Ausgewogenheit ./. PU Einstellung

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Hi,

Bei meinen Versuchen mit verschiedenen Saiten und selbstgebastelter Elektronik bin ich auf eine reichlich ungewöhnliche Einstellung der P-style Pickups gekommen. Um die Ausgewogenheit der Saitenlautstärke E-A-D-G zu haben, musste ich bei einem Elexir-Satz unter G um 5mm (!) anheben und mit etwas hin und her unter dem E an den Anschlag reindrehen (-1mm). Die PUs sind nicht defekt. Die Saiten laufen auch nicht schief über die PUs. Ein d'Addario Flatwound-Satz brauchte +8mm unter A und D, 2mm unter E, die G-Saite ist sozusagen um 8mm zu laut! (Was vieleicht der Grund dafür ist, dass die Chromes als besonders brilliant gelten?) Dean Markley Blue Steel 100er waren in sich kaum merklich unterschiedlich - auch klanglich. Es liegt also weitgehend an den Saiten. Ja, ich habe die Lautstärke zunächst objektiv per Spektrographen eingestellt (http://www.artalabs.hr, donate!), selbstverständlich auch in verschiedenen Lagen.

Sicher kann man das per Anschlag korrigieren, das macht wohl jeder intuitiv. Für mich hat sich nach der Einstellung aber ein wesentlich flüssigeres Spiel ergeben (Anfänger). Ein Problem weniger ;-) Es fällt dann aber auch leider gleich auf, wie sich der Klang der Saiten unterscheiden kann - oder der Obertongehalt eben doch harmonisch-richtig über die Saiten verteilt ist. Wenn der Grundton erst einmal steht.

Hat sonst noch jemand seine P-style PUs so "falsch" eingestellt?

Nachtrag: Fender 100er flats, A-Saite sozusagen 6mm zu laut - strammes Klangbild, DM "Nikki Sixx", 110er steel ausgeglichen, wenn auch mit deutlich warmer Tendenz, heißt E -> G in der Lautheit doch stärker fallend als sonst üblich - rockig, DM 95er mit leicht abfallender G Saite, Korrektur 1mm.
 
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Liegen die Saiten denn voll auf Sattel und Brücke ?
Hatte mal ein ähnliches Problem, die E Saite war um einiges Lauter als die anderen Saiten. Der Bass hat n neuen Sattel bekommen, (Der alte war aber auch völlig durch ) seit dem ist das Problem deutlisch reduziert.
 
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Liegen die Saiten denn voll auf Sattel und Brücke?

Jepp, war auch erst verunsichert, deshalb die Anfrage - heute habe ich auch einen Shorty mit den besagten d'Addario flats bespannt, und finde an dem Schaller noiseless PU (der mit den einstellbaren Polstücken) das gleiche wie bei den P-style PUs*. G viel, also eher doppelt zu laut, D schon merklich zu leise, und E wieder recht kräftig. Man kompensiert's teils durch die Spielweise intuitiv, und dann freut man sich ja auch, dass flats so hell klingen ... Nach einem Abgleich um mehr als 5mm stimmt's mit der Lautheit, und das Spiel wird für mich als Anfänger schon ganz schön spürbar flüssiger!

Also zuerst objektiv mittels Spektrograph (s/o) ausmessen, gleichmäßig nach Gefühl anschlagen, dabei nicht hinhören, Kopfhörer auf!, nicht hingucken. Einen gleichmäßig zu den höheren Saiten leicht fallenden Pegel einstellen. Dann hinhören, und je nach Obertongehalt subjektiv nachkorrigieren. Klingt besser, spielt sich angenehmer.

Bei P-style PUs sieht das unter Umständen komisch aus, aber dafür sind sie ja so gemacht - vieleicht ...

* unter verschiedenen, auch anti-humbucker-Verschaltung etc gecheckt
 
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[...]
ungewöhnliche Einstellung der P-style Pickups gekommen. [...] unter G um 5mm (!) anheben [...] unter dem E an den Anschlag reindrehen (-1mm).
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Ein d'Addario Flatwound-Satz brauchte +8mm unter A und D, 2mm unter E, die G-Saite ist sozusagen um 8mm zu laut!
[...]

Saiten sind zwar nicht unbedingt gleich laut. Sie schwingen wegen unterschiedlicher Spannung unterschiedlich weit aus und sind mitunter unterschiedlich magnetisch. Aber solche PU-Einstellungen (wie ich sie mir aufgrund Deiner Beschreibung vorstelle) habe ich noch nie gesehen, oder davon gehört.

Letztendlich ist der Abstand zwischen Saite und Polepiece zu beachten. Stark unterschiedliche Abstände wirken sich erheblich auf den Klang aus. Ist der Abstand zu groß, werden die Obertöne (Höhen) beschnitten; ist er zu gering, hemmt das Magnetfeld die Saitenschwingung zu sehr und das Sustain stirbt ab.

