Bands - eine Plage - ein Virus - AHHHH

mYa
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Mal ne Frage, war das vor ein paar Jahren mal anders oder hab ichs früher net gemerkt, weil ich gerade erst das Alter erreiche, zumindest einen kleinen Teil der Welt überhaupt bewusst wahrzunehmen?

Aber: Tauchen überall jetzt Bands auf, Bands, Bands, Bands....?

Wohne in einer fast 8000 Einwohner großen Stadt mit lauter Kaffs drum rum und vor zwei Jahren wollte ich ne Band mitm Kumpel gründen und da hetts net geklappt und seit nem halben Jahr dannach tauchen alle paar Monate neue Bands auf...
jetzt wos endlich mit ner Band geklappt hat gibts mindestens 10 Nachwuchsbands + Bands mit Leuten zwischen 20-40 + Bands, mit Scheintoten

Und meine Mutter lästert auch schon über diese Plage. Das versaut mir doch etwas die Sache, insbesonders da wir auch noch covern und wir in der Band eigentlich zu verschieden sind um uns wirklich von dem Kram loszureißen oder wenigstens mal was NEUES, WITZIGES, ALTERNATIVES zu covern. Ich möchte jetzt nicht sagen: ich bin in ner blöden Band. Aber vor 2 Jahren hätte ich kein Problem gehabt so ne Band zu gründen :D Nur jetzt gibts Bands wie uns im Überfluss...und das hier aufm Land!!!

Wie sieht das bei euch aus? Liegt das daran, dass jeder IRGENDWIE Gitarre spielen muss? Dass momentan der Rock/Emo-Trend um ist und nicht mehr HIp Hop oder Trance...oder liegts an mir? mhh
 
Eigenschaft
 
Naja ich komm aus dem Ballungsraum Mannheim/Heidelberg. Nun und was in Mannheim dank der Pop-Akademie in sachen Musiker und bands passiert ist unglaublich. Und dann bedenkt man noch die Zahl drer die im Underground ohne jegliche verbindung zur Pop-Akademie musizieren. Ich blick kaum noch durch.
Man muss sich nur mal die Progamme von den Clubs in seiner unmittelbaren Nähe anschauen. Mir kommt es vor das es soviele Regionale Bands gibt das sie wenn sie einmal aufgetreten sind eigentlich kaum eine Chance haben nochmals dort aufzutreten weil es zuviele Bands gibt. Ist aber natürlich nicht so, empfinde ich nur so.

Klasse hebt sich immer ab von der Masse.
 
Schlechte Zeit. Musik ist immer weniger wert und gleichzeitig machen immer mehr Leute Musik. Habe kürzlich ein neues projekt gestartet, alles professionell aufgezogen, interaktiven Handlungsspielraum für potentielle Hörer geschaffen, Werbung gemacht ....und dennoch - kein Feedback. Das war sogar vor gerade mal 5 Jahren noch einfacher.
 
Joah, ist mir auch aufgefallen in den letzten Jahren. Damals, anno 2000, als wir unsere erste Band gegründet haben, da war das alles noch ganz anders ^^

Heute ist es aber auch viel einfacher, sowas durchzuziehen. Klar, wenn ich "damals" sage, dann ist das eigentlich grade mal ein paar Jahre her, aber es hat sich mMn sehr viel getan in der Zeit.
Heute kann sich jeder ein komplettes Gitarrenset für 100€ anschaffen (über die Qualität reden wir hier mal nicht), sich auf YouTube ein paar Lessons zu den Lieblingssongs anschauen, hier im Musikerboard ein Topic aufmachen "Wie klinge ich wie Kirk Hammet?" und dann mit den Freunden loslegen. Über Internetportale findet man immer wieder Gigs, mit Homerecording kommt man schon mit einfachsten Mitteln an die Qualität früherer CD-Produktionen ran.
Dazu tauchen auch überall Workshops auf, die junge Bands fördern und Newcomerfestivals, die diese auf die Bühne bringen.
Zudem findet man als Musiker heute viel schneller zu Gleichgesinnten, als das früher der Fall war. Man braucht nur in 4-5 Internetportalen zu inserieren, dann wird man früher oder später schon fündig.

All diese Faktoren führen dazu, dass es haufenweise neue Bands gibt, die aber oftmals auch nicht über die ersten Monate herauskommen.
Man sucht sich ein paar Leute zusammen, ist hochmotiviert, covert ein bisschen oder schreibt 1-2 eigene Songs, macht ein paar Gigs, aber dann merkt man, dass es doch irgendwie nicht klappt, dass man doch verschiedene Vorstellungen innerhalb der Band hat usw.

"Früher", so war das zumindest bei uns, ist man da ganz anders ran gegangen. Da haben sich ein paar Leute getroffen und gesagt "Hey, wir hören doch alle das gleiche, sind gute Kumpels und stehen auf Musik - lasst uns doch ne Band gründen!".
Ist zumindest so mein Eindruck... früher hat man sich das noch gut überlegt, ob man so was wie ne Band aufziehen will. Heute probiert mans halt mal und wenns nicht klappt... was solls?

Auf der einen Seite ist es natürlich schön, dass sich viele junge Leute für das Thema interessieren, auf der anderen Seite hast du schon recht und der Markt wird irgendwie kaputtgemacht damit.
Aber vielleicht ist das wirklich nur so ne Art Modeerscheinung und geht wieder vorüber ;)
 
Also bei uns in der Umgebung ist es so, dass es zwar relativ viele Bands gibt, sich das aber meines Erachtens nicht zu "damaligen" Zeiten geändert hat.
Nun ist allerdings hier nördlich der Elbe auch Provinz angesagt...

