Ja, kein Ding
Bist Du gerade auf dem IR Trip? Axe-Fx I durchs Torpedo, POD XT durch die Wall of Sound, ... ? Finde ich ganz spannend. Jetzt nicht nur, weil ich ja selber in den letzten Jahren mich immer tiefer in dieses IR Thema "reingefressen" habe, wodurch es jetzt zu diesem cabIR.eu Projekt kam, sondern mehr, weil Du mit den drei threads gerade das aufzeigst, wo ich eben auch denke, dass es ziemlich soundbestimmend ist: Die IR, die quasi als "EQ-Filter" am Ende der Signalkette großen Einfluss auf den Gesamtsound hat. Alle reden immer von Amps und wie sie klingen. Aber jeder der mal verschiedene Boxen an seinen Röhrenamp angeschlossen hat dürfte die Erfahrung gemacht haben, dass gerade die Box mitunter mehr Einfluss auf den Gesamtsound hat, als der Amp. Und da bei der Simulation der Boxen via Impulse Responses zwangsweise noch die Mikrofonierung dazu kommt, potentiert sich das ganze dann noch weiter, was Soundgestaltung angeht.
Wobei ich jetzt nicht soweit gehen würde, das man aus einem Pod oder 11Rack nur mittles anderer (subjektiv besserer) IRs an die derzeitigen Spitzen-Modeler wie Axe-Fx II, etc. rankommt. Ich meine, Dir muss man ja nix vom Pferd erzählen, aber prinzipiell könnte man ja nen Gitarrensound in zwei grobe "Baustellen" unterteilen: Die linearen Ereignisse (EQ, IR, etc. kurzum Frequenz-Spektrum) und die non-Linearen (dynamik, Gain, Zerrstruktur, etc.). Und übe rdie Qualität der non-linearen Ereignisse entscheidet dann eben der Amp, oder die Güte der Amp-Simulation - und "Gleichstand", oder "Vergleichbarkeit" zwischen den verschiedenen Modelern könnte man in der Tat dann über die linearen Ereignisse herstellen: Eben durch die Verwendung immer der gleichen IR, oder wenn man noch die unterschiedlichen linearen Ereignisse der verschiedenen Amp-Sims (ob Hard oder Software) "en par" stellen wollte, über EQ-Match, oder wie man das auch immer nennen wollte (Bei BIAS heisst es Amp Clone oder so? Bei izotope dann EQ-match .. anyhow...).
und das wäre dann der ultimative Test: diverse Hard- und Software Modeler über die gleiche IR spielen, oder ganz krass überall per EQ-Match (im Axe-Fx II Tonematch getauft) angleichen, und sich dann wirklich nur noch auf die non-linearen Qualitäten konzentrieren.
Das Torpedo truncated IRs übrigens auch (leider) schon bei 1024 samples, wenn ich nicht irre. genug Information, um eine Boxensimulation nearfield abgenommen gut wiederzugeben, aber mehr und länger ist immer besser. Vor allem, wenn man eben auch das "luftige" wiedergeben will, die early reflections des Raums auch bei nearfield Mikrofonierung. Im Verhältnis zum Direktsignal natürlich verschwindend leise, aber trotzdem da (je nach Raum natürlich unterschiedlich laut, lang und schön...). Von daher: "Auf richtig dicke Hose" machste dann, wenn Du IRs mit längerer Sample Länge nimmst (oder selber machst) und die dann eben über convolution hosts abspielst, die nicht truncaten - Faltungshalle beispielsweise...
Anyhow: Du bist mehr so im High-Gain Bereich unterwegs, wie es scheint? Mein Spruch ist ja immer: Je mehr Gain ( = mehr harmonics), desto mehr Einfluss auf den Gesamtsound nimmt die Gitarrenbox, bzw. die Mikrofonierung - oder eben die IR im digitalen Zeitalter... je weniger Gain, desto mehr kommt der Sound der Gitarre selber zum tragen ... aber das ist jetzt nur meine Meinung ... darüber lässt sich sicherlich herzlich streiten ...