Azriel’s Musik Mess(ag)e 2013

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Azriel
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Die erste Frage, der ich mich zu Beginn dieses Berichts stellen musste war: Was interessiert die User? Was schreibt man, damit es lesbar, spannend und fesselnd ist? Und was nimmt man als Aufhänger?
Letztendlich entschied ich mich für "scheiß auf den Aufhänger" und schreib einfach, was mich selbst bewegt hat, welche Eindrücke geblieben sind und was auch noch später von der Musik Messe 2013 im Gedächtnis bleiben wird.

Besucht habe ich die Messe sowohl am Donnerstag als auch am Freitag. Erster Anlaufpunkt war natürlich die Yamaha-Halle, vor der sich traditionell die MB-User pünktlich um 13 Uhr treffen. Am Donnerstag waren das auch gut 30 Leute inkl. Chef'chen Johannes. Am Freitag waren wir dann enttäuschende 4 Nasen. Aber mit Martin Hoffmann war wenigstens eine davon eine gewichtige.

Und nun zum eigentlichen Bericht:
Mein erster Eindruck war erst einmal wie klein der Bereich für E-Gitarre und Bass geworden ist. Noch Mitte der 90er waren fast 2 Hallen vollgepackt mit E-Gitarren relevantem Kram. Heuer ist es gerade mal nur noch eine Etage. Als ich aus reiner Gewohnheit (nachdem ich das Erdgeschoss abgeklappert hatte) in das höhere Stockwerk fuhr, stand ich auf einmal Mitten zwischen Saxophon und Akkordeon. Da manifestierte sich der Eindruck "hier bist du falsch" doch recht schnell vor meinem geistigen Auge.

Mein zweiter, letztendlicher Eindruck ist, dass nach wie vor viel Wert auf Traditionelles gelegt wird, aber auch alteingesessene Firmen wie Fender oder Gibson sich vermehrt für Neues öffnen und nicht mehr nur altbackenes servieren. Aber nicht ohne ihren Bezug zu ihren Wurzeln zu verlieren.
Außerdem waren viel weniger Billig-Asiaten vor Ort. Im Jahr 2012 war das noch eine wahre Schwemme. Dieses Jahr haben sich diese verschämt ins Eck verzogen und wurden auch nicht groß beachtet. Gut so!
Den positivsten Eindruck hinterließen diesmal die unzähligen kleinen Gitarrenbauern, die sich diesmal präsentierten und sowohl frische Ideen, als auch traditionelle Handwerkskunst präsentierten. Großartig!

Und nun zum Reiseführer mit Bildern:

Fender
Nach der großen Offensive letztes Jahr mit den Blacktop-Modellen, war nicht viel Neues zu erwarten. Aber die Select-Serie ist immer einen Augenblick wert.

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Auch die Ecke mit Gretsch oder Jackson sollte man gesehen haben. Gerade Jackson war sehr präsent. Mich haben vor allem die neuen 7-Saiter interessiert. Pro Dinky oder auch die neue Chris Broderick. Made in Japan ist schon eine Macht (wie man generell auf der Messe wiedermal sehen konnte).

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EVH habe ich dagegen gar nicht gesehen. Warum auch immer…

Gibson
Nun gut, wenn der eine amerikanische Gründungsvater der amerikanischen Rock-Musik genannt wurde, darf sein opulenter Vetter natürlich nicht fehlen.
Beim großen G ist eigentlich alles wie gehabt. Viel typische Epiphone-Modelle, das normale Spektrum an Les Pauls und SGs "Made in USA" und natürlich die Customs-Shop Modelle. Da läuft einem schon das Wasser im Mund zusammen, wenn man die 59er LPs so hängen sieht.

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Aber auch ein paar neuere Geschichten gibt es, wobei man diese nicht unbedingt mögen muss.
Lustiger weise spielte die Firebird X anscheinend überhaupt keine Rolle mehr. Ist mir jedenfalls nicht aufgefallen.

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Gibson (3).jpgGibson (2).jpg


FGN
Der bisher große Konkurrent für Gibson aus Japan war auch präsent und überraschte mich vor allem mit seiner neuen T-Style Serie. Made in Japan für knapp 800 Euro ist ein echter Kampfpreis. Die Teile sehen sehr heiß aus, spielen sich toll und sind eine Kampfansage an Fender. Sowohl Mexico aber auch an die amerikanischen Modelle. Jedenfalls haben die Mannen von Fujigen mein GAS ordentlich angefeuert.

