Aufnahmeprüfung + Gesangstraining

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Hallo Leute,

ich weiß, der Titel ist etwas untreffend formuliert, aber ich bin leider kein Genie darin, einen kurzen, prägnanten Titel zu dem Thema zu finden, das ich in einem Thread bearbeiten möchte. Summa summarum beschreibt er aber doch irgendwie das, was ich gleich sagen möchte. Von daher nehmt es mir bitte nicht übel ;)

Folgendes:

Ich habe mich entschieden, im kommenden Jahr (Sept. 2014) eine dreijährige Ausbildung an der Musikhochschule zu beginnen. Ich möchte gerne den C-Schein für Orgel- und Kirchenmusik machen. Ich habe leider erst viel zu kurzfristig erfahren, dass die Schule im nächsten Jahr einen neuen Block starten wird. Dementsprechend "spontan" war auch meine Entscheidung für die Ausbildung.

Ich habe mich also informiert, welche Vorkenntnisse seitens der Professoren von den Teilnehmern gefordert werden. Ich muss dazu sagen, dass ich aus Südtirol (Italien) komme und sich die Anforderungen deutlich von denen in Deutschland zB. unterscheiden. Nur vorab als Info. Jedenfalls, um es kurz zu machen: man braucht lediglich Grundkenntnisse in Klavier, mindestens 2 Jahre.

Mein Chorleiter und Dirigent war lange Zeit Leiter dieser Ausbildung. Ich bin also zu ihm hin und fragte ihn, ob ich eine reelle Chance hätte, die Aufnahmeprüfung zu bestehen - ich muss dazu sagen, dass ich noch nie in meinem Leben ein Tasteninstrument gespielt habe. Er meinte: ja! Allerdings müsse ich sofort Klavierunterricht nehmen und fleißig üben.

Ich hab also lange hin- und herüberlegt und da es immer schon mein Traum (!) war, Orgel zu lernen und mich Kirchenmusik und Gesang unglaublich faszinieren, habe ich mich für die Ausbildung entschieden.

Problem ist jetzt allerdings folgendes:

Ich habe nächste Woche meinen ersten Klavierunterricht. Da die Entscheidung wie gesagt spontan war, musste ich diesen privat nehmen, da in den Musikschulen kein Platz mehr frei war. Der Unterrricht ist teuer und ich musste mich deshalb zwischen Stimmbildung und Klavier entscheiden, da ich mir beides einfach nicht leisten kann. Ich habe mich dann für den Klavierunterricht entschieden, weil ich diesen dringend benötige und auf ihn auch nicht verzichten kann. Beim Singen ist es ja so, dass ich zumindest schon 1 Jahr Stimmbildung hatte und ich ja Mitglied in unserem Kirchenchor bin. Dh. ich kann zumindest auf eine "Basis im Gesang" zurückgreifen.

Die Aufnahmeprüfung wird wenn mich nicht alles täuscht im August 2014 stattfinden und wie folgt aussehen:

1) Ich muss eine Arie vorsingen
2) Ein Stück auf dem Klavier vortragen (beides kann ich mir selbst aussuchen)
3) Ich muss Fragen musiktheoretischer Natur beantworten
4) Ich muss ein akustisches Diktat machen (Intervalle erkennen zB. usw)

Nun zu meinen Fragen:

Ich hab leider ziemlich Angst, Rückschritte im Gesang zu machen. Ich hab zwar die Möglichkeit, im Sommer noch ein paar Stunden bei meiner GL zu nehmen, allerdings werde ich jetzt fast ein Jahr lang OHNE Stimmbildung sein. Ich finde, dass ist eine verdammt lange Zeit. Natürlich ist die Sorge groß, dass ich Rückschritte mache und sich Fehler einschleichen. Ganz davon abgesehen, dass ich den Unterricht wahnsinnig vermissen werde!

