Bands live abmischen

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Hallo zusammen,

ich möchte meine Skills in Sachen Live mixing verbessern und wollte fragen, ob ihr mir hier was an Literatur und oder Tools empfehlen könnt.
Gerne würde ich an meinem X32 unterschiedliche Spuren einspielen um dann ein wenig mit Limiter, Kompressor etc. experimentieren zu können.
Über jeden Tipp und jede Hilfestellung wäre ich dankbar.

VG
Adrian
 
Die Frage für mich ist:
Welche Skills bringst Du mit? Bist Du mit den grundlegenden Funktionsweisen von EQ, Limitern, Kompressoren etc. vertraut? Wenn nein, dann kann man Dir natürlich entsprechende Hinweise auf Literatur geben.

Wenn ja, dann macht Übung den Meister. Am besten einem erfahrenen Mann / Frau auf die Finger schauen und sich "live" Tipps abholen.
 
Wenn du Material zum Üben suchst:
https://www.cambridge-mt.com/ms/mtk/
https://www.telefunken-elektroakustik.com/multitracks/
https://www.telefunken-elektroakustik.com/livefromthelab_season/3/

Allerdings mischt man Live bis zu einer gewissen Größe immer additiv zu dem, was akustisch von der Bühne kommt. Das lässt sich mit Multitracks bzw. virtuellem Soundcheck nicht nachbilden.
Ein weiterer Unterschied ist der Pegel im Vergleich zum Mischen zu Hause und das damit verbundene unterschiedliche Klangempfinden. Ebenso gibt es teils deutliche Unterschiede in der tonalen Charakteristik der jeweiligen Wiedergabesysteme.
 
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Vielleicht hilft es: http://www.mix4munich.de/portal.htm

Aber vergiss nicht, dass Du quasi unter Laborbedingungen mischen übst. "Draussen" dann hast Du ein dröhnendes Drumset und einen aufgerissen Gitarrenverstärker, gegen die Du erstmal den Gesang hörbar machen musst, aber ohne dabei in Feedbacks reinzulaufen. Dann jammert der Sänger, dass er sich über die (aus Budget- und Geizgründen zu kleinen und zu schwachen) Monitore nicht hört, und der Bassist fragt, ob er seinen Bass nicht etwas auf die Monitore kriegen kann, er findet das nämlich schön, wenn er so richtig im Sound baden kann. Dabei produziert er eh schon das lauteste Signal im Raum...
 
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Abgesehen von der Raumakustik, die von Veranstaltungsort zu Veranstaltungsort variiert.

Wegen all dieser oben genannten Punkte, behaupte ich einfach mal, dass man Live-Mischen nur beim Life-Mischen üben kann. Alles was Du zuhause machst, hat quasi Studio-Charakter.
 
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Zuhause sammle ich Erfahrung beim Aufnehmen.
Und dann beim Aufnehmen gibt es noch Erkenntnisse bezüglich Mikrofonierung, die man beim Live Gig anwenden kann.
Da habe ich mich an die Abnahme von Percussion und Drumset heran getastet und zwar, indem ich die Spuren angehört habe und auf Übersprechen, aufgenommenem Klang (gegenüber den im Raum empfundenen Klang) und die Verteilung auf die Spuren bewertet habe.
Da bekommt man ein Gefühl dafür, was wie und wo wie stark überspricht, was Mikrofonpositionierung ausmacht ... Auch dafür, was welcher Mikrofontyp überhaupt leisten kann.
Wie hoch man z.B. einen Low Cut bei Overheadabnahme setzt (je nachdem, was man einfangen will).
Oder auch, dass man sich bei Becken neben dem bewusst wahrgenommenen zischeligen Sound auch noch ein niederfrequentes Dröhnen einfangen kann, wenn man versucht, ein Mikro an einem Stativ mit Becken anzubringen ...
Diese Erkenntnisse kann man dann beim Live Event anwenden, um bei einer gegebenen Situation das Beste rauszukitzeln. (Und nein - es geht nicht immer ideal - manchmal ist es auch nur Schadensbegrenzung).

