Aussteigen ?

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reiserso
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Hi Leute, ich habe eine sowohl psychologische als auch fachliche Frage.

Ich mache bei einer Musikschule einen Bandworkshop mit, der von einem recht netten und kompetenten Profimusiker gecoacht wird, der die Band auch zusammenhält.
Einen Auftritt hatten wir schon, der auch recht gut gelaufen ist. Die Rahmenbedingungen stimmen eigentlich: Probetermine werden eingehalten, Instrumente sind da, neue Leadsheets werden schnell verschickt, Stücke werden geprobt, bis sie Groove haben und aufführungsfähig sind. Also eigentlich alles Bestens, nur:

Ich empfinde das Klima in der Band als sehr schlecht, ich gehe eigentlich unwillig zu den Probeterminen, gehe nur dorthin, weil ich etwas lerne. Das Klima spiegelt sich zum Beispiel in folgenden Dingen : Wir haben nach einem 3/4 Jahr noch keinen Namen, nach den Proben sind alle immer ganz schnell verschwunden, auch nach dem Auftritt gabs nicht mal ein Bier danach oder so, ich persönlich weiß auch nicht worüber ich mich mit den Leuten unterhalten soll, wahrscheinlich gehts denen ähnlich mit mir. Ich war jetzt 3 Wochen nicht da (Urlaub), beim letzten Mal war ein neuer Rhythmusgitarrist da, den der Basser mitgebracht hatte, ohne dem Leadgitarristen und mir Bescheid zu sagen. Generell in Ordnung, da es ein offener Workshop ist,zu dem man sich bei der Musikschule anmelden kann, aber etwas Absprache wäre ganz nett gewesen, zumal wir jetzt absoluten Gitarrenüberhang haben, da der Coach auch Gitarre spielt.

Da ich weiß , dass es in der Musik immer wieder Phasen gibt, wo man hinschmeißen will und keine Lust mehr , weiß ich nicht genau ,ob ich dem Impuls nachgeben soll oder meiner Disziplin oder Lernwillen. Es zieht mich auch schon seit langer Zeit mehr zum Gesang, dh. Alternative zu dem Workshop wäre Chor, mit diesem Tausch könnte ich auch recht gut leben.

Ich hoffe, Euch nicht gelangweilt zu haben und würde mich auf Antworten freuen.
 
Eigenschaft
 
Hallo,

Punkt eins: Überleg dir gleich mal einen aussagekräftigen Titel und schicke ihn einem Mod, der Thread wird sonst wahrscheinlich bald dicht sein => "Aussteigen?". Ja freilich, wenn du angekommen bist... :D;)

Punkt zwei: Ich denke das ich auch das falsche Unterforum...:redface:

Zu deinem Problem:

Ich spiele mittlerweile in der fünften Band Gitarre, nicht übermäßig viel, aber genug um Folgendes festzustellen, für mich (!):

Die Chemie zwischen den Leuten muss passen, sonst geht das über kurz oder lang in die Hose. Meistens eher kurz... Eine Hass-Liebe zwischen zwei Mitgliedern kann auch mal ganz produktiv sein, immer nur Friede-Freude-Eierkuchen-Harmonie ist auch langweilig. Das schlimmste ist eigentlich Desinteresse. Also wenn jeder so mehr oder weniger gelangweilt in die Probe kommt, sein Ding macht und dann wortlos wieder heimfährt.

Allerdings musst du deswegen nicht gleich aufhören Gitarre zu spielen... such dir ne andere Band, oder starte erstmal parallel eine zweite. Ausgestiegen ist man schnell.
Grüße, Blech
 
Hi Blech, danke für die schnelle Antwort. Hast recht, der Titel ist nicht der Geschickteste, komme aber nicht an die Titeländerung dran im Menü.

Gitarre spiele ich in jedem Fall weiter, das ist gar keine Frage, nur ob E und in einer Band, das ist halt die Frage für mich.
 
Hat denn schon mal einer den ersten Schriff getan und gesagt, "Woll´n wa nichma ´n Bierchen zusammen trinken?"
Vielleicht geht es den anderen auch, wie Dir. Und daß nach 2 Bier kein Gesprächststoff vorhanden ist, wenn Ihr Euch gar nicht richtig kennt, kann ich mir nicht vorstellen.
Laßt den Coach evtl. dabei außen vor, für ihn ist das ein Job neben anderen, und der will auch mal Freizeit haben.

