Autumn Leaves (in Em) - Improvisation?

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Falkenbach
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Hi!

Ich spiele schon länger Klavier (hab ganz früher mal Keyboardunterricht gehabt)
Hab jetzt aber seit 1-2 Monaten unterricht bei nem russischen Jazz Mucker.

Der fordert mich total,was ich auch super finde.
Jetzt machen wir (nach meinem Wunsch) Autumn Leaves,als Swing/Jazz Version...Also ich spiele den ersten Teil (mit Wiederholung und Klammer 1 u. 2) immer abwechselnd Linke und rechte Hand (erst Melodie mit der rechten Hand ,dann Akkorde (A-D) und mit der Linken Hand die Basstöne,...

Danach mache ich mit der linken Hand wie es mein Klavier Lehrer sagt "Gitarre"
also einfach auf jede 4rtel der jeweilige Akkord.

Dann wirds schwieriger...Imrpovisation!(dazu werden "gitarrenmäßig" die Akkorde zum Stück durchgespielt)
Da hab ich aufm Klavier kaum Erfahrung.

Ich benutze die E aeolische (nat Moll) Tonleiter...soweit is alles klar
wenns aber an die Praxis geht wirds problematisch,..ich fang erstmal mit kurzen "Erzählungen",...bzw "Wortwechsel" an...wie zB "Hallo,...wie gehts?"(ich hoffe ihr versteht was ich meine ;))
wenn ich dann aber versuch alles ein wenig aufregender zu gestalten wiederhol´ ich mich nurnoch und mir fehlen einfach ideen....
Meine frage:Auf welche Töne kann ich außerhalb der Tonleiter gelegentlich Ausweichen?(abgesehen von kurzen Vorschlagnoten)
und welche "Mehrklänge"(sorry aber von den ganzen Begriffen hab ich kaum Ahnung ;))sind da praktisch zu welchen Akkorden zu benutzen?

Zurzeit hab´ ich ne Freistunde und sitz in der Schule,wenn ich nachhause komm´ lad ich mal n Video hoch damit ich mal Zeigen kann wie weit ich bin ;)

Grüße
 
Eigenschaft
 
du solltest dich mit den Skalen der einzelnen diatonischen Stufen (ionisch, dorisch, phrygisch etc.); mit Sekundärdominaten und den dazugehörigen Skalen und harmonisch moll beschäftigen... dann wird dir das improvisieren leichter fallen und du wirst vor allen dingen mehr ideen bekommen weil du dann den Zusammenhang zwischen den akkorden erkennst.
 
Hand aufs Herz, wer hat denn bitte Harmonisch Moll gelernt und konnte dann Jazz improvisieren? IMHO findet man instinktiv Harmonisch Moll heraus wenn man sich ein wenig Zeit gibt und _viel_ Jazz hört. Irgendwann kommt man dann dazu und schaut mal in eine Harmonielehre und dann kommt das Erlebnis: Aha, das ist also Harmonisch Moll was ich da gespielt habe. Ich würde einfach mehr Jazz hören und weiterexperimentieren. Das ist doch eine geile Musik. "Learning music by osmosis" wie der großartige Jazzgitarrenguru Ted Greene zu sagen pflegte...
 
Zurzeit hab´ ich ne Freistunde und sitz in der Schule,wenn ich nachhause komm´ lad ich mal n Video hoch damit ich mal Zeigen kann wie weit ich bin ;)

Sitzt Du nun seit 2 Tagen in der Schule rum? Du wolltest doch am 4.2. das Video hochladen?

Ne, Spass bei Seite. Wäre aber trotzdem gut Dich zunächst mal zu hören bevor man irgendetwas dazu sagt.
 
Zu Autumn Leaves. Die Version in E-Moll ist nicht sehr gebräuchlich.
Allermeistens wird G-Moll gespielt. Natürlich ist es gut, so eine Nummer in allen Tonarten zu können, aber auf den meisten Sessions und auf den meisten Aufnahmen, zum Beispiel Miles Davis at the Monterey Festival, Bill Evans What's New und Cannonball Adderley Somethin' Else, wird G-Moll benutzt.

Zur Improvisation muss man eigentlich nicht viel sagen, es gibt eine (in deiner Tonart) II-V-I-IV in G-Dur, und eine Moll-II-V-I in E-Moll. E-Moll ist die parallele Molltonart von G-Dur, also das gleiche Tonmaterial. Was du machen könntest, um die Sache etwas interessanter zu machen, ist, bei den Dominanten zu alterieren, d.h. bei allen Dur-7 Akkorden Skalenfremde Töne spielen, zum Beispiel aus der alterierten Tonleiter oder HT-GT oder hm5. Ausserdem kommt bei dem Halbverminderten Akkord lokrisch 2 statt lokrisch immer ganz gut, also bei Fis Moll 7 b5 ein Gis statt G spielen.
Ausserdem gut: bei H7 die Durterz des Akkordes spielen, also Dis statt D.

Das wäre ein Anfang, um diese sehr einfache Nummer etwas interessanter zu machen.

Auch hilfreich: Transkription von guten spielern über diese Stücke machen, z.B. von den o.g. Aufnahmen.

