Band in Social Media - authentisch oder idealisiert?

Vali
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Hallo allerseits!

Mich interessiert eure Meinung wie man sich als Band in Social Media darstellen sollte. Ich habe den Eindruck, dass es da zwei Herangehensweisen gibt. Hier mal zwei hypothetische:

Man kann sich als Band (ich nenns mal) authentisch darstellen, also im Sinne "deine freundliche Band aus der Nachbarschaft". Die Wortwahl ähnelt sich der der Zielgruppe. Bei jüngeren also auch mal was locker flockiges, Smilies, Hashtag. Neben professionellem Content wie Promofotos und Musikvideos gibt es Fotos und Videoblogs auch mal selbstgemacht im Proberaum. Man plaudert auch mal über Banalitäten wie was man auf Tour für Essen einpackt, etc.. Macht Umfragen welches Outfit bei Auftritt A, B, C am besten gefallen hat. Ziel ist es nahbar zu sein, die Fans an der Band mit teilhaben zu lassen.

Man kann sich als Band aber auch (ich nenns mal) idealisiert darstellen, also eher die Band zu der man aufschaut, die sich in einer schillernden Welt der Rockstars bewegt. Die Wortwahl ist professionell, fast im Werbesprech. Content wie Fotos und Videos sind top produziert. Wenn es einen Blick hinter die Kulissen gibt, ist auch dies top durchproduziert, man zeichnet eine ideale Welt der Rockstars, mit lichtdurchfluteten Backstages, Prosecco aufm Tisch, durchgeplante Rituale vor dem Auftritt. Ziel ist es das Bedürfnis der Zielgruppe nach Eskapismus zu befriedigen und sich selbst als bewundernswerte, aber irgendwie unerreichbare Ikone darzustellen.

Was denkt ihr denn, was heutzutage eher erwartet wird? Vor allem von einer Band, die "was reißen" will und eben nicht sich als Hobby Feierabend-Garagenband sehen und sich geben? Freue mich auf eure Meinungen und Erfahrungen!
 
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Was denkt ihr denn, was heutzutage eher erwartet wird? Vor allem von einer Band, die "was reißen" will und eben nicht sich als Hobby Feierabend-Garagenband sehen und sich geben? Freue mich auf eure Meinungen und Erfahrungen!

Ganz ehrlich? Einfach gute Musik mit Groove, Feeling und Spaß. Scheiß auf den Web-Auftritt. Erst wenn mich die Musik flasht, suche ich überhaupt erst die Website. Dann aber eher für Background-Infos, also weder Tor 1, noch Tor 2, sondern Tor 3...

Gruß,
glombi
 
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Prosecco =|= Rock... :D

Heute am besten alles faken, je nach Geschmack des Zielpublikums, ist doch alles Plastik heutzutage.
 
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Bei den meißten Bands scheitert der von Dir als "idealisierte Darstellung" beschriebene Web-Auftritt doch schon an den Möglichkeiten.
Stichwort "Top produzierter Content" - also Fotos, Videos, Hörproben, Live-Bilder etc. pp.

Also werden die meißten Bands sich im dem von Dir bezeichneten "authentischen" Bereich bewegen.

Will sagen: Es nutzt nichts sich für Deine zweite Variante zu entscheiden wenn man nicht die Möglichkeiten hat. Und wenn man die Möglichkeiten hat wird die professionalität wahrscheinlich gegeben sein (oder man ist von Beruf Sohn :D)

Gruß
 
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Was denkt ihr denn, was heutzutage eher erwartet wird? Vor allem von einer Band, die "was reißen" will und eben nicht sich als Hobby Feierabend-Garagenband sehen und sich geben? Freue mich auf eure Meinungen und Erfahrungen!
Das A und O ist, nach dem zu gehen, was IHR wollt.
IHR sucht Euch Euer Publikum aus, in allem, was ihr nach Außen gebt.

Wenn ihr als Band was reißen wollt, dann stellt Euch dar als eine Band, die was reißen kann und will.
Je nachdem, was Ihr reißen wollt ... wenn ich da mal rumphantasiere ... von einer Band, die sagt, dass sie live der Bringer ist erwarte ich, Fotos und live-Schnipsel zu sehen, auf denen das rüberkommt. Ich erwarte eine aussagekräftige set-List. Ich erwarte, dass ich gute Infos und einen Ansprechpartner finde, wenn ich überlege, Euch zu buchen.

Von einer Band, die anspruchsvolle eigene Musik macht, in Richtung Prog, erwarte ich eine Art Gesamt-Konzept, in dem das rüber kommt. Das kann dann ruhig verschroben oder abgehoben sein, muss aber in sich stimmig sein und Anspruch haben. Drückt sich dann in den Fotos, der ganzen Machart an und auch in den Texten, die man da zu lesen bekommt (sowohl die songtexte als auch die Texte über bzw. von der Band). Kraftwerk ist nicht auf einen "Ey Du, alles easy?"-Dialog mit den Fans aus.