Just my 2 cents
geka
 
wenn du jetzt aussteigst beißt du die iwann innen arsch das kann morgen sein inner woche oder innem jahr aber auf jedenfall wirst du sauer auf dich selbst sein, dass du das nicht durchgezogen hast, ich mein du willst doch gitarre spielen? es könnte wesentlich schlechter laufen, ich mein ich mag auch nich alle leute bei mir in der schule aber lernen tu ich trotzdem was... mach weiter und gib dein bestes ^^
 
Der Aussage von Quirrel kann ich mich nicht ganz anschließen. Man will doch Schule nicht tatsächlich mit Bandproben vergleichen ;) ...
Natürlich lernt man bei jeder Probe dazu, aber wenn das Klima in der Band nicht stimmt, dann macht es einfach keinen Spaß ... und Spaß ist doch der Sinn der Sache!
Ich würde mich auch nebenbei mal nach einer anderen Band umsehen, aber vorerst noch nicht aussteigen. Ich denke, es könnte sich einiges ändern, wenn ihr euch ein wenig besser kennen lernen würdet. Irgendjemand muss dazu aber den ersten Schritt machen ;).
 
Es ist ein offener Workshop sagst du? na wie sind denn die Ambitionen der Mitglieder in einer Band. Wenn ich sowas höre gehe ich davon aus das hier jeder das ganze nur als Sprungbrett sieht was über Zusammenspiel in einer Band zu lernen und dann evtl. sein eigenes Ding zu machen also eigene Band oder so. Ich würde jetzt nicht Aussteigen sondern das Gespräch mit den anderen suchen. Wie verhält sich eigentlich euer Coach im hinblick auf die schlechte Stimmung. Er müsste doch sehr daran interessiert sein das innerhalb dieses Workshops eine gute Stimmung herrscht. Denn wenn dem so wäre könnte ja auch er besser Arbeiten.
Also einer sollte mal den ersten Schritt machen und versuchen das Gespräch mit den anderen zu suchen. Und wenn es keiner macht dann bist du halt derjenige der die anderen mal fragt ob ihr mal was trinken geht.
Schlechte Stimmung nützt niemandem was und schadet nur dem ganzen.
 
Ich gebe reservoir dog weitgehend Recht.
Ein Workshop dient doch hauptsächlich dem Lernen. Wenn dann noch der Spaß dazukommt umso besser, das ist aber nicht Bedingung.

Solange dir der Workshop fachlich etwas bringt bleib dabei, es spricht jedoch nichts dagegen parallel dazu eine Band zu suchen oder zu gründen.
 
Ich sehe das etwas anders als die meisten Leute:

Wenn der Unwille stetig ist, dann solltest du aussteigen. Unter Stress und schlechten Gefühlen kannst du nicht arbeiten, geschweige denn lernen.

Lernen kann man am meisten indem man sich in Musikläden wie dem Music Store verbarrikadiert, und dann einfach wie ne Schlampe jeden reinlässt der auch austesten will und dann das Gespräch und das musikalische Miteinander mit jemandem sucht. (Zumindest meiner Erfahrung nach)

Bleib noch einige Wochen dabei und such den Kontakt, aber sollte das nicht klappen, dann mach dich schnellstmöglich vom Acker, denn wenn man unglücklich ist mit der Band und Musik absolut hohe Priorität hat, kann das einem oft mehrere Tage komplett ruinieren.

Viel GLück, ich hoffe du überstehst es gut ^^
 
Also so ein Workshop, der jedem Interessierten offen steht ist keine Band. Natürlich werden da so Sachen wie Bandauftritt simuliert. Und unter fachmännischer Aufsicht daran gearbeitet, dass das Produkt besser wird.
Da steht für mich aber der Lernerfolg des Einzelnen im Vordergrund, nicht die Gründung einer Band, in der sich alle mehr oder weniger sympathisch sind. Das was Du Dir wünschst ist eine "eigene" Band, die ein gemeinsames Ziel verfolgt.
Vielleicht meldet sich nächsten Montag noch ein Gitarrist. Und oh Schreck, er wird auch noch zugelassen.

Daher:
Gründe Deine eigene Band (mit eigen meine ich ne Versammlung von Leuten, die musikalisch dasselbe wollen) und werde glücklich. Das was Du Dir wünschst passt in keine Schulband, die für jeden offen ist und in der das Lernen (für jeden Schüler) im Vordergrund steht.