Aber Live kannst du nur Live üben wegen der Nebeneffekte (und die wurden von den Kollegen ja schon genannt)

Mir helfen auch die "kannst du mal den Mixer übernehmen?" bei einer Open Stage. Da bekommst du frei Haus alle möglichen Quellen (Laute Sänger*innen aber auch Piepsestimmen, Akustikgitarren, die man erst mal mit dem EQ behandeln muss, damit sie halbwegs klingen ...) Gerade bei den Gitarren ist bei besagter Open Stage nur die Taylor eines Mitorganisators und meine Ovation unkritisch (Low Cut so um die 80 Hz reicht, sonst alles flat), was sonst kommt ist Arbeit. Bei manchen Besetzungen reicht es, das Verhältnis auf dem Monitor in etwa dem der Front einzustellen und die Band regelt Lautstärkeabgleich und Dynamik selber, bei anderen Acts bist du ständig am Nachregeln, weil das sonst extrem unausgewogen ist. Insgesamt ist das eine gute Übung.
Wenn du bei so etwas regelmäßig aushelfen kannst, wird dich das sicher weiterbringen.

Ich kann durch meine Erfahrung (und Übung) recht gut Akustik-Gruppen abmischen, auch mit kritischeren Instrumenten, mit denen manchmal sogar erfahrene Tontechniker Probleme haben.
Dafür habe ich ein Problem mit lauten Gruppen. Ab einem bestimmten Level streiken meine Ohren.
 
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Man kann live mischen nur durch live mischen perfektionieren. Das ist wohl klar.
Aber, ich finde den Ansatz, mit Multitrack Projekten an einem Mischpult daheim zu arbeiten, für sehr sinnvoll. Denn da kann man in aller Ruhe das Mischpult kennen und bedienen lernen, ganz ohne dem Stress bei Live-Konzerten.
Wichtig ist, die Konzepte hinter den Mischpulten zu verstehen. Da ist es dann auch ganz gut, sich erst mal auf eines zu konzentrieren. Ich mache das inzwischen regelmäßig wenn ich ein mir unbekanntes Pult mal zum durchtesten bei mir habe. Da fange ich auch mal mit einem Multitrack Projekt an. Ich habe da inzwischen genug Live Mitschnitte, mit denen ich das mache. Die oben genannten Multitrack Projekte aus dem netz nehme ich inzwishcen nur, wenn ich mit für mich neuen Aufgaben konfrontiert bin und da schon daheim mal mir eine Strategie für den Live Job erarbeite.
Das führt mich zum nächsten Tipp von mir. Versuche immer, wenn es nur geht, die Konzerte sowohl als Mehrspurmitshcnitt als auch den Summenmix mit aufzuzeichnen. Dann kannst du daheim dann das eine oder andere kontrollieren, wie es dir beim Job gegangen ist. Sind die Quellen gut genug abgenommen? Da kann man die Aufnahmen aus dem Netz auch als Referenz benutzen, die sind sicherlich nicht von schlechter Qualität. Wie klingt der Stereomix? das ist zwar oft nicht ganz einfahc zu beurteilen, speziell wenn man es mit einem hohen Pegel auf der Bühne zu tun hatte, da ist dann auf dem Stereomix eher nur das zu hören, das auf der bühne eher zu leise war (Keys, Stimmen usw.) während die lauten Instrumente (Drums, Gitarren, Bass) wohl eher zu leise sind. Auch das kann dir helfen, Probleme beim nächsten Job zu lösen, z.B indem man den lauten Musikern sagt, dass sie eben z laut sind. Die Reaktionen sind dann wohl eher shcnippisch, aber wenn die Band wirklich Interesse an einem guten Live Sound haben, werden sie da richtig reagieren. Und mit dem Live Mitschnitt kann man dann auch daheim wieder nachmischen, und schauen, ob da noch was zu verbessern geht (es gibt immer was zu verbessern) und wie man das machen kann.

Bestimmte Dinge, wie z.B Boxen vom EQ her einstellen usw. kann man auch ganz gut mal zu hause üben. Dazu brauchts Boxen und ein Mikro und dann gehts schon los.

Also würde ich unbedingt raten, daheim so viel wie nur geht zu üben, genauso wie bei einem Instrument. Live ist dann noch immer einiges, das man beachtne muss, aber dazu brauchts eben einen geübten Umgang mit dem Mischgerät.
 
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Da bekommt man ein Gefühl dafür, was wie und wo wie stark überspricht, was Mikrofonpositionierung ausmacht ... Auch dafür, was welcher Mikrofontyp überhaupt leisten kann.
Da sind die Grenzen zwischen "Wow, super" und "Heilige Sch..., echt gruselig" sehr eng. Gerade beim Drumset können Zentimeter zwischen gut und böse schon entscheiden.
Auch bei den Mikros gibt es "Diven", die einem schon Nerven kosten können. Bei anderen brauchst praktisch "gar nichts" machen und sie klingen immer gut.

