Bachs BWV 995-998, 1000, 1006a - womit Anfangen?

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Johnny_Virgil
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Hallo Miteinander,
Habe vor kurzem angefangen, mich mit oben genannten Lautenwerken von J. S. Bach zu beschäftigen. Würde jetzt gern eine davon in Angriff nehmen und wollte daher fragen, welche für den Anfang am geeignetsten wäre. Spielerfahrung auf der klassischen Gitarre beträgt ca. 8 Jahre.

MfG, GuardiaN
 
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Huch, meine Bewunderung und Sympathie! wie wäre es, wenn Du uns die Antwort auf Deine Frage selbst überbringst? Verfügst Du schon über das Notenmaterial? Cu, Dieter
 
Bislang nicht, ist aber durch diverse Lehrer an meiner Schule relativ leicht zu bekommen. Habe mir ursprünglich gedacht ich beurteile die Schwierigkeit der Stücke durch einfaches anhören bzw. anschauen eines Videos, ist aber schwieriger zu beurteilen als gedacht. Dementsprechend habe ich gedacht vielleicht kann mir jemand hier sagen welche Stücke zum Anfang eher leicht sind.

MfG, Jonas
 
Leicht sind'se alle nicht. Am bekanntesten dürfte die Bourée (995?) in der Fassung von Jethro Tull sein. die hat auch (relativ) wenige Akkord-Klippen.
 
Hm Danke für den Beitrag aber ich hatte eigentlich schon vor mich an die Originale zu halten, im vergleich dazu spielt der Gitarrist bei Jethro Tull nicht wirklich viel, und mit der Originalkomposition hat das ganze ja auch nicht mehr all zu viel zu tun. Zum Vergleich hier das Stück wie ich es vorhätte zu spielen.

MfG, GuardiaN
 
Ich habe mal die Schallplatte mit Bachs Kompositionen für die Laute besessen. Der durch Jethro Tull bekannte Bourree wurde, soweit ich mich erinnern kann, für ein anderes Instrument geschrieben. Bach konnte übrigens nicht Laute spielen, und deshalb waren die Lautenisten zu seiner Zeit nicht immer angetan von seinen Werken, so stand das jedenfalls auf der betreffenden Schallplatte im Begleittext.
Wir haben es hier also mit Stücken zu tun, die auf dem ursprünglichen Instrument nicht leicht zu spielen waren, und die nun, für die Gitarre übertragen, noch schwieriger zu spielen sind. Ich glaube, viele Gitarrenlehrer haben eher eine ablehnende Haltung zu solchen Stücken, und meinen, man sollte sich verstärkt an die Kompositionen halten, die auch für unser Instrument, die Gitarre geschrieben wurden.
 
Naja, dessen bin ich mir nicht ganz sicher... Die Lautensuite in E Dur (bwv 1006) ist wie die Fuge in A Moll (bwv 1000a) ein Standardwerk für viele Sologitarristen (siehe z.B. hier). Des Weiteren haben Konservatorien wie das bekannte in Wien diese Stücke als Aufnahmebedingung für Gitarre, also dürfte es nicht so abwegig sein diese auch bei einem qualifizierten Lehrer zu lernen.
 
also dass ein lehrer nur stücke beibringen will die für gitarre geschrieben wurde gehört für mich schon fast ins reich der mythen.
wahnsinnig viele klassische stücke wurden ursprünglich nicht für gitarre komponiert, sondern von irgendwem für gitarre bearbeitet.
ob die nun schwieriger sind, kommt auch immer auf die bearbeitung an.

außerdem: ich bezahl den lehrer ja. also hat er mir das auch gefälligst beizubringen was ich will ;-)

mit was du anfangen solltest.. ich bezweifle, dass dir jemand ne gescheite antwort geben kann.
die stücke sind allesamt spielerisch so anspruchsvoll, dass man sicherlich nen paar wochen an den fingersätzen und flüssigem spielen sitzen wird.
aber die große herausforderung in dem bereich ist ja eher die interpretation. da braucht es halt möglichst gute noten mit vielen angaben, nen guten lehrer der dir hilft das verbünftig umzusetzen und viel geduld.
ich würd sagen es spielt keine große rolle mit welchem stück du anfängst. alles kann dich nur weiterbringen. und rein vom angucken kann ich dir nicht sagen welches stück am einfachsten ist. das kommt auch immer auf deine voraussetzungen an
 
also dass ein lehrer nur stücke beibringen will die für gitarre geschrieben wurde gehört für mich schon fast ins reich der mythen.

