Außerhalb von Jobs seine Fähigkeiten schulen

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Benn20
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Hallo Leute,

habe da mal eine Frage an alle Tontechniker des Forum.

Welche Möglichkeiten gibt es um seine eigenen Fähigkeiten außerhalb von Jobs, sprich im Lager oder zu Hause zu schulen und zu verbessern.

Beim Soundcheck arbeite ich immer nach Gefühl, sprich die Bass Drum braucht mehr Kick also hebe ich mal bei ca. 3kHz an usw. Das Endergebnis ist meist auch okay, Kunden sind auch immer mit dem Mix zufrieden, doch irgendwie nur ich nicht :D

Trotz sehr gutem Equipment und professionellen Musiker bin ich immer noch nicht soweit, dass ich für mich sagen kann, dass der Sound großartig war.
Ich finde mein Mix meist zu differenziert. Irgendwie fehlt mir diese Gewissen Einheit der Instrumente. Eben dieser gewissen "runde Klang"

Ich selbst bin zwar Gitarrist, aber das Hilft mir auch nur bedingt...sprich ich kann zwar zuordnen, dass mein Filter bei 440Hz dem Kammerton A entspricht aber naja das bringt mich nicht im Mix weiter ;-)

Was aufjedenfall schonmal geholfen hat, war sich Live DvDs von professionellen Bands anzuschauen und einfach nur den ein oder anderen Song immer wieder zu hören und jedes Instrument für sich zu analysieren und seine Position im Gesamt Mix im Kopf festzuhalten.


Eventuell habt ihr ja den ein oder anderen Tipp für mich, wie ich mich "Offline" verbessern kann.
 
Eigenschaft
 
hallöchen...
also ich lass mir auch gerne von freunden und bekannten ihre arbeiten schicken, ums entweder komplett zu mischen oder halt nur für den letzten schliff, ich finde dabei übt man am besten...
wenn ich slebst sachen komponiere und produziere, weiß ich wärend dessen eigentlich schon an was ich beim mastern denken müsste... bekommt man aber nen projekt das man noch nie gehört hat, und auch beim recorden nicht dabei war, denn macht mir das persönlich shohn mehr spaß, weil nur für nen paar instrumente die routines klappen...

und was meinst du mit zu differenziert? vielleicht danach nochmal durch nen kompressor ums wieder anzudicken...

und die passende frequenzen zu allen tönen, naja ab und zu bringts mal was... vorallem beim bass mastern...
da isses schon desöftern passiert das eine note zu viel power hat, man ersüpart sich aber die arbeit mit nem analyzer wenn man weiß welche note gespielt wurde die gerade stört... ansonsten bringts mir persönlich nicht viel^^
 
Welche Möglichkeiten gibt es um seine eigenen Fähigkeiten außerhalb von Jobs, sprich im Lager oder zu Hause zu schulen und zu verbessern.

Och, da gibts ja nun einiges: Seminare/Workshops (David Powles wäre da z.B. eine Anlaufstelle), Bücher[1] und natürlich: Mischen, mischen, mischen.
Dazu eine kritische Selbstkontrolle anhand von Pult- oder Saalmitschnitten. Gerade 2-Track Mitschnitte sind natürlich oft durch räumliche Gegebenheiten geprägt (Drums und Gitarren zu leise, Gesänge zu laut) - zumindest in kleinen Locations. Dennoch ermöglichen sie eine gute Selbstkontrolle, wenn man sich darauf einlässt und differenziert hören kann.


Beim Soundcheck arbeite ich immer nach Gefühl, sprich die Bass Drum braucht mehr Kick also hebe ich mal bei ca. 3kHz an usw. Das Endergebnis ist meist auch okay, Kunden sind auch immer mit dem Mix zufrieden, doch irgendwie nur ich nicht :D

Besser so als andersrum :)
Was sagen denn Kollegen dazu, die auch die Show mitkriegen? Ich frage auch heute noch bei jeder Show anwesende Kollegen ob Ihnen irgendwas auffällt oder fehlt. Der Umstand, dass sie seit Jahren so gut wie nie was zu meckern haben (außer vielleicht mal "Snare könnte 3dB mehr haben") muß ja noch lange nicht heißen, dass ich bei irgendeiner Show nicht doch mal in die Grütze packe.


Trotz sehr gutem Equipment und professionellen Musiker bin ich immer noch nicht soweit, dass ich für mich sagen kann, dass der Sound großartig war.
Ich finde mein Mix meist zu differenziert. Irgendwie fehlt mir diese Gewissen Einheit der Instrumente. Eben dieser gewissen "runde Klang"

Wie lange machst Du schon Ton? Wie sieht Dein Background aus? Ich persönlich mag differenzierte Mixes, was live u.U. eher schwierig zu bewerkstelligen ist (je nach Location, Band, Publikums-Grundpegel, PA, FOH-Position...).
Ich höre auch live sehr viel per Kopfhörer in den Mix, wenn ich den Eindruck habe, dass irgendwas nicht passt. Oft stellt sich dann heraus, dass der "Fehler" nur an der FOH-Position zu finden und auf Köpfhörern oder im Direktschallbereich der PA weg ist.
Gerade am Samstag hatte ich wieder sowas: Das fühlte sich am FoH an wie Brei, auf Kopfhörern und 2m weiter vorne war alles prima.


Ich selbst bin zwar Gitarrist, aber das Hilft mir auch nur bedingt...

Gitarrist zu sein ist eigentlich nahezu ein Garant dafür, zu gitarrenlastige, breiige Mixes abzuliefern - Ausnahmen bestätigen die Regel. Herzlichen Glückwunsch :)


Was aufjedenfall schonmal geholfen hat, war sich Live DvDs von professionellen Bands anzuschauen und einfach nur den ein oder anderen Song immer wieder zu hören und jedes Instrument für sich zu analysieren und seine Position im Gesamt Mix im Kopf festzuhalten.

