[Band] Wenns musikalisch nicht mehr passt...

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Hallo Forum,

möchte mal einen Austausch zu folgendem Thema starten:

Spiele seit ~ 2 Jahren in einer Band. Angefangen hat es mit Punk/Rock/Alternative in Richtung Rise Against, Radiohead, Strokes, NoFX usw.
Seit nem 1/4 Jahre haben wir einen neuen Sänger und einen neuen Bassisten und seit dem Zeitpunkt entwickelt sich das ganze in eine neue musikalische Richtung, eher hin zu Classic Rock (AC/DC) und alles wurde insgesamt auch softer vo der Musik her. Viele langsame und ruhige Stücke und auch mehr Popig und nicht mehr so rau und "aus Maul" wie früher (spielen nur eigene Stücke, keine Cover)
Das wollte ich eigentlich nie und macht mir gerade leider auch nicht mehr so viel Spaß. Bin immer mehr am überlegen die Band zu verlassen.
Mit dem 2. Gitarrist und dem Drummer bin ich jedoch sehr gut befreundet, die Bands weiß (wir sind sehr offen und sprechen sowas an und streiten uns auch mal), dass ich mit der Richtung in die wir gerade gehen nicht glücklich bin, die anderen finden es jedoch gut.
Nichts desto Trotz übe ich fleißig und hänge mich voll rein, aber nicht mehr mit der Leidenschaft wie früher...

Ich stecke so zu sagen in einer Zwickmühle. Musikalisch ist es nicht mehr so mein Ding aber auf der anderen Seite spiele ich eben mit 2 guten Freunden zusammen und ich kann es mir nur schwer vorstellen, nicht mehr mit den beiden zu spielen.

Hattet Ihr schonmal solch eine Situation und wenn ja was habt Ihr gemacht und wenn nicht, wie würdet Ihr reagieren?
 
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Hattet Ihr schonmal solch eine Situation und wenn ja was habt Ihr gemacht und wenn nicht, wie würdet Ihr reagieren?
Ja, solche Situationen hatte ich schon häufiger und ich habe mich bisher immer für die Freunde entschieden, was natürlich zur Folge hatte, dass ich für meinen Geschmack schon sehr seltsame Musikstile gespielt habe :D.
Bei zusammengewürfelten Bands, bei denen die Bindungen nicht so eng sind, habe ich hingegen meistens kurzen Prozess gemacht und bin gegangen.
 
Ich hatte auch einmal eine Band mit guten Freunden. Und als es mir nicht mehr gepasst hatte, da verliess ich die Band, weil ich mir sicher war, dass meine Freunde auch nach meinem Ausstieg noch meine Freunde sein würden, da wir Band und Privatleben gut voneinander getrennt hatten. Auch wenn wir in der Bandprobe mal Streit hatten, dann herrschte nach der Probe oftmals wieder Frieden.
 
Ein weiteres Nebenprojekt, in dem Du das spielst, was Du willst, würde diese Liason ja nicht zwingend beenden sondern wahrscheinlich retten und Dir ein Ventil schaffen.
 
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Diese Situationen hatte ich leider auch schon öfter. Die Frage jedes Mal ist doch, wie Du Deine Prioritäten verteilst. Das Optimum wäre natürlich für Dich, wenn alle in der Band die Richtung präferieren, die Du auch magst (perfect-world-scenario).
Die musikalische Stilrichtung wird natürlich von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Es bilden sich menschliche Netzwerke untereinander, die Entscheidungen beeinflussen. Es entscheidet sehr oft die Chemie zwischen den Mitgliedern oder Stimmungsmache für oder gegen eine Sache. Manche treiben dafür einen großen Aufwand, manchen ist so etwas unangenehm. In Deinem Fall sieht es leider so aus, daß 4 Leute nach links gehen wollen und Du (1) nach rechts, hmmm.

Entscheidend ist doch letztendlich nur, was Du möchtest bzw. wie Du damit umgehst. Wir hatten in einer HeavyBand einen Basser, der ausschliesslicher Funk- und SoulFan war. Er hat trotzdem in der Band gespielt, weil er somit Konzerte mitspielen und Live-Praxis erlangen konnte. Andere Bandmates machten Tanzmusik, um sich etwas Geld nebenbei zu verdienen.

Wie CoolaClark schon erwähnte, kann man entweder ein Nebenprojekt ins Leben rufen oder was mir hilft: im Homestudio seine eigene Musik schreiben und aufnehmen.

