Försterklaviere waren und sind Spitzenklasse. Jetzt müsste man nur noch wissen, was alles daran gemacht wurde. Neu lackiert ist es ja schon mal
Auf den ersten Blick sehen die Tastenbeläge auch neu aus. Wenn es tatsächlich komplett überholt wurde (neue Saiten, Wirbel, Dämpfer, Tastengarnierungen, Bändchen etc. ) dann wäre der Preis ok., wenn es gut gemacht worden ist.
Es gibt allerdings auch Händler, die machen die Überholungen nicht selber sondern lassen die billig in Polen oder Tschechien machen. Von dort kommen allerdings recht unterschiedliche Ergebnisse. Von super bis übel ist alles dabei.
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Normalerweise würde ich sagen: Ein Förster von 1927 hat unrestauriert den Wert EUR 0,-. Wenn es restauriert wurde und jetzt EUR 4.800,- kostet, dann ist dieser Wert die Arbeit des Klavierbauers. Kann man das so sagen?
Im Prinzip ja. Hinzu käme der Wert des Namens. Generalüberholte Steinways lassen sich teurer verkaufen als die Arbeit gekostet hat. Förster hat auch einen Spitzenruf.
Dann ist die Frage, ob ein fast 90 Jahre altes Klavier von der Substanz her so eine Restauration hergibt. Bei einem Steinwayflügel weiss ich, daß das geht, weil mein Klavierbauer so einen mal von Grund auf restauriert hat und der dann war wie neu. Bei einem Förster Klavier sollte das wohl auch gehen, aber wohl nicht bei jedem x-beliebigen Klavier?
Das geht bei jedem x-beliebigen Klavier. Fragt sich nur: muss das wirklich sein? Irgendein langweiliges NoName Klavier muss man nicht unbedingt überholen. Es sei denn, aus nostalgischen Gründen: Oma hat schon darauf gespielt und es soll für die nächsten Generationen als Familienklavier erhalten bleiben. Koste es, was es wolle. Aus wirtschaftlichen Gründen nur selten zu empfehlen!
Wenn man sein altes Klavier überholen lässt, ist dann immer auch noch der Unsicherheitsfaktor: wird mir das Ergebnis gefallen? Dazu kommt, dass man das Geld, was man als Kunde da rein steckt, bei einem Verkauf nie wieder heraus bekommt. Von daher ist es schon sinnvoller, gleich ein gut überholtes vom Klavierbauer zu kaufen. So als Faustformel: für eine Generalüberholung benötigt man locker mindestens 100 Arbeitsstunden. Plus über 1.000.- Material. Von daher ist ein generalüberholtes Förster für 4.800.- fast schon zu billig. Oder halt nicht so umfangreich überholt? Das kann im Prinzip nur der Verkäufer beantworten.
Im Prinzip würde ich sagen: ja, das Förster könnte sein Geld auf jeden Fall wert sein! Und wenn es klanglich und spieltechnisch begeistert, dann ist ja alles gut. Aaaaber: bei einem Verkauf wird man das Geld nie wieder zurück bekommen. Da bleibt ein großer Wertverlust. Andererseits sollte man Musikinstrumente nicht unter diesem Aspekt kaufen. Sondern eher nach dem Motto: begeistert mich (oder halt nicht).
Gregor