Das ist auf jeden Fall eine gute Idee. Hör Dir aber nicht nur Mixes an, die Dir gefallen, sondern versuch auch mal bei denen die Dir nicht zusagen herauszufinden woran das liegt und was Du anders gemacht hättest.


[1]
Bobby Owsinski: Mixing Engineer's Handbook
Bob Katz: Mastering Audio - The Art and the Science (nicht sonderlich relevant für PA, aber durchaus lesenswert - auch wenn es sich hauptsächlich mit Mastering beschäftigt, bekommt man doch viele mixrelevante Sachen mit)
 
Wenn Dir das verbindende Element im Mix fehlt, probier doch mal, auf so ziemlich jedes Instrument ein wenig von Deinem Haupt-Hall zu geben. Das ist wie der Mörtel in einer Mauer und hält die Sache zusammen. Geht natürlich nur in nicht zu halligen Umgebungen, sonst ist das genau kontraproduktiv. Oder, falls Dir das ganze dynamisch etwas zu zerrissen vorkommt, probiere es mit einer dezenten Summenkompression. Ich habe das früher mit einem (inzwischen recht betagten) Drawmer DL-241 gemacht, erst einen "sachlichen" Mix erstellt, dann den DL-241 in der Summe eingeschleift und so eingestellt, dass er meist nicht mehr als 3 dB weggenommen hat. Das hat die Sache ein wenig abgerundet.

Zu Deiner eigentlichen Frage - wo bildet man sich weiter, wo holt man sich Inspiration? Ich mische gerne Bands ab, in denen Tontechniker mitspielen. Die haben meist eine recht genaue Vorstellung, was sie hören wollen, und manchmal kommt dabei eine neue Inspiration rüber (z.B. neulich: zusätzlich "underhead" Mikro für das Ride-Becken). Oder irgendeine andere Art von Austausch - bei den Workshops, die ich gebe, sitzen ja auch nicht nur totale Anfänger, sondern durchaus Leute mit Talent, Erfahrung und eigenen Vorgehensweisen. Da kriege ich dann auch immer mal wieder eine neue Idee. Oder ich selbst besuche als Teilnehmer andere Workshops, das bringt auch immer was. Thomann, JustMusic, Hofa und natürlich Deschek hier aus dem Forum sind da mögliche Adressen.

... Gitarrist zu sein ist eigentlich nahezu ein Garant dafür, zu gitarrenlastige, breiige Mixes abzuliefern ...
Hey! Wobei ... stimmt eigentlich :D

Viele Grüße
Jo
 
... Gitarrist zu sein ist eigentlich nahezu ein Garant dafür, zu gitarrenlastige, breiige Mixes abzuliefern ...


Hey! Wobei ... stimmt eigentlich :D


Dies trifft aber auch nur zu, wenn man lange schwarze Haare hat und Slayer für Götter hält :D
Ne ich gehöre da eher in die Blues Fraktion :D


Aber an dieser Stelle erstmal Danke für eure Tipps :)

Ich werde mal dieses Wochenende 2 der Möglichkeiten umsetzten.
Einmal den Compressor auf der Summe, bei dem ich bis jetzt immer einen sehr großen Bogen gemacht habe...schließlich lebt Live von Dynamik ;-) aber Versuch mach klug...
Die andere Geschichte ist die Fachlektüre. Bis jetzt habe ich mir immer nur die ganzen "Physik" angeeignet. Hilft mir aber auch nicht beim Live-Mix höchstens wenn man mal wieder bei den 19" Gespräche der Beste sein möchte :D




Ich komme gerade von einem Job, bei dem ich mit einem Tontechniker zusammen getroffen bin, vor dem ich echt den Hut ziehe...
Der Typ hatte eine der Bands gemacht und ich war absolut begeistert von dem Sound, einfach großartig der Typ.
Gut er selbst macht das wohl schon seit 40 Jahren :) und kam aus "Great Britain".

Naja aufjedenfall habe ich Ihn mal gebeten Kritik zu äußern was ich besser machen könnte.

Zwei seiner Tipps habe ich dann bei der nächsten Band mal umgesetzt und den Mix mal völlig anders aufgebaut als ich es sonst tue.

Als wir uns verabschiedet haben, wollte ich beiläufig wissen, was noch bei Ihm so ansteht und er antwortete nur ganz trocken, dass er morgen wieder zurück fliegt, da er mit "Keith Richards" und "Bryan Adams" ein bisschen Recorden möchte.
"Just for the bloody fucking Fun"
Dreht sich um und geht...

Cooler Typ :D


Nun zu meiner Vorgehensweise (funktioniert leider nur bei Musikern) :

Die Band in drei optische Gruppen aufteilen!
Bestehend aus:
- Groove
(Drum, Bass, etc.)

- SoundTräger
(Solo Gitarrist, eben alles was in "Mix-Middle" wie er es nannte gehört)

- Voice
(The fucking voice has just to be on top of it)

Nun das übliche bitte einmal BD Klopf dann Tom1 Tom2 usw...
Eben alle Leute die für den Rhythmus zuständig sind.
Und die nun erstmal alle Spielen lassen und auf die PA schicken und auf die Verhältnisse achten, dass diese Gruppe in Sich stimmig ist.

Während diese nun Spielen, den Soundtragenden Musiker, meisten Sologitarrist, bitten dazu zu Jammen und auch auf die PA schicken. (Im häufigsten Falle machen die das schon von sich aus :D )
Dabei drauf achten, dass der Typ unmittelbar über der Groove Gruppe steht.