Viele Grüsse
 
Ehrlich gesagt würde ich einfach dabei bleiben. Also ihr scheint euch ja nicht ernsthaft zu hassen und deswegen passts doch. Dir könnte ernsthaft viel schlimmere Dinge passieren bei Bandsachen. Ich würde versuchen noch soviel wie möglich daraus lernen. Nebenbei kannst du gucken ob du mit Leuten, mit denen du mehr auf einer Längewelle bist eine neue Band gründen kannst (oder in eine bestehende dich einklinken). Wenn du dann merkst, dass es mit der neuen Band viel besser läuft (und auch garkein Bock mehr auf die Workshopband), dann kannste der Alten Auf Wiedersehen sagen und ich denke, dass die da auch nicht mal böse sein werden.
 
Also in meinen Beiden Bands wird sehr viel gesprochen. Wir machen uns halt jeder über alles Gedanken - heißt, wann spielen wir wo, was spielen wir, wie wollen wir rüberkommen, was wollen wir erreichen, kennt jemand wen und so weiter...

zumindest über bandinterne ziele sollte gesprochen werden ;)
 
Also, ich finde, Band sein heißt nicht nur Musik machen. Band sein ist dickste Freundschaft, getragen von einem Traum (und Schwärmerei :D:D )

So soll es in der Band aussehen: man trifft sich, redet erstmal ne halbe stunde bevor es an die arbeit geht, aber dann knüppeldick, es gibt immer ne raucherpause die über 30 minuten geht weils ne laberpause wird, am ende essen wir noch was zusammen oder gehen auch mal aufm riesenrad, wenns denn grade steht ^^

wir machen was zusammen, wir sind freunde, gehen auch mal ein bier gemeinsam am wochenende trinken, einfach nur freunde.

Eine Band ist meiner Meinung nach mehrere freunde die musik machen, nicht musiker die befreundet sind.
 
naja aber ich denke, das man sich auch gut in ner band anfreunden kann... denn, wenn man schon "freund einander" ist, und dann ne band gründet, is das ganze auch etwas problembehaftet, wenns dann zb zu unstimmigkeiten kommt... ich finds besser, wenn man als band erstma quasi "befreundet " ist, denn, echte freundschaften können sich ja immernoch entwickeln... ich kannte vorher auch keinen meiner jetzigen bandmitglieder, und, ich denke, unterschiedlciher könnten wir nich sein... das "freund werden" ergibt sich halt meiner meinung nach, da man ja gemeinsam auf etwas hinarbeitet, und dadurch auch der teamgeist wächst, und so, im laufe der zeit, die band wie ein getriebe ineinandergreifen und einander ergänzen wird.
 
Ich habe auch nur negative Erfahrungen mit "Vorher schon Freunde und nun Band" gemacht. Es gibt einfach Menschen zu denen ein oberflächlicher Kontakt besser ist als ein Band-Leben.
Man wird von den anderen abhängig, macht harte Zeiten durch und muss sich zu 100% auf sie verlassen können. Sowas hat bei mir schon mehr als eine Freundschaft zerstört.

Bei deinem Problem würde ich ganz einfach 2-Gleisig fahren. Mach den Workshop weiter und sehe ihn als Musikunterricht an. Nebenher suchst du dir mitstreiter die das selbe wollen wie du. Wollen sie nur gelgentlich Proben mit viel Bier oder schnell auf die Bühne oder Album + Plattenvertrag. Eure Ziele sollten gleich sein und der Musikgeschmack wenigstens ähnlich.
Versuch Kontakte zu knüpfen. Such dir z B.übers Internet andere Musiker oder eine Band. Dein Musikworkshop könnte dir auch viele Kontakte bringen. Such dir die paar Leute raus die dir passen könnten und guck ob sie die selben Interessen teilen könnten.

Das meiste wurde schon genannt, aber ich wollte es nur mal so zusammenfassen wie ich es getan hätte und hab noch ein paar Kleinigkeit ergänzt.

Gruß

stam
 
Mh, also ich schliess mich dem an, dass eine Band auch Spass machen soll... Also ich würde die Band verlassen, wenn sich der Kontakt wirklich nur aufs musikalische bezieht - denn irgendwann würde das wohl auch auf meine Motivation zum Gitarre spielen schlagen.