Hoffe ich habe Dir etwas geholfen.
 
ich bin zwar noch nicht ganz so versiert, was jazz betrifft ( leider )... aber nunja, autumn leaves spiele ich auch mit meinem kleinen schüler-jazz-ensemble. ich improvisiere darüber in den arpeggios, der einzelnen akkorde. die überleitung zwischen den verschiedenen arpeggios findet man ziemlich schnell selbst heraus ( man kann sie sich natürlich vorher auch theoritsch einprägen ). ich finde, das klint damit eigentlich sehr gut, gerade wenn man bedenkt, dass auch ich nur ein anfänger auf dem gebiet bin . Allerdings komme ich aus der Gitarristen-Ecke und weiß ja nicht, ob es für s Piano ebenso was wie Arpeggios gibt ... ???
liebe grüße, Yves
 
Klar, Arpeggios sind ja nicht auf ein Instrument beschränkt. Ist ja nur eine Tonfolge (C-E-G-H = Cmaj7 Arp.).
 
ja, das ist schon klar, nur bei der Gitarre ist der Unterschied, dass man sagen kann: Das-und-das Arpeggio, weil man ne gewisse positionsäbhängige Beschränkung hat. Beim Klavier scheint mir das dehnbarer ^^
 
ja, das ist schon klar, nur bei der Gitarre ist der Unterschied, dass man sagen kann: Das-und-das Arpeggio, weil man ne gewisse positionsäbhängige Beschränkung hat.

Weiß zwar nicht was du meinst, lassen sich doch alle Arpeggien überall auf dem Griffbrett spielen, aber die definieren sich ausschließlich über die Töne die drin vorkommen und nicht über eine "Position". Ein Ebmaj7#5-Arpeggio lässt sich auch auf dem Klavier spielen, und auf dem Saxophon, und auf dem Bass und und und...
 
jop, ihr habt auf jeden fall recht. Ich als Anfänger verbinde halt mit einem Arpeggio auch noch eine gewisse Position auf dem griffbrett, weil es für mich eifnacher ist mir das so zu merken. Natürlich gibt es da mehrere Positionen auf dem Griffbrett, die dann im Endeffekt ja wieder zu einem großen verschmelzen, aber für mich ist es einfacher so zu behalten und durchzublicken, jedenfalls jetzt noch :)
Was ich meinte, war, ob es für den Pianisten auch so eine Bezeichnung wie Arpeggio gibt, oder ob dasselbe bei Ihnen anders heißt, weil Arpeggio für mich, schon allein vom Begriff her sehr an eine Position gebunden war....
Sry, für die OT Diskussion... :(
 
Du kannst auch chromatische Umspielungen einbauen und bleibst halt bei den wichtigen Zählzeiten auf Akkordtönen oder eben auf der E-moll Tonleiter. Die Bebopskala kann da echt helfen um eine wichtige Bluenote zu haben oder auch die Bluespentatonik ist ja sehr hilfreich.

Man kann sich auch mal bewusst machen welche Tonleiter über welchen Akkord so funktioniert. Ein Mollsept kommt ja auch wie gesagt in der harmonisch moll oder in der melodisch moll Tonleiter vor.
 
hi
hör dir mal autumn leaves von erroll garner an.
der spielt nach der gleichen methode wie du.
linke hand viertel, rechte hand melodie, allerdings derart hinterher, unglaublich.
da kann man jede menge ideen übernehmen.
auch ohne theorie, er selbst konnte ja nicht mal richtig noten lesen.
joe
 
hi iefes, war sehr erfreut , als ich deinen beitrag gelesen habe. endlich mal einer, der nicht ausschließlich von der üblichen akkord-skalen-theorie herkommt. das ergebnis ist nämlich meistens ein endloses nervendes gedudel, vor allem von gitarristen. das problem: die skalen sagen noch nichts aus über die beziehungen der akkorde zu einander. da muss man sich mit den leittönen beschäftigen. und ein schöner start dafür sind arpeggien. denn dann lernt mal erstmal, wo die akkordtöne überhaupt auf dem griffbrett liegen.
 
... die skalen sagen noch nichts aus über die beziehungen der akkorde zu einander. da muss man sich mit den leittönen beschäftigen. und ein schöner start dafür sind arpeggien. denn dann lernt mal erstmal, wo die akkordtöne überhaupt auf dem griffbrett liegen.

Genau auf den Punkt getroffen! 100 Punkte dafür! :D

Es ist ja ganz nett zu wissen in welcher Situation welche Chordscale angesagt ist, improvisieren kann man deshalb noch lange nicht.

Was oft unter den Teppich gekehrt wird, aber unabdingbar für überzeugende Improvisation ist, nennt man lineares Spiel.
Dabei geht es, wie Kreuzberger erwähnte, um Leittönigkeit.
Um zielgerichtet zu spielen, um ohne akkordische Begleitung Harmoniefolgen in der Improvisationlinie offen zu legen, um Schlüssigkeit zu erzeugen, muss man wissen was man tut und sowohl die "richtigen" Töne treffen (Chordscales) als auch um den Zustand ihrer jeweiligen Funktionen gewahr sein.

Wenn ich ich im vorliegenden Stück "Autumn Leaves" in Tonart E Moll über die ersten 8 Takte den Ton D blase, muss ich die verschiedenen durchlaufenden Funktionswechsel verstandesmäßig realisieren können. Der dabei entstehende Durchlauf T11, 1, 5, T9, Tb13, T#9 und b7 muss natürlich auch ohne Instrument im Kopf greifbar gemacht werden.
Es geht nicht nur darum zu wissen, dass das d gemeinsamer Ton aller beteiligter Chordscales ist. Es geht darüber hinaus auch um das Wissen seiner jeweiligen Funktion. Nur so kann dann beim Variieren unmittelbar richtig reagiert werden, denn jede der durchlaufenen Funktionen hat eine andere Auflösungstendenz.

Das nur mal so als Gedanke zum Einstieg in die Improvisation.


CIAO
CUDO
 
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