Bandpause, was ist mit Socialmedia?

[cheesecakex]

Hallo,
wir machen mit unserer Band seit 10 Jahren Musik. Spielen jedes Jahr 16-20 Gigs.
Gerade eine kleine Club-Tour quer durch Deutschland beendet.
Wir wollen jetzt ein halbes Jahr nichts machen. Also Live. Nur neue Songs schreiben.
Wir haben das Gefühl, das wir speziell in unserem Raum auch zu präsent waren.
Macht es da Sinn sich auch was Social media betrifft mal komplett auszuklinken?
Oder sollte man da trotzdem immer wieder mal ein Lebenszeichen von sich geben?
Wie macht ihr das?

 

[glombi]

Soweit sind wir noch nicht, deshalb kann ich nur sagen, was ich als Fan erwarten würde. Ich möchte schon wissen, ob es euch überhaupt noch gibt, und wann wieder was zu erwarten ist. Eine über Wochen oder gar Monate nicht aktualisierte SM Präsenz lässt mich vermuten, dass es euch garnicht mehr gibt, und ihr nur zu faul wart, die Präsenz zu löschen. Bei einer Band, die mich sehr interessiert hat, habe ich tatsächlich mal per Mail nachgefragt. Das würde ich aber nicht immer machen, sondern mich eher mental von der Band verabschieden.

Ich würde das in euren SM so kommunizieren, dass ihr Kreativpause macht, und ab wann ihr wieder zu sehen sein werdet. Das wäre das Mindeste. Ein paar Teaser alle paar Wochen aus eurem Kreativprozess (Fotos, Statusmeldungen, Soundschnipsel) würden mich persönlich richtig bei der Stange halten.

Gruß,
glombi

 

[rw]

+1 zu @glombi
Wenn man das Thema SM mal angefangen hat, dann ist es schwierig, sich da wieder temporär auszuklinken. Und auch mich, der ich da nicht besonders empfindlich bin, nervt es, wenn meine favorite artists sich gar nicht melden.

 

[Beyme]

Unbedingt weiter auf Social Media posten! Das sind doch für Fans auch interessante Einblicke in den Proberaum, mal mit einem Fragment von einem neuen Song, vielleicht auch mit einem Clip vom Recording.

Nicht nur, um die Fans "bei Stange zu halten", sondern das ist ein knallharter Business Case: Die Algorithmen der großen Plattformen funktionieren so, dass sie sich merken, wenn ihr monatelang keinen relevanten Inhalt postet. Dann seid Ihr als unwichtig gespeichert und werdet in der Sichtbarkeit benachteiligt, wenn ihr wieder anfangen wollt zu veröffentlichen.

 

[exoslime]

ich würde auch regelmässig etwas weiterposten, auch zb rückblicke aus vergangenen Tage wenn gerade kein aktueller Content zur Verfügung steht, auch zb Jubiläen (dieser Song ist nun 5 Jahre alt, etc)

wobei es bei mir so ist, das mir das gar nicht auffällt wenn jemand länger nichts postet, weil eh von anderen soviel gespostet wird, das es zumindest mir persönlich sehr schwer fällt, da am laufenden zu bleiben.
der Punkt mit dem Algorithmus wie von @Beyme angmerkt ist natürlich nicht zu verachten und schon sehr wichtig.

 

[KickstartMyHeart]

Macht es da Sinn sich auch was Social media betrifft mal komplett auszuklinken?

Nope. Denn ...

Wenn man das Thema SM mal angefangen hat, dann ist es schwierig, sich da wieder temporär auszuklinken.

... genau das allerdings ist "schwierig" durch "unmöglich" zu ersetzen. Der Mechanismus der sozialen Medien ist da ganz einfach gestrickt: Das Biest muss gefüttert werden.

 

[ThomasNW]

Ein Freund arbeitet mit seiner Band zurzeit an der neuen „Platte“. Live-Auftritte sind eher selten. Aber seit ca. 2 Jahren beglückt er die Fans mit einem sonntäglichen Newsletter. Ich finde, so bleibt man im Gespräch. Thema ist auch: wir erarbeiten unsere neue Platte: was haltet Ihr von dieser 1. Aufnahme oder dem Part, usw.

 

[dubbel]

Wir wollen jetzt ein halbes Jahr nichts machen. Also Live. Nur neue Songs schreiben.
...
Macht es da Sinn sich auch was Social media betrifft mal komplett auszuklinken?

Ich sehe nicht, was das eine mit dem anderen zu tun hat.

Im Gegenteil - wenn nicht live, dann weiter auf social media. Einerseits um das Publikum bei der Stange zu halten, andererseits um transparent zu sein, warum man gerade nicht auftritt. Ich würde in der Zeit Sachen auf social media posten, die zeigen, was die Band gerade macht, also ausser auf der Bühne zu stehen. Schnipsel vom song writing, aufnehmen, Fokus auf Kreativität, Erwartungen wecken etc.

Wie könnte das aussehen?

• Nutzt die Möglichkeit, Beiträge im Voraus zu planen. Ihr könnt während eurer kreativen Pause immer noch gelegentlich posten, ohne ständig aktiv sein zu müssen.
• Lasst eure Fans an eurem kreativen Prozess teilhaben. Ab und zu ein Update, wie das Songwriting vorangeht, kann das Interesse aufrechterhalten, ohne dass ihr euch täglich kümmern müsst.
• Teaser und Sneak Peeks - gebt hin und wieder kleine Einblicke in eure neuen Songs oder Studio-Sessions, um die Spannung zu halten.

