Backup Gitarre (Epi) durch z.B. PU-Tausch der Hauptgitarre (Gibson Studio) anpassen?

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Moin zusammen,
ich habe ein kleines Problem. Als Hauptgitarre spiele ich eine Gibson Studio und als Backup für eventuelles Seitenreissen hab ich ne Epiphone. Diese habe ich aber selten gebraucht, weil noch nie ne Seite beim Gig gerissen ist.
Was mich jetzt aber wirklich sehr stört: Die aggressivität der beiden Gitarren sind dermaßen unterschiedlich( Gibson so wie ich es mag, Epiphone viel zu brav ) , das ich schon Anfangen muss meine Boardeinstellungen zu verändern, damit ich den "in etwa" gleichen Sound bekomme.
Das wäre bei nem Gig aber nicht gerade der Sinn einer Backup Gitarre.
Hat jemand ähnliches Problem und dieses auch gelöst? Neue Pickups? Hat jemand einen Rat?
Gruß Ralle
 
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Hi, @Rebell Duck,

ich denke, dass Du da etwas herumprobieren musst.

Wenn Deine Gitarren im klanglichen Grundcharakter ähnlich sind, dann hilft bei der Epi vielleicht ein Booster, um mehr Output zu erhalten. Meine Empfehlung dafür ist der Boost Killer von Donner für 24,99 Euro. Den bekommst Du nur beim grossen A, ist aber sehr, sehr gut. Eigentlich sollte das Teil Killer Boost heissen...Das ist ein Clean Booster, den man sehr gut anpassen kann und der einen True Bypass hat.

Auf meinem Board mache ich es etwas anders, weil ich zwischen einer Strat und einer Les Paul wechsele. Da nutze ich einen Compressor, weil die Strat immer etwas Compression benötigt/verträgt und passe dann auch den Output damit an. Also mit Strat Compressor an, mit Les Paul Compressor aus. Da aber die Studio und die Epi wahrscheinlich keine Compression vertragen, ist das in Deinem Fall eine nicht so gute Lösung.

Ansonsten würde ich die Elektronik der Studio in der Epi klonen. D.h., Du besorgst Dir die identischen Pickups und Potis und baust das in die Epi ein. Damit kommst Du wahrscheinlich sehr nahe an den Sound Deiner Studio heran.

Die vierte Variante, aber aus meiner Sicht die bekloppteste ist, sich eine zweite Studio zuzulegen...

Viele Grüsse, Ray
 
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Hi Ray,
erstmal vielen Dank. Das mit dem Booster wäre jetzt nicht so meins. Da mein Treter ein Multiboard Line6 ist, möchte ich da nicht noch nen Booster mitschleppen. Möchte aber auch nicht 2 presets im Line 6 erstellen. Dann eher die Elektronik ersetzen.
Erstmal vielen Dank. Jetzt heißt es Paula aufschreiben und reinschauen...grrrr
Gruß Ralle
 
Also wenn Du in die Epi die gleichen PUs baust, wie sie in der Studio sind, dann solltest Du für Live-Sachen ziemlich nah dran sein. Jedenfalls hast Du dann schon mal einen ziemlich identischen Output. Und da die Gitarren vom Grundsatz ja sehr ähnlich sind, sollte es klanglich auch ziemlich nah beinander liegen. Jedenfalls ausreichend für Dein Ziel.

VG
 
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@Rebell Duck

Ich weiss, das willst Du jetzt nicht hören.

..... mach Dir wirklich die Mühe und stell Dir auf deinem Multieffekt eigene Sounds für jede Gitarre ein.

Das wäre bei einer Setlist mit hoch gegriffen 30 Songs pro Abend nicht einmal der Aufwand.

Alle Presets (maximal 30) auf einen anderen Speicherbereich des Line6 doppeln. Dann einfach den zusätzlich
benötigten Effekt (wahrscheinlich EQ, Kompressor oder Booster) einfügen und fertig. Wozu hat man ein Multieffektgerät?
Geht auf jeden Fall schneller, als an der Gitarre rumschrauben und kostet kein zusätzliches Geld.

Hab mal - wahrscheinlich hier im Musikerboard - gelesen, dass Billy Gibbons von ZZTop das für sein Live-Setup sogar soweit treibt,
dass er jede Gitarre bei jedem Song spielen kann und damit auch noch gleich klingen kann.

Ach so … wenn es denn wirklich zwei ähnlich klingende Gitarren sein sollen, dann würde ich mir eine zweite Studio holen, und die Epi weggeben. Da musst Du halt im Laden mit Deiner Studio vergleichen.
 
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Ja, das mit Billy G. stimmt. Er hat mit seinem Guitar Tech ein Frequenzabbild der "Pearly Gates" erstellt und stellt damit alle Gitarren mittels EQing so ein, dass sie dem Mutterton so ähnlich wie möglich sind.

Das ginge natürlich auch, wenn man weiß, wie man mit einem EQ richtig umgeht. Dann kann man den im Multi-FX ein- und ausschalten. Ist eine sehr elegante Lösung. Den Level holt man sich dann über das Gesamt-Gain des Effektes.

Ray
 
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JA eigentlich habt ihr ja Recht. Bin dafür aber eigentlich zu faul. Was natürlich nicht hilfreich ist :)
Vielen Dank an alle Ratgeber.
 
+1 für einen PU-Tausch. Gerade die älteren Epi-HB klingen mMn zwar laut, aber eher brav und oft auch etwas matt. Das liegt also nicht unbedingt an der Gitarre selbst.

