Banjo - Einsteiger (Wo Recording King RK-25 kaufen?)

[Wrzlbrmpft]

Hi,
der Bluegrass Sound lässt mich nicht los, das Banjo kommt immer wieder in meinen Fokus - ich liebe den Klang und jetzt möchte ich es spielen lernen. Bela Fleck ist mein Gott (zB das Stück "Natchez Trace", i love it!!!), unerreichbar, klar, aber wenn es für ein paar nette Stückchen reicht, bin ich schon zufrieden.
Meine Geschichte: Ich habe mir vor fast 30 Jahren autodidaktisch Gitarre beigebracht, nichts berühmtes, viel Blues und ein paar Jazz- oder Latin-Stücke, bin Stahlsaiten gewohnt.
Welches Banjo? Meine Preis-Spanne liegt zwischen 300 und 400 Euro, da es sein kann, dass ich nicht oft genug zum Spielen komme und wieder aufhöre. Dennoch leite ich von meinen Gitarrenkenntnissen ab, dass das Banjo auch für den Einstieg eine gewisse Mindestqualität haben sollte.
Nach langen Internet-Recherchen habe ich mich für das Recording King RK-25 entschieden. Das 35er klingt zwar etwas besser (metallischer, brillanter), aber ich bin mir für den Preissprung nicht sicher genug, obs was wird.
Nur: Wo kann ich ein RK-25 kaufen?
Hat jemand ne Idee, gerne auch gebraucht - und wenn es nicht anders geht: gibt es Alternativen?
Und zuguterletzt: Wie kauft man ein gebrauchtes Instrument im Netz wenn man keine Ahnung hat, ob`s was taugt? Gibt es vertrauenswürdige Gebrauchtbanjohändler?
Liebe Grüße!

Roland

PS: Ich möchte kein Open Back

 

[K 2]

Hallo,
ich denke mal beim Musikhaus Thomann .
Ich hab mir vor ca. 1 Jahr ein RK 35 bei Thilo Hain gekauft. War etwas teurer, jedoch war es gleich so eigestellt,dass mann spielen konnte.
Spikes hat er auch schon für die 5.Saite angebracht. Ist nur zu empfehlen.

Gruß
Thomas

 

[Wrzlbrmpft]

Danke Thomas,
leider gibt es bei Thomann das RK-25 nur noch als Openback. Das RK-35 ist gelcih einen ordentliche Hausnummer teurer, über 550 Euro.
Weiß eigentlich jemand den Unterschied zwischen RK35 und RK-37?
Und schieße ich da nicht doch mit Kanonen auf Spatzen?
Bin echt etwas verzweifelt und freue mich über Tipps, ob es nicht doch einen Weg zu einem brauchbaren Instrument unterhalb der 400 Euro Grenze gibt.
Viele Grüße,

Roland

 

[GEH]

Viel mehr Quellen für Recording King als Thomann und Thilo Hain gibt es in Deutschland glaub gar nicht.
Ich würde einfach bei beiden Händlern nachfragen, ob eine Nachlieferung der RK-25 überhaupt geplant ist.
Das läuft sicher über größere Container-Lieferungen aus China und nicht jedes Instrument einzeln.
Wenn schon Nachfrage besteht, kommt ein Instrument auch eher wieder auf die Bestelliste.

 

[K 2]

Hi Roland,
hab gerade auf der Seite von Thilo Hain gesehen,dass er das RK-R-25 hat. Steht leider kein Preis dabei.
Ruf ihn doch einfach mal an.

Thomas


...zum Unterschied zw. RK-35 und RK-37 ist, glaube ich, nur die Lackierung (das Finish).

 

[Banjo]

Irgendwie ist mir dieser Thread durch die Lappen gegangen, jetzt ist schon alles gesagt, bloß noch nicht von mir

Also ja, bei dem Budget wäre das RK-R25 auch meine erste Wahl.

Und ja, Thilo Hain anrufen oder anmailen, auf seiner Seite hat er das 25'er stehen:

http://thilohain.com/8.html

Und ja, beim Thomann (wenn er es denn gerade hätte) ist es meist etwas billiger als bei Thilo Hain, dafür sind die Banjos bei Thilo Hain vernünftig eingestellt und mit Caponägeln für die 5te Saite versehen.

