.

Banjo
 
Hi Banjo,

schon mal vielen Dank für Deinen Post!

Oh ja, die Auswahl ist wirklich nicht gerade prickelnd.

Auf jeden Fall werde ich gleich mal die Recording Kings googlen. Vielen Dank auch für Deine Links - leider kann ich diese momentan nicht anhören, habe gerade keinen Sound - wird aber nachgeholt.

Um die Richtung etwas vorzugeben, kann ich dafür meinerseits ein paar Links posten (Ich hoffe, bei den unten folgenden Beispiel ist auch tatsächlich ein Banjo dabei - wie gesagt, kein Sound gerade - aber ich bin recht sicher, dass mich meine Erinnerung nicht täuscht ;) Evtl. steigt das Banjo auch erst später ein.):

William Fitzsimmons:
http://www.youtube.com/watch?v=pIdG1JU81N4
http://www.youtube.com/watch?v=mld3NLHNebw

Angus and Julia Stone:
http://www.youtube.com/watch?v=cDzvSQhTd0s

Beides eher ruhigere Gefilde - Mumfords & Sons wären sicherlich auch noch als Beispiel anzufügen.

Ich hoffe, damit die Vorgaben etwas konkretisiert zu haben. :)

Beste Grüße!
 
So, jetzt hab ich mir Deine Beispiele mal angehört, schöne Musik:great:

Das Banjo scheint auf jeden Fall gezupft zu werden, also wie im Bluegrass-Stil, nur deutlich entspannter;) Theoretisch könnte es auch mit dem Plektrum gespielt sein, bin mir da nicht ganz sicher.

Ob es für diesen Stil spezielles Lehrmaterial gibt, wage ich allerdings zu bezweifeln. Ich vermute, da hat sich jemand selbst einen zur Musik passenden Banjostil erarbeitet, vielleicht ein Gitarrist mit Banjo als Zweitinstrument. Einige der Bluegrass-Grundübungen wären aber auch hierfür eine gute Grundlage, zum Beispiel einige Zupfmuster (engl. Rolls) und naürlich die wesentlichen Akkorde.

Wenn Du nicht anstrebst, Bluegrass, so wie in den mir verlinkten Videos zu spielen, brauchst Du nicht unbedingt eine Bluegrass-Banjoschule von der ersten bis zur letzten Seite durchzuarbeiten. Als ersten Ansatz würde ich mal ein wenig auf YouTube nach Banjo-Lessons suchen, insbesondere nach "Roll"-Übungen.

Als erfahrener Gitarrist kannst Du die Banjo-Akkorde in der üblichen Open-G-Stimmung auch einfach selbst herleiten, indem Du auf der ersten Saite immer zwei Bünde höher greifst, die Saiten 2-4 sind identisch zur Gitarre, nur die erste Saite am Banjo ist ein D statt ein E. Im Web findest Du aber sicher auch Akkordbilder für die wesentlichen Grundakkorde.

Wenn Du es doch lieber systematischer angehen willst, wäre dieses Buch hier eine gute Grundlage:

http://www.amazon.de/Bluegrass-Banj...1487/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1314690905&sr=8-1

Speziell die ersten Kapitel mit den Grundübungen und einfachen Stücken verschaffen Dir auf jeden Fall eine gute Grundlage, ob Du dann weiter in den Bluegrass-Stil einsteigen willst oder mit Deiner Erfahrung als Gitarrist irgendwann eigene Wege gehst, kannst Du Dir ja dann immer noch überlegen;)

Wenn es nicht Highspeed-Bluegrass werden soll, würde ich angesichts Deines Gitarrenhintergrunds annehmen, dass Du schon nach ein paar Wochen solche Banjosachen, wie sie in Deinen Videos zu hören sind, spielen kannst, ohne dass alle anderen panisch aus dem Haus rennen:)

Banjo

Nachtrag: Eben ist mir noch etwas eingefallen, sieh Dir mal diesen Thread an, da spielt Uschaurischuum mit einem Gitarrenbanjo in "High-Strung"-Stimmung wunderschöne Musik, die in Deine Richtung gehen könnte:

https://www.musiker-board.de/mandol...-git/380580-high-strung-six-string-banjo.html

Das hätte für Dich natürlich einige Vorteile: zum einen ist die Stimmung (bis auf die Okatavierung) wie von der Gitarre gewohnt und zum anderen wäre ein Gitarrenbanjo natürlich viel einfacher zum Lefty umzurüsten als ein 5-saitiges Banjo mit dem komischen Wirbel mitten am Hals. Lediglich der Sattel und die Brücke müssten für die geplante Besaitung anders gekerbt bzw, ausgetauscht werden (für die High-Strung-Stimmung von Uschaurischuum sowieso), ansonsten gäbe es nichts zu tun.

