Auswirkungen gerade alter Hölzer auf den Klang

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Hallo,

sicherlich bin ich nicht der erste der fragt, jedoch ist mir in langer diskussion mit Bandkollegen aufgefallen, dass ich mehr oder weniger ins blaue hinein argumentiere:

Mein Standpunkt:

Hölzer bei einer alten Gitarre (zB Strat aus den 60er Jahren) wirken sich aufgrund ihrer langen Spielgeschichte positiv auf Schwingungsverhalten und damit auf den Klang aus:

Gegenargument der Bandkollegen: Alles eine Frage der magnetischen Tonwandlung, warum sollte das Holz und gerade das alte Holz Einfluss auf den elektrischen Sound haben???

Ich würde die Argumentation gerne belegen und nicht gesenkten hauptes aus der debatte ausscheiden (blöder Vintage-Freak;-))

Wer hat da mal einen Lesetipp oder kann auf die schnelle weiterhelfen!

Vielen dank

Dave
 
Eigenschaft
 
Ich glaube der größte Vorteil bei altem Holz dürfte wohl sein, dass es nicht mehr so stark auf Temperaturunterschiede reagiert und sich verzieht. Ob der Klang allein durch das Alter nun auch beeinflusst wird...? Könnte ich mir zwar vorstellen, bin mir aber nicht sicher.

Man könnte ja auch sagen: Esche ist Esche, ob 10 Jahre oder 100 Jahre, was soll das mit dem Klang zu tun haben. Andererseits kann ich mir vorstellen das "frisches" Holz schon anders klingt wie total ausgetrocknetes. Aber bevor Hölzer verarbeitet werden, werden sie ja jahrelang gelagert, sind also auch nicht mehr wirklich frisch ;)

Hm, hat dir jetzt nicht wirklich geholfen,

Gegenargument der Bandkollegen: Alles eine Frage der magnetischen Tonwandlung, warum sollte das Holz und gerade das alte Holz Einfluss auf den elektrischen Sound haben???

Das das Holz generell Einfluss auf den Klang hat dürfte wohl klar sein!!!
 
HI

Also das Gegenargument ist wirklich unsinn, denn dan würden alle Gitarren mit gliechen PU gleich klingen und man würde das Holz nur fürs Ego haben ;) Wenn man einen PU aus ner Fender american deluxe-strat in eine billig-Sperrholz-strat setzt wird das ja nicht gleich klingen, genau wie ein Seymour Duncan in ner Gibson LP Custom anders klingt als in ner Ibanez RG170 oder ner SZ, selbst wenn die genaue Position an den Saiten gemessen identisch sein sollte. Als Gitarrenbauer würe ich dann nur noch Sperrholz verwenden weils billig ist und die Qualität und Preise der Gitarren am PU festmachen.

Der PU nimmt ja auch die Holzschwingung auf, nicht nur die Saite, daher klingen gleiche PUs ja auch in Gitarren gleicher Bauart anders, ein Burstbucker in einer Gibson klingt meistens halt anders als wenn man ihn in eine Epiphone baut. Zudem haben verschiedene Hölzer ja auch verschiedene Schwingungseigenschaften. Erlegitarren werden immer knackiger klingen als eher warme mahagoniegitarren.

Es gab da neulich einen Thread zu zu den Hölzern und ihrem Alter, hab den grad in der SuFu abernicht gefunden. Ging darum ob altes Holz was nicht gespielt wurde über die jahre seinen Klangcharakter verliert weil es nicht mehr eingeschwungen ist. Fazit war wohl dass altes holz natürlich trockener und somit Klangstabiler ist als neues holz, auch wenn es "lange" lagerte. Hat irgendetwas mit den Holzmolekülen zu tun, ich glaub Der_Onkel wars der das sehr gut erklärt hat, vielleicht meldet der sich hier nochmal mit der Erklärung oder dem link zu de Thread/Beitrag.

Was besser klingt kann man nicht sagen, das ist subjektiv, aber dass eine Gitarre die jahrelang gespielt wird ihren Sound verändert ist wohl bestätigt, das wird auch so sein wenn man die PUs jedes jahr austauscht und die somit keinem Alterungsprozess unterliegen (wenns immer die gleichen sind).

