Bach Brandenburgisches Konzert No. 4 als Motivation

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www.allofbach.com ist eine Website von holländischen Musikern, die sich zum Ziel gesetzt haben, alle Werke von Bach einzuspielen und kostenlos ins Netzt zu stellen - jeden Freitag ein neues Stück. Dazu dann auch englischsprachige Kommentare der Künstler zu den eingespielten Stücken.

Das Brandenburgische Konzert No.4 ist eines der Werke, die 2 Alt-Blockflöten als Soloinstrumente haben. Dabei wechseln sich Violine und die beiden Flöten als Solisten wechselseitig ab. (Die Brandenburgischen Konzerte (1-6) gehören absolut zu meinen Lieblings-Orchesterstücken).

Hier der Link:

http://allofbach.com/en/bwv/bwv-1049/

bzw. direkt zur Wiedergabe hier: http://allofbach.com/en/bwv/bwv-1049/detail/
 
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etwas OT aber den Leckerbissen der barocken Musik möchte ich Euch nicht vorenthalten. Man kann wunderbar in den Geist der barocken Musik eintauchen:

Johann Sebastion Bach BWV 100, Kantate "Was Gott tut, das ist wohlgetan"


Allofbach.nl hat sein 100. Stück veröffentlicht; die Bach-Gesellschaft hat namhafte Unterstützung

Besonderheiten:
- Bei der barocken Traversflöte und der barocken Oboe sieht man die deutliche Verwandschaft zu den Barock Blockflöten!
- Die Sopranistin Gerlinde Sämann ist blind - anfangs war ich etwas von ihrem Blick irritiert, bis ich dann wahrnahm, dass sie blind ist, und die Noten abtastet
- Der Kontratenor Damien Guillon singt mit Falsett im 2. Duett die eigentlich für Alt besetzte Frauenstimme

- Im Interview spricht der Traversflötist über die Schwierigkeit in der Sopran Arie des Zusammenspieles mit einem Sänger

hier der Link:
http://allofbach.com/en/bwv/bwv-100/detail/


Auf der Künstlerpage von Damien Guillon sieht man links als 2. Video auch Vivaldi's "Sol da te amore mio" mit dem Collegium Arianum. Dort ist der Part der Traversflöte mit einer Rennaissance Altblockflöte besetzt.
http://www.allegorica.it/damien-guillon/

hier auch Youtube:
 
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Vielen Dank für die Infos. :great:
Das Interview habe ich nicht gefunden. Was habe ich übersehen?

Gruß Lisa
 
Ich hatte direkt zu der Performance verlinkt. Es gibt jeweils eine Übersichtsseite mit Interviews und/oder Infos über das Werk, siehe hier:

http://allofbach.com/en/bwv/bwv-100/
 
Ah, ok. Jetzt habe ich den Aufbau der Webseite durchschaut. Danke! :great:
 
Auf der Künstlerpage von Damien Guillon sieht man links als 2. Video auch Vivaldi's "Sol da te amore mio" mit dem Collegium Arianum. Dort ist der Part der Traversflöte mit einer Rennaissance Altblockflöte besetzt.
http://www.allegorica.it/damien-guillon/

hier auch Youtube:


Tut mir leid, aber das klingt nicht nur ganz eindeutig nach Traversflöte, laut der Beschreibung des Videos IST es auch eine. Etwas irritierend ist, dass das Titelbild des Videos eine (tiefe) Sopranflöte zeigt.

Es handelt sich auch nicht um eine "eigentlich für Alt besetzte Frauenstimme", sondern die Arie des Ruggiero ist eine Männerrolle für hohe Stimme (früher Kastrat, heute Countertenor). In der Barockzeit wurden die Heldenrollen meist für hohe Männerstimme geschrieben, erst später kam der "Heldentenor" auf.

Trotzdem ein schönes Stück, sehr schön gespielt.

In der Oper Orlando Furioso kommt übrigens auch eine Sopranblockflöte vor, die aber bei der einzigen Aufführung die wir mal live gesehen haben leider kaum zu hören war (sind eh nur ein paar Takte, wenn man nicht richtig hinguckt, hat man es schon verpasst).

Hier noch ein Video, wo man den Flötisten Jean-Marc Goujon und den Sänger Philippe Jarousski auch sehen kann:

 
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Tut mir leid, aber das klingt nicht nur ganz eindeutig nach Traversflöte,
Jetzt wo ich in Ruhe nochmal reingehört habe, kann ich auch nur Traversflöte ausmachen - in der nächtlichen zusätzlichen Recherche zu Damien Guillon bin ich wohl einer Fehlinformation aufgesessen - zusammen mit dem irreführunden Foto. Es war das Sammeln zusätzlicher Informationen über Damien Guillon und das Collegium Meranum.

Es handelt sich auch nicht um eine "eigentlich für Alt besetzte Frauenstimme", sondern die Arie des Ruggiero ist eine Männerrolle für hohe Stimme (früher Kastrat, heute Countertenor). In der Barockzeit wurden die Heldenrollen meist für hohe Männerstimme geschrieben, erst später kam der "Heldentenor" auf.
Es ging mir nicht um das youtube-Video, sondern um die Bach-Kantate und den angegenenen Link:

Johann Sebastion Bach BWV 100, Kantate "Was Gott tut, das ist wohlgetan"
Die Kantatennoten sind mit Sopran, Atl, Tenor, Bass für die Solisten benannt.

Erstaunlicherweise ist die Alt-Stimme des "Ripieno" ("Tutti"-Chor ohne solistische Aufgaben; hier in Doppelquartettbesetzung) mit einer Frau und einem weiteren Kontertenor besetzt:

ripieno alto: Elsbeth Gerritsen, Barnabás Hegyi
 
@Ralinem "Alt" ist auch bei Bach kein Synonym für eine Frauenstimme, sondern kommt von Altus = hoch, für die hohe Stimme über dem Tenor. Bach hatte hier die Wahl zwischen weiblichem, männlichem und Knaben-Alt. Man weiß es nicht ganz genau, aber wahrscheinlich wurden Sopran und Alt-Soli von jungen Männern in Falsettlage gesungen - also was man heute Countertenor nennen würde.

Nachtrag: Ich hab mich nochmal etwas informiert, weil mich das auch interessiert hat. Frauenstimmen in der Kirche kamen erst Ende des Ende des 18. Jahrhunderts auf. Im konservativen Leipzig zu Bachs Zeit gab es sie nicht. Altisten gab es dagegen, die hat sich Bach wohl teilweise aus den heranwachsenden Thomanern herangezogen. Die Schonung der besten Knabensoprane für besondere Auftritte war immer wieder ein Streitthema zwischen Kantor und Gemeinde.

Männer, die sowohl in der Normalstimme Bass oder Tenor als auch im Falsett Alt oder Sopran singen konnten, werden von Zeitzeugen erwähnt. Solche Vielseitigkeit wurde damals hoch geschätzt.

Im mondäneren Dresden wurden übrigens auch mal Kastraten in der Kirche eingesetzt.
 
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