Normalerweise bin ich kein so Freund von Gitarrenbanjos, aber mit dieser Stimmung finde ich es recht reizvoll, gerade wenn es ins Folkige gehen soll.

Wenn Dich das näher interessiert, schreib doch was in den Thread dort, vielleicht meldet sich Uscharischuum dann mit weiteren Tipps.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal so als Anregung, falls das Banjo zur Liedbegleitung solo genutzt wird: Deroll Adams (mehrere Clips auf youtube). Ich würde vermuten, dass bei seinem Stil die Gitarrenerfahrung hilfreicher ist als bei Bluegrass.
Wegen der Anspielmöglichkeiten solltest Du vielleicht mal angeben, wo etwa Du wohnst - obwohl ich da generell eher schwarz sehe (der Saitensprung z.B. hat nur eins für Lefties).
Online kannst Du z.B. hier gucken oder nachfragen, ob es was für Linkshänder gibt. Oder Du gehst auf die Website von z.B. Stelling und guckst, wo in Europa deren Banjos zu bekommen sind - die Händler haben evtl. auch was in Deiner Kragenweite...
 
...... Eben ist mir noch etwas eingefallen, sieh Dir mal diesen Thread an, da spielt Uschaurischuum mit einem Gitarrenbanjo in "High-Strung"-Stimmung......

So, da bin ich :)

Es ist sicherlich kein Hexenwerk, ein six-string-Banjo zum Lefty umzumodeln: Steg umdrehen, wie Banjo richtig sagte, mag es Sinn machen, einen anderen Sattel zu beschaffen oder ihn umzudrehen, ggf. umzukerben.
Beim High Strung Tuning sind die Saiten ja im Durchmesser ja alle recht ähnlich, die 1st und 2nd gehören plötzlich zu den etwas dickeren Saiten, lediglich die 6th ist umsponnen. Ich habe am Sattel nichts machen müssen, weil die Saiten durch den Nullbund des Framus Banjos ganz von alleine in die richtige Lage gefunden haben. Keine Ahnung, ob alle sechssaitigen Banjos einen Nullbund haben :gruebel:
Ich denke mal, für Experimente mit dem Nashville Tuning sollte es ein gebrauchtes Instrument durchaus tun, der Gebrauchtmarkt ist ja recht groß, und die Preise sind recht niedrig, es weiß ja niemand so recht, was er mit den Dingern überhaupt ansstellen könnte ;)
 
Hallo,

vielen Dank des Weiteren an Euch drei für Eure Antworten! Das ist alles sehr hilfreich und langsam, aber sicher werden die Vorstellungen konkreter. ;-)

Prinzipiell - und auch für die weitere Zukunft - wäre wohl sicher ein 5-Saiter das Bessere.
Das gestaltet sich aber leider tatsächlich äußerst schwierig bis unmöglich. Ich habe schon bei einigen Geschäften/Läden - in meiner weiteren Umgebung (ich komme aus Nürnberg) durchgeklingelt - kein einziger hatte einen Lefty vor Ort. Also das mit dem Anspielen war eine sehr utopische Vorstellung meinerseits. ;) Bestellung ebenso schwierig, nur eventuell möglich, Wartezeiten, usw... (selbst Mister Thomann)
Und einen 5-Saiter auf Lefthand umbauen zu lassen ist vermutlich nicht möglich, oder?
Bei Ebay gibt es momentan einen Linkshänder:
http://www.ebay.de/itm/5-string-Blu.../260842950132?pt=Gitarren&hash=item3cbb738df4
Wäre das was? Ist allerdings von Stagg - gut, und als Gitarrist halt ich eigentlich nicht wahnwitzig viel davon... :gruebel:

Die Sache mit einem 6-Saiter ist deutlich unkomplizierter. Das wäre sicher kein großer Auswand, auf links zu spannen, und da ist, wie auch schon von Euch angemerkt, auch Angebot da. Da werde ich auf jeden Fall gucken, dass ich einen - recht billig - erstehe, umbaue und dann einfach mal gucke, was damit anzufangen ist - solange das finanzielle Risiko überschaubar ist, wäre es nicht weiter tragisch. ;)
Auch da spuckt Ebay beispielsweise diese aus - ich liste einfach mal auf:
http://www.ebay.de/itm/Banjo-6-sait...reich_und_Zupfinstrumente&hash=item256701c6dd
http://www.ebay.de/itm/Mustang-Banj.../280731062563?pt=Gitarren&hash=item415ce01123
http://www.ebay.de/itm/Banjo-6-Stri...reich_und_Zupfinstrumente&hash=item336b486072
http://www.ebay.de/itm/Restaurieren...t=Antike_Musikinstrumente&hash=item27bdd0a7a1
http://www.ebay.de/itm/Emperador-Gi...reich_und_Zupfinstrumente&hash=item4aae3da471
http://www.ebay.de/itm/50-Jahre-alt...reich_und_Zupfinstrumente&hash=item3cbb91e878
Da was dabei, was eventuell in eine "sinnvolle" Richtung gehen würde? ;)

Kennt Ihr - online - gute Gebrauchtwaren-Shops, bei welchen ich vorbeiklicken könnte?

Beste Grüße.
 
Eigentlich widerstrebt es mir, dir da hereinzureden...

Also, ich wette, dass die Banjos über Auktion längst nicht die Preise erreichen, welche bei den Festpreisen verlangt werden. Wenn schon einen 6-Saiter, dann einen Preisgünstigen.

Zum 5-string von Stagg kann ich jetzt auch nichts sagen. Der Preis erscheint mir etwas hoch angesetzt. Bei Ukulelen hat Stagg einen ganz passablen Ruf, über die Banjos weiß ich nichts!
Schau mal hier, da gibt es einen neuen Lefty von Stagg für € 219.- http://www.musikdiscount24.de/Stagg...fthand-5-Saiter_detail_14478.html?sPartner=12
 
Einen 6-Saiter würde ich mir rein interessehalber - und wie gesagt für billiges Geld - zusätzlich zulegen wollen - Umbau dann kein Problem.

Beim 5-Saiter gebe ich auch gerne etwas mehr aus. Im Bereich um 500€ müsste es doch schon etwas Anständiges geben?! Welche Marke könntet Ihr empfehlen?

Grüße.
 
Richtig, hatte ich auch etwas weiter oben schon mal geschrieben. Banjo hatte mir von Deering eher abgeraten. Habe bei Thomann auch schon angerufen, sind momentan nicht auf Lager und kommen - frühestens, wenn überhaupt, im Oktober/November wieder. Aber das wäre sicher eine Option. Wäre das eventuell qualitätsmäßig was für mich?
 
Nun, wenn Banjo abgeraten hat, ist das für mich relevant! Sorry, ich hatte nicht alles gelesen :redface:

Die längere Lieferzeit sollte ja nicht das Problem sein, auch die Rechtshänder bekommen nicht alle sofort geliefert.
Vielleicht doch erst einmal ein Low-Price Einsteigermodell kaufenn, wie das von Stagg, und dann auf ein richtig tolles Lefty-Banjo sparen?
Oder den Versuch mit dem Deering wagen, und es bei Nichtgefallen zurück schicken?

Ich hatte absolut keine Ahnung, dass es bei den fünfsaitigen Banjos dieses Problem der mangelnden Auswahl gibt!
 
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Das Deering Goodtime in seinen verschiedenen Varianten war eine Zeitlang *der* Tipp in Sachen Einsteigerbanjo. Auch heute ist es noch das meiste Banjo, das man für wenig Geld bekommen kann, wenn man ein in der westlichen Welt gebautes Banjo haben will.

Eines Tages kam dann Recording King daher, die mit Hilfe eines amerikanischen Consultants, der sich auf die Beratung asiatischer Musikinstrumente-Produzenten spezialisiert hat und im Nebenerwerb selber Banjos baut und eines ehemaligen Leiters der Gibson-Banjo-Werkstatt eine Banjofabrik in China hochgezogen haben. Durch das Lohngefälle bekommt man da einfach mehr Banjo für's Geld.

