Hi,
Augen und Ohren sind hier besser als theoretische "Quellen". Man kann es von gute Spielern abschaun (und hören) wie der richtige sound entsteht.
Der Begriff "Balgführung" gefällt mir schon mal gar nicht.
Ich weiss nicht ob er definiert ist oder Konvention, aber was bedeutet er überhaupt?
Wenn einer nur den Balg mit gleichmäsiger Kraft "führt" und die Töne mit den Tasten gestalten will klingt das übertrieben ausgedrückt wie Schweineorgel.
Was den guten Akkordeonsound ausmacht nenne ich "Balgdynamik". Es ist ja ein fortwährendes dynamisches gestalten der Töne, Akkorde und Phrasen.
Laut leise ist klar, aber jeder Ton kann anders beginnen und enden.
Bei schnellen Passagen geht das natürlich in ein gleichmäsiges "führen" des Balges über.
Die ganzen Spezialtechniken, stops, shakes, balgvibrato etc. sind nur die Extremanwendung der Balgdynamik.
Dabei muss man in der Regel als Spieler übertreiben damit beim Zuhörer was davon ankommt.
Der große Galliano wird uns das jetzt zeigen:
Richard Galliano, Balgdynamik excellent
=> Achtet auf den Balg man sieht und hört deutlich wie impulsiv er den Balg bewegt, manchmal fast ruckartig stößt.
bei 0:33 ist ein Tonende mit vibrato!
Zum Schluß macht er einen Fehler glaub ich, weil er kurz so stöhnt, aber ich erkenne nicht welchen genau.
Ein Negativbeispiel: fast ohne Balgdynamik klingt sogar ein Tango nach NICHTS.
http://de.youtube.com/watch?v=nDRz3CNwHkA
Das Akkordeon ist ihm zu groß, zw. zuwenig Kraft!
Wenn ein Spieler beim schliessen des Balges den nötigen Druck mangels Armkraft nicht herbekommt ist sein Balg (also das Akkordeon) zu GROSS für ihn.
mfg Balgseele