Wenn Du jedoch damit gar nicht umgehen kannst, musst Du wohl oder übel aussteigen, da ein Mitglied, was nur mit halber Liebe dabei ist, evtl nicht das erfüllt, was Deine Kollegen sich vorstellen, zumal Du selber mit Dir nicht zufrieden sein wirst.

Entscheiden kannst nur Du allein. Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung ... Evo

P.S.: Ein trauriges Thema, was einem aber im Leben nicht nur im Musikbereich begegnet ...
 
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Hi,

bin in einer sehr ähnlichen Situation, wir sind (noch) sieben Leute und alle gehen in eine Richtung, die mir nicht so 100% gefällt. Meine Band ist gleichzeitig mein Freundeskreis, was die Situation doppelt verzwickt macht. In meinem Freundeskreis (und wirklich richtige Freunde, wir machen sehr viel zusammen und man kann sich auf jeden verlassen) sind etwa 12 Leute und aus der Band sind alle, vom Keyboarder abgesehen, da drin richtig verankert. Ich weiß auch, dass es keine Probleme gäbe, wenn ich sagen würde, ich hab keine Lust mehr und es macht mir keinen Spaß. Mein Gott, das sind meine Freunde und die würden das verstehen. Zumal die sowieso wissen, dass ich eher auf die härtere Gangart stehe.

Ich bleibe aber drin aus zwei Gründen: Erstens machen mir die Proben immer wieder Spaß, es is gemütlich und da man sich privat auch sehr gut kennt ist das einfach, als würde man was zusammen unternehmen. Da ist ne richtige Vertrautheit drinnen und alles ist immer locker und entspannt, selbst wenn es mal nicht so klappt.

Zweitens, und das lege ich dir ans Herz, hab ich mir im Lauf der Zeit nen anderen Blickwinkel verschafft. Sicherlich ist es so, dass unser Musikstil nicht meine erste Wahl wäre. Aber da wir überwiegend eigenes Zeug spielen, hab ich einfach angefangen, etwas Einfluss auf den Gitarrenpart zu nehmen und das ganze meinen Vorstellungen etwas anzupassen. So spielen wir ne Mischung aus Folk-Rock, der sehr düster angehaucht ist (unter anderem z.B. HP Lovecraft hat sehr viel Einfluss auf die Musik), und ich hab trotzdem sehr geile und wirklich Spaß machende Gitarrenparts drinnen. Und ich steh eher auf so Sachen wie Children of Bodom o.ä.
Sicherlich ist das von Stil zu Stil nochmal ne andere Sache. Bei uns funktionierts aber wunderbar. Zwar ist die Musik nicht mehr so 100% meins, aber ich stehe hinter meinen Freunden und zumindest MEINE Aufgabe in der Band macht mir Spaß.
Und das ist für mich das einzig wichtige dabei.

Gruß
Daniel
 
Eigentlich ist die Antwort darauf ganz einfach:

Macht es dir noch Spass? --> Weitermachen
Macht es dir keinen Spass mehr? --> Aufhören
 
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Ein weiteres Nebenprojekt, in dem Du das spielst, was Du willst, würde diese Liason ja nicht zwingend beenden sondern wahrscheinlich retten und Dir ein Ventil schaffen.

Genau das ist die Lösung, die ich auch bevorzugen würde bzw bevorzugt habe.
 
wir hatten in der situation das glück, dass unser sänger einfach gesagt hat, dass er geht (und wir schon etwas länger merkten, dass wir nicht so zusammen passen)...das ganze hat auch nur via email gemacht und hat allen unangenehme momente erspart :D
 
Bei mir war es auch so.
Wir haben uns dann aber aufgelöst da die Musikgeschmäcker doch auseinander gingen.
Die Freundschaften sind aber geblieben ;)
 
Genau aus so einem Grund habe ich keine Band im Moment.
Wenn ich nicht die Musik spielen kann, die mir was bedeutet, dann habe ich keinen Spaß und keine Leidenschaft.
Also bei mir wäre die Antwort eindeutig...gehen, wenn es Freunde sind, dann müssten die das Verstehen.
 
Halll Punki,

ich kenne diese Situation und würde nicht gleich davonrennen. Ich würde eine bierseelige Diskussionsrunde - natürlich nur für Bandmitglieder - ansetzen und das Ganze in Ruhe durchbesprechen. Und würde einen Kompromiss vorschlagen: Verschiedendste deiner Lieblingsstücke sind in das Repertoire fix einzubinden, weil es dir verständlicherweise sonst keinen Spaß mehr macht. Was weiß ich, wenn ihr 4 Leute seid, sollte ein Viertel der Stücke bei einem Gig deinem Geschmack entsprechen. Wenn das nicht geht, kannst du dir immer noch was neues suchen.
 