Naja, einige Bands schaffen es...und bekommen sogar Plattenverträge und Festivalgigs...andere sind sowieso nur zum Ausspannen gedacht, und bleiben da auch....tja und einige lösen sich auf, andere gründen sich.....allerdings nicht wirklich übermäßig..

Meine Erfahrung ist nur, dass man hier sehr schwer auf "Musiker" trifft, die auch ernsthaft hinter ihrem Hobby/ ihrer Leidenschaft stehen.
 
Ich denke es ist schwer zu sagen, ob sich dieser Tage wirklich mehr Leute entschließen eine Band zu gründen, oder ob wir einfach nur mehr darauf achten, weil wir jetzt mit im Getriebe hängen.
Wenn man in einer Band spielt denke ich will man sich auch informieren wie zurzeit die Szene in seiner Stadt, seinem Landkreis, seinem Bundesland vielleicht sogar aussieht. Und da bekommt man halt unweigerlich Sachen wie Bandneugründungen mit.
Ich für meinen Teil muss sagen, dass sich bei mir in München nicht unbedingt mehr getan hat als in den letzten Jahren. Kann aber auch sein, dass ich nicht so viel mitbekomme, weil ich eher auf Bands in meiner Musikrichtung achte. Und bei Funk, Reggea, oder Classic Rock (komischer Ausdruck, aber ich benutze ihn einfach mal, weil mir kein anderes Wort dafür einfällt) bilden sich denke ich nicht allzu viele Bands zur Zeit. Eher so im Bereich Metal oder Punk.
 
Zum Glück gibt's noch genug "Nischen", in die sich nur wenige trauen, wenn überhaupt. Die meisten Bands da draußen dürften Metal spielen, gefolgt von Top 40. Aber Funk (auch @KnutKnut) beispielsweise findet man nur selten. Liegt wohl auch daran, daß Funk spieltechnisch anspruchsvoll und alles andere als aktuell ist.

Na gut, wenn's nach Spieltechnik ginge, müßte es zehnmal mehr Ramones-Tributebands als ABBA-Tributebands geben...


Martman
 
ich würd sagen das liegt daran, dass es momentan eine große anzahl von neo-boygroups gibt, denen die labels instrumente in die hand gedrückt haben, ihnen ein "Retro-Indie-Rock" image verschafft haben und sie dementsprechend "alternativ" vermarkten a la Mando Diao, The Kooks und konsorten...


aber keine sorge ;)
es gibt vllt. viele leute, die musikinstrumente besitzen und diese einigermaßen spielen, Musiker hingegen sind trotz allem mangelware :cool:


und:
hier in meinem kaff passiert das gleiche, aber ich bin schon eine ziemlich lange zeit in der szene und es gibt hier nichts wirklich ernst zu nehmendes. die meisten bands bestehen aus typen, die sich ne gitarre angechafft haben um vor den mädels zu posen, dann spielen die die ganze zeit luftgitarre inner schule, kommen zur 1. bandprobe gleich mit mädels an und verkacken dann das richtige spiel...
die "bands" zerfallen alle nach spät. 1nem jahr und in dieser zeit kommen sie nicht weiter als ein paar covers einzustudieren, ein paar (wirklich planlose) songs zu schreiben udn vllt. ein paar (nicht sehr gut besuchte) auftritte im lokalen club...

so wirklich gute bands hier in der gegend gibt es natürlich auch :) die sind zwar jetzt nicht wirklich berühmt, aber ganz geil...
die kann man an einer hand abzählen
 
Also, ich finde diese Entwicklung sehr erfreulich. Kann auch gar nicht verstehen, was ihr hier rum jammert. Waren wir nicht auch die, die vor einigen Jahren noch darüber klagten, was aus der Musik geworden ist, als man meinte, es gäbe nur noch gesampelte Rapper- und Elektromucke und die Leute wollten nix mehr anderes hören?
Es ist doch geil, dass man heute auch wieder in einer sehr "klassischen" Besetzung, wahlweise auch mal mit Akustikgitarre, sehr dankbar vom Publikum angenommen wird.
Da sollten wir der Entwicklung doch dankbar sein.

Neo-Boygroups? Diese Abwertung zeugt davon, dass du (@Bassadam) nicht weisst, was du redest und disqualifiziert dich in meinen Augen.

Ich mache selbst schon Musik seit ich 14 bin, mittlerweilen zähle ich gerade noch eben zu den 20-40jährigen Musikern, lt. dem Ursprungsposter dann ab nächstem Jahr zu den Scheintoten :O)
Und ja, ich mag und mache ebenfalls "Retro-Indie-Rock", das aber schon von Anfang an, das heisst, bereits in der Zeit, als es diese seltsamen Marketing Begriffe noch gar nicht gab.

Wenn meine halbwüchsigen Jungs zur Gitarre greifen, erfreut es mich sehr, dass sie ihre Zeit damit verbringen, Songs zu schreiben und spieltechnisch weiter zu kommen und ja, auch ne Menge Spass zu haben am Bandleben, so wie es auch sein soll. Natürlich orientieren sie sich - so wie die meisten anderen Rockmusiker auch - an der Musik, mit der sie aufgewachsen sind und die sie täglich hören.

Bands kommen und gehen, das dürfte aber in den meisten Fällen an der nicht passenden Chemie und anderen ungünstigen Umständen liegen. Da hat sich in meinen Augen zu meiner Anfangszeit nichts grundlegendes geändert. Natürlich ist die Welt heute kleiner und man hat mehr Möglichkeiten, sich neu zu orientieren, weil es einfacher ist, gleichgesinnte zu finden.
 

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