Band: Welche Möglichkeiten habe ich als Rythmus-Gitarrist ?!

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Benjey
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Hallo liebe Community,
Ich habe demnächst eine Vorstellung bei einer Band als 2. Gitarrist.
(Sie haben nur eigene Sachen)

Jedenfalls wollte ich bei ihnen punkten, indem ich mir bei 2-3 Songs schon eine Stimme für mich ausdenke (das erwarten die auch von mir).

Jetzt frage ich euch, was ich alles für Möglichkeiten habe.
Was kann ich z.B. einbauen, wenn der 1st Gitarrist:
-...einstimmiges melodisches Intro (unisono mitspielen? das kann aber doch dann schnell den Klang verlieren)
-...powerchordlastige Begleitung (unisono mitspielen? klingt vlt zu matschig?)
-...Solo (na klar, dort kann ich die Begleitung weiterführen, um das Bassfundament zu stärken)
-...Melodie (unisono mitspielen?)
spielt ?

Ich sollte doch, wenn möglich, immer etwas zu spielen haben; das ist aber garnichtmal so einfach wie ich mir das vorgestellt habe :gruebel: (beim "cover" kriegt man das ja alles in form von Tabs)

Ein Lied habe ich schon "herausgehört" . Es ist eine Akkordfolge in Form von Arpeggios, die fast durchgehend gespielt wird.
Bei dem Solo und der zwischendurch verzerrten Powerchord-Begleitung ist der Rythmus-Part kein Problem. Doch wie schon geschrieben, wenn der erste Gitarrist das AUCH spielt...hmm

Ich hoffe ihr habt ein paar Tipps für mich
Lg, Benjey
 
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Hallo,

wie du schon erkannt hast, ist es eine schwierige Sache, kreativ zu wirken und damit zu überzeugen. Allerdings solltest du dir auch keinen zu großen Kopf deswegen machen.
Sicher wollen sie etwas von dir sehen, aber wenn du dir auf die Schnelle was ausdenken sollst, können sie ja evtl. auch davon ausgehen, dass es nicht so der hammer ist, wie wenn man mehrere Wochen an einer Spur herumfeilt.
Was ich dir bezüglich des Intros empfehlen könnte:
Aus der klassischen Musik kenne ich das Prinzip der Fuge, d.h. es gibt eine Melodie in der Tonika als sog. "Dux", also Führer, und einen Comes ("Begleiter"), der eine Quinte versetzt dasselbe spielt.
Wenn du die TABs von den Songs haben solltest, kannst du ja mal versuchen, sie umzuschreiben, insbesondere beim Intro kommt das bestimmt gut.
Wenn du die TABs nicht hast und auf Teufel komm raus einfach irgendwie begleiten sollst, würd ich auch nicht reine Powerchords benutzen - nur weil du Rhythmusgitarrist bist, muss es ja nicht nur Akkorde sein, was du spielst.
Was mir als Bandmitglied gefallen würde wär evtl. ein Riff auf Basis von z.B. ner Pentatonik (die geht sowieso eigentlich immer), was so richtig schön grooved.
Es muss ja nicht umhauen oder wahnsinnig innovativ sein, sondern einfach nur dazupassen, Timing besitzen und bewusst eingesetzt sein (in dem Sinne, dass du nicht einfach gedankenlos quer über das Griffbrett spielst).
Ich hoffe man versteht, was ich meine. :D
Klingt ein wenig kompliziert ausgedrückt.
Aber wie gesagt, mach dir auch nicht zuviele Gedanken.
Viele Ideen entstehen auch erst, wenn man ne zeitlang in einer Band agiert und dann zusammen ein paar Dinge ausprobiert. Und ich denke mal, die wissen das auch.

Grüße
 
danke avon ;)

gibt es sonst noch Möglichkeiten zu den von mir genannten "Problemchen" ?
 
Sowas ist immer schwierig, gerade von außen zu beurteilen. Vorallem da es unendlich viele Möglichkeiten gibt Sachen zu interpretieren. Hier noch ein paar Ideen ..

-...einstimmiges melodisches Intro (unisono mitspielen? das kann aber doch dann schnell den Klang verlieren)

Zum einen Akzentuieren mit Einzeltönen, gleiche Melodie mit der Terz oder Quinte verschoben, später einsetzen und mit den Grundtönen des Rythmus den eigentlichen Rythmuspart aufgreifen usw usw

-...powerchordlastige Begleitung (unisono mitspielen? klingt vlt zu matschig?)

Den Rythmus anders interpretieren, offene Akkorde clean drüberspielen um mehr Brillianz zu kriegen, eine andere Idee von JustinGuitar: http://justinguitar.com/en/CH-008-Triads.php , den Akkord um ne Oktave/Quinte verschoben spielen, aus dem 3-Klang den passenden 4-Klang machen

-...Solo (na klar, dort kann ich die Begleitung weiterführen, um das Bassfundament zu stärken)

Wäre das einfachste, man kann aber richtig geile Sachen noch machen und das Solo im Wechselspiel machen

-...Melodie (unisono mitspielen?)

siehe Intro

Wenn die Band aus Spass spielt mach Dir um das spielerische Können keine Sorgen, da das Zwischenmenschliche viel viel wichtiger ist.