Ich glaube der heir wars, bin mir aber nicht ganz sicher, hab den auch grad net nochmal ganz durchgelesen:
http://musiker-board.de/vb/showthread.php?t=59427
 
ist vielleicht die dichte geringer? ^_^
 
smack1081 schrieb:
Gegenargument der Bandkollegen: Alles eine Frage der magnetischen Tonwandlung, warum sollte das Holz und gerade das alte Holz Einfluss auf den elektrischen Sound haben???

http://www.kraushaar-gitarren.de/tipps/Tonholz.htm

http://www.kraushaar-gitarren.de/tipps/Schwingung.htm

http://www.kraushaar-gitarren.de/tipps/Sustain.htm

Erklärt alles.


Was das alte Holz angeht, so muss man unerscheiden: altes, trockenes, gut abgelagertes Holz für den Bau von Gitarren (also das Holz ist vorher schon alt, hat niedrigen Wassergehalt etc) und einfach alte Gitarren.

Alte Gitarren sind per se erst mal nicht besser als junge. Die werden dann besser, wenn sie exzessiv gespielt wurden. Was da genau passiert, ist noch nicht bis ins Detail erforscht (evtl. losgerüttelte Harze in den Zellen oder sowas, k.a.), aber dass sich was ändert, ist empirisch messbar.

Allerdings bedeutet das, dass wirklich viel gespielt worden sein muss. Wenn Leute behaupten, sie hätten eine schön eingespielte alte Gitarre, und da sind noch die ersten Bünde drauf und kaum abgeschliffen, dann kann man das getrost vergessen.

Gitarren wie die Number one von SRV oder Rory Gallaghers Hauptinstrument (mit nem Dutzend Bundwechsel hinter sich), die waren eingespielt.
 
Ray schrieb:
http://www.kraushaar-gitarren.de/tipps/Tonholz.htm

http://www.kraushaar-gitarren.de/tipps/Schwingung.htm

http://www.kraushaar-gitarren.de/tipps/Sustain.htm

Erklärt alles.


Was das alte Holz angeht, so muss man unerscheiden: altes, trockenes, gut abgelagertes Holz für den Bau von Gitarren (also das Holz ist vorher schon alt, hat niedrigen Wassergehalt etc) und einfach alte Gitarren.

Alte Gitarren sind per se erst mal nicht besser als junge. Die werden dann besser, wenn sie exzessiv gespielt wurden. Was da genau passiert, ist noch nicht bis ins Detail erforscht (evtl. losgerüttelte Harze in den Zellen oder sowas, k.a.), aber dass sich was ändert, ist empirisch messbar.

Allerdings bedeutet das, dass wirklich viel gespielt worden sein muss. Wenn Leute behaupten, sie hätten eine schön eingespielte alte Gitarre, und da sind noch die ersten Bünde drauf und kaum abgeschliffen, dann kann man das getrost vergessen.

Gitarren wie die Number one von SRV oder Rory Gallaghers Hauptinstrument (mit nem Dutzend Bundwechsel hinter sich), die waren eingespielt.

Ich habe über das Thema letztens noch mit einem Gitarrenbauer gesprochen. Er hat das eher als romantische Vorstellung von Gitarristen beschrieben, dass ältere eingespielt Gitarren besser klingen als neue. Er meinte, dass alte, gefragte Gitarren deshalb so gut klingen, weil sie einfach gut (ideal) gebaut wurden (gutes Holz verwendet etc. ). Aber man könnte solche Gitarren auch heute herrstellen, wenn man die genauso baut. Und so wie ich das verstanden habe, hängt ja der Sound einer Gitarre von unglaublich vielen Dingen ab, wird aber komischerweise meist nur auf Holz und Pickups beschränkt.
Ich finde es auch schwer (nichttechnisch) messbar, ob eine Gitarre im Laufe der Zeit besser wird. Dann müsste man schon 30 Jahre auf der selben Gitarre spielen und selbst dann wird das Gefühl, die Gitarre sei besser geworden eher daherleiten, dass man sich immer mehr zuhause auf dem Instrument fühlt.
Ich glaube, dass das Alter des Holzes nur wenig mit seiner Qualität zu tun hat. Man müsste doch ausserdem heute in der Lage sein, Holz künstlich altern zu lassen, so dass 10 Jahre altes Holz ähnliche eigenschaften aufweist wie 50 Jahre altes. <--- Vermutung meinerseits
 