Leider gibt es da keine "shortcuts" - das ist wohl ein längerer "trial-and-error-"-Prozess. Wie gesagt: Übung macht den Meister.
 
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Ich möchte die bisherigen Antworten mal um eine Auflistung ergänzen, was meiner Meinung nach die Teilkompetenzen sind, die man für einen guten Livemix braucht:
– Mikrofonierung (Haensi hat es angesprochen, Schlagzeug kann anspruchsvoll sein)
– Einsatz von EQ
– Einsatz von Kompression
– Einsatz von zeitbasierten Effekten (Hall & Delay)
– Schnelle und sichere Bedienung des Mischpults
– Aufbau und klangliche Anpassung einer PA
– Akustik: welche Klangquellen inklusive von mir aufgestellten Boxen tragen was zum Hörerlebnis bei? Wie ist die Interaktion mit dem Raum?
– Kommunikation mit Band und Veranstalter im Vorfeld
– Kommunikation mit Band und Veranstalter bei der Veranstaltung, inkl. Soundcheck
– Einiges an technischem Wissen, z.B. wie Brummschleifen entstehen, unterschiedliche Arten von Mikrofonen, Kabeln, ...
– Zu guter Letzt: eine Vorstellung davon, wie es klingen soll – und die Fähigkeit, sinnvolle Kompromisse einzugehen, wenn man muss (also quasi immer =))

Du siehst: einiges davon kann man grundsätzlich zuhause üben, und das ist von dir ein sehr guter Ansatz. Anderes wiederum nicht. Einiges ist an konkretes Equipment gebunden, anderes so ziemlich allgemeingültig. Wie schon gesagt wurde, Übung macht den Meister. Vielleicht hilft dir die Übersicht ja dabei, auszuwählen, wann du woran arbeiten möchtest. :) Fachliteratur hab ich nie gelesen, sondern viel im Internet, direkt von anderen und auf eigene Faust in der Praxis gelernt. Was nicht heißen soll, dass Fachliteratur eine schlechte Idee ist. Ich habs nur selbst nie auf dem Weg probiert.

Ich wünsch dir viel Erfolg und viele schöne Veranstaltungen hinterm Mischpult! =)
 
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Wichtig ist, die Konzepte hinter den Mischpulten zu verstehen.
Deshalb fragte ich ja:
Welche Skills bringst Du mit? Bist Du mit den grundlegenden Funktionsweisen von EQ, Limitern, Kompressoren etc. vertraut? Wenn nein, dann kann man Dir natürlich entsprechende Hinweise auf Literatur geben.
Gleiches gilt natürlich auch für Mischpult, PA, etc.

Die Frage war ja:
ich möchte meine Skills in Sachen Live mixing verbessern und wollte fragen, ob ihr mir hier was an Literatur und oder Tools empfehlen könnt.
Und hier sage ich klar:
Ja, man kann Literaturempfehlungen geben, um die Konzepte des Equipments zu verstehen; und es macht auch Sinn, sich mit dem vorhandenen Equipment praktisch auseinander zu setzen, um schnell zu wissen, wo man hinlangen muss, um das, was man machen möchte, zu erreichen.

Aber es geht dem Fragesteller - wenn ich das richtig verstehe - um seine Live-Mischer-Fähigkeiten. Und da kann ich dann nur sagen: Mit Literatur und Tools kommst Du da nicht viel weiter. Hier braucht es praktische Übung. Und ohne das oben genannten Wissen (wie funktioniert ein Mischpult, EQ, Kompressor, etc.) würde ich mich auch nicht trauen, überhaupt ans Life-Mischen zu denken! Das ist eigentlich das 1x1.
 
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Finde jemand, der mischen kann und schau daß du mithelfen kannst. Dabei lernst du. Der Teil wie die Technik funktioniert ist der einfachste, die richtige Welt mit Bühne und Musikern ist so komplex daß die Theorie nach 5 Minuten auf die Nase fällt.
 
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Wow!!! Vielen vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Bin baff!!! Dankeschön. Ich sehe das genauso, dass "Übung macht den Meister" einen erst so richtig voranbringt. Nur - wer lässt mich an das Pult um eine Band zu mischen, wenn man noch kaum praktische Erfahrungen gesammelt hat. Hauptsächlich hab ich ne 4 Mann Kombo mit Konservenmusik (DJ) gemischt - also ohne Instrumente.
 