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Fernandes
Bleiben wir gerade bei Japan und wandern weiter zu den Kollegen von Fernandes. Hier gibt es nicht viel Neues. Aber ein Modell aus dem japanischen Custom-Shop weckte dann doch meine Aufmerksamkeit. Eine Ravelle Semi-Hollow in wundervollem Naturfinish, perfekt verarbeitet. Oh Mann, so eine will ich auch. Ein echtes Leckerchen…

Fernandes Ravelle (1).jpgFernandes Ravelle (5).jpgFernandes Ravelle (6).jpg
Fernandes Ravelle (2).jpgFernandes Ravelle (3).jpgFernandes Ravelle (4).jpg


ESP
Und noch eine Firma mit 3 Buchstaben aus dem Land des Lächelns. Als fast einzige Firma haben ESP immer noch nicht die Zeichen der Zeit erkannt und verbieten ihren Kunden nach wie vor das Anfassen ihrer ausgestellten Gitarren. Man hat es anscheinend nicht nötig, aber auch das kann sich irgendwann schnell rächen.
Aber wirklich neues, originelles hatte man eh nicht zu bieten. Alles bekannte Modelle und das übliche Werben mit hochkarätigen oder zumindest bekannten Musikern. Symphytischer wird die Traditionsschmiede für mich dadurch aber nicht. Egal!

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ESP (2).jpgESP (4).jpg
 
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Hagstrom
Apropos Traditionsschmiede, auf Hagstrom und ihre Northen-Serie war ich sehr gespannt. Die üblichen Modelle wie Swede oder Ultra Swede werden statt in China nun auch in Europa produziert und kosten dadurch auch mal locker 40% mehr. Allerdings machen die Gitarren einen wirklich schönen, sehr hochwertigen Eindruck und sind überraschend leicht.
Tonal kann ich leider keine Aussage machen, aber spielen tun sie sich butterweich. Anspielen ist für den LP-orientierten User demnächst sicher Pflicht.

Hagstrom (2).jpgHagstrom (1).jpg
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PRS

Und weiter geht's zur Edelschmiede eines gewissen Hr. Paul Schmidt. Was soll ich sagen. Als ich in diesem kleinen, aber feinen abgeschirmten Bereich stand und die Wände und Tische hingen bzw. standen voll mit den edelsten Custom Shop Instrumenten, hatte ich wirklich zum ersten und einzigen Mal Gänsehaut. Es ist schon sehr beeindruckend was PRS aus ein wenig Holz und Metall zaubert. Wenn man die einzigartigen Hälse und Decken sah, kann man erahnen, warum die Gitarren ihren Preis haben.

Paul Reed Smith (6).jpgPaul Reed Smith (1).jpgPaul Reed Smith (3).jpgPaul Reed Smith (2).jpg
Paul Reed Smith (4).jpgPaul Reed Smith (5).jpg


Schecter

Ein kleiner Schlenker führte dann neben ESP zum zweiten Anbieter für die Heavy Fraktion. Bei Schecter gab es die neuen Loomis-Modelle zu bestaunen. Für mich war vor allem die neue Hellraiser Extreme Serie interessant, die im Original aber bei weitem nicht so betörend wirkt, wie auf den Promo-Fotos. Aber gut, der Eindruck kann täuschen. Mehr Eindruck hinterließen die neuen Semi Hollows. Optisch schon mal sehr lecker.
Wirklich hübsch übrigens auch die neue "Made in USA"-Serie.

Schecter (1).jpgSchecter (7).jpgSchecter (6).jpg
Schecter (3).jpgSchecter (4).jpg


Mayones
Auch die bekannten Gitarrenbauer aus Polen waren vor Ort. Neben den modernen, sehr edlen Metal-Gitarren, hatten sie auch diverse Bässe dabei. Wobei diese eher nach Signature-Modellen für Shaquille O'Neal oder Bigfoot aussahen.
Mayones (7).jpgMayones (2).jpg
Mayones (5).jpgMayones (6).jpg



