also ich versuchs mal:
prinzipiell gibt es 2 arten von plattenverträgen: entweder bei einem major label, oder einem indie label.
ein major-deal sieht in der regel so aus:
der product manager (oberster finanztyp und "plattenboss") geht zu den "talentscouts", heissen offiziell A+R's (artists + repotoire), und sagt er würde gerne eine band haben. diese leute suchen dann eine band und verkuppeln sie mit einem produzenten. der produzent bekommt dan vorab einen haufen asche vom product manager. die band unterschreibt einen "künstlervertrag". da kann dann alles mögliche drin stehn. in der regel siehts so aus dass sie die band dazu verpflichtet für 1 oder 2 jahre exklusiv, nur auf diesem label zu veröffentlichen (exklusivvertrag) und bekommt nur eine einmalige zahlung betrag X vorab auf die hand. von den einnahmen des platte sieht sie in diesem fall keinen cent. in letzter zeit kommen auch immer mehr sogenannte 360° verträge in mode. diese besagen, dass 60% der einnahmen aus liveshows und merch solange an die plattenfirma gehen, bis die produktionskosten, die das album verursacht hat, gedeckt sind. (als musiker wird man also nicht mal mehr mit nem major deal reich ^^)...
so der produzent setzt sich jetzt mit der band zusammen und macht ein marketingtechnisch vermakrtbares produkt aus den jungs und mädls mit allem was dazu gehört. meistens sind die songs einfach nicht fertig komponiert und die band ist einfach an sich noch nicht cool genug
im prinzip kann man sich das ruhig so vorstellen wie eine ich-ag. die band bekommt ein logo, es wird eine marke geschaffen die wiedererkennungswert hat, man versucht das produkt eben auf eine zielgruppe abzustimmen. musikalisch werden die songs eben aus arrangiert und bereits versuchshalber aufgenommen (pre-production)
danach geht der produzent mit der band zum recording-engineer ins studio, nimmt die songs auf. weiter zum mixing engieer und schließlich ins mastering studio und mit etwas glück kommt am ende dieser wurst ein "pre-master" heraus. das wird dann ins presswerk geschickt und dort vervielfältigt.
danach kommt die ganze marketingwurst (da bin ich aber nicht mehr so genau informiert) und schlussendlich der verkauf.
ein indielabel geht hier etwas anders vor. am anfang steht hier der produzent (so wie in deinem beispiel) der eine band 'raus bringen will. dieser legt der band dann wieder einen künstlervertrag vor. die band wird hierbei nicht im voraus bezahlt sondern bekommt einen anteil an den verkäufen. meistens wird es aber so gemacht dass die band ausserdem einen rückstellungsvertrag vertrag unterzeichnet, der festlegt, dass die band solange auf finanzielle vergütung verzichtet, bis das produkt komerziellen erfolg bringt (was im falle eines flops nie der fall ist). der produzent produziert das album nun auf eigene kosten. die kette ist hierbei gleich wie oben. das premaster geht allerdings nicht direkt ins presswerk. die band und der produzent klappern nun indie-labels ab und verkaufen das album ans label weiter. das ist dann ein sogenannter "bandübernahmevertrag" (kommt noch aus den zeiten des analogen tonbands als wirklich das 2-spur masterband ans label übergeben wurde). das label übernimmt nun die kosten für promotion, pressung und vertrieb.
willst du auch noch mehr über marketing und promotion wissen? hab grad keine lust mehr zu schreiben ^^