Ausgelagerter Diskussionsteil: Unterrichtung des Pedalgebrauchs am Klavier

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Es gibt auch echt noch Lehrer die drei oder mehr Jahre ohne Sustainpedal unterrichten: Literatur, wo es das noch nicht gab (obwohl die Komponisten das heute auch genutzt hätten, sage ich).

Ohne Sustain: Legatoton entwickeln, so die Begründung :eek2:
 
drei oder mehr Jahre ohne Sustainpedal
War bei mir auch so (als Kind). Die Stücke waren natürlich auch entsprechend.
Pedal ist wieder eine Sache mehr, auf die man achten muss, wenn man es ordentlich machen will, von daher kann ich das schon nachvollziehen.

Musikalisch ergeben sich natürlich mehr Möglichkeiten mit Pedal.
 
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Aber so lange ohne Pedal... finde ich unmöglich.

Jedes Kind kann doch schon mal vorher Arpeggien spielen und es klingt gut dank Pedal.
 
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Aber so lange ohne Pedal... finde ich unmöglich.

Jedes Kind kann doch schon mal vorher Arpeggien spielen und es klingt gut dank Pedal.
 
Natürlich kann man das machen.

Wenn es nicht richtig gelernt wird, hab ich aber oft schon gehört, dass alles mit Pedal "verschmiert" wird. Gute Pedaltechnik erfordert auch viel Übung.

Aber ich denke auch, je nach Unterrichtsziel kann man da schon anders herangehen. In meiner Jugend ging das schon relativ zielgerichtet und mit Disziplin. Es wurde gespielt, was die Lehrerin sagt. Ich durfte zwar Wünsche äußern, aber sowas wie Ballade pour Adeline, ein Ragtime oder Gershwin wäre bei meiner Lehrerin nicht ins Programm gekommen ;) Das ist natürlich heute anders, oder sollte es zumindest sein.

Vielleicht vergleichbar mit Sport, ob man spaßbetont Freizeitsport macht oder leistungsorientiert für Wettkämpfe trainiert.

Mit Erwachsenen generell und auch hier im Thread sollte die Freude an der Sache im Vordergrund stehen, und mittlerweile gibt es ja auch jede Menge tolle Literatur in Richtung Pop/Jazz, die sowohl musikalisch schön als auch pädagogisch gut ist.
 
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Jedes Kind kann doch schon mal vorher Arpeggien spielen und es klingt gut dank Pedal.
Ja, aber nur wenn das Kind so groß ist, dass es das Pedal vernünftig bedienen kann. Das ist ja erst ab ca. 8-9 Jahren der Fall. Oder wenn das mit einer technischen Hilfe ermöglicht wird (Pedalerhöhung beim Akustikklavier oder Podest zum Draufstellen einer beweglichen Pedaleinheit bei einem Digitalpiano).

Einige Kinder-Klavierliteratur hat aufs Pedal verzichtet, weil Kinder im Einstiegsalter von 5-6 nicht groß genug sind, um überhaupt ans Pedal heranzukommen.
 
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Die Lehrer die ich oben zitiere verzichten nicht aus den eben genannten Gründen aufs Pedal, sondern aus ihrem Denken heraus, dass erst die Legatotonformung ausgebildet sein muss, würden das also auch bei Erwachenen so machen. :(

Ein 6jähriges Kind könnte das ja im Stehen mal ausprobieren mit dem Pedal um den Effekt zu erleben. Oder am Digitalpiano, wo die Höhe dann mal anders eingestellt wird.
 
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Meine erste Klavierlehrerin wäre gern sehr klassisch an die Sache herangegangen, ist aber bei den Wünschen ihrer Nichte schwach geworden, so dass wir nach einem Jahr nicht nur Ballade pour Adeline und Love Story spielen durften, sondern auch mit Pedal. Letzteres hat bei mir dazu geführt, dass ich bis in die 30-er hinein hauptsächlich Klangsoße produziert habe. Habe ich erst gemerkt (bzw. geglaubt), als Aufnahmetechniken allgemein greifbar wurden. Ich bin im Nachhinein nur froh, dass ich bis dahin selten zum öffentlichen Vorspielen gekommen bin.

Immerhin habe ich rudimentäre Fähigkeiten im stillen Wechsel erworben, weil das erste Jahr noch ohne Pedal lief. Drei Jahre wären aus meiner Sicht etwas lange Abstinenz, aber ein bisschen ohne kann scon nötig sein, wenn etwas Anhörbares draus werden soll - hängt vielleicht vom Gehör des Sch. ab.
 
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Letzteres hat bei mir dazu geführt, dass ich bis in die 30-er hinein hauptsächlich Klangsoße produziert habe.
Der Tip käme für dich "etwas spät", aber es soll ja auch stille Mitleser geben.
Schon vor rund dreißig Jahren erschien Hans-Günther Heumann, Klavier spielen - mein schönstes Hobby.
Im vorletzten Kapitel wird der Pedaleinsatz für meine Begriffe vorbildlich erläutert und in weiteren Stücken mit voller Bezeichnung geübt.

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Was mich fast schon fachlich interessiert, wie geht denn Bach mit Soß'? :D

Gruß Claus
 
Tja, habe ich als Jugendlicher so gut wie nicht gespielt. Es wurden v.a. Schumann, ein bissel was Moderneres (z.B. Chatchaturian oder Boogie/Tango), dann Beethoven und Chopin.

Aber das ist ein guter Einwand. Bach und so habe ich dann gelegentlich auf dem 70er-Jahre-Cembalo gespielt - da hat der Fuß ins Leere getreten. Meistens war ich aber zu faul zum Stimmen.
 
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