Da Du ja anscheinend den Rythmuspart übernehmen sollst, nimm den Vorschlag von Avion ernst. Eine richtig geil groovende Singlenoteline (guck Dir zur Not irgendwelche Funkrythmussachen an und spiel das Schlagpattern einfach mal sauber rauf und runter in der Pentatonik) und Du kannst Dir sicher sein das der Schlagzeuger einsteigt und Dir der Bassist auf die Finger schauen wird und dann ebenfalls einsetzt. Punkte mit Groove und Menschlichkeit und nicht mit Speed ala "Guck mal 23 Mio Noten in 2sec, klingt zwar scheisse aber ist geil" Sachen.

Nicht zu vergessen ist auch: Spiel andere Settings am Amp, wenn der 1st Gitarrero viel Gain nutzt spiel weniger. Falls Ihr zB über Modellingamps spielt und der andere nutzt zB ein Mesa Boogie Preset benutze selber ein britisches Preset. Solche Kleinigkeiten klingen am Ende recht ausgewogen und bringt den Bandsound differenzierter rüber.
 
probiere alle passenden akkorde durch die passen könnten und ich meine wirklich alle.
und dan schreibe sie auf und überlege in welchen rythmus du sie spielst.
mach keine melodie als rythmus gitarrist hast du fast keine melodie zuspielen.
 
ich würde mich nicht so sehr auf EINE konkrete pentatonik-line oder sowas festlegen. ich denke, du kannst punkten, wenn du mehrere sachen anzubieten hast und du der band ihr eigenes lied nochmal "vorstellst".

damit meine ich folgendes:

du gehst da hin, ihr macht das erste bier auf, amp wird angestöpselt, kurz lautstärke-check und bisschen quatschen. halt das übliche.

so, wenns dann irgendwann ans spielen geht und geklärt ist, mit welchem song es losgeht, dann könntest du zum beispiel sagen: "jo, ich hab mir das teil zu hause angehört. also, das ist ja so aufgebaut: intro, strophe, refrain, bla bla...für den anfang hab ich mir überlegt, dass ich da nur auf die eins immer den akkord xy anschlage, das fand ich cool. ich könnte allerdings auch gar nix spielen und wir steigen mit nem knall ein. oder ich spiel abgedämpft den akkord xy, steigere mich dabei in der lautstärke und dann geht irgendwann die post ab."

und nach diesem schema solltest du das für alle songs machen. leg dir zu jedem part mehrere (ruhig auch sehr einfache) sachen zurecht. auch solche, wo du denkst, das wäre viel zu matschig, überladen...usw. indem du den aufbau nochmal kurz umreißt, zeigst du auch, dass du den song verstanden hast und dir ne platte machst.

und immer wenns weitergeht im lied, dann bietest du die nächsten sachen an und lässt die anderen entscheiden, was gemacht wird. das zeigt dass du dich zu hause mit der materie beschäftigt hast und andererseits beugst du der sache vor, dass du irgendwas festgelegtes spielst und es den jungs nicht gefällt.

ich könnt da jetz noch ewig weiterschreiben, ich belasse es jetz mal dabei und hoffe, es ist nicht verwirrend. sorry auch für diesen teil in ""...du brauchst natürlich nicht das erzählen, was ich da hingeschrieben hab, das war nicht so gemeint. ich dachte, dass wäre so vielleicht anschaulich.

achja...meines erachtens werden bei solchen castings nicht gleich tausende songs erarbeitet. vielleicht reicht es, wenn du dich auf zwei konzentrierst und dafür aber dann auch wirklich bisl was anbieten kannst.

und das mit dem menschlichen stimmt natürlich auch, wenn ihr euch gut versteht, dann ist das schonmal ne sehr gute ausgangslage.

meine persönliche erfahrung ist, dass man nach 1-2 minuten so eines castings sowieso schon weiß, ob hui oder pfui.

wie auch immer...ich hör jetz auf. so.

cheers...
 
Vielleicht noch ein kleiner Tipp, der hilfreich ist, wenn die Musiker schon etwas erfahrener sein sollten:

Eine herausragende und seltene Fähigkeit bei Gitarristen ist, sich zurückzuhalten.

z.B. zumindest überlegen: muss ich eigentlich auch noch reindaddeln, wenn ein kurzes Intro gespielt wird? (natütlich nur als Bsp!)

Ansonsten sind ja super Tipps hier.

noch einer: Akkrod-Umkehrungen mit nur 2 oder 3 Saiten und eher in etwas höheren Bünden können auch gerne mal passen.

Viel Spass
 

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