Merkst Du was?
Du fragst grad nach dem Wald und was der so denkt. Der Wald ist aber riesig groß und die Bäume sind sehr verschieden.
Geht danach, wie Ihr in den Wald rufen wollt, um die Bäume anzusprechen, die Ihr ansprechen wollt.
Und das sollte sich dann günstigenfalls mit dem decken, was ihr als Band reißen und was ihr überhaupt sein wollt.

x-Riff
 
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Also gerade bei uns im "Band-Freundeskreis" kennen wir schon beides. Und beides kann gut ankommen.

Gerade bei "der Band aus der Nachbarschaft" kann ich mir vorstellen, dass es sich eher lohnt aktiv auf den sozialen Medien zu sein. Bei "stilisierten" Selbstdarstellungen sind Postings / Videos / etc ja etwas mehr geplant und stehen länger für sich.

- Man kann aber auch beides mischen, zu einem gewissen Grad :)
 
Was denkt ihr denn, was heutzutage eher erwartet wird?
Was erlebe ich? Was erwarte ich? Hier ein paar Anhaltspunkte, was mich betrifft.

Erleben:
  • Musik hören (Radio, TV, CD, selten DuTube, selten Live, nahezu nie Streams)
  • Entscheiden: spricht mich an / ist nicht meins
  • Entscheidend: Können die singen + spielen? Nimmt mich das mit?
  • Ich mag's: Video zur Musik
  • als Musiker: Ist da etwas Interessantes dabei?
  • je mehr Übereinstimmung / Kongruenz, desto besser :great:

Erwarten:
  • Können (insbes. beim Gesang)
  • Stimmigkeit
  • Informationsmöglichkeit (bunt kann mir gestohlen bleiben, Inhalte sind für mich g**l)
  • Beziehung (wird wohl immer einseitig bleiben :D )
"Beziehung" ist für mich auch, wenn ich ein musikalisches Vorbild verstehen kann, wenn ich ein wenig in dessen Welt eintauchen kann: Was macht dieser Mensch musikalisch in einem Stück, wann, wie, warum? Was kann ich für mich davon mitnehmen?


Das A und O ist, nach dem zu gehen, was IHR wollt.
IHR sucht Euch Euer Publikum aus, in allem, was ihr nach Außen gebt.
Würde ich etwas anders betrachten. O.g. Erlebnisse und Erwartungen hat Euer Kernpublikum auch ... Und das würde ich so füttern, wie sie es aufnehmen (wollen) :rolleyes:
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
"Beziehung" ist für mich auch, wenn ich ein musikalisches Vorbild verstehen kann, wenn ich ein wenig in dessen Welt eintauchen kann: Was macht dieser Mensch musikalisch in einem Stück, wann, wie, warum? Was kann ich für mich davon mitnehmen?
Hier ein, wie ich finde, sprechendes Beispiel.
  • Dieser Song spricht mich an
  • Natürlich ist es für mich schön, dem Stock-Zauberer zuzusehen ...
  • ... aber wichtiger ist die Interaktion der Musiker untereinander ...
  • ... das Zu-Spielen im wahrsten Sinne des Wortes ;)
  • Nicht zu vergessen, deren sichtbare und hörbare Freude

  • Auch, wenn ich in dieser Drummer-Liga wohl nie spielen werde ...
  • ... nehme ich viel für meine Bands daraus mit




Ich denke, Ähnliches passiert bei jedem Fan, wenn er/sie eine bestimmte Band gut findet. Kann sich natürlich auf alles Mögliche beziehen ... So etnstanden ja auch Musik-Magazine, Regenbogenpresse usw.
 
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Website braucht man doch heute nur, wenn man etablierter Profi ist und jemanden hat der das für einen macht, oder wenn man Eventband-Dienstleister ist und "gefunden" werden will mit ein paar Beispielen in Bild und Ton für die Generation ab 30.

Ansonsten braucht man vielleicht Facebook (wenn man "altes" Publikum hat), sonst halt auf jeden Fall Instagram und (bei jungen Menschen) Snapchat. Die sind dann regelmaessig zu aktualisieren, wenn's was gibt. Schaut euch mal an, wie das etwas "bekanntere" Band machen. Muss halt auch immer zur Zielgruppe passen. Ich merk's aber auch an mir - keine Ahnung, wann ich das letzte Mal eine Band-Website besucht habe. Ich folge denen die mich interessieren auf den Social Media Plattformen und "erwarte", dass ich da über Tour/Gigs und neue Musik informiert werde.
 
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Ich finde, so "pseudoprofessionelle" Websites immer nervig, wo junge Bands vom Durchstarten auf Süddeutschlandtour sprechen und wenn man genau schaut, sind es halt die Käffer rund um den Herkunftsort der Band...
Die sollen da ruhig spielen und wenn's mich interessiert, schau ich mir das auch gerne an, aber das Getue kann man sich sparen...
 
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