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Band getrennt. Wer hat recht auf den Namen?

stam
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Unsere Band hat sich vor kurzem getrennt und jetzt geht das Drama los.
Zwei von uns sind raußgeflogen und wollen jetzt zusammen weitermachen mit unserem alten Namen. Wir, die übrig geblieben sind haben eigentlich kein interesse unter dem Namen weiter Musik zu machen, aber über drei Umwege haben wir gehört, dass unsere ehemaligen Mitglieder "Rechtliche Schritte gegen uns einleiten würden" falls wir den Namen weiter verwenden. (kommt von einer zuverlässlichen quelle)

Der Erfinder des Namens ist einer von denen die raußgeflogen sind, aber der Name repräsentierte ja uns alle und der Rest der Band fänd es besser wenn er nicht weiter genutzt werden würde. Allein schon wegen so Sachen wie "Ruf, Image, usw."

Bitte helft mir wie ich dazu stehen soll.

Bisher hab ich nur infos hier gefunden die passen:

bandinterne Verträge

Eingetragen ist unser Name nirgendwo außer das ich halter der Domain bin.

Ich werde keinen Rechtsstreit anfangen, auch wenn ich jetzt hier im Recht bin. Mir ist das ziemlich egal, aber ich will mir nicht drohen lassen und wenn dann würde ich mich gerne vorher informieren was kommen kann.
 
Eigenschaft
 
da ihr ja gernichtmal scharf darauf seid den namen zu behalten ists doch recht einfach.

setzt euch mit denen zusammen... frag ob die die domain übernehmen wollen. Falls sich die alte Band nen Namen gemacht haben sollte, könnt ihr ja Fragen ob man auf zukünftigen Flyern z.B. mit den Worten (mit Ex Mitgliedern von XY) werben darf. So dinge lassen sich immernoch leichter in einem persönlichen Gespräch unter 6-8 Augen klären als vor Gericht. So weit muss es doch nicht kommen.

Was das Namensrecht angeht kann ich dir keine Auskünfte geben, aber ich denke das da die Urheberrechtsregelungen im Zweifel gegen euh stehen.
 
Hallo stam,

einen Bandnamen sichert man sich nur verlässlich durch einen sogenannten Markenschutz beim Patentamt in München. Kostet allerdings ein wenig, ich glaube so um die 300 Euro für bundesweiten Markenschutz.

Ansonsten geht es immer darum, wie man den Nachweis des Urheberrechts glaubhaft führen kann. Dass Du der Halter Eurer Domain bist, spricht ein wenig dafür, dass Du das Urheberrecht hast, wenn niemand das Gegenteil beweisen kann. Dass es sich aber lohnt, deswegen auf der Nichtnutzung Eures bisherigen Namens zu bestehen glaube ich ehrlich gesagt nicht.
Es ist vielleicht ein hilfreiches Argument, wenn Dir jemand "rechtliche Schritte" androht.

Ich schließe mich zion an wenn er sagt, dass man solche Streitigkeiten nach Möglichkeit vermeiden sollte, insbesondere da ihr ja nicht scharf auf den Namen seid. Wenn die Rausgeflogenen unbedingt den alten Namen weiterführen wollen, lass´sie halt, wenn es sie glücklich macht.

Es grüßt
das Tonkind

P.S.: Der Form halber sei noch angemerkt, dass meine Beiträge lediglich meine Meinung wiedergeben und keinerlei Rechtsberatung darstellen.
 
Joa was will man machen^^ Wäre sehr angetan von nem Gespräch mit denen, so in form einer Aussprache oder aber leider beist man da bei denen auf granit. sonst würden die wohl nicht direkt mit rechtlichn schritten drohen. hört sich jetzt tierisch blöd an aber wenn der vor mir steht und sagt: " Ihr dürft den Namen nicht verwenden, sonst hol ich meinen Anwalt" dann will ich da nicht dumm rumstehen und mich von dem anmachen lassen.
Womit könnte er denn sein Recht auf den Namen bekräftigen wenn der nirgendwo eingetragen ist? (bin mir da sehr sicher das der das nicht getan hat)

Danke für eure Antworten bisher. Ich werd es definitiv nicht vors Gericht kommen lassen. Hab jetzt auch nicht so viel Geld zu verschenken für nichts und wiedernichts



Stam
 
Wenn er drauf besteht, kannst Du ja unterschreiben, dass Du keine weiteren Ansprüche auf den Namen stellst und ihn nicht mehr verwendest.

Aber ich würde erstmal den Ball flach halten.
Da Du den Namen ja nicht verwendest, kann er doch mit Anwalt drohen wie er will - Du hast ja nichts verbrochen.

Es grüßt
das Tonkind
 
Also ich sehe da auch höchstens einen Konflikt.

Ihr wollt den Namen nicht weiter führen - die anderen schon.
Das ist kein Konflikt.