Und ja, Unterschied zwischen dem 35'er und dem 37'er ist das Finish, dann gibt es noch das 36'er, das hat einen Mahagoni-Hals (statt Ahorn), taucht hierzulande aber eher selten auf.

Banjo

 

[Wrzlbrmpft]

Hallo ,
habe gestern das RK-25 bei Thilo Hain bestellt, er hatte noch eins, bei Thomann sind sie aus.
Freue mich sehr, ab Weihnachten geht`s los!
Danke für eure Beratung, die mich letztlich auch zu Thilo geführt hat. Viele Grüße und schöne Weihnachten!
Roland

 

[Wrzlbrmpft]

Moin!
Weihnachten war so schön, wie lange nicht mehr: mein Banjo wurde entpackt und: genial! Das RK-25 lässt sich super easy greifen, jedenfalls im Vergleich zu meiner Westerngitarre, nach einer knappen Woche kann ich schon bei mittlerem Tempo Cripple Creek spielen. Die Internet Tutorials helfen gut, für die Hand und Fingerhaltung werde ich noch ein paar Stunden nehmen.
Allerdings gibt es ein Problem: Das Instrument ist sehr laut und recht schwer. Das heißt, dass ich zu Hause abends kaum üben kann (Kinder, Nachbarn) und wegen des Gewichts werde ich es kaum auf Bahnreisen mitnehmen. Wenn mir das Spielen also in drei Monaten noch halbsoviel Spaß macht wie jetzt, werde ich mich wohl nach einem Reisebanjo umsehen. Gibts da Empfehlungen für ein eher leises Openback-Instrument? Kennt jemand das Deering Goodtime, scheint so ne Art Klassiker zu sein, oder?
Freue mich über Tipps!

Viele Grüße!

Roland

 

[GEH]

Fluch und Segen ...
Die Lautstärke ist eigentlich der Vorzug eines Banjos, du brauchst nicht gleich eine Verstärkung , wenn du z.B. mit einer Geige zusammenspielst.
Bei anderen Instrumenten erfolgt hier immer gleich der Ruf nach Pickup und Amp.

Also die mir bekannten Openback-Instrumente sind auch nicht leise.
Aber ich hab das hier gefunden:
https://www.thomann.de/de/abm_4220_banjo_mute.htm

Wäre eine Frage an die erfahrenen Banjo-Spieler, ob das hilft.
Ich kenne Dämpfer von der Geige, da hilft es aber nur begrenzt.

 

[Banjo]

So ein Dämpfer macht ein Banjo schon leise, aber erhöht auch das Sustain ziemlich extrem, da ist es schwer, noch den Roll rauszuhören. Ich mag die Dinger nicht.

Ein Openback ist schon etwas leiser und lecihter. Wie wär's mit einem "Travel Banjo"?

http://www.goldtone.com/products/w/c/37/travel-childrens-banjos

Banjo

 

[GEH]

Ein Openback ist schon etwas leiser und lecihter.

Wie ist das eigentlich, wenn du ein Kissen hinten reinlegst, das Ding ist ja offen.
Klingt wahrscheinlich auch blöd - oder?

 

[Banjo]

Man kann ein Banjo schon mit Handtüchern oder ähnlichem ausstopfen und das macht es auch etwas leiser. Viele machen das auch um die Feedbackgefahr bei der Verwendung eines Tonabnehmers zu reduzieren. Wenn man viel reinstopft wird allerdings auch das Sustain etwas mehr, wenn das Fell stark abgedämpft wird. Probieren geht über Studieren.

Leichter wird es dadurch allerdings nicht

Banjo

 

[saitentsauber]

Ich kenne einen recht guten Banjospieler, der sich für die rechte Hand eine Technik draufgeschafft hat, die sein Banjo nicht lauter klingen lässt als eine gezupfte Gitarre...

 

[Wrzlbrmpft]

Hm. Nicht einfach, die Sache mit der Lautstärke, gehört einfach zum Charakter des Instruments, das dachte ich mir schon. Bläser und Streicher kennen das Problem.
- Leise Spieltechnik klingt prima, vielleicht mag der Erfinder was dazu schreiben?
- Dämpfer, da überwiegen offenbar die Nachteile, ist aber vielleicht einen Versuch wert.
- Also, sollte ich beim Spielen bleiben, kommt über kurz oder lang ein Alternativbanjo. Das Goldtone CC-50TR könnte so ein Leise-Übungsbanjo werden und ein Begleiter für Reisen oder am Lagerfeuer, wenn nachts die Luftfeuchtigkeit ansteigt...
Danke schon mal.
Noch eine Frage: In einem Video über Earl Scruggs ist ein Interview mit meinem Banjo-Idol Bela Fleck (tolles Interview übrigens), der darin ein Liedchen anstimmt, das sowohl Bela Fleck als auch der Moderator kennen - nur ich nicht und ich würde es sehr gerne lernen. Falls also jemand eine Idee hat, wie es heißt, ev. sogar Tabs... ist bei 5:07 in diesem Video:



Thanks und ein klangvolles 2015 euch allen!

