Autodidakt - Heimorgel+Klavierschule !?

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Hallo, dann wage ich mich mal ins Keys-Forum.

Folgendes: schon länger denke ich darüber nach (ein wenig) Klavier zu lernen. Zugegebenermaßen - bitte nicht hauen - nicht um des Instruments selbst Willen. Nichts gegen Klaviere, aber mein zu Hause liegt doch beim E- und Kontrabass. Was mir bei eben jenen aber fehlt:
- Ich komme nicht weg von meinem allzu melodischem Denken. Auch im Chor merke ich es: die Tenorstimme kann ich in und auswendig, aber fragt bloß nicht was die anderen spielen
- Es schreibt sich so schlecht Musik darauf
- angenehmer Nebeneffekt eines Tasteninstruments: Midi-Eingabe in Sibelius

Sprich ich erhoffe mir ein besseres musikalisches Verständnis vor allem dadurch dass ich gezwungen bin mehrere Stimmen parallel zu denken, und vielleicht endlich Erfolg beim Schreiben eigener kleiner Stücke.

Klavier habe ich keines zu Hause, aber dann fiel mir die alte, elektrische Heimorgel ein, die mir bekannte aus Platzgründen vor ein paar Jahren geschenkt haben. 10 Minuten später war sie ausgegraben und in den Proberaum verschifft.

Funktionierend zur Verfügung stehen mir auf dem Instrument:
unteres Manual: F-c'''
oberes Manual: g-c''''

Pedale C-C über eine Oktave

Lange Rede, kurzer Sinn (das musste wohl einfach einmal raus, sorry):
Ich bin auf der Suche nach einer Klavier/Keyboard/Orgel-schule für autodidaktes lernen. Wenn die Haltung nicht perfekt ist ect. - es soll ja nicht mein Primärinstrument werden, aber den richtigen Fingersatz lernen, die technik zumindest grob richtig spielen - das wäre wünschenswert.

Ob Klavier/Keyboard-/ oder Orgelschule, ich weiß nicht was Sinn macht. Ich hätte nichts dagegen auch Pedalspiel zu lernen. Aber es ist nicht das Primärziel. Klavier - Tonumfang und Anschlag: wenns Spaß macht, ich längerfristig durchhalte und nach dem Kontrabass wieder Geld da ist - vielleicht kommt dann ja irgendwann ein E-Piano.

Also wer Tipps hat wie ich das ganze mit dem was ich zu Hause habe am besten angehe: nur her damit.

Danke schon einmal,
Karim
 
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Sorry, aber so wird das nichts. :redface:

Erstmal solltest Du Dir im Klaren sein, was Du überhaupt spielen willst. - Und auch welche Musikrichtung Du spielen willst.
Du schreibst was vom Tenorstimme und Chor... das hört sich ziemlich klassisch an.

Wenn Du schreibst, daß Du Dir irgendwann ein "E-Piano" zulegen willst, dann geht wohl kein Weg daran vorbei, daß Du von Anfang an Klavierspielen lernst. Das geht auf einer Heimorgel (welches Model hast du?) nicht.
Willst Du später eher Orgel (Hammondsound) spielen, dann kannst Du mit der Heimorgel anfangen. - Klingt zwar vermutlich nicht so gut, aber zum Einstieg reicht sie.

Für's Klavier gibt es vermutlich hunderte von Büchern, aber was da gut ist, kann ich nicht sagen. Da kennen andere sich besser aus.

Beim Verlag Sikorski gibt es eine Reihe von (Heim)orgelschulen
http://www.sikorski.de/660/de/0/a/0...he_orgel_methodische_werke/druckausgaben.html
Die meisten sind Bücher/Hefte aus der Zeit des (Heim)Orgelbooms in den 80ern: Schneider-Schule, Willy Nagel Hefte etc.
Bei der Schneider-Schule fehlt einiges. Damit kannst Du aber hinterher wunderbar den Schneewalzer auf Omas 90. Geburtstag spielen...
In Punkto Harmonielehre findest Du dort leider kaum was.
Die Nagel-Hefte haben teils verschiedene Schwerpunkte reichen aber alleine auch nicht wirklich aus. Eine Kombination aus beiden geht da schon besser, zumal die vom Schwierigkeitsgrad zusammenpassen (Band 1 der Schneiderschule passt zu den Heften A von Nagel).

Insgesamt sind die Heimorgelschule genau dafür, was der Name Heimorgel sagt: Alleine, daheim musizieren.

Wenn es bei der Orgel eher in die Klassische Richtig bzw Richtung Kirchenorgel gehen soll, dann gibt es dort einiges an Literatur, aber das kannst du mit der Heimorgel nicht wirklich spielen.
 
Ich sehe es ganz ähnlich wie Böhmorgler.

Du solltest Dich wirklich entscheiden, welchen Weg Du längerfristig gehen willst.
Wenn es Dir tatsächlich in erster Linie darum geht, ein besseres "musikalisches Verständnis" zu entwickeln, also musiktheoretische Grundlagen zu erlernen, um davon auch kompositorisch zu profitieren, dann denke ich, dass Klavierunterricht - inklusive Lehrer, zumindest anfangs -
der beste Weg dazu ist. Durch tägliches Üben am Instrument wirst Du per se mit mehrstimmigem Spiel konfrontiert, das ein guter Lehrer Dir ja nicht nur praktisch und spieltechnisch richtig beibringt, sondern auch auf die musiktheoretischen Grundlagen eingeht, die da eine Rolle spielen.