...trotzdem habe ich diese Art von Lehrer persönlich kennengelernt, wenn sie auch nicht meine Lehrer waren. Außerdem geht meine Aussage ja nicht dahin, dass dies die Meinung aller Gitarrenlehrer wäre, in diesem Falle bedingt a) an sich bereits b).

Du kannst das ja nach abgeschlossenem Studium halten wie du willst, für dich selbst würde ich mir allerdings wünschen, dass du bis dahin aufgehört hast, deinen Namen "Disgracer" zu Programm und Lebensmotto zu machen, sonst werden dir die Schüler nämlich im Falle a) gleichermaßen davonlaufen wie im Falle b) !

Graceful, Dieter
 
Das ist wirklich schwierig zu beantworten.
Wenns um Bach geht ist eigentlich das meiste nicht so leicht zu Meistern. Ich empfinde alle Stücke schwer. Herauszusondern welche jetzt besonders schwer sind halte ich für unnötig. Ich denke... du solltest einfach das nehmen was dir gefällt.

Ich spiel z.b. Bouree (Ich schreibs immer falsch hoffe es ist richtig) schon seit längerem und muss sagen das Stück hat mir sehr viele Schwierigkeiten bereitet. Obwohl ich das jetzt schon lange spiel hab ich immer das Gefühl ich müsste noch einiges verbessern.

Was aber an Bouree schön ist das die Phrasen wirklich übersichtlich aufgeteilt sind und das Anfang und Ende leicht zu erkennen ist. So kannst du schön rund die einzelnen Phrasen lernen und vom Klang her perfektionieren und zusammenfügen.

Wichtig ist gleich das du dir den Wechselschlag bei der Melodiestimme von Anfang an aneignest und die Bassläufe schön plan mit der Melodie klingen.

Jedes Stück ist ja erlernbar, man muss nur konzentriert, langsam und übersichtlich arbeiten.

Ich empfehl Bouree, weil ichs einfach kurz und knackig finde und man sehr viel dabei lernt. Einfach ist keines^^.

Edit: Was du brauchst ist eine Notation mit anständigen Fingersatz... sons wird das Stück echt zermürbend. Mit 8 Jahren Spielerfahrung bekommst du das bestimmt hin. Ich hab das Stück angefangen als ich ca. 3,5 Jahre Spielerfahrung hatte und habs nach nem halben Jahr annehmbar hinbekommen.
 
Hi Arctic,

Neben dem Bourée war mein erstes Stück aus den Lautensuiten die Sarabande aus der Suite #2 in a-moll. Diese Sarabande liegt in den spieltechnischen Anforderungen meines Erachtens nicht wesentlich über dem Bourée und wenn Du sie mal aufführen willst, erkennt nicht jeder gleich das Stück und assoziiert es mit Jethro Tull ("ey, boah eh, Du spielst Jethro Tull auf der Konzertgitarre, ey .... ;))

Ich spiele übrigens die Bearbeitung von Teuchert.

Hope that helps

Wo1823
 
Bei den Tull spielt übrigens die Flöte (!!!!) die Melodiestimme und Bass und Gitarre spielen "nur" die Akkord-Töne.
Ich habe das Ding auch mal nach O-Notation auf der Gitarre gespielt. Ich hatte die Bourree nur erwähnt, *weil* man sie kennt.
 
klar, wollte auch die Bourée nicht madig machen, erinnere mich nur (und das ist mittlerweile schon über 20 Jahre her); dass ich meine Konzertgitte mal mit in die Bundeswehr-Kaserne genommen hatte; und als ich dann am Wochenende so friedlich mein Bourée vor mich hinklimperte, kam eben jener Spruch "boah ey, ...." . Brrr, die Musikbildung des Kameraden schüttelt mich heut' noch.

Aber ich habe natürlich auch die Platte von JT, war das nicht die Stand Up von 1969?
 
AFAIK ja. Und Du solltest mal hören, wie Anderson da live abjazzt. ("A piece by a chap called JS Bach")Aber wir kommen vom Thema ab.
Ich wollte nur noch mal darauf eingehen, dass der Guardian bei JT nur die Gitarre als Vorbild genommen hat und man da halt die ganze Band sehen muss - der Lautenist/Gitarrist macht das alleine. Und das macht's ja so schwierig.

Akut spiele ich (verrückt wie ich bin) eine eigene Bearbeitung für E-Bass. Natürlich auch vereinfacht, der hat halt nur fünf Saiten.
 
Die E-Bass Bearbeitung würde mich mal interessieren, hast Du eine Aufnahme? Stelle mir das gerade so im Stile von Ralf Gauck vor. Wunderschön, da kriege ich ja Gänsehaut.

[OT] Kennst Du dessen Platte "Fields of Gold"? Einfach genial. [/OT]
 

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