Wenn ich einen Auftritt habe wo der Tontechniker gestellt wird dann hat der was zu können. Dass die PA funktioniert erwartet man ja auch ;-)
Ohne hier Kollegen bashen zu wollen muß ich leider sagen, dass beides keine Selbstverständlichkeit ist. Das liegt u.a. daran, dass viele Veranstalter leider grundsätzlich das billigste Angebot annehmen (und nicht das preiswerteste).
Das rächt sich dann sowohl bei der Materialqualität als auch beim Know-How des Personals u.U. bitterlich.
Kleines Beispiel: Hier in der Ecke gibt es einen, der sich auf Grund des Preises bei Unwissenden sehr gut verkauft. Allerdings führt der Veranstaltungen mit der doppelten von uns angebotenen Materialmenge zu einem Gesamtpreis durch, der noch nichtmal unsere Personalkosten decken würde.
Offenbar kann er sein Personal bezahlen und es bleiben auch noch ein paar Mark für's Material übrig. Das kann zweierlei bedeuten:
- Entweder hat sein Personal keinerlei Ahnung von marktüblichen Tagessätzen oder
- sein Personal bekommt eine leistungsgerechte Bezahlung und hat damit keine Ahnung vom zu erledigenden Job.
Interessanterweise klingelt spätestens nach dem zweiten Reinfall mit solchen Anbietern dann doch wieder unser Telefon (obwohl wir ja vieeeeel zu teuer sind!) - sofern der Veranstalter dann überhaupt noch in der Lage ist, eine Veranstaltung zu stemmen. Oft genug bleibt nämlich schon beim zweiten Versuch das Publikum weg.
Kommentare wie "Das hat ja garnicht gepfiffen!" und "Die Veranstaltung konnte zur geplanten Zeit beginnen weil alles fertig war" sprechen Bände über die Qualität einiger Mitbewerber. Für mich ist es selbstverständlich, dass Zeitpläne eingehalten werden, Material funktioniert und das Personal nach seiner Qualifikation ausgesucht wird und den geforderten Job erledigen kann.
Leider muß ich auch oftmals als mitreisender Gasttechniker erleben, welch höchstgradig inkompetentes Volk sich "Systemtechniker", "Toningenieur" oder "Meister der Veranstaltungstechnik" schimpft. Und das betrifft beileibe nicht nur die Verleihbude von nebenan sondern genauso festangestellte Mitarbeiter von Congresszentren und Theatern...
Im semi- bis voll-professionellen Bereich gebe ich dir allerdings recht, da ist der eigene Mischer Pflicht.
Sagen wir mal so: Ich betreue häufiger recht bekannte Kleinkünstler vor allem aus dem Bereich Comedy und Kabarett. Bei den meisten reist kein eigener Techniker mit, sondern das wird von den Haustechnikern (in dem Fall zugebuchten wie mir) erledigt.
Ab einer gewissen Stufe geht das auch so, zumal wir als regelmäßig dort arbeitende die Location und ihre Eigenheiten eh gut kennen. Teilweise kommen Tonleute oder Lichtler mit wenn die Show das erfordern sollte, so dass sich mein Job auf das Einrichten und schnelles Reagieren im Fehlerfall beschränkt.
Im semiprofessionellen Bereich gibt es oftmals derbe Überraschungen, angefangen von abgerockten, unterdimensionierten und kernschrottigen Anlagen über mangelnden Strom bis hin zu "Licht" bestehend aus zwei 4er Bars oder halb toten Pulten. Da kann ein guter mitreisender Allrounder mit Lötkenntnissen einiges retten auch wenn es sich dabei nur um Schadensbegrenzung handeln kann.
Als Musiker (leider mittlerweile zu selten) gehe ich nicht mehr ohne eigenen Tonmenschen auf die Bühne. Egal wie mickrig oder riesig die Veranstaltung sein sollte. Da weiß ich wenigstens, dass nach meinen Standards und Qualitätsanforderungen gearbeitet und das Bestmögliche aus dem vorhandenen Material rausgeholt wird.
Was Dein Backup angeht: Lass Dir wie schon gesagt eine XLR-Leitung legen an die Du Deinen Monitor bei Bedarf anschließen kannst. Wenn die schon nicht da ist, würde ich mir ernsthafte Gedanken machen