Ich streite nicht ab, dass es auch andersrum, also zunächst über die Orgel, möglich ist weiterzukommen, wobei ich persönlich den Weg vom Klavier zur Orgel gegangen bin und das auch von einigen anderen so weiß.
 
Danke schon einmal für eure hilfreichen Antworten.
Vorerst kommt für mich ohnehin nur die Orgel in Frage, da ein Klavier sich derzeit nicht organisieren lässt. Ich kann mir langfristig auch gut vorstellen mit der Orgel glücklich zu werden. Das Instrument ist faszinierend, die entsprechende Musik gefällt. Ob wir beide glücklich würden hängt aber auch davon ab ob ich langfristig auf Dynamik verzichten möchte und ob mir das Instrument alles gibt, was es braucht um mehr als nur Mittel zum Zweck, also ein langfristiges Zweitinstrument zu werden. Ansich ist mir der Klang meist sympathischer als der eines Klavieres. Und für die Musikalische Vielfalt habe ich ohnehin den Kontrabass.

Mich würde noch interessieren, ob es auch bezahlbare, heimtaugliche Instrumente gibt, mit denen man organistisch glücklich werden kann. Natürlich kann solch eine Kleinorgel, oder auch eine E-Orgel nicht mit einer richtigen, schönen Kirchenorgel mithalten, aber kann man die Stücke wenigstens befriedigend darauf spielen?

Denn den Zugang zu einer Orgel hat man ja nicht immer, und wie leicht einen die Kirchen an die ihren lassen um auf ihnen zu spielen weiß ich nicht. Als Moslem habe ich zu den Kirchen eher weniger Kontakt, zumal ich erst seit einem halben Jahr wieder in diese meiner zwei Heimaten zurückgekehrt bin.

Unterricht zu nehmen, anfangs oder zumindest 14-tägig längerfristig käme auch in Frage. Ich werde mich wohl einmal nach der Nummer des örtlichen Organisten umhören.

Wie sind eure Erfahrungen was den Zugang zu Kirchenorgeln betrifft? Darf man ohne größere Probleme zumindest ein oder zweimal die Woche spielen, wenn man lieb fragt?

EDIT: Was die Frage nach der Musikrichtung betrifft: Ja, mir geht es - vom selbst Schreiben abgesehen - in erster Linie um Klassik (nicht im Sinne der Epoche)
 
Zuletzt bearbeitet:
Mich würde noch interessieren, ob es auch bezahlbare, heimtaugliche Instrumente gibt, mit denen man organistisch glücklich werden kann. Natürlich kann solch eine Kleinorgel, oder auch eine E-Orgel nicht mit einer richtigen, schönen Kirchenorgel mithalten, aber kann man die Stücke wenigstens befriedigend darauf spielen?


Denn den Zugang zu einer Orgel hat man ja nicht immer, und wie leicht einen die Kirchen an die ihren lassen um auf ihnen zu spielen weiß ich nicht. Als Moslem habe ich zu den Kirchen eher weniger Kontakt, zumal ich erst seit einem halben Jahr wieder in diese meiner zwei Heimaten zurückgekehrt bin
Wie sind eure Erfahrungen was den Zugang zu Kirchenorgeln betrifft? Darf man ohne größere Probleme zumindest ein oder zweimal die Woche spielen, wenn man lieb fragt?

Sakralorgeln, auf denen Du zumindest spieltechnisch auch den Anspruch von barocker bis moderner Orgelmusik einlösen kannst, gibt es ja durchaus. Die Frage ist natürlich, was man unter "bezahlbar" versteht.
Hier kannst Du z.B. mal schauen, meines Erachtens sollten zwei Manuale mit entsprechenden Registern und Vollpedal dann auch dazu gehören:

http://www.sakral-orgel.de/html/johannus.html

Ich könnte mir gut vorstellen, dass auch das Üben an einer Pfeifenorgel in der Kirche durchaus gestattet wird, wenn man höflich anfragt. Allerdings musst Du wohl damit rechnen, dass der Priester dann eventuell von Dir erwartet, auch mal in einem Gottesdienst zu spielen, je nachdem, wie die "Versorgung" mit Organisten vor Ort so ist.;)
Hier ist das jedenfalls Usus.
 
Gut, es gibt also Orgeln im Bereich um und unter 5000€, die zumindest voll ausgestattet sind. Fällt unter "bezahlbar - langfristig gesehen. Derzeit als Zivildiener und bald Student eher weniger. Aber mir ging es ja auch nur um eine realistische Perspektive. Dann werde ich wohl für den Anfang losorgeln auf dem Gerät, dass ich zu Hause habe, mich nach einem Lehrer für den Einstieg umsehen und schauen ob ich auch gelegentlich in einer der umliegenden Kirchen spielen darf. Wenn ich dann eines Tages spieltechnisch soweit bin, sehe ich die Gottesdienste eher als schöne Gelegenheit zu spielen, denn als lästige Pflicht :) Also los geht's und Danke! euch allen für die tollen Antworten!
 

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