Auftritt im 60qm-Raum - über die Backline spielen oder über die PA?

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Hallo,

in ein paar Wochen steht ein kleiner Gig vor Freunden und Bekannten der Band an, der in nem ca. 6,5 x 9,5m (nicht gemessen, ich hoff ich hab mich nicht grob verschätzt) großen Raum stattfinden wird.

Ich kann von nem Freund 2 Opera Modular 415 ausleihen, die vertragen unser beider Meinung nach schon auch die vier Gitarren, Bass und Keys (wird sowieso nie alles gleichzeitig gespielt), allerdings stellt sich halt die Frage, ob ich das überhaupt alles abnehmen MUSS. Als Amps stehen rum ein Cube 30, ein kleiner Fender Frontman und ein Tenson Scream 15, Bass kommt über nen kleinen Ibanez-Amp, den ich auf jeden Fall per PA unterstützen werde. Die Gitarrenamps machen ja im Proberaum schon mächtig krach, allerdings ist die Richtwirkung halt schon ein Problem und es soll dann beim Gig natürlich kein Gematsche geben.

Nur wenn ich das jetzt alles auf die PA lege habe ich halt die Befürchtung, dass es noch ungeordneter und dröhnelaut wird. Dafür hätte ich halt bessere Kontrolle über den Publikumssound, sofern alle ihre Amps auf moderater Lautstärke fahren. Die Mikrofonierung ist erstmal das kleinere Problem, Mics haben wir genug (zwar nicht explizit Ampmics, aber die haben fürs Recording trotzdem schon öfter gute Dienste geleistet), das Mischpult reicht auch gerade so aus, nur ein paar Kabel müsste ich noch organisieren, damit ich mich mit dem Mischpult etwas weiter wegsetzen kann um den Gesamtsound besser zu hören. Von der technischen Seite her dürfte es also nicht scheitern. Drums werden nicht abgenommen, die sind sowieso das lauteste von allem.

Was meint ihr dazu? Natürlich könnt ichs einfach ausprobieren, aber ich will schon gerne vorher wissen, was ich eigentlich machen will... ;) Braucht man für die Sänger bei der Raumgröße dann überhaupt noch Monitoring? Unsere Proberaumboxen ( :eek: ! ) wären schließlich auch noch da, aber jedes was da dann noch rumsteht macht das Chaos größer...


Gruß Stephan
 
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Moin,

Ich hab im letzten Jahr für eine private Veranstaltung eine Rockband zusammengestellt. Wir haben vor ca. 50 Leuten in so einer Art Gemeindesaal (~80 qm) gespielt. Schlagzeug war unverstärkt, die beiden Gitarren liefen über einen Marshall-Combo (Modell weiß ich nicht) bzw. einen Johnson Übungscombo (15 Watt, bis zum Anschlag aufgedreht), Bass lief über einen Cube 100, Gesang und Akkordeon:D liefen über die PA. Letztere bestans aus 2x RCF Art 310. Wie der Sound im Saal war, kann ich nicht beurteilen, da ich Bass gespielt habe, aber das Publikum war zufrieden. Laut genug war's allemal.

Monitoring hatten wir nicht nochmal extra, allerdings stand der Sänger ein Stück vor den Boxen. Wegen der Richtcharakteristik des TG-X58 war das aber kein Problem. Das Publikum war besonders vom Sänger begeistert und siene Frau meinte hinterher, sie hätte ihn noch nie so gut singen gehört (beide singen sonst im Kirchenchor). Offensichtlich geht's also auch ohne zusätzlichen Monitor. Ich kann aber nicht sagen, wie es gewesen wär, wenn der Sänger hinter den Boxen gestanden hätte.
 
Mischst du nur ab, oder bist du auch gleichzeitig Bandmitglied?
Ich nehme ja ersteres an: Da würde ich an deiner Stelle natürlich gerne soviel Kontrolle über den Sound haben können wie möglich. Andererseits glaube ich aus deinem Post herausgelesen zu haben, daß du nicht so ohne weiteres DURCHSETZEN kannst, daß die Amps auf der Bühne WIRKLICH leise gespielt werden. Naja, und Monitoring wird wohl auch nicht vorhanden sein, und wenn überhaupt, auch wahrscheinlich nur über ein- oder maximal zwei Auxwege?