Roland

 

[Banjo]

Das ist die "Ballad of Jed Clampett", einst die Titelmelodie der Fernsehserie "Beverly Hillbillies". Dort geht es um einen Hinterwäldler, der Öl findet und mit seinem neu erworbenen Reichtum nebst Familie nach Beverly Hills zieht und dort mit seiner ländlichen Lebensweise für allerlei Chaos sorgt.



Flatt&Scruggs hatten in der Sendung öfters Gastauftritte. Die Banjo-Tabulatur ist im Scruggs-Buch.

Banjo

 

[Wrzlbrmpft]

Du kennst es. Mit Literaturhinweis und Video - ich bis sprachlos.
Chapeau! Und Danke.
Guten Rutsch!

Roland

 

[saitentsauber]

- Leise Spieltechnik klingt prima, vielleicht mag der Erfinder was dazu schreiben?

Ich werde ihn bei Gelegenheit mal fragen - fürchte aber, dass eskeine "Technik" ist, sondern er so lange rumprobiert hat, bis seine Umwelt zufrieden war.

- Also, sollte ich beim Spielen bleiben, kommt über kurz oder lang ein Alternativbanjo.

Mir ist in dem Zusammenhang heute eingefallen, dass ich mal ein Instrument gesehen habe, das in etwa den Korpus einer Mandola hatte, aber die Besaitung eines 5-string (natürlich mit weniger Bünden). Es klang zwar nicht wie ein Banjo - halt ganz eigen, weil ohne Tonring und Fell, aber doch für meine Ohren ganz ansprechend. Und es war eher leise...

 

[Banjoree]

Jeder Banjospieler sollte in der Lage sein, auch leise zu spielen. Das gehört einfach dazu. Man bekommt mit einfachem Leisespielen auch ein Resonatorbanjo auf annähernd Zimmerlautstärke. Leider nur annähernd...

Der Haken ist nur, dass man auch laut spielen können sollte und auch das will geübt sein. Ich hatte mal einen Banjoschüler, der saß tagein tagaus verschüchtert in seiner hellhörigen Etagenwohnung und war kaum auf einigermaßen dynamische Lautstärke zu bekommen, weil er es nie üben konnte.

Der Hybrid aus 5-string Banjo und Mandola heißt z.B. bei Goldtone „Banjola“ und ist SEHR leise, im Bandkontext nur mit Verstärker brauchbar. Das Ding klingt ein wenig wie ein Banjo mit dickem Dämpfer drauf. Hat reichlich Sustain, kann man aber wahrscheinlich auch nachts in einer Wohnung mit Papierwänden spielen. Damit kann man immerhin üben, kräftig in die Saiten zu greifen, aber wie man den Klang bei einem richtigen Banjo modelliert, kann man damit leider nicht üben.

Es gibt übrigens auch kürzere (meist Open Back) Banjos, häufig A-Scale Banjos genannt, weil sie zwei Bünde kürzer als „normale“ Banjos sind. Die sind recht gut zu transportieren, aber auch nicht leiser als längere Banjos. Es sei denn, man transportiert sie so weit weg, dass sie nicht mehr zu hören sind…

Wie heißt es noch? „Musik wird oft nicht schön gefunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden.“

 

[saitentsauber]

Der Hybrid aus 5-string Banjo und Mandola heißt z.B. bei Goldtone „Banjola“

und ist jedenfalls nicht das Instrument, das ich gesehen habe. Ich war gerade auf der Site von Goldtone: Die Banjola hat Tropfenform und einen "standard 5-string banjo neck"; sie dürfte damit genau so sperrig sein wie ein normales Banjo (wenn auch leichter). Das, was ich gesehen habe, hatte einen runden Korpus von schätzungsweise 30 cm Durchmesser und einen sehr viel kürzeren Hals.