Außerdem hat Recording King, beraten durch die kundigen Consultants, durch sehr originalgetreue Nachbauten der alten Gibson-Konstruktion die asiatische Konkurrenz in die Tasche gesteckt. Deren Produkte reichen vom sehr einfachen Einsteigerbanjo (z.B. das Stagg für 219€) bis zu nicht ganz originalgetreuen, aber recht ordentlichen Instrumenten wie z.B. das Fender FB 59.

Was wollte ich eigentlich sagen, achja;) Das Deering ist schon eine Alternative, wenn es nicht gelingt, ein Lefty von Recording King aufzutreiben. Das wäre immer noch mein erster Schritt, thomann anrufen und fragen, ob die so etwas organisieren können. Für Deinen eher folkigen Ansatz zum Beispiel ein RK-25. Das ist ähnlich zum Goodtime 2, weil es keinen Metalltonring hat und damit holziger und etwas weicher klingt. Beide könnte ich mir zu den von Dir verlinkten Soundsamples durchaus vorstellen. Für gnadenlosen Bluegrass würde ich das Good Time nicht unbedingt nehmen.

Banjo
 
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So, meine Lieben, hier mal ein kleines Update:

Wie Du, Banjo, gemeint hast, habe ich mich erstmal an Thomann gewendet und gefragt, ob man denn einen Recording King Left bestellen könnte. Das wurde aber sofort verneint. Recording King hat nur eine Modell auf in Linkshänderausführung und dieses liegt bei über 1000€ - was mir dann doch erstmal zu happig wäre.

Nun denn habe ich mich also direkt an Recording King gewendet und siehe da, meine Anfrage, ob denn Dein empfohlenes Modell - der RK-25 - auch als Lefty anzufertigen wäre, wurde tatsächlich beantwortet (hat zwar etwas gedauert) und bejaht. 398€ würde das kostet (die "normale" Ausgabe bei Thomann 315€), aber 4-6 Monate dauern.
Aber das ist doch schon mal was! Was meint Ihr? Zuschlagen?

Des Weiteren habe ich mir inzwischen ein gebrauchtes Gitarrenbanjo gekauft. Müsste die Tage bei mir ankommen, hat 40€ gekostet und ist von der (alten DDR-Marke) Musima. Sehr alt, scheinbar gut erhalten - werde es aber eh restaurieren (und umbauen) müssen.
Weiß von Euch jemand zufällig Genaueres über Musima-Banjos?
Jedenfalls für 40€, dachte ich, kann man nicht allzuviel falsch machen... ;)

An dieser Stelle mal wieder ein herzliches Dankeschön für Eure Tipps und Ratschläge! Die waren allesamt sehr hilfreich - und ich komme ja vorwärts auf meiner Banjo-Lefthand-Suche. :)

Grüße.
 
Wenn Du ein Lefty-RK25 für 398€ bekommen kannst, würde ich da zuschlagen, das ist meiner Meinung nach ein besseres Banjo als das minimalistische Good Time, das auch noch mehr kostet. Achte aber darauf, dass es das RK-R25-BR-Modell ist, es gibt auch ein Openback-Modell, das hat irgendwo ein O in der Bezeichnung, das wäre zum Zupfen nicht meine erste Wahl, es ist mehr für den Clawhammer-Stil gedacht.

Musima ist mir ein Begriff, findet man auch oft auf eBay. Für 40€ sicher keine Fehlinvestition und einen Versuch wert. Wenn soweit mechanisch alles in Ordnung ist, nichts klappert und der Hals gerade und stabil ist, sollte einem Umbau nichts im Wege stehen. Das Framus, das Uschaurischuum für seine High-Strung-Stimmung verwendet hat, gilt gemeinhin, wie ein Musima, auch nicht als Krone der Banjo-Schöpfung, trotzdestonichts fand ich die Soundsamples sehr schön. Letztlich klingt alles, was einen Kessel mit einem darüber gespannten Fell und Saiten hat, irgendwie nach Banjo. Der Rest sind Feinheiten;) Wenn Du irgendwann beschließt, beim Gitarrenbanjo zu bleiben, kannst Du immer noch etwas Besseres kaufen.