Lautstärkeunterschiede zwischen den Saiten, die extreme PU-Einstellungen erfordern, sind mir in 30 Jahren noch nicht aufgefallen...

Grüße, Pat
 
Ist der Abstand zu groß, werden die Obertöne (Höhen) beschnitten; ist er zu gering, hemmt das Magnetfeld die Saitenschwingung zu sehr und das Sustain stirbt ab.

Danke für den Widerspruch! Das gibt einen Grund ab, nochmal alles durchzukauen ;-) Also der „Klang“ der Saite hängt kaum vom Saitenabstand ab, und wenn dann umgekehrt: je dicht desto laut aber matt, siehe Zollner, Physik der Elektrogitarre (im Netz ständig aktualisiert frei verfügbar). Unter 3mm Abstand würde ich wegen Schwingungsbeeinträchtigung (hört man dann aber auch deutlich!) nicht gehen.
Die Lautstärke hängt auch von einer möglichen Vormagnetisierung der Saite ab, etwa indem die eine auf einen PU gefallen ist, die andere aber nie … weshalb das alles nicht allzu weit zu verallgemeinern ist.

Die Lautstärke hängt auch vom Spieler ab. Ob er etwa die Saiten am Streicheln ist, oder sie sich erst unter den Finger hakt, um sie dann lecker schnalzen zu lassen. Keine Verallgemeinerungen!

Mir persönlich hat es jedenfalls enorm geholfen, die Teils drastischen Unterschiede der Saitensätze objektiv zu: messen! Auffällig waren aus meinem kleinen Fundus (technische Neugier) die genannten.
Nochmal, es hängt vom Einzelnen ab. Ich habe in mehreren Durchläufen, im humbucking-mode oder single coil oder oder um alle Fehler auszuschließen, unter verschiedenen Messbedingungen hard/software das gemacht, und zwar die ganze Serie wiederum mehrfach:


E..G jeweils ~10-fach im Doppelschlag in Bewegung gesetzt, jeweils leer, 6ter Bund, 12ter Bund 18ter Bund und die Pegel E..G-Saite verglichen

Die Anschlagstärke ist subjektiv eine Gefühlssache. Um intuitive Regelmachanismen über das Ohr auszuschließen habe ich Köpfhörer aufgesetzt, die ein verdeckendes Rauschen abgaben. Es kam also nur und ausschließlich auf das Fingergefühl an. Nach einigen Durchläufen ohne Gehör (!) pendelt sich eine bestimmte Anschlagsweise ein.


Im Durchschnitt erscheint die G-Saite dann nur halb so laut auf dem Messgerät. Ausnahmen bestätigen die Regel!

Entweder man nimmt das so hin weil’s schön mumpft, oder spielt Richtung G-Saite grundsätzlich härter (Stil?!), oder man kippt seinen PU entsprechend den eigenen Bedürfnissen. 5mm Unterschied dürfen es gerne sein! Das kann man auch subjektiv nach Klangeindruck von einem objektiv neutralen Bild ausgehend nach-justieren.

Bei P-style PUs hat man sogar die Möglichkeit, die Unterschiede der einzelnen Saiten innerhalb des Satzes auszugleichen, indem die einzelnen 2-Saiten-Blöcke einzeln angepasst werden.
Dass bei mir persönlich die G-Saite bei einem bestimmten Satz so überaus heraussticht, soll nicht verallgemeinert werden. Bei einem anderen Satz war’s die A. Beide von durchaus renomierten Firmen, neu. Ist auch eine Frage der Fingertasten/Gehör-Regelschleife …
 
Grund: Absatztrennungen
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Danke für den Widerspruch! Das gibt einen Grund ab, nochmal alles durchzukauen ;-)
Also der „Klang“ der Saite hängt kaum vom Saitenabstand ab, und wenn dann umgekehrt: je dicht desto laut aber matt, siehe Zollner, Physik der Elektrogitarre (im Netz ständig aktualisiert frei verfügbar).[...]

Sorry, ich sehe da keinen Widerspruch.
Und wenn schon der Zollner herangezogen wird, dann zitiere bitte. In Kapitel 4.11 Magnetische Feldkräfte (Zollner, 2014) fand ich ebenfalls keinen Widerspruch.

Grüße, Pat
 
Sorry, ich sehe da keinen Widerspruch.

Na dann. Ich wollte nur noch zur Motivation erwähnen, dass für eine Piezo-Vorverstärker die Einstellung der Saitenlautstärke geplant ist, weil sie ja immer angemahnt wird. Dann sollte man aber auch wissen, was man will ;-)
 

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