Also ich meine nur, wenn man nichts an der Situation ändern kann und nicht Glücklich ist.
Wenn du eben trotzdem Spaß hast oder eine 2te Band, dann okay :D
 
ansprechen und meinung sagen, musik sollte spaß machen. du bist ja niemandem etwas schuldig. eigentlich sollte man sich immer einigen können, wenn nicht, dann vll nach etwas neuem umschauen.
 
Meiner persoenlichen Erfahrung nach ist es schwerer, die richtigen Leute zu finden, als mit "irgendwem" Musik zu machen. Ich bin ein Blues-Fan, alte Sachen - also akustischer Delta Blues oder Chicago Blues der 50er... habe ich aber noch nie im Bandkontext gespielt, weil das eben eine sehr kleine Nische ist. Da ich es aber liebe, mit Leuten zu spielen, mache ich eben auch andere Musik und habe Spass dabei (und lerne viel!!!) - letzte Band eben Soul/Funk. Daheim habe ich dann meine alten Sachen gespielt und lose die Augen offen gehalten, was sich da so vielleicht ergibt.

Also, wissen musst Du es selbst. Aber warum nicht mit dem Projekt weitermachen und als "zweites Standbein" was anderes starten/suchen? Und dann sehen, was sich ergibt... das ist wahrscheinlich besser, als jetzt raus zu gehen und erstmal nix zu haben...
 
Ich denke, dass das meiste dazu schon gesagt wurde. Es liegt halt an dir, da man von Außen nur Ratschläge geben kann.
Eine weiter mögliche Option wäre, dass ihr euer Programm wieder etwas mischt. Also, dass jeder mal mit Songideen um die Ecke kommt und in dem Sinne jeder auf jeden zu geht. So bekommt man in der Regel ein breites Programm mit dem sich das einzelne Bandmitglied anfreunden kann. Ich persönlich würde diesen Weg erst versuchen. Falls das scheitert und sich die Mehrheit der Band dem Programm verschreibt, dass dir keinen großen Spaß bereit und sich die Lage für dich nicht verändert würde ich die Band verlassen. Deine Freunde sollten deine Freunde danach bleiben. Außerdem ist es auch den anderen gegenüber nur fair, weil sie sicherlich auch im Hinterkopf haben, dass einer unzufrieden ist und das kann auf Dauer verunsichern.

Such ein Gespräch und sammelt zusammen bei paar Bierchen Ideen. Schwierig ist es dabei nicht zu emotional zu werden, aber gut - Das Leben ist kein Ponyhof ;)
 
Also bei mir ist einmal eine Band komplett auseinander gebrochen, weil wir unter anderem in Musikalisch andere Richtungen gehen wollten. Ich wollte modernen Bluesrock a la Bonamassa oder Henrik Freischlader spielen und der Drummer wollte eher alten und akustischen Delta-Blues spielen, weswegen er dann auch gegangen ist und da wir keinen Ersatzdrummer gefunden haben, musste ich und der Bassist die Band dann auf Eis legen... Schade eigentlich :/
Ok und es hat halt noch Probleme gemacht, dass mit mir und dem Drummer 2 zu große Egos im Trio waren und wir immer kollidiert sind. Deshalb nehme ich jetzt alleine Songs auf und will mir dann sozusagen eine eigene Soloband zusammenstellen...
 
Wenn es Spaß macht, bleiben. Wenn nicht, gehen.

Es ist leider häufig, aber nicht immer, Ausdruck eines bestimmten Lebensalters, dass der gewählte Musikstil mehr ist, als ne Sache, auf die man irgendwie Lust hat.

Da geht es dann um Selbstverwirklichung, Identität, Abgrenzung, Zugehörigkeit, Authentizität usw.

Wenn man dann wieder ein wenig älter wird, merkt man, dass es auch sehr wichtig ist, verlässliche Mitmusiker zu haben, Kumpels, mit denen es lustig ist usw. D.h. aber nicht, dass man Abstriche bei der Musik machen sollte.

Wenn das musikalische Niveau stimmt, man Spaß hat und dann würde ich es lassen. Evtl. ne Zweitband suchen, Homerecording ….
 

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