Balgführung (Spiel Akkordeon von Haas)

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Hallo,

ich spiele jetzt seit etwa einem Jahr und habe ein Lehrbuch für Anfänger durchgearbeitet. (Akkordeon Basicsvon Herb Kraus) Außerdem macht es mir Spaß, mir einfache Stücke ohne Buch so drauf zu schaffen. Jetzt habe ich mir auch die Schule von Peter Michael Haas zugelegt, die ja einen völlig anderen Ansatz hat. Dazu hätte ich eine Frage: Es geht um die Übung Nummer 10 "L'Aventure - Fassung 2" Eigentlich ist das technisch für mich kein Problem mehr. Aber wenn ich das so spiele, wie der Autor es verlangt, komme ich mit der Luft im Balg überhaupt nicht aus. Man soll zwei Takte (dreiviertel) ohne Bassbegleitung ziehen, und dann zwei Takte mit Bassbegleitung drücken. Wenn ich das so mache ist nach dem dritten Takt Schluss, weil keine Luft mehr im Balg ist. Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass man mit Bassbegleitung einfach mehr Luft braucht. Ich habe keine Probleme mit dem Stück, wenn ich mich nicht darum kümmere und das einfach so spiele wie es mir passt. Aber es kann ja sein, dass das falsch wäre, auch weil es Ziel der Übung ist, zu lernen mit so wenig Luft auszukommen. Leider kann ich mir immer noch keinen Lehrer leisten, den ich fragen kann. Also, wie würdet Ihr das machen? Einfach so spielen, wie mir der Schnabel gewachsen ist? Oder ist es vielleicht so, dass man die ersten Noten auch mit bereits halb gezogenem Balg spielt? Ich hoffe, dass mir jemand weiter helfen kann.

Herzlichen Dank
CapHorn
 
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Versuch einfach beides. Ich habe vor kurzem auch meinen Lehrer nach meiner Balgführung gefragt, die ich auch ohne System und Konzept einfach so mache, und er hat mir empfohlen erst mal einfach so weiterzumachen. Trotzdem versuche ich ab und zu, wenn ich denn zum üben komme, so zu spielen wie man es sollte, Balgwechsel vor/ nach Melodiebögen und so.

Wart mal ab, was die besseren Spieler so schreiben.
 
Hallo,

also bis die besseren Spieler kommen dauert's scheinbar noch. So lange schreib ich jetzt schonmal was dazu :)

Es gibt da technisch gesehen genau zwei Möglichkeiten: entweder die Schließphase des Balgs also Takt 3 und 4 mit viieeell weniger Druck spielen (=leiser) oder vor dem ersten Takt Reserveluft holen. Ich meine damit, einfach nicht mit geschlossenem Balg anfangen, sondern mit geöffnetem Luftknopf bereits genug Volumen für etwa einen Takt reinholen.
Hab bis jetzt noch nicht gehört, dass das unelegant oder verpönt wäre... aber das kann ja hier im weiteren Verlauf noch kommen... glaub ich aber nicht...

Viel Erfolg beim Ausprobieren,
Schabernakk
 
Da hat der Peter einfach das Stück von weiter hinten kopiert, wo es dann ja komplett mit Bass gespielt wird. Hinten geht es also auf, in Deiner Version nicht. Entweder tatsächlich jedes Zeilenende nur halb so laut spielen oder die ganze Zeile öffnen, die ganze nächste schließen.
 
Hallo Cap-wer-auch-immer,

das gleich Problem habe ich auch regelmäßig, am Ende vom Monat ist kein Geld mehr da ;-) Ich weiß auch nicht, wie der Peter das hinkriegt, bei mir reicht die Luft auch meistens nicht aus. Aber ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass es auch auf das Akkordeon ankommt und das Register. Wenn es grundsätzlich nicht reicht, dann zieh ich den Balg schon bisschen am Anfang mehr auf. Aber wer sagt, dass du dich an jeden Pups halten mußt? Ich tendiere mittlerweile dahin, dass ich so spiele, wie es passt. Im schlimmsten Fall muss ich halt in einer gehaltenen Note von Zug auf Druck wechseln. Das ist nicht schön, aber mit der Zeit kommt das von allein, denke ich mal. Nobody is perfect ;-)

Liebe Grüße
Axel
 
So ganz streng nach Lehrbuch - 2 Takte auf, 2 Takte zu spielt man im normalen Spiel meist nicht. Die Balgwechsel richtet man schon nach der Melodieführung.

In dem Buch von Haas gehts ja aber um das Üben, und zu lernen, den Balgwechel zu beachten und miteinzubeziehen.

Und in dem Beispiel gehts halt mal drum so zu spielen, dass man mit dem Balgwechsel mit den vorgegebenen Noten hinkommt, möglcist so, dass es nciht groß auffällt. Na und da muss man dann eben richtigerweise an anderer Stelle dran drehen .. z.B. an der Lautstärke den Passagen mit Bass, damit man nicht zu früh den Balg geschlossen hat.

Es ist ja wie Klangbutter schreib, nur eine vereinfachte Ausführung eines Stücks, das weiter hinten komplett kommt.

Aber an der Stelle geht es Haas wohl einfach darum , dass einem der Balg bewusst wird und wie man damit dem umgeht. Ich meine, die Übung ist gedacht, auszuprobieren, was man alles machen kann, damit man mit dem vorgegebeenn Balgwechsel hinkommt. Es soll einen einfach dazu bringen, die "kleinen Nebensächlichkeiten" des Spielens auch bewusst wahrzunehmen und entsprechend einzusetzen.

Also fröhliches weiter- und ausprobieren.

Gruß, maxito
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

in dem Sinne, wie Ihr antwortet hatte eigentlich selber auch schon darüber nachgedacht. Ich war mir aber nicht wirklich sicher, ob der Haas nicht irgendeine für mich relevante, tiefere musikpädagogische Absicht damit verbindet, diese Übung so zu gestalten. Sicher geht es auch darum, bei Anfängern das Bewusstsein dafür zu wecken, was der Balg überhaupt bedeutet. Das das aber auch eine Übung ist die sehr weit am Anfang steht muss ich das mit meinem Jährchen Erfahrung vielleicht auch nicht mehr ganz so ernst nehmen.

Vielen Dank nochmal für die freundlichen Auskünfte
CapHorn
 
Ich habe hier mehrere Akko.-Schulen, und arbeite auch damit. Die von P.M. Haas ist aber nun nicht dabei. In den anderen Schulen habe ich noch keine Ungereimtheiten bemerkt. Wenn der Schüler aber den Balgwechsel selbst finden soll, dann steht das da auch geschrieben.
Und wenn Haas beabsichtigt daß, der Schüler den Balgwechsel suchen soll, dann hätte er ihn zumindest ganz weglassen sollen. Aber so ist das irreführend, und der Schüler kann das nicht gebrauchen.
VG. Chroma.
 

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