Damit wäre es dann schon geschafft.
Anschließend noch einen Song durchspielen, bei dem dann die Sänger auch mal was machen dürfen und gut ist.
Dort werden dann einfach nur die Frequenzen rausgedreht die nerven und wieder rum über das Soundtragende Element gelegt.


Ich muss sagen, dass hat mich genau zu dem Ergebnis geführt, was ich haben wollte. Alles klang stimmig und zusammenhängend!
Vorallem hatte ich durch diese Aufschichtung von Instrumenten, einen zwar zusammenhängen Klang aber jeder Musiker war dennoch zu identifizieren und wahrnehmbar.

Ich saß selten mit einem größeren Grinsen im Gesicht am Pult :D


Achja bevor ich´s noch vergesse und er gab mir den Tipp beim Einpegeln des Signals alle Fader vor dem Soundcheck auf -5db zu stellen und anschließend "Gain" soweit hochzuziehen, dass ich eine Arbeitsfähig Lautstärke habe.
So kann ich ja logischerweise viel feinfühliger Arbeiten.


Ich weiß zwar nicht wer der Typ war aber er hat definitiv einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen!
Ich freue mich gerade wie ein kleines Kind auf seinen nächsten Job, leider erst am Freitag, um das ganze nochmal umzusetzten!


Noch eine Frage zur Weiterbildung.
Welche Möglichkeiten habe ich mein Gehör zu schulen?
Ich meine jetzt nicht zu erkennen, welcher Akkord gespielt wird oder welche Note.
Vielmehr wie steigere ich mein Feeling dafür, in welchen Bereich das passende Instrument gehört.

Ich habe immer so das Problem, dass die Stimme ein wenig zu sehr über dem ganzem steht.
Sprich mir ist aufgefallen, dass ich bei den ersten 2 Songs immer wieder ein paar Frequenzen bei der Gitarre freiräumen muss um dem Gesang dort mehr Platz zu geben und dafür in den oberen Bereiche der Sänger ein wenig rausdrehe.
 
Ich muss sagen, dass hat mich genau zu dem Ergebnis geführt, was ich haben wollte. Alles klang stimmig und zusammenhängend!
Vorallem hatte ich durch diese Aufschichtung von Instrumenten, einen zwar zusammenhängen Klang aber jeder Musiker war dennoch zu identifizieren und wahrnehmbar.

Hmm, hätte von mir sein können. Dummerweise hatte Dave Rat das so ähnlich schon vor mir erfunden. Und ein paar andere vermutlich bereits vor ihm :)


Ich meine jetzt nicht zu erkennen, welcher Akkord gespielt wird oder welche Note.
Vielmehr wie steigere ich mein Feeling dafür, in welchen Bereich das passende Instrument gehört.

Gute Mixes hören. Eagles, allgemein amerikanische (contemporary) Countryproduktionen. Und dann einen parametrischen EQ (evtl. + Analyzer) und die Ohren in die Hand nehmen. Mal einen Low- oder Hi-Cut setzen und hören was übrig bleibt. Mal ein bisschen mit den Mitten spielen und hören, was auf einmal weg ist.
Auf diese Art und Weise habe ich mir z.B. Drumsound-EQing angeeignet.


Ich habe immer so das Problem, dass die Stimme ein wenig zu sehr über dem ganzem steht.
Sprich mir ist aufgefallen, dass ich bei den ersten 2 Songs immer wieder ein paar Frequenzen bei der Gitarre freiräumen muss um dem Gesang dort mehr Platz zu geben und dafür in den oberen Bereiche der Sänger ein wenig rausdrehe.

Öhm, ist das blöde formuliert, verstehe ich das nur falsch oder widersprichst Du Dir grade selbst?
Wo liegt denn das Problem? Stimmen zu sehr über dem Mix oder zu sehr im Mix begraben?

So oder so: Das ist eine der schwierigsten Übungen für viele Tonleute - auch für halbwegs routinierte. Ich bekomme immer wieder Konzerte und Mitschnitte mit, bei denen die Gesänge entweder total untergehen oder aber drastisch über dem restlichen Mix stehen. Letzteres finde ich live weniger kritisch - aber dieser Bereich ist und bleibt oft eine Gratwanderung. Oft kommt es bei ein und der selben Band vor, dass die Extreme von Song zu Song hin und her kippen: Bei Balladen Gesang zu weit vorne, bei Gitarrenbrett + Bläsersatz + dicke Tasten ist dann der Gesang auf einmal weg.

Abhilfe dagegen schafft man am besten, wenn man die Grundentzerrung der PA schon mal mit dem hauptsächlich verwendeten Gesangsmikrofon macht. Das spart einem u.U. einen kompletten EQ in den Gesängen, den man dann anderweitig nutzen kann. Dafür sollte man seine eigene Stimme gut kennen und die mit dem Master-EQ so hinbiegen, dass sie über die Front bereits ohne Einsatz des Kanal-EQs gut und _natürlich_ kommt.
Dadurch, dass Du Dir so den Kanal-EQ für "Gruselstimmen" und andere Eventualitäten freihältst, ergibt sich ein weiterer Vorteil: Im Bedarfsfall ziehst Du einfach um 3-5kHz ein bisschen aus den Gesängen, sollten sie zu präsent sein.
Oder gibts bei entsprechend lauter oder voller werdendem Bandsound einfach ein bisschen zwischen 3 und 10kHz zu (vielleicht auch ein bisschen bei 15kHz, je nach Mikrofon und Stimme).
Damit brauchst Du den Kanalfader in 99% der Fälle nicht anfassen. Der Grundmix bleibt erhalten, aber die Stimme passt sich gut in den Bandsound ein ohne über ihm zu schweben oder hinter einer Instrumentwand zu verschwinden.