Banjo
 
Hallo,

so, jetzt gibt es mal ein kleines Update bzgl. meiner Banjo-Künste. ;-)

Inzwischen habe ich tatsächlich ein RK-R25-BR bestellt, da scheint mir sinnvoll zu sein. Und da es wohl erst Mitte '12 fertig und angeschifft sein wird, habe ich jetzt noch ein wenig Zeit, mich auf dem 6-Saiter auszutoben.
Diesen habe ich - wie angekündige - restauriert und auf links gebaut. Nach einer gewissen Eingewöhnungsphase komme ich gut damit zurecht, langsam komme ich auch soundtechnisch voran. Anfangs spielte ich in der normalen Gitarrenstimmung, aber das ist wirklich nicht das Gelbe vom Ei. Man neigt viel zu sehr dazu, Guitar'esk zu spielen. Die offene G-Stimmung macht da schon mehr her - speziell natürlich in Verbindung zu Gitarre bzw. Band. Inzwischen verlagere ich mein Spiel auch hauptsächlich auf die unteren vier Seite - habe mir sogar überlegt, ob ich die - eigentlich tiefe - g-Saite durch eine hohe ersetzte, auf d stimme und einen Art haben Capo auf den 5. Bund spanne, um einen 5-Saiter zu imitieren. Wäre das einen Versuch wert? Schon jemand ausprobiert?
Jedenfalls mache ich gerade "normale" - also 5-Saiter-Banjoliteratur durch und ich komme voran. ;-) Vor allem merke ich an mir immer, ob es mir Spaß macht, wenn ich ohne Weiteren stundenlang an einem Instrument bleiben kann.

Doch ein Beitrag meinerseits ohne Frage wäre ja undenkbar... Also:

Ich würde auf jeden Fall gerne das High-Strung-Tuning von Uschaurischuum ausprobieren. Welche Saiten hast Du hierfür ausgetauscht? Schon "gitarrenmäßig" die oberen vier, oder? Welches Saiten bzw. -stärke würdest Du hierfür empfehlen? Und in welcher Stimmung spielst Du? Normal oder offenes G?

Und noch allgemein nach Saiten gefragt: Welche Banjo-Saiten könnt Ihr empfehlen? Da ich noch maßig E-Gitarrensaiten rumfliegen hat (und ich eigentlich nicht mehr spiele), machte ich es mir einfach und spannte hiervon einen drauf. Möchte nun aber - nach knapp drei Wochen Banjo-Beziehung - eben jene auch positiv aufrechterhalten und mal "richtiges" Material anschaffen. ;-)

Beste Grüße.
 
Wenn Du ein 5-Saiter emulieren willst, würde ich die tiefste Saite wirklich ganz weglassen und bei der zweittiefsten Saite kurz vor dem 5. Bund ein kleines Schräubchen ins Griffbrett reinmachen, unter dem die Saite durch und über den 5. Bund drüber läuft. Also, sofern Dein 6-Saiter-Banjo nicht einen hohen Wert darstellt. Mit 5 Saiten plus einer kurzen fände ich es arg verwirrend und Du müsstest Dich wieder umgewöhnen, wenn dann das 5-Saiter-Banjo da ist.

Sonny Osborne, ein berühmter Bluegrass-Banjospieler ist mal den umgekehrten Weg gegangen und hat sich ein Banjo mit zusätzlicher Basssaite bauen lassen, so dass er 5+1 Saiten hatte. Er hat das schnell wieder gelassen und in einem Interview gesagt, dass er ständig mit dem rechten Daumen (bei Dir wär's der linke) daneben gelangt hat.

Also, entweder wirklich 5-saitig machen und damit schon mal loslegen, bis das Recording King kommt oder eben High Strung, das wären jetzt meine Favoriten, wenn's mein Banjo wäre.

E-Gitarrensaiten und Banjosaiten dürften sich nicht so sehr unterscheiden, mal abgesehen von Loop-End und Ball-End. Ansonsten kann ich Dir nur raten, mal in ein paar Sätze zu investieren und das selbst auszuprobieren, das ist sehr subjektiv. Marken wären z.B. Martin/d'arco (fühlen sich weicher an und klingen heller als andere Marken bei gleicher Stärke), D'Addario (klingen weicher, weniger hart im Anschlag), Pyramid (sehr obertonarm, gut wenn das Banjo sehr grell klingt) und mein persönlicher Favorit GHS. Es gibt auch Unterschiede bei der gewickelten D-Saite, da gibt es (Phosphor-)Bronze, Nickel oder Stainless Steel, aber das ist alles Geschmackssache. Als light würde ich mal die Kombination von 9-20-13-11-9 bezeichnen, Medium wäre dann 10-22-14-12-10, recht viel dicker mag ich persönlich nicht. Probieren geht über Studieren.

Banjo
 

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