Hallo,
ich bin absoluter Neuling im bereich PA, aber doch recht interessiert an der Materie.
Ich war dieses Jahr bei Rock am Ring und da hab ich mich eigentlich gefragt, wie es überhaupt möglich ist, die Menschenmassen zu beschallen.
Mit entsprechend viel Materialaufwand
Kann mir jemand möglichst einfach phsyikalisch erklären, wie man das mit dem Schall macht, dass es keine Überschneidungen, Verzögerungen usw gibt?
1. Regel: Die Physik lässt sich nicht austricksen.
Mit ist aber nicht ganz klar was du mit Überschneidungen oder Verzögerungen meinst? Natürlich gilt es destruktive Interferenzen (Kammfiltereffekte) zu vermeiden. Das versucht man dadurch, dass die Boxen ein bestimmtest Abstrahlverhalten haben und somit nur einen ganz bestimmten Bereicht beschallen (Im Bass funktioniert das nur bedingt)
Verzögerungen aufgrund der Entfernungen von der Bühne lassen sich nicht verhindern. Müssen wie bei RAR Delaylines (Boxen in betimmter Entfernung von der Bühne) für den hinteren Teil des Publikums verwendet werden, so werden diese entsprechend Zeit verzögert angesteuert. Macht man dies geschickt so kann man sich ein paar psychoakkustische Effekte zu nutze machen und der Zuhörer hat weiterhin den Eindruck, dass der Sound von der Bühne kommt.
Abgesehen davon würd mich mal Interessieren, wieviel Strom da wohl grob auf der Centrestage gebraucht wird, wieviel watt und db da so erreicht werden und wie groß allein der materialwert ist.
Diese Fragen lassen sich nicht so pauschal beantworten. Allerdings kannst du davon ausgehen, dass das Licht ein vielfaches an Leistung braucht wie der Ton.
Wenn meine Informationen richtig sind waren für das Licht der letzten Robbie Williams Tour 6x 400A am Start,
Den 2. Teil der Frage lässt sich so nicht beantworten. Natürlich kann man die insgesamt eingesetzte Vertärkerleistung aufsummieren und kommt dann vermutlich auf irgendwas 6 stelliges aber viel Aussagekraft hat das nicht, da die verwendeten PAs Leistung unterschiedlich in Schall umsetzten.
Die Lautstärke eines Konzerts hat auch nur bedingt etwas mit der Größe zu tun sondern eher mit dem System-Techniker der die Anlage einrichtet und dem Mann/Frau am Mischer. Oft sind die Auflagen und die Kontrolle bei großen Konzerten sogar deutlich strenger als in kleinen Clubs. Sprich, wie laut es ist kommt nicht auf die Größe des Konzerts an
Materialwert: Im Millionen-Bereich
Noch ne Frage: was ist ein stack, was ein linearray und was ist pointscore?
Als Stack bezeichnet man die links und rechts neben der Bühne aufgetürmten Boxen.
Ein Line-Arry ist eine besondere Form einer Beschallungsanlage bei welcher die Boxen (wie bei RAR) in einer Linie untereinander hängen wobei sich die einzelnen Boxen zu einer Art einzigen großen Box ergänzen (Theorie). Wobei allerdings nicht alles was in einer Linie untereinander hängt die physikalischen Prinzipien die man hinter dem Begriff Line-Array erwartet auch erfüllt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Linearray
Der Vorteil gegenüber "herkömmlichen" Lautsprechersystem ist, dass man weniger Interferenzen hat
Sorry für die ganzen Fragen, aber das brennt mir auf der Seele.
Danke für eure Hilfe,
Hendrik
Büdde,
ein paar weitere Informationen zu den dieses Jahr bei RAR eingesetzten Systemen:
http://www.paforum.de/phpBB/viewtopic.php?t=69057&postdays=0&postorder=asc&start=0
PS bringt eigentlich jede Band ihren eigenen Mischer mit?
In der Regel schon, zumindest was den Publikumston angeht. Die meisten Bands werden allerdings auch noch ihren eigenen Monitormischer dabei gehabt haben (zumindest auf den beiden großen Bühnen). Die Top-Acts vermutlich sogar ihr eigenen Mischpulte.