Es kann helfen, auch im Live-Bereich die Instrumente ein wenig im Panorama zu verteilen: Gitarren, Tasten und Bläser aus der Mitte raus etwas left/right panen (entsprechend ihrer Position auf der Bühne - es sei denn sie stehen alle auf einer Seite). Das schafft schon im Panorama mehr Raum für die Stimme, die streng in der Mitte gehalten wird.
Auch Backings wirken gepant nicht so vordergründig und geben - mit einem Hall mit nur kurzem Predelay versehen) der Leadstimme mehr Raum in der Mitte.
Deutlich hörbarer Effekthall für Leadvocals sollte viel Predelay bekommen, das löst die Hallfahne vom Gesang und lässt ihn nicht so versuppen.
 
Öhm, ist das blöde formuliert, verstehe ich das nur falsch oder widersprichst Du Dir grade selbst?
Wo liegt denn das Problem? Stimmen zu sehr über dem Mix oder zu sehr im Mix begraben?


Ne ich meine, dass mein Gesang Sound zu 99% beim Soundcheck zu weit oben eingeordnet ist.
Folglich drehe ich erst der Stimme ganzoben einiges raus und dafür bei den hohen Mitten etwas mehr rein

somit muss ich natürlich anderen Instrumenten, wieder ein wenig die hohen Mitten rausdrehen, damit ich keinen Brei habe.


Im übrigen danke für den Tipp mit den Eagles. Damit werde ich mich erstmal die nächsten paar Stunden beschäftigen!
Zum Glück hab ich ja meine HD-25 :D

Entzerrung der PA mit Gesangmikrofon? Oha auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen.
Bei mir müssen immer die 3 gleichen Songs herhalten :rolleyes: .
Das Klappt auch wunderbar zumindest auf dem Papier! Hatte mir mal bei ein paar Jobs im Vorfeld die Presets für Controller ausgedruckt.
Und dann einmal kurz auf "1,2,3 Check" übers Talkback auf die Summe. Fertig.
Fazit war, dass ich bei 3 Jobs fast 98% in meinem Summen EQ die gleichen Einstellungen hatte, wie Sie die Hersteller vorgeschlagen hatten. :cool:


Aber nochmals zum Gesangsmikrofon über den Summen EQ einstellen.
Ich bin Gitarrist und kein geborener Sänger... hat eben schon seinen Grund warum ich nicht auf der Bühne stehe sondern in der dunklen Ecke :D
Die Idee an sich finde ich sogar sehr interessant, da für das Publikum meistens die Stimme das "wichtiges" ist und eben nicht der perfekte Bass Sound, dafür habe ich ja meist auch noch 4 Bänder im Kanal zur Verfügung.
Bei Tagungen bearbeitet ich die Summe meist mit der Hilfe von einem Hörbuch solange, bis es natürlich klingt.
Werde ich auch mal bei Gelegenheit ausprobieren.

Aber ich glaube wir haben da schonmal die gleiche Einstellung was den Mix angeht.
" Möglichst den natürlichen Klang der Instrumente beibehalten und das klanggetreue Bild der Band einfach nur zu verstärken"
Ich selbst schraube nur, wenn ich schrauben muss und versuche mich meist auf die 4 Bänder der Konsole zu beschränken um möglichst wenig zu verfälschen"
An dieser Stelle kurz noch eine Anmerkung von einem Veranstalter der während der Show, von einer echt grauenhaften Vorband die Ihren ersten Gig hatten, zu mir kam und nur sagt:
"Ey, was machst du da für einen Mist? Das kann sich doch kein Mensch anhören!
"Entschuldige Sie bitte, aber so klingt die Band nunmal. Ein Mischpult ist kein Klärwerk!
"Eben das Sound ist zu differenziert und natürlich! Mach doch mal einen Brei aus dem ganzen!



Was deine Tipps bezüglich das reinziehen von 3 und 10kHz angeht, so arbeite ich ausschließlich!
Bei Live-Jobs werden die Fader wirklich nur angerührt, wenn Durchsagen oder sonstiges gemacht werden. Während der Show bleibt eigentlich alles unangetastet.
Das selbe gilt bei mir auch bei einem Gitarren Solo. Sprich ich suche mir im Vorfeld schon ein Band raus, welches ich dann auch nur während des Solos rein drehe.
So ist es zum einem deutlich präsenter und knallt nicht einfach nur durch eine hohe Lautstärke über den Mix.

Zum Thema Panorama, das verwende ich auch grundsätzlich. Zwar nur sehr subtil aber es ist durchaus anwesend.
Ist nur leider in der Praxis manchmal sehr irritierend, wenn mal wieder der FOH 20m links neben der Bühne errichtet wurde... :gruebel:

Aber was den Effekthall angeht, hab ich da nochmal eine Frage!
Ich arbeite meist mit einer Mischung von einem Reverb von ca. 2,7s in Kombination mit einem leichtem Delay, damit der Hall nicht ganz so trocken klingt.
Allerdings habe ich bis heute keine richtig schöne Hall-Einstellung gefunden. Die Effekte bekommen zwar einen High und Low Cut aber irgendwie klingt das meine Meinung nach immer noch zu steril!
Irgendwie fehlt diese natürlich wärme. Auch wenn ich an einer Soundcraft Konsole sitze oder einen Lexicon zur Verfügung habe.
Schönes Beispiel ist da, wie ich finde Sting - Desert Rose.
Und noch was zu diesem Thema. Ich bin immernoch auf der Suche nach einem schönen Snare Reverb. Mir schwebt da sowas vor wie bei der Live Version von "Hotel California" auf der "Hell Freezes Over"
Dieser soll allerdings nur in Balladen, bei den die Snare über den Rand gespielt wird, zum Einsatz kommen. Bloß irgendwie bekomm ich da nicht schönes auf die Reihe.
Habe da schon mit mehreren Leuten drüber gesprochen, und alle haben mir davon abgeraten im Effekt EQ zu schrauben sondern mir einfach nur die Effekt Einstellungen vorzunehmen. Aber reicht das wirklich? oder sollte ich einfach ein wenig mehr den Anschlag im eigentlichen Snare EQ anheben?