 

[Tattertastenmann]

... beglückt er die Fans mit einem sonntäglichen Newsletter.

... wenn nicht live, dann weiter auf social media. Einerseits um das Publikum bei der Stange zu halten, andererseits um transparent zu sein, warum man gerade nicht auftritt...

wenn man sich das antun möchte...
Aber dann nicht über Burnout jammern.
wenn man einmal damit angefangen und sich seine Anhängerschaft verzogen hat, ist es natürlich schwierig. Der Sinn einer Pause ist ja die Pause und nicht die Verlagerung meiner Tätigkeiten.

Und nein, kein Fan hat Anspruch darauf zu wissen ob ich gut gekackt habe und warum ich grade die Beine baumeln lasse!

 

[KickstartMyHeart]

Der Sinn einer Pause ist erstmal, nicht live als Dienstleister seinen Fans zur Verfügung zu stehen, weil man z.B. neues Material aufnehmen und veröffentlichen will. Die Hoffnung dabei ist schon seit Anbeginn öffentlich vorgeführter Kunst, dass man überhaupt "nur" eine Pause macht, also etwas übrig ist, wenn man zurückkommen will. Wenn man seine Kundschaft nicht pflegt, sucht sie sich recht flott einen neuen Anbieter.

Und nein, kein Fan hat Anspruch darauf zu wissen ob ich gut gekackt habe und warum ich grade die Beine baumeln lasse!

Es geht hier nicht darum, dass Dein Fan irgendwas von Dir will. Es geht darum, dass Du etwas von Deinem Fan willst: Er soll es bleiben. Bei dem Überangebot an Musikern und Musik auf der Welt dauert es keine "New York Minute" bis Dein Fan eine andere Band entdeckt und Dich vergisst. Das wussten sogar die Beatles schon - bevor es Social Media gab .

 

[dubbel]

Der Sinn einer Pause ist ja die Pause und nicht die Verlagerung meiner Tätigkeiten.

Der TE beschreibt den Sinn der Pause: a) Songs schreiben und b) das Gefühl, zu präsent zu sein.

Aber dann nicht über Burnout jammern.
wenn man einmal damit angefangen und sich seine Anhängerschaft verzogen hat, ist es natürlich schwierig.

Das ist doch einigermassen aus der Luft gegriffen.

 

[Axel.S.]

Ich würde übrigens auch die Soloaktivitäten in der Zeit cross-posten oder verlinken. Also auch auf dem Band Channel. Wenn der Gitarrist irgendwo unplugged spielt. Wenn der Drummer in einer Band aushilft. Fand ich immer nett, wenn die Hauptband auch keine Scheu hat, die Nachbarn mit einzubeziehen.

 

[x-Riff]

Ich kann mangels Social-Media-Master nur meine eigene Erwartung darstellen bzw. was ich angenehm fände:

• Es gibt keinen abrupten, unangekündigten Bruch - und irgendwann taucht die Band wieder auf als wär nichts gewesen.

Was man dann konkret macht, hängt glaube ich, wesentlich damit zusammen, wie man vorher den Kontakt gehalten hat. Wenn der sehr eng geknüpft war (Bericht über jede Probe und jede zweite Freizeitaktivität), könnte das auch so weiter laufen, vor allem, wenn es Euer Bedürfnis ist. Außer es macht Streß und hält vom Wesentlichen ab.

Man könnte ja auch die Fans (Über welche Größenordnung reden wir hier überhaupt? Wie viele (regelmäßige) Besucher/follower habt Ihr?) Einblick gewähren in die Entstehung eines Albums bzw. wie Ihr Eure songs macht. Textfragmente posten. Ein paar Noten oder Akkorde. Fotos wie der Text oder die Musik entsteht. Kleine musikalische Schnipsel. So etwas eben - quasi ne Art homestorys, aber rund um Musik. Könnte mir vorstellen, dass das Nähe schafft.

Auf ähnlicher Ebene lägen Fotos von einem Bandausflug - um mal wieder durchzutanken oder einfach als gemeinsame Aktivität.

Letztlich fände ich aber auch ein Schild auf dem "Kreativpause" steht, völlig okay. Damit ich nicht denke, dass das das marketingmäßige Labeln von "Sind grade in einer schwierigen Phase und trennen sich womöglich" ist, ein paar Sätze dazu, damit es gut rüberkommt.

Im Grunde will ich mir keine Sorgen machen müssen (wenn ich die Band oder einzelne Leute gut finde) und ich will eher mit einer grundsätzlich freudigen Erwartung (dass da demnächst was Neues entsteht) durch eine Pause gehen als mit Ungewissheit oder Nichtachtung und ich will das, was da passiert, grob einordnen können.

x-Riff

 

[noslash]

Hallo,
wir machen mit unserer Band seit 10 Jahren Musik. Spielen jedes Jahr 16-20 Gigs.
Gerade eine kleine Club-Tour quer durch Deutschland beendet.
Wir wollen jetzt ein halbes Jahr nichts machen. Also Live. Nur neue Songs schreiben.
Wir haben das Gefühl, das wir speziell in unserem Raum auch zu präsent waren.
Macht es da Sinn sich auch was Social media betrifft mal komplett auszuklinken?
Oder sollte man da trotzdem immer wieder mal ein Lebenszeichen von sich geben?
Wie macht ihr das?

In eurem Fall sehr einfach: Einfach eure Fans am Songwriting Prozess teilhaben lassen. Egal, ob das jetzt zu Hause erfolgt, oder im Proberaum - einfach ein paar Videoschnipsel posten...