Ich kenne viele Kollegen, die mal in einem Jugendzentrum, Vereine für Pop/Rock Kultur usw. begonnen haben. Da wird meist der Staffelstab von einem etwas länger dienenden an die Jungen übergeben, inklusive Einschulung und Unterstützung. auch kann man, so wie es bei mir war, bei einer jungen Band als "Bandtechniker" anfangen und mit der Band mitwachsen. Oder man heuert als Freelancer/Azubi bei einer Eventtechnik Firma an. Es gibt da viele Ansätze, wichtig dabei ist immer der Drang es tun zu wollen.
 
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Nur - wer lässt mich an das Pult um eine Band zu mischen, wenn man noch kaum praktische Erfahrungen gesammelt hat.
Viele von uns haben so angefangen und es gibt ne Menge nette Leute, die damals wie heute gerne helfen, wenn jemand ernsthaft Interesse zeigt. (siehe auch hier im Forum) Meine zwei Azubis haben so angefangen, standen mit rotem Kopf neben dem Pult und haben gesagt, daß sie sowas auch gern machen würden. Zwei Jahre später dürfen die alleine Shows mischen, gelegentlich schau ich ihnen über die Schulter, nicht weil sie es brauchen, sondern weil es sie bei streßigen Shows beruhigt daß ich im Notfall da bin. Außerdem dürfen die Jungs immer ins Studio und mit den teuren Spielzeugen machen, weil ich weiß, daß sie zuverlässig sind.
Es fängt so an, daß du mitläufts, Kabel /Amps /Zeug schleppst, dabei mit ansehen kannst, wie was aufgestellt wird und warum. Du lernst, wie was verkabelt wird und warum. Jeder kann so einen Helfer brauchen und mit der Zeit lernt man alles technische (das ist der kleinere Teil) und das beurteilen von Audio (das ist der große Teil, den man nur in der richtigen Welt lernen kann und nicht in der Theorie). Dann kommt mal der Tag, an dem mußt du eine Show alleine abbauen oder aufbauen und so weiter.
Das entscheidende ist das Interesse .. und die Zuverlässigkeit. Den Rest kannst du lernen.
 
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Gibt´s eigentlich gute Freeware mit der mal die PA einmessen kann, wie beispielsweise der (kostenpflichtigen) SMAART Software?
 
Wenn es erst mal was ganz einfaches sein darf, nimm doch die im X32 eingebaute Funktion des Rosa Rauschens. Da gibt es viele Beispielvideos auf YouTube zu wie man das macht. Es gibt mit einem Messmikrofon zwar bessere Ergebnisse, aber rein zum testen/spielen reicht auch ein gewöhnliches Mikrofon. Aufrüsten und verbessern kann man natürlich immer, aber übe mal mit den Bordmitteln. Da kommen erstaunliche Erfolge bei raus.

Beispiel:

View: https://www.youtube.com/watch?v=Kez1LIHbevY
 
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Gibt´s eigentlich gute Freeware mit der mal die PA einmessen kann, wie beispielsweise der (kostenpflichtigen) SMAART Software?
Vielleicht hilft dir dieser Thread ein wenig: https://www.musiker-board.de/thread...-pa-einmessen-und-was-genau-bringt-es.745781/

Da wird auch etwas Software erwähnt:
bzw

Wobei ich schon anmerken will, dass solche Programme das nicht alles von selber erledigen und auch keine konkreten Antworten liefern im Sinne von "Du musst jetzt bei 360 Hz 6 dB raus ziehen und bei 1200 Hz 2 dB dazu geben." Sie zeigen dir nur die aktuelle Lage ein an dem Ort an dem Du dein Messmikrofon aufgestellt hast. Und das auch nur so gut, wie es halt das Mikrofon einfangen kann. Wie du mit diesen Daten umgehst bleibt dir überlassen. Also ist es erst mal wichtig zu lernen dass man keinen Mist misst und dann das gemessene auch folgerichtig zu interpretieren. Da das ganze noch dazu über sehr abstrakte Messkurven und Diagramme geht, ist da schon sehr viel detailliertes Wissen über die Materie Akustik notwendig. Für Neueinsteiger ist das extrem schwere Kost.
oft ist es anfangs einfacher, mal nur mit den Ohren zu messen.
 
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