Eventuell hast du ja da auch den ein oder anderen Tipp für mich, wie ich schonmal dafür eine Arbeitsbasis entwickeln kann.
 
Ne ich meine, dass mein Gesang Sound zu 99% beim Soundcheck zu weit oben eingeordnet ist. Folglich drehe ich erst der Stimme ganzoben einiges raus und dafür bei den hohen Mitten etwas mehr rein
somit muss ich natürlich anderen Instrumenten, wieder ein wenig die hohen Mitten rausdrehen, damit ich keinen Brei habe.

I see. Daher eben mein Ansatz, das System auf die Gesangsmikros zu EQen. In den allermeisten Fällen besteht mein einziges EQing im Kanal dann aus einem Low-Cut (je nach Stimme und Pult zwischen 80 und 200Hz, bei Yamaha Digis teilweise auch 500Hz) und einer leichten Anhebung beim Hi-Shelf. Bei Männerstimmen ganz vielleicht noch ein minimaler schmaler Boost bei etwa 90Hz, wenn der Sänger nicht zu sehr plopt.
Zugegeben: Das klappt nicht mit allen Mikrofonen. Mit dem SM58 stehe ich eh auf Kriegsfuß - Beta 87, e935 und AE5400 machen die Arbeit hingegen sehr leicht. Sofern die PA taugt.



Aber nochmals zum Gesangsmikrofon über den Summen EQ einstellen.
Ich bin Gitarrist und kein geborener Sänger... hat eben schon seinen Grund warum ich nicht auf der Bühne stehe sondern in der dunklen Ecke :D
Die Idee an sich finde ich sogar sehr interessant, da für das Publikum meistens die Stimme das "wichtiges" ist und eben nicht der perfekte Bass Sound, dafür habe ich ja meist auch noch 4 Bänder im Kanal zur Verfügung.

Singen ist garnicht gefragt. Wenn Du weißt, wie Deine Sprechstimme zu klingen hat und das auch über die PA hinbekommst, passt.


Bei Tagungen bearbeitet ich die Summe meist mit der Hilfe von einem Hörbuch solange, bis es natürlich klingt.
Werde ich auch mal bei Gelegenheit ausprobieren.

Das Intro von "War of the worlds" ist dafür immer wieder gerne genommen. Sollte man sich aber vorher auf einer guten HiFi-Anlage (und auf dem HD25!) anhören und einprägen, um das beurteilen zu können.


Aber ich glaube wir haben da schonmal die gleiche Einstellung was den Mix angeht.
" Möglichst den natürlichen Klang der Instrumente beibehalten und das klanggetreue Bild der Band einfach nur zu verstärken"

In gewisser Weise schon, aber nicht bei allem:
Für mich ist es wichtig, dass Gesang (besser: menschliche Stimmen in allen Formen) natürlich klingen. Der Grund dafür ist ganz einfach:
Wir hören unser Leben lang jeden Tag menschliche Stimmen. Daher fällt es auch Laien sofort auf, wenn eine Stimme unnatürlich klingt - selbst, wenn sie die Stimme vorher noch nie gehört haben. Ob nun eine Gitarre 100% so klingt wie sie das von sich aus täte, ist dem Menschen eigentlich vollkommen egal. Oder sagen wir: Es fällt nicht so negativ auf, wenn ich einer E-Gitarre eine dicke Kerbe bei 2kHz verpasse. Bei einer Stimme dafür umso mehr.
Ein guter Ansatz ist es daher, den Mix um die Stimmen herum zu bauen. Dummerweise kommen die ja nun meist als letztes dran, weshalb der Ansatz mit "PA auf Gesangsmikros EQen" umso sinnvoller ist: Die Grundentzerrung ist schon da, für alle anderen Instrumente kann ich die Kanal-EQs so lange verbiegen, bis es passt. Nachher mache ich noch die Stimmen auf und habe sie schon 90% da wo sie sein sollen. Noch ein bisschen Nase raus, wenn wer Schnupfen hat oder übertriebene Formanten (3-5kHz) raus - das wars.


Ich selbst schraube nur, wenn ich schrauben muss und versuche mich meist auf die 4 Bänder der Konsole zu beschränken um möglichst wenig zu verfälschen"

Siehe oben: Ein EQ ist da, um benutzt zu werden - und man baut die Dinger nicht umsonst idR. mit +/-15dB Regelbereich. Die nutze ich zwar sehr selten voll aus, es kommt aber durchaus vor.
Insbesondere bei Drums lege ich nicht all zu viel Wert darauf, dass sie "natürlich" klingen. Eine Bassdrum, wie sie solo und unverstärkt im Raum zu hören ist, würde selbst einem Laien im Rock-/Pop-Bereich als "irgendwie falsch" auffallen :)


Ich arbeite meist mit einer Mischung von einem Reverb von ca. 2,7s in Kombination mit einem leichtem Delay, damit der Hall nicht ganz so trocken klingt.

Nicht verkehrt. 2,7s ist aber je nach FX-Kiste schon ganz schön lang. Ich fange meist irgendwo bei 1,5-1,7 Sekunden an und nehme für Balladiges 2-3 Sekunden mit dann weniger Predelay.


Allerdings habe ich bis heute keine richtig schöne Hall-Einstellung gefunden. Die Effekte bekommen zwar einen High und Low Cut aber irgendwie klingt das meine Meinung nach immer noch zu steril!
Irgendwie fehlt diese natürlich wärme. Auch wenn ich an einer Soundcraft Konsole sitze oder einen Lexicon zur Verfügung habe.