Auch bei uns ist es eigentlich normal, dass vor dem eigentlichen Proben erstmal min. eine halbe Stunde gequatscht wird (ab und an wird auch ne Stunde draus) und das die Pausen recht lang sind... Ist nicht immer die produktivste Variante, dafür machts so Spass. Abgesehen davon hilft einem das auch bei musikalischen "Tiefs", da man schon nur gern zur Probe geht um die anderen zu treffen...

Aber wenn ich Dich richtig verstehe ist bei Dir der Workshop zeitlich absehbar - und ihr seit in dem Sinne gar keine richtige Band... Dann musst Du halt für Dich abschätzen, ob das was Dir der Workshop bringt mehr wiegt, als das wie Du beschreibst eher "tote" Bandleben...
 
Ich mache mittlerweile seit 30 Jahren Musik.
Meine Meinung zu der Beziehung der Musiker untereinander:
Ein freundliches oberflächliches Miteinander ist die beste Basis. Vergleichbar mit einer Nachbarschaft. Man sollte gut miteinander können, aber nicht zu intensive Beziehungen entwickeln.
Die tödlichste Situation - um mal ein Extrem zu nennen - wäre, wenn innerhalb der Band eine Partnerschaft existieren würde. Wenn es zwischen den beiden knallt, trifft's die ganze Band, was man sich im semiprofessionellen Bereich, in dem ich seit Jahren arbeite, nicht leisten kann. Also lieber Zweckgemeinschaft, die funktioniert.
Ähnlich ist es in Deinem Projekt ja auch, nur dass es nicht um Geld geht, aber um Erfahrung sammeln. Nimm es mit, solange es funktioniert, indem Du eine oberflächliche Erwartung entwickelst.

Ich hab schon versucht, zu meinen Bandmitgliedern Freundschaften zu entwickeln, häufiger mal was zusammen zu machen, und sehe das wirklich genauso wie mit meinen Nachbarschaftsbeziehungen. Man muss in wichtigen sachlichen Dingen einer Meinung sein, sonst passt es nicht. Man braucht aber keine Beziehungen über das musikalische Interesse hinaus. Ja, unseren Drummer kenne ich nun seit mittlerweile 20 Jahren, da hat sich schon eine Vertrauensbasis gebildet. Wir gehen auch mal gelegentlich zusammen auf ein Konzert, wobei es dort auf das musikalische ankommt. Ich kann aber auch über private Probleme mit ihm reden. Trotzdem würde ich das nicht als intensive Freundschaft auslegen, weil wir und nicht regelmäßig sehen, zwischen 2-3mal im Monat und manchmal nur einmal in 3 Monaten.
Seit Jahren mache ich auch mit meinem Bruder Musik, aber auch hier sind keine regelmäßigen Treffen oder Austausch von privaten Problemen. Und so klappt's.

Es gibt sicherlich auch andere Beispiele, wo ein Ehepaar gemeinsam in der Band spielt. Ich kenne eine Band wo sie singt, er den Manager und Toni macht. Bei einer anderen Band spielt er Bass, sie ist die Managerin. Beides seit Jahren.
 
Aber wenn man zum ersten mal in seinem Leben eine Band gründet oder gründen will sucht man dann nicht am ehesten schon vertraute Personen?
 
Aber wenn man zum ersten mal in seinem Leben eine Band gründet oder gründen will sucht man dann nicht am ehesten schon vertraute Personen?
Für mich ist das in erster Linie eine Zweckgemeinschaft, da sind andere Dinge wichtiger als Vertrautheit. Es schließt sich ja nicht beides aus, aber persönliche Beziehungen und Sympathie sind für mich beim Musikmachen weniger wichtig, als ne gleiche Wellenlänge und Ziel-Vorstellungen, die die Sache betreffen.
 
Also ich sags mal so: man soll durch die musik erst die freundschaft aufbauen (sprich, man sucht sich bewusst musiker um ein projekt zu starten), aber wenn man dieser einen band wirklich treu bleibt und die anderen es ebenfalls so handhaben, entwickelt sich zwangsläufig richtig große freundschaft draus... also bei mir ist es so, dass meine besten freunde meine band sind (bewusst in dieser reihenfolge) ich würde auch deren freunde bleiben wenn ich aus der band rausgekickt werden würde ...
 

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