Aufreissbarkeit der neuen 10-30W Vollröhrenverstärker

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fauler_Zauber
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Hi,

es sind ja seit einiger Zeit diese Amps mit 2 EL84, also ca. 15W auf dem Markt,
darunter neue wie alte Bekannte wie
VOX Ac15
Fender Blues Junior
Orange Tiny Terror
Vox Night Train
Mesa Transatlantic
u.v.m.
15W sind ja live nicht so furchtbar viel und die Argumente dieser Amps sind ja auch so wie
"Poweramp Distortion bei halbwegs überlebbarer Lautstärke"

Meine Frage:
Gehe ich jetzt richtig in der Annahme, dass diese Amps (alle) auch dafür taugen,
lange Zeit auf Vollast (alle Regler auf Anschlag mit 'ner Humbukergitte) zu laufen?
Brennt da irgendwann etwas (vor-)schnell(-er) durch oder verschleißen nur die Röhren _etwas_ schneller,
wo sie doch eh dann und wann getauscht werden müssen?
Ich habe bei meinem Fender Blues Junior Volume und Gain auf max. gedreht und das Plec an den festgehaltenen Saiten war schon so derart laut, ich hatte echt Angst, dass ich beim Anspielen den internen Lautsprecher gefetzt hätte oder dass sonstwas zu Bruch gegangen wäre.
Aber die Dinger sind doch dafür ausgelegt, oder?

Viele Grüße
fauler_Zaber
 
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Na ja... ich kann jetzt nicht für alle sprechen, aber wenn ein Lautsprecher in einem Combo nicht für die Ausgangsleistung des Verstärkers ausgelegt wäre, wäre das seitens des Herstellers nicht so clever, oder?

Im aktuellen VOX AC 15 ist z. B. ein Greenback verbaut, der mWn auf 25W ausgelegt ist...

Bei den Topteilen muss man natürlich darauf achten, keinen zu "schwachen" Lautsprecher in der Box zu haben...

Und wenn der Lautsprecher selber "verzerrt"... vermute ich, dass man das hört... oder auch nicht, wegen akutem Hörverlust? ;) Dann könnte auch ein Lautsprecher kaputt gehen.
 
Sowas muss ein Speaker abkönnen. :)

Mit erhöhtem Röhrenverschleiß würde ich allerdings rechnen. :gruebel:

Alex
 
Mit erhöhtem Röhrenverschleiß würde ich allerdings rechnen.

Und Ohren- und Nervenverschleiss ... wem die dinger zu leise sind, der hat sie vielleicht schon zu lange auf volast benutzt ;)
 
Kommt ja auch auf den Wirkungsgrad der Speaker etc. an, wie laut es am Ende wirklich wird. Wenn man die Endstufenzerre im humanen Bereich tatsächlich auskosten will, sollte man sehr tief stapeln. Mein Laney AOR mit 20W brüllt wie Hölle und den Tiny Terror von Orange hab ich auch im 7W Modus nie voll aufgerissen. Sowas macht man immer mal Versuchsweise, aber wenn schon der Schlagzeuger nicht gegen das Inferno einer Vollaussteuerung ankommt, dann ist das eher nicht praxistauglich. Vielleicht bilde ich es mir ein, aber beim Laney AOR hab ich immer mit "halber" Lautstärke gespielt und doch schon die Endstufe "gehört". Aber für den Hauptteil der Verzerrung brauchte ich immer noch die Vorstufe.

Wie schon gesagt: technisch solltest Du absolut auf der sicheren Seite sein. Ich hab auch schon einen alten Laney 100-Watter problemlos ausgefahren und mich im Black Sabbath Sound geaalt, aber danach ist'n ganz schönes Glockenspiel im Ohr in Gange gewesen... :D
Kann sein, dass sowas unter 10W vernünftig funktioniert. Aber klar ist, dass Du dann auch keinen bandtauglichen Clean-Sound mehr hinbekommst. Aber soweit hast Du bestimmt schon gedacht...
 
Kommt auch immer drauf an, wie clean der Cleansound sein soll. Etwas Dreck stört mich da mal null; zu clean find ich persönlich eher öde. :gruebel:

Alex
 
Ich spiele jetzt seit fast 20 Jahren meinen kleinen Boogie mit zwei EL84, allerdings musste ich auch bei lautem Schlagzeuger noch nie "Alles auf 10" drehen. Der Verschleiß der Endstufenröhren ist auch nicht höher als bei meinem seeligen AC30, bei dem ich es durch den Einsatz eines Boosters schon geschafft habe, die Speaker zu schrotten ... :bad:
Der Speaker des Boogie ist da scheinbar nicht so gefährdet ... :great:
 
Wenn ein Amp das nicht lange Zeit auf Volllast laufen könnte, sollte/dürfte ihn der Hersteller nicht derart auf den Markt bringen. (Mit einem höheren Röhren verschleiß würde ich rechnen.) Volllasttests gehören wohl zum Quality Check beim verlassen des Werks. In dem Zusammenhang erinnere ich mich, dass mir beim Überfliegen der Engl-Gigmaster-Bedienungsanleitung aufgefallen ist, dass dort davor gewarnt wird, "längere Zeit" (keine genaue Zeitbestimmung, also wie lange auch immer) mit dem eingebauten Powersoak mit etwas höherer Last (muss nichtmal Volllast sein) zu spielen, da er sonst zu warm wird etc. Finde ich irgendwie nicht so cool, dem Kunden so was unbestimmtes vorzusetzen.
 
In dem Zusammenhang erinnere ich mich, dass mir beim Überfliegen der Engl-Gigmaster-Bedienungsanleitung aufgefallen ist, dass dort davor gewarnt wird, "längere Zeit" (keine genaue Zeitbestimmung, also wie lange auch immer) mit dem eingebauten Powersoak mit etwas höherer Last (muss nichtmal Volllast sein) zu spielen, da er sonst zu warm wird etc. Finde ich irgendwie nicht so cool, dem Kunden so was unbestimmtes vorzusetzen.
... vorallem wenn man den Amp, wie wohl die meisten Kunden, genau dazu gekauft hat: Um den Amp relativ hoch auszusteuern. Wozu denn sonst die interne Powersoak!?
 
Bevor die Endstufe übersteuert wird, zerrt 2x die Vorstufe... übersteuern tun meist die Phasenumkehrstufen. Eine Endstufe übersteuert in der Regel unter 10%, meist so zwischen 1% - 5%.
Beim VOX und Orange werden die zwei Röhren EL84 im orangenen Bereich gefahren; will heißen, dass diese leicht überlastet werden. Deswegen nehme ich auch immer die 7 Watt Einstellung, da kann man den Tiny Terror lange voll aufdrehen (Röhrenbetrieb im grünen Bereich, Verlustleistung liegt weit unter dem max. Wert).
Es kommt immer auf die Schaltung an. Aufreißen kann man sie alle, aber wie lange sie dann betriebsfähig bleiben ...
 

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