Mit welchen Effekten arbeitest Du häufiger? Ich schleppe mittlerweile neben den internen Effekten der Digikonsolen wieder ein M-ONE, ein MPX-1 und ein ART Multiverb mit. Letzteres ist ein sehr billiger Ersatz für ein SPX90 - klingt so richtig nach Plastik, macht sich daher an Drums aber durchaus gut.
Der interne Hall aus dem StudioLive gefällt mir schon ganz gut, da nehme ich gerne einen Warm Hall oder das Plate Programm mit etwa 30-50ms Predelay und den o.g. Decayzeiten.


Und noch was zu diesem Thema. Ich bin immernoch auf der Suche nach einem schönen Snare Reverb. Mir schwebt da sowas vor wie bei der Live Version von "Hotel California" auf der "Hell Freezes Over"
Dieser soll allerdings nur in Balladen, bei den die Snare über den Rand gespielt wird, zum Einsatz kommen. Bloß irgendwie bekomm ich da nicht schönes auf die Reihe.

Nimm ein PCM70 und Du dürftest da mit etwas Fummelei genau diesen Hall rauskriegen :)
Alternativ bekommt man das sicher auch mit einem MPX-1 oder M3000 hingebogen - müsste ich mich mal mit beschäftigen.
Hör Dir von der Aufnahme mal nur den linken Kanal an, da ist nur der Hall der Snare drauf. Die Snare selbst ist ziemlich hart rechts im Mix, während der Hall auf ca. 10-11 Uhr zu sitzen scheint.
Nimm Dir ein Snare-Sample das trocken halbwegs wie gewünscht klingt, schick es durch die Kiste und hör Dir nur den Effekt (100% wet) an. Dann such Dir ein Preset, das einen halbwegs passenden Grundcharakter hat und schraub so lange dran rum, bis das passende rauskommt :)


Habe da schon mit mehreren Leuten drüber gesprochen, und alle haben mir davon abgeraten im Effekt EQ zu schrauben sondern mir einfach nur die Effekt Einstellungen vorzunehmen. Aber reicht das wirklich? oder sollte ich einfach ein wenig mehr den Anschlag im eigentlichen Snare EQ anheben?

Sinnvoll wäre es für so einen Hall vielleicht, den Effekt Send (sofern möglich) irgendwo zwischen ~200Hz und 1kHz etwas anzufetten. Wenn das am Pult nicht geht: Viele Effektkisten (u.a. das MPX-1, aber auch das M-ONE) haben einen EQ an bord, den man vor den Hall schalten kann.
Man könnte auch den Effekt-Return EQen, das mache ich aber eigentlich nur, um Schärfe zu nehmen und einen weiteren Low-Cut zu setzen, damit der Hall nicht alles zusuppt.

Auf Hell Freezes over sind IMHO _mindestens_ 3 verschiedene Hallräume zu hören:
Schlagzeug und Percussions teilen sich evtl. einen, wobei ich den Eindruck habe, dass der auf den Congas am Anfang etwas länger und minimal höhenhaltiger ist (kann aber auch am EQing der Quelle liegen).
Dann gibt es mindestens einen für Gitarren (ab 0:52 gut links hörbar), da würde ich unterstellen wollen, dass da auch noch ein leichtes Delay im Spiel ist.
Dann gibt es noch einen sehr unterschwelligen aber relativ langen Hall mit viel Predelay (ich würde auf mindestens 70, evtl. sogar 100ms tippen).
Hör mal in die 3. Strophe, so ab 4:40 rein. Insbesondere auf "Ice" und "Device" ist das schön zu hören.
Grob geschätzt: Ein 1/8 Delay mit High- und Low-Cut, nochmal durch den Hall gezogen. Macht unheimlich fett, suppt aber nicht zu.

Ich hoffe das hilft erstmal...
 
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:rolleyes::D


Wieder mal lauter klasse Beiträge hier. Hat mir auch wieder ein paar neue Anregungen für die nächsten Live-Jobs gegeben, speziell was den "Zusammenhalt" des Mixes und das Hervorheben von Instrumenten in Songs ohne Faderschieberei angeht... :great:


Gruß Stephan
 
:rolleyes::D


Wieder mal lauter klasse Beiträge hier. Hat mir auch wieder ein paar neue Anregungen für die nächsten Live-Jobs gegeben, speziell was den "Zusammenhalt" des Mixes und das Hervorheben von Instrumenten in Songs ohne Faderschieberei angeht... :great:


Gruß Stephan
Dem kann ich nur zustimmen. Danke euch! :great:
 
Sebastian Du warst ja wieder mal sehr ausführlich :great:

Ein paar Gedanken werf ich nochmal mit hinten dran:

- "Snare-Hall"
Für Standard-Rock&Roll ist mMn bis heute der SPaX90 Snare-Plate Preset der Beste! PCM-70 liefert zwar die Wärme, nimmt aber den Biss raus. Das MPX-1 ist ein valider Kompromis zwischen PCM-70 und SPX-90, aber das 90er nehm ich trotzdem lieber für die Snare :D
Man darf auch nicht vergessen, das zu Zeiten von Eagles "Hotel California" im Studio 16/24 Spur 2" Maschinen liefen, die (dank der teilweise vorhanden Röhrenvorstufen) eine "warme" Basis für den Mix lieferten - allein durch die "Bandsättigung".
Der Tip mit der Entzerrung des FX-Sends ist der richtige Weg, leider besitzen die wenigsten Pulte diese Möglichkeit (Yamaha GA kann's zumindest für ein Band). Der EQ im MPX-1 (u.a. FX-Engines) ist mehr Alibi und nicht wirklich praktisch nutzbar, da die Programierung in einen häßlichen Kampf Mensch vs. Maschine ausartet und das Ergebnis nicht wirklich besser ist :( Eine Entzerrung nach der FX-Engine ist sinnlos, da der nicht gewollte Müll damit schon verhallt ist.