Impressionen und Kleinaussteller

Und nach dem Pflichtprogramm jetzt die Kür. Hier ein paar Bilder und Impressionen. Sowohl vom Guitar Center aus Hamburg, als auch von den kleinen Gitarrenschmieden.
Apropos kleine Schmieden. Besonders ans Herz legen möchte ich euch die Jungs von Gamble Guitars. Ich hatte das Vergnügen eine ihrer Neuentwicklungen antesten zu dürfen. Grundsätzlich bringt schon das Standardmodell alles mit, was man sich als Gitarrist von einer LP-Style Gitarre erwünscht.
Fetter, dicker Hals, flache Decke, sehr sauber verarbeitet und nur hauchdünn mit Nitrolack lackiert. Mein erster Eindruck war eigentlich ein Öl-Finish. Tolle Arbeit und die Häussel PUs liefern die entsprechende Elektrik. Wer die Möglichkeit hat, sollte unbedingt bei Sascha und Robby vorbeischauen. Das Basis-Modell kostet ca. 2800 Euro und liegt damit eher im günstigeren Bereich für Custom Shop Instrumente.

Gamble Guitars (2).jpgGamble Guitars (3).jpg


Aber auch sonst waren ein Haufen Gitarrenbauer aus Europa und vor allem Deutschland zu finden. Tausch, Nik Huber, Siggi Braun, Fibenare, Ruokangas um nur ein paar zu nennen. Auch Liuteria Tonewood aus Kroatien gaben sich die Ehre und hatten ein paar schöne Stücke Holz dabei.
Auffällig auch das sich Laney (wie viele andere auch) auf dem Markt für kleine Übungsamps gestürzt hat. Die Vielfalt an kleinsten Amps für das Wohnzimmer ist schon beeindruckend. Das gab es in der Form vor ein paar Jahren noch nicht.

Fibenare

Fibenare (1).jpgFibenare (2).jpgFibenare (3).jpg

Liuteria

Liuteria Tonewood (1).jpg
Liuteria Tonewood (2).jpgLiuteria Tonewood (3).jpg
 
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Guitar Center No.1 Hamburg

Guitar Center No1 (1).jpgGuitar Center No1 (7).jpg
Guitar Center No1 (3).jpg
Guitar Center No1 (2).jpgGuitar Center No1 (6).jpg

Ruokangas

Ruokangas (2).jpgRuokangas (3).jpg

Laney

Laney (1).jpgLaney (2).jpg

Tausch

Tausch Guitars (1).jpgTausch Guitars (3).jpg
Tausch Guitars (2).jpgTausch Guitars (4).jpg

Abschließend hoffe ich, dass der Bericht nicht zu viele Wiederholungen beinhaltet (gegenüber meinen geschätzten Boardkollegen) und der eine oder andere doch ein paar Anregungen mitnimmt und man einen Eindruck bekommt, selbst wenn man nicht da war.

So long,
Azriel
 
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Hallo Azriel,

super Fotos und sehr interessanter Bericht. Danke!
Da war für mich als Tagesbesucher der Musikmesse noch viel Neues dabei. :great: :rock:

Beste Grüße
Dieter
 
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Im Sinne der Wiederholungen ...

Zu PRS - falls ihr noch ein paar schöne Bilder sehen wollt ... Richtung NAMM zum Photo-Beitrag von TheMystery ...

Zu Fender Select und Co. ... Richtung NAMM zum Video-Beitrag von hack_meck

-Und ein Rundumschlag Gibson entsteht gerade in meinem Messe Thread... u.a. die weiße Explorer ist im Video - Part 2 dessen Upload Stand 16:35 zu 95% abgeschlossen ist ...

Gruß
Martin

P.S. Auf der Startseite ist ein Videobeitrag von Bonedo verlinkt, der vom Musiker-Board Meeting am Mittwoch berichtet ...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
... die unzähligen kleinen Gitarrenbauern, ...

Sehr schön! Ich seh das gerade bildlich vor mir: Im Frühjahr werden die Humbucker und Singlecoils schön ordentlich in Reihen gesetzt, den Sommer über liebevoll gehegt und gepflegt, gegossen und geschnitten, die Reihen, wo ein Pflänzchen nicht zu geraten scheint, wohl auch mal etwas ausgedünnt, um den anderen Exemplaren mehr Raum und bessere Wachstumsbedingungen zu geben, und im Herbst werden dann die ausgewachsenen Gitarren sorgfältig von Hand geerntet und auf dem örtlichen Wochenmarkt angeboten - das ist doch mal was ganz anderes als dieser unpersönliche Massenanbau bei den großen Anbietern! :D
 
Meinen Samen habe ich gestern Ronny Scheithauer schon in die Hand gedrückt :ugly:
 

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