Dass Euch unwohl ist, wenn unter dem alten Namen was mit Euch verbunden wird, das nichts mehr mit Euch zu tun hat, ist der einzig mögliche Konflikt.
Wenn man aber sieht, dass es bei Stones, Pink Floyd, Genesis etc. Wechsel gegeben hat, ohne dass das zu großartigen Irritationen geführt hat, finde ich persönlich das ziemlich irrelevant. So ist das Leben.

Die rechtliche Seite:
Prinzipiell kann es Dir vollkommen wurst sein, was angedroht wird.
Wenn Ihr den Namen nicht weiter benutzt gibt es gar keinen Grund für eine Klage.
Das wäre auch eine Unterlassungsklage: dass Euch nämlich untersagt wird, diesen Namen weiter zu benutzen.
Da passiert auch nix weiter als dass Euch ein Schreiben zugeht, in dem Euch das untersagt wird. Einklagen müssen die das. Also sind die Kläger. Ihr braucht einfach nur den Termin abzuwarten und könnt Euch selbst verteidigen. In der Gerichtsverhandlung wird dann geklärt, ob die Klägerpartei überhaupt Recht hat auf eine Unterlassung zu bestehen. Es fallen im Höchstfall die Gerichtskosten an.

Darüber kannst Du Dich aber auch kostenlos in Beratungsstellen (gibts oft im Rathaus oder in Bürgerämtern oder so) informieren - also was im Höchstfall kostenmäßig auf Euch zukommen kann.

Die menschliche Seite:
Dass Euch diese Granit-Haltung und das direkte Drohen auf den Keks geht, kann ich verstehen.

Im Prinzip kannst Du sagen, dass Ihr das eh nicht vorhabt, womit die Kuh vom Eis wäre. Möglicherweise klart sich dann das Verhältnis wieder etwas auf.

Wenn Du ihm aber ein paar Schranken aufzeigen willst, sagst Du einfach, dass Ihr Euch das prinzipiell offen laßt und einer Klage Ihrerseits sehr gelassen entgegenseht. Das verunsichert die ohne Euch zu schaden.

Prinzipiell kannst Du auch einen Deal vorschlagen: Die bekommen von Euch die Rechte an der Domain, aber nur, wenn sie ausreichend darauf hinweisen, dass sich die Bandbesetzung geändert hat. Da kannst Du auch einen Vorschlag zu machen.
Eigentlich müßte das denen eher recht sein und Du hättest die Gewissheit, dass Ihr mit der neuen Band unter altem Namen nicht mehr in Verbindung gebracht werdet.


Was ich überhaupt noch nicht mitbekommen habe sind so Sachen wie Songs, Texte etc.
Habt Ihr ausschließlich gecovert? Oder ist klar wer welche Rechte hat?

Ansonsten: Meist verfliegt nach einer Weile der gröbste Mißmut und man nähert sich wieder an. Oder es bleibt so wie es ist und das ist dann meist auch gut so.

Also eigentlich kein Grund sich großartig in Rage zu bringen oder bringen zu lassen.

x-Riff
 
Junge junge deine Antwort ist Top! Fettes dankeschön von dir. Du hast mich voll und ganz verstanden und mir gute Ratschläge gegeben!
Naja wir hatte eigentlich nur eigene Songs die halt so entstanden sind:
Ich, Gitarre schreibe das Riff und der Sänger singt dazu etwas und der Rest lässt sich etwas einfallen.
Wenn die jetzt unsere alten Songs spielen wollen würden, könnte ich von denen fordern dieses zu unterbinden? Sind alles meine Riffs bis auf einen Song.
Wer hat denn da die Rechte?

Stam
 
Junge junge deine Antwort ist Top! Fettes dankeschön von dir. Du hast mich voll und ganz verstanden und mir gute Ratschläge gegeben!
Naja wir hatte eigentlich nur eigene Songs die halt so entstanden sind:
Ich, Gitarre schreibe das Riff und der Sänger singt dazu etwas und der Rest lässt sich etwas einfallen.
Wenn die jetzt unsere alten Songs spielen wollen würden, könnte ich von denen fordern dieses zu unterbinden? Sind alles meine Riffs bis auf einen Song.
Wer hat denn da die Rechte?

Stam

Danke und gern geschehen.

So - und jetzt kommen wir zu des eigentlichen Pudels Kern:
die songs.

Du bist und bleibst der Autor der Riffs - und damit der Urheber.
Wie das jetzt beweisen?

Andersrum:
Offensichtlich habt Ihr da nicht vorgesorgt - etwa mit bandeigenen Verträgen. Nicht schön, ist aber so.

Also:
Erst mal klären, ob das von den anderen überhaupt bestritten wird.
Wenn nicht - dann ist alles klar. Dann kannst Du den anderen auch untersagen, Deine Riffs zu nehmen. Müssen die halt neue Mucke zu den Texten machen. Oder Dich beteiligen.