- Klampfen:
Auch bei "Mono-Amps" lohnt sich die Abnahme mit 2 (verschiedenen) Mics (z.Bsp. SM57 und M201). Die Mics werden in unterschiedlichem Abstand von Membran und Zentrum des Speakers positioniert. Hier ist Zeit und Geduld gefragt, um die "richtige" Position zu finden. Ähnliche Zeit braucht man dann um Entzerrung und Panning für den eigenen Geschmack zu finden ;)
Um sich noch mehr Platz in der "Mitte" für das Thema Vox zu schaffen, bietet sich der SPL Vitalizer an :cool: Also Klampfen auf 2 Stereosubgruppen (z.Bsp. 1/2 + 3/4) routen. Auf die beiden äußeren (für dieses Bsp. 1 und 4) via Insert den Vitalizer stecken - mit den Einstellungen darf jeder selber spielen ;) Danach kann man via 2/3 die Basis der Klampfen schieben und via 1/4 die Breite beeinflussen.

- Drumtoms (BD, SN, Toms)
Wenn ein in sich klingendes (und gestimmtes) Drumset und ein "valider" Drummer vorhanden sind, klingt ein Drumset nach Mic dranstellen, Gain ziehen und Fader hochziehen - EQ's, Gates und Compressoren werden also nicht benötigt - ja ich hab es genau einmal erlebt :p
Für die eigentlich unlösbaren Fälle und für das Schmankerlchen für edle Sets freu ich mich jedes Mal wieder über einen SPL Transient Designer pro BD/SN/Tom im Channelinsert :D Je nach "Heftigkeit" der Benutzung rettet es die unlösbare Situation oder gibt die Sahne auf die Torte ;)

so genug Werbung für SPL gemacht

grüße, humi
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin ja eigentlich nur hier, weil ich nicht schlafen kann und habe keine Ahnung vom Mixen.
Aber dieser Thread gibt einen tollen Einblick in das, was der Typ am FOH da eigentlich zu tun hat.
Vielen Dank! Das Aufstehen hat sich für mich echt rentiert.
 
- "Snare-Hall"
Für Standard-Rock&Roll ist mMn bis heute der SPaX90 Snare-Plate Preset der Beste! PCM-70 liefert zwar die Wärme, nimmt aber den Biss raus.

Ein SPX habe ich nicht - eben aus dem Grund, dass es eben nur und nahezu ausschließlich für diesen einen Snarehall taugt. Das MPX-1 kann ich für viel mehr einsetzen und das Snare-Plate Preset (IIRC Programm 23 oder 24) gefällt mir persönlich sehr gut. Da ist übrigens auch ein Delay (110ms) drin.
 
Ab dem SPX 900 (besser 990 oder noch besser 2000) ist der Hall auch für was anderes einsetzbar. Zwar im Vergleich immer noch "typisch Yamaha", aber m.E. nicht mehr ganz so fürchterlich wie noch beim SPX 90.

Viele Grüße
Jo
 
Zuletzt bearbeitet:
Ab dem SPX 900 (besser 990 oder noch besser 2000) ist der Hall auch für was anderes einsetzbar. Zwar im Vergleich immer noch "typisch Yamaha", aber m.E. nicht mehr ganz so fürchterlich wie noch beim SPX 90.

Für den Preis eines SPX2000 bekomme ich auch ein Effektgerät :)
 
@raumklang/Sebastian:

:great: Geile Antwort! Leider habe ich erst neulich was von Dir bewertet, sonst gäb's dafür gleich noch eine Runde Kekse!

Viele Grüße
Jo
 
:great: Geile Antwort! Leider habe ich erst neulich was von Dir bewertet, sonst gäb's dafür gleich noch eine Runde Kekse!

Man tut was man kann, vielen Dank.
Anyway: Für den Preis kann man wirklich lieber ein M2000/3000 _und_ ein MPX-1 kaufen (oder eben ein SPX90, wenn man nur nen Snarehall braucht). Das MPX-1 ist aber eben deutlich universeller als ein SPX90 und ein M2000 macht viel schöneren Hall.
 
Zunächst muss ein Lob an alle Poster ausgeschrieben werden!
Was bis jetzt an Infos hier veröffentlicht wurde, ist schon eine echt gute Inspiration.

Aber nun mal wieder auch ein Beitrag von meiner Seite aus.
Ich hatte am vergangenem Wochenende zum einem eine Heavy-Metal-Hardcore-Kapelle als FOH-Mann und zum anderem sollte ich als Monitormann für eine Soul und Jazz Kapelle aushelfen.

Zuerst zum unschönen Teil:
Die Hardcore-Kapelle, hat mir richtig zu schaffen gemacht.
Habe irgendwie nur Brei zustande gebracht. :redface:
Grund dafür war für mich offensichtlich:
- Ein Trommler, der mir 2 Opus kaputt gehauen hat und den Kick getriggert hatte (immer wenn ich das Wort schon höre wird mir schon schlecht)
- Ein Bassist, der einen so Obertonreiche Sound hatte, dass überhaupt kein Druck mehr da war.
- 2 Gitarristen mit einem extrem verzerrtem Grundsound
- Sänger der irgendwie meinte eine Mischung aus Sprache und Schreien sei gesung.