Mich hat es immer genervt, wenn der Wechsel zwischen den Gitarren eigentlich eine ganz andere Einstellung am Amp erfordern würde. Deshalb bin ich inzwischen bei fast allen HB-Gitarren bei etwas heißeren PAFs gelandet (Pearly Gates, Burstbucker 3, PRS 57/08, Dimarzio 36th Anniv. PAF Bridge...), Superstrats mit etwas schlankerem Grundsound dürfen auch mal einen '69/Custom Hybrid oä haben. So hat jede Gitarre immer noch ihren eigenen Charakter, liegt aber in Frequenzbild und Output nicht gar zu weit weg von der nächsten. Selbst meine SSS-Strat wurde dem Konzept angepasst, dass sie mit einem Dimarzio Heavy Blues 2 den heißesten (und brummfreien) Strat-PU bekommen hat, der für mich noch richtig nach Strat klingt, aber fast so laut ist wie ein PAF.

Von daher vertrete ich die Philosophie, dass die Gitarre durchaus etwas anders klingen darf, aber extreme Unterschiede gerade live eher hinderlich sind. Zugleich muss man aber die Eigenheiten der Gitarre berücksichtigen, weil der gleiche PU in verschiedenen Gitarren sehr unterschiedlich klingen kann. Ich habe in meiner Les Paul zB einen BB3 mit einem Unoriented A5-Magnet, was in der PRS aber nicht recht klingen wollte. Einfach den gleichen PUs einzusetzen, ist also nicht immer zielführend.

Wenn Du zB den Eindruck hast, dass die Epi schon generell dumpfer klingt oder vielleicht besonders starke Bässe entwickelt, könnten etwas schärfer klingende HB insgesamt zu einem ähnlicheren Sound führen als identische Modelle. Ein ganz gutes Indiz kann es gerade bei im Prinzip baugleichen Gitarrentypen sein, wie sie jeweils "trocken", also ohne Amp klingen.

Die Studio hatte in den letzten Jahren nicht immer die gleichen HB, früher waren es eigentlich immer 498T und 490R. Welche sind denn drin, bzw. aus welchem Jahr stammt das Teil? Und wie alt und welches Modell genau ist die Epiphone?

Gruß, bagotrix
 
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@ Bagotrix, kann dir da ganz zustimmen, denke er soolte sich die beiden Gitarren mal trocken anhöhren,
und dann entscheiden welche Pup,s da rein kommen ,zb Duncan , leo Sound oder auch wieder Gibson
burst Bucker,auch schauen was mit der Electronic los ist, andere Potis etc.

Grüße
 
Ich gehe noch etwas anders an dieses Problem:
Klar ist es gut und wichtig, eine Backup Gitarre zu haben. Das ist dann aber eben auch nur der Rettungsfallschirm und muss nicht die 100% Performance liefern. Dem Publikum fällt der Unterschied garantiert nicht auf.
Mir ist bei ca. 10 Gigs vielleicht ein Mal eine Saite gerissen. Ich habe idR. eine Paula oder ES335 und eine Strat am Start und nutze jenachdem Stück die eine oder andere. Da fange ich aber garnicht erst an, mir zu überlegen, weil ich den ggf. Strat Sound mit den anderen Gitarren „emulieren“ könnte. Viel zu viel Aufwand für zu wenig „Impact“. Bisher habe ich den Rest vom Teilset mit der Zweitgitarre immer irgendwie noch über die Bühne gebracht und in einer Spielpause die gerissene Saite ersetzt und fertig.

Wenn die Epiphone aber grundsätzlich so unzufriedenstellend klingt, ist zu überlegen, ob man da nicht eh was machen möchte. Aber nur für den eventuellen Fall, dass die mal zum Einsatz kommen könnte, würde ich mir die Mühe jedoch nicht machen.
 
Also ich komme noch einmal auf das Keyztone Exchanger Pedal zurück bzw. möchte auf ein, oft unterschätztes, Gitarristenwerkzeug hinweisen.

Bevor ich mir eine neue Gitarre anschaffe oder Pickups tausche, bewerte ich grundsätzlich zwei Dinge. Brauche oder möchte ich eine andere Tonalität oder suche ich nach einer anderen Gitarre mit z.B. anderer Mensur, mit/ohne Vibrato, Floyd Rose System, mehr Bünden usw..

Wenn ich eine andere Tonalität suche, dann hilft oft erst einmal herauszufinden, was mir denn bei der/den vorhandenen Gitarren fehlt oder überbetont wird.
Dazu kann man dann einen oder mehrere EQs verwenden und gucken, ob es mehr Output oder bestimmte Frequenzen sind. Das bedeutet, dass ich mich mit einem parametrischen (Empress) und einem graphischen EQ (Boss) bewaffne, die mir dann diverse Anpassungen ermöglichen. Den grafischen EQ nehme ich für die Grundeinstellungen (Frequenzen und Gain), mit dem parametrischen EQ suche ich dann "böse" oder unangenehme Frequenzen, die die Axt ggf. liefert und eliminiere sie. Ok, das kostet etwas Zeit...

Komme ich meinem Ziel damit nahe, dann weiß ich recht genau, ob es eine andere Pickupbestückung sein soll oder die Schaltung Hilfe benötigt.

Der Keyztone Exchanger ist für mich ein recht preiswertes Hilfsmittel, um eine Gitarre im Ton zu "shapen". Natürlich macht man damit aus einer Epi mit Standardpickups keine Gibson mit PAFs, aber man kommt in die Richtung. Auch aus einer Strat machst Du keine LP, aber man kommt dem nahe, weil es auch über Filter, Enhancer usw. geht. Wäre der Empress nicht so groß, hätte ich das Teil immer auf dem Pedalboard. Der Exchanger ist da deutlich besser und mit verschiedenen abrufbaren "Pickups" auch flexibler.
 

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