Dann:
Es gibt mehrere Möglichkeiten, Euch dem zu nähern ohne dass es ein großes Desaster gibt.
Die GEMA hat eine Aufteilung der Erlöse, die etwa so aussieht: 4/12 Komponist, 3/12 Texter, 2/12 Arrangeur, 3/12 Verlag - Interpreten werden über die GVL abgerechnet.
Möglicherweise kommt bei Euch eine Mitautorenschaft der Musik in Frage. Wenn Du nur mit den Riffs ankommst, in Sessions aber dann neue Parts entwickelt werden etc. - dann kann man einfach einen netten kleinen Vertrag aufsetzen der folgendes enthält:
song a: text xy zu 100%, Musik zu 75% Du und 25% aufgeteilt auf die anderen Bandmitglieder
song b: text xy zu 100%, Musik zu 100% Du
Und so weiter ...

Man kann auch generell 2/12 für Arrangement der Band zurechnen, denn der song ist ja dann doch mehr als die Riffs, die Du beigesteuert hast. Doch das wirst Du selbst am Besten wissen. Es geht nur um einen Vorschlag, der Sinn macht, sich dem annähert, wie Ihr die songs gemacht habt und der möglichst konsensfähig ist.

In dem oben skizzierten Fall würde jeder was vom Kuchen bekommen.

Mehr als ein Datum, die Anschriften etc. der Beteiligten und alle Unterschriften braucht Ihr nicht - und Ihr habt es in Sack und Tüten.
Ich würde relativ relaxt mit dem Feilschen um Prozentsätze sein, da wahrscheinlich eh nicht viel rauskommen wird.

Aber es wäre die Autorenschaft/Urheberrechtsfrage geklärt und die generellen Verwertungsrechte.

Und das ist schon mal eine ganze Menge.

Du solltest anhand der set-list einen Vorschlag unterbreiten, am besten in Form einer Tabelle, dass es übersichtlich ist und die dann erstmal mit Deinem Mitaussteiger durchgucken und sehen, was der dazu meint. Wenn Ihr Euch einig seid, dann geht Ihr zu den anderen.

Das läßt sich durchaus gut mit der Frage des Namens verbinden - denn es berührt die Feststellung was war mit dem, was zukünftig geschieht und wer welche Rechte an dem gemeinsam erarbeiteten Bestand hat.
Eure Position kann sein, dass Ihr bezüglich des Namens keiner Einigung zustimmt, solange das andere - Musik und Texte sowie Urheberrecht und Verwertungsrechte - nicht auch geklärt ist.

Sozusagen das große Reinemachen.
Ist wie bei einer Scheidung.

Solltet Ihr Bedenken haben, dass Ihr Euch stark in die Wolle kriegt, macht es möglicherweise Sinn, einen Schlichter hinzuzuziehen. Das sollte jemand sein, dem beide Parteien zustimmen, den beide akzeptieren und der gesunden Menschenverstand sowie etwas Fachkenntnis (Musik, Recht) mitbringt.

Strategisch sieht es so aus:
> die wollen etwas (Klärung Namen)
> ihr wollt etwas (Klärung Urheberschaft und Verwertungsrechte)

Beide Seiten können der anderen Seite Unterlassungsklagen an den Hals schicken und damit die andere Seite unter Druck setzen bzw. blockieren.

An einer Blockade hat aber niemand von Euch Interesse.

Das sind eigentlich ganz gute Voraussetzungen für eine Einigung - ob jetzt zähneknirschend oder mit helleren Minen - das ist erst mal gar nicht so wichtig.

Schau aber auch noch mal in den Bereich Musik und Recht und schreib durchaus mal rockbuerosued an: der hat sehr viel Ahnung und Erfahrung und ist hilfsbereit. Kann aber sein, dass er gerade viel um die Ohren hat.

Also auf jeden Fall viel Erfolg und laß Dich nicht stressen.
Ist im Grunde alles normal - aber wie bei einer Scheidung nicht immer schön.

x-Riff
 
Die GEMA hat eine Aufteilung der Erlöse, die etwa so aussieht: 30% Texter, 30% Komponist/Musik, 40% Interpret (Band, die es vorträgt).

Sorry, auch wenn es etwas OT ist, aber da muß ich Dich korrigieren.
4/12 Komponist, 3/12 Texter, 2/12 Arrangeur, 3/12 Verlag - Interpreten werden über die GVL abgerechnet.

Es grüßt
das Tonkind
 
Sorry, auch wenn es etwas OT ist, aber da muß ich Dich korrigieren.
4/12 Komponist, 3/12 Texter, 2/12 Arrangeur, 3/12 Verlag - Interpreten werden über die GVL abgerechnet.

Es grüßt
das Tonkind

Danke - habe es jetzt in meinem Beitrag geändert.
Und OT ist es in diesem Fall wohl nicht.

x-Riff
 
Danke jungs, das hat mir sehr weitergeholfen
 
Danke jungs, das hat mir sehr weitergeholfen

Bitte - gern geschehen.
Und poste mal bei Gelegenheit, wie sich die Dinge entwickeln.

Und ... ich glaube tonkind ist zu eher geringen teilen ein junge
 

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