Ich glaube, du fährst gut mit sparsamem pedal- und reichlichem fingerlegato-gebrauch, ganz verzichten möchte ich nicht, wichtig ist aber, polyphon zu spielen, und manche bindungen gehen halt nicht ohne. Im übrigen ist es auch eine frage des instruments und des raumes. Ein cembalo klingt voll für den spieler und in kleinem raum, in unseren konzertsälen hört man oft nur ein zirpen oder metallische geräusche, schlimmstenfalls sieht man nur die aktivitäten des armen cembalisten. Versuche den anfang des präludiums der e-moll-partita von Bach mal mit, mal ohne oder partien aus der Chromatischen Phantasie, wir haben nun mal ein pedal (auch ein linkes, das zumindest beim flügel sinn macht), also benutzen wir es mit gebotener umsicht. "Werktreue" kann man auch übertreiben, und gar zu "historisch" geht es sowieso nicht. Viel wichtiger ist es, gut und lebendig zu phrasieren, da wird viel gesündigt, wo nix steht, wird eben nix gemacht.
Für meinen geschmack spielt Gould zuviel staccato, wo es nach meiner meinung nicht hinpasst, mir gefällt Schiff besser.