Daher schlage ich vor, erst einmal folgende goldene Regel zu beachten:
Niemals live was ausprobieren, was nicht vorab getestet und für gut befunden wurde.
Und folgende Regel:
Keep it simple :)

Naja, bei der Beachtung dieser Regeln läufts darauf hinaus, nur Vocals und Keys über die Anlage laufen zu lassen, der Rest geht aus eigener Kraft ins Publikum.

Sänger vor der PA: Das kann unter bestimmten Voraussetzungen funktionieren, die Richtcharakteristik des Mikros spielt dabei eine Rolle (allerdings unter der Annahme, daß das Mikrophon mal hier, mal dorthin bewegt wird, eine geringe), aber auch die Anlage, die Raumakustik etc.
Ich würde deswegen aber nicht im Gottvertrauen, daß das schon hinhaut mit dem Sänger vor der PA, auf Gesangsmonitoring verzichten.
 
Jup, ich bin "nur" Techniker. Also ich denk die db-PA werd ich auf jeden Fall leihen, denn ein 12"er und ein 15"er, beides mit Piezos (DAS ist unsere Proberaumanlage *schauder*) und ein Oktavband-EQ am Mischpult sind sicher nicht das ideale Rezept für guten Sound.

Mal sehen wie das dann ausgeht, is ja noch ne ganze Weile hin, ich werde berichten...


Gruß Stephan
 
So, am Montag wird unser Gig stattfinden. Die db-Anlage wird eingesetzt, und ich werd auch alles drüber fahren (außer Drums). Das mit dem Backline leise drehen funktioniert schon fast, nur einer der Gitarristen hat damit noch etwas Probleme ;) und der Schlagzeuger zieht halt auch gern mal ordentlich drauf, aber der hat leider kein Poti an dem man schrauben kann... :D

Die Ausrichtung der Tops wird auch noch spannend, weil die Leute auf den fürs Publikum bleibenden ca. 35qm (ich hoff ich verschätz mich mit dieser Angabe nicht so wie im ersten Post, so groß ist der Raum gar nicht) so L-Förmig sitzen und bogenförmig ein Stützbalken an der Decke entlangläuft. Ist ohne Fotos wahrscheinlich schwer vorzustellen...

Ich werde euch dann nächste Woche erzählen wies gelaufen ist, mit Bildern versteht sich... ;)


Gruß Stephan
 
So, Auftritt vorbei, Publikum zufrieden, man sollt meinen alles ist bestens. Jetz kommt aber mein blöder Hang zur Perfektion. :D

Es ist genau das Problem aufgetreten, das ich befürchtet hatte. Raum viel zu niedrig an der Stelle wo die eine Box hinsoll, und der Hochtöner der anderen beamt voll in den Holzbalken. Publikum stellt sich natürlich genau da hin wo der Sound am schlechtesten ist. :p

Im Anhang seht ihr das nochmal recht gut, auf dem ersten Bild den Balken der im Weg war (die Box stand dann hinten an der Wand bei dem Werbeplakat, aber so hoch, dass die Höhen halt nicht gescheit unter dem Balken durchgekommen sind) und auf dem zweiten die Wand, an der die zweite Box stand, die konnte ich dann eben nicht so hoch aufstellen wie ich wollte, weil die Decke da so niedrig ist. Die Box stand aber nicht an der Wand mit dem Mischpult sondern im Eck wo der Balken auf die Seitenwand trifft, hat mich also schräg angestrahlt. Hab da leider grad kein Foto davon. Ich hoffe ihr könnts euch jetzt etwas besser vorstellen.

Sonst isses aber relativ gut gelaufen, paar Fehler meinerseits (hätte man die Effektsektion nochmal kontrolliert, dann wäre einem aufgefallen, dass jemand von Hall auf Echo umgeschaltet hat; is vielleicht ne Gaudi wenn einem mal langweilig is, kommt aber halt blöd bei den Ansagen und im Lied :D ), paar Fehler seitens der Band (Westerngitarre bis an die Grenze des Möglichen zu verzerren ist halt weder für den Sound noch fürs Feedbackverhalten förderlich :D ; war aber glaub ich auch ein Versehen), war aber alles zu verschmerzen.

Und man braucht ja schließlich was, was man beim nächsten Auftritt besser machen kann...


Gruß Stephan
 

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