Stringgod schrieb:
Ich glaube, dass das Alter des Holzes nur wenig mit seiner Qualität zu tun hat. Man müsste doch ausserdem heute in der Lage sein, Holz künstlich altern zu lassen, so dass 10 Jahre altes Holz ähnliche eigenschaften aufweist wie 50 Jahre altes. <--- Vermutung meinerseits

Nennt sich Klangoptimierung. Google mal nach Emil Weiss, da wirst du fündig. :)

Bis zu einem gewissen Grad geht das auch mit Billigmethoden. Ich hab ja selber meine Gitarre mit Sinustönen beballert. Und mein schlimmer Deadspot hatte 100% Sustaingewinn. Er ist zwar immer noch schlecher (allerdings weiss ich nicht, ob schon eine "Sättigung" eingetreten ist), aber es wurde um Welten besser.

Und das IST Empirie. Auch ohne Messgerät. Auf paar 10telsekunden kommts da net an...

Es gibt auch glaubwürdige Berichte, in denen z.B. Gitarren unter die Lupe genommen wurden, die nur auf den unteren Lagen als Akkordschrammelinstrument verwendet wurden. Und nach 30 Jahren hervorragend klangen. Wenn man dann auf den oberen Bünden spielte, klang die Gitarre tot, weil sie auf den Frequenzen eben nicht eingespielt war.

Dass es um Nuancen geht, liegt wohl auf der Hand. Aber Vodoo isses auch nicht. Man kann sowas schon messbar machen.

Das Gehype und Gerede drüber ist sicher masslos übertrieben. V.a. dann, wenn die Gitarre gar nicht wirklich eingespielt ist, sondern einfach nur alt.

5 mal Dunlop-Bünde runtergespielt, dann reden wir weiter ;)
 
Ich war heute bei einem Gitarrebauer und hab da ein bisschen über die Holzarten, ihre Lagerung und über die Klangoptimierung erfahren.

Z.B. gibts schon bei der Lagerung des Holzes unterschiede.
Große Firmen wie Fender, Framus, Ibanez etc. trocknen das Holz mit Maschinen, während jeder gute Gitarrenbauer dir sagen wird, dass die beste Lagerung luftgetrocknet wird. Das heisst, dass das Holz 50 Jahre oder länger gelagert wird.
Hinzu kommen die verschiedenen Holzarten die sehr wohl einen großen Soundunterschied aufweisen.
So bespricht man sich vorher mit dem Gitarrenbauer welche Musik man spielen will und auf welchen Klang man so steht.
Für trockenen Metalsound ist z.B. Korina perfekt geeignet, während Mahagoni eher weicher unterwegs ist.
Und selbst bei Mahagoni gibt es verschiedene Holzarten und Qualitäten, da gibt es seltene Baumarten und Formen die qualitativ hochwertiger sind als andere. Bei Mahagoni gibts locker 100 verschiedene Arten und es ist sicherlich NICHT egal welche man nimmt. Sonst könnte man gleich einen Baum im Stadtpark fällen und daraus eine Gitarre bauen, wenns egal wäre.

Bei Fender kommt noch hinzu dass sie fertige Gitarren dann noch vor dem Ausliefern schwingen lassen um eine angebliche Bespieltheit zu simulieren.
Jedoch bringt das oft nichts, weil die Gitarren dann lange Zeit im Geschäft staub fangen.
Falls mal irgendwelche baulichen Fehler auftauchen sollten, dann ist der Service auch meist unter aller sau, habe ich mir sagen lassen.

Naja . . . jedem das Seine
 

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