Naja gut, was mache ich also, wenn ich garnicht mehr weiter weiß, geeenau, ich drehe erstmal alles raus, was ich nicht brauche:
Also Klampfe Low Cut rein und Obertöne ab 6kHz weg. Dann tat die schonmal nichtmehr so weh.
Dem Bassisten erstmal ein wenig Druck bei 200Hz Verpasst.
Und dem Trommler seinen Trigger auf die InEars gelegt aber von der Front gezogen :rolleyes:
Okay der Grund Sound stand dann schonmal.
Jedoch war eigentlich alles im Gesamtmix ab 2,5kHZ weg :confused:

Jetzt noch die Stimme reinbekommen.
Leider war der Sänger frequenztechnisch soweit unten angesiedelt, dass ich Platz der Gitarre wieder genau das rausdrehen sollte, was noch da war....
...ohjeee

Für mich gab´s nun Zwei Möglichkeiten

1 Option:
Ich drehe der Klampfe ein wenig die Frequenzen raus dafür aber die Obertöne wieder rein --> tut wieder in den Ohren weh

2 Option:
Ich ich drehe einfach die Klampfe ein wenig leiser. --> Der Sound der Band geht flöten.

Naja irgendwie war ich am Ende mit meinem Wissen... was habe ich denn da noch für Chancen schließlich, war das eine etwas größere Kapelle, und keine Anfänger mehr...

Was ich zu meiner Verteidigung sagen muss, ich habe dieses Jahr fast ausschließlich Gala Jobs gemacht und wenn es hoch kommt max. 3 oder für Metal Bands.
Und dazu bin ich auch Privat kein Metal-Fan. Bei mir findet man eben kein Slayer sonder Diana Krall im Platten Schrank :D .

Da wir jedoch als Tonis häufig gezwungen sind Bands zu machen, die nicht in unser Privates Schema passen, bitte ich um ein paar Tipps von euch.
Irgendwie muss es doch machbar sein eine Band auf das halbe Frequenz-Spektrum zu quetschen.




Nun zu der schönen Seite unseres Jobs:

Ich wurde als Monitor Mann kurzfristig eingespannt.
Die üblichen Infos "komm mal so gegen 19 Uhr, was die für Musik machen weiß ich nicht"

Okay, als Besteck gab es eine LS9 sowie meine geliebten HD 25 also kein Problem.
Vor dem Job ein wenig im Internet informiert, welche Kapelle spielt und mal auf gut Glück im Studio Manager ein Preset angelegt.
Hat sogar optimal gepasst.

12 Musiker auf der Bühne jeweils mit InEar und zu meinem Vorteil auch noch eine Swing und Jazz Kapelle.
Kurz gefragt was alles zu hören sein soll und dann ging´s auch schon los.

Ich muss dazusagen, ich bin selbst super gerne Monitor Mann.
Ist zum einem eine schöne Abwechslung und man kann sich mal wirklich audiophil austoben, da man ja alle Freiheiten der Welt hat.

Nun hatte ich zwar so grobe Anweisungen sprich der Sänger hätte gerne sich und Keyboards drauf sonst nichts.
Aber daran wollte ich mich nicht halten :D

Habe mir einfach mal die Freiheit genommen und jedem Musiker einen angenehmen Mix gebaut, in dem er selbst zwar deutlich zu hören war aber auch andere wichtige Bestandteile, wie z.B. ein wenig Snare oder Gitarre anwesend waren.

Ende von der Show war, das ich nun 10 weitere Jobs für die Band mache und schon angekündigt wurde, dass ich demnächst für die Front verantwortlich bin, da das Managment nur 1 Tech bezahlen will.


Jetzt natürlich hinterfrage ich mich, ob ich nicht wirklich mehr in die einzelnen Kanäle reinhören sollte.
Um sollte ja so Details deutlicher definieren können. Meine Erfahrung zeigt jedoch nur weil die BD auf den Kopfhörern extrem viel Kick aufweist, ist es im eigentlichen Mix sogar sehr angenehm. In wie weit ist also den Kopfhörern zu vertrauen?
Denn es steht ja der Mix im Vordergrund und nicht ob ich es auf den Kopfhörer am FOH gut finde :D
Und bringt es wirklich was, einzelne Istrument isoliert zu betrachten?

Und noch ein dienlicher Beitrag von mir:

Momentan befasse ich mich in der "Freizeit" (nein damit meine ich nicht die 3 Stunden Schlaf am Tag) mit Literatur und Gehörschulung:

Ich bin gerade dabei mein Wissen nochmals zu erneuern, sprich wirklich die Basis aufarbeiten.

Momentan bin ich gerade an folgendem Buch:

Das Mikrofonbuch:
http://www.amazon.de/Das-Mikrofonbu...8&s=musical-instruments&qid=1284424129&sr=8-1


und ich kann dem ein oder anderem Alten Hasen der Branche diese Prozedur echt ans Herz legen.
Viele Details, die man schon wieder im Hirn ausgeblendet, werden nochmals zurück gerufen und vor allem hat man so viel schneller die passende Lösung parat.
Live Tontechniker wissen was ich meine. Man hat meist wenig Zeit um ein Problem zu lösen und steht unter Strom und dann schon vor Show eventuelle Probleme erkennen und ausschalten.



Audiophil
Was ich auch nur jedem ans Herz legen kann ist das aktive Musik hören.
Es wurde hier zwar schonmal angesprochen, jedoch nur kurz am Rande.
Sich wirklich mal 1 Stunde in den Sessel setzten, Kopfhörer auf und die pure Musik genießen. Bitte kein Ipod nutzen sonder im optimal Fall ein SACD. Aufjedenfall Hochauflösende Songs.

Ich habe mir das ganze jetzt min. 4 mal in der Woche für je 1 Stunde verschrieben.
Nicht nur weil man so optimal entspannen kann sondern ich habe das Gefühl, dass sich mein Ohr extrem schnell an einen "guten" Sound gewöhnt.
Man kann so optimal verinnerlichen, was für einen perfekten Mix bedeutsam ist.
 
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