Könntet ihr mir vielleicht ein paar Tipps zum Singen, bzw. zum Üben selbst geben? Ich muss ja jetzt, überspitzt formuliert, alles alleine machen... ich muss nicht unbedingt besser werden, aber ich will auf jeden Fall auch nicht (!) schlechter werden. Wie kann ich das verhindern? Ich weiß, dass es dafür kein Patentrezept gibt, aber wenn ihr mir zumindest ein paar kleine Ratschläge geben könntet, worauf ich zB. während dem Üben achten muss... oder was auch immer, wäre ich euch sehr dankbar! :)

Zum zweiten: auf dem Klavier werden ich die Sonatina (BWV 106) vortragen und im Gesang schwanke ich zwischen zwei Arien hin- und her... Einmal "mit gedämpften Stimmen" (BWV 36) und "Jauchzet Gott in allen Landen" (BWV 51). Die Sache ist die: die Arie "mit gedämpften Stimmen" habe ich ca. ein halbes Jahr lang mit meiner GL durchgenommen. Ich kann sie in- und auswendig, habe aber in der ein- oder anderen Sache noch deutliche Schwierigkeiten. Vor allen Dingen (!) was den Atem und die Intonation bei den höchsten Tönen (e2 und fis2) angeht. Auf der anderen Seite steht die Arie "Jauchzet Gott in allen Landen", die ich noch nie (!) im Unterricht gesungen habe, jedoch zu Hause... die mir aber lustigerweise besser liegt. Ich habe weniger Atemprobleme, es "flutscht" nur so dahin... und das, obwohl die Töne höher sind (der höchste ist glaube ich ein h2, wenn ich den Sopranschlüssel richtig entschlüsselt habe) und ich die Arie nur zu Hause so ein bisschen durchgesungen habe.

Was würdet ihr jetzt an meiner Stelle tun: erstere Arie vergessen und mich auf die zweite konzentrieren, obwohl das bedeutet, dass ich sie alleine (!) neu einstudieren muss. Mir bleibt aber wie gesagt ein Jahr Zeit dafür... plus hätte ich im Sommer wieder Stimmbildung. Oder soll ich auf Nummer sicher gehen, bei der ersten Arie "und mit gedämpften Stimmen" bleiben, und gucken, dass ich in den kommenden Monaten meine Atemprobleme in den Griff bekomme... ?!

Ich weiß, manche Fragen sind vielleicht schwer zu beantworten, bzw. letztenendes werde sowieso ich entscheiden müssen, weil ich mich kenne und mich dementsprechend auch besser einschätzen kann. Mir würden ein paar Ratschläge, Meinungen, Tipps... was auch immer schon sehr helfen :)

Vielen Dank erstmal und liebe Grüße,
:)
 
Eigenschaft
 
Du hast im Sommer die Prüfung, also in nicht ganz einem Jahr, und weißt jetzt schon, was Du vorsingen und vor allem vorspielen willst?! Hey, Mädel, überstürz' mal nichts! Du weißt doch noch gar nicht, wie Du stimmlich und mit dem Klavier dann drauf bist!

Meine Empfehlung: studiere ruhig die beiden Arien ein, vielleicht auch etwas von anderen Komponisten (ehrlich, die schreiben auch ganz nette Arien und Lied gäbe es auch noch ;) ), nimm Dich auf, wenn Du Aufnahmen von Deinen Gesangsstunden hast, höre die an zum Vergleich und zur Erinnerung. Lerne Klavier und entscheide vielleicht im Frühjahr, welches Stück Du spielen willst. Höre dabei durchaus auf Deine(n) KlavierlehrerIn, die haben i.d.R. Ahnung, was geht und was nicht bei ihren Schülern ;)

Und -- verbeiß' Dich nicht. Viel üben ist ok, zu viel schadet.

Viel Erfolg :)
 
Hallo,
was für eine Musikhochschule ist denn das?
Die Hochschulen, die ich kenne, haben ganz andere Aufnahmekriterien, da muss man schon wirklich gut sein auf Instrumenten oder im Gesang, um in der Aufnahmeprüfung zu bestehen.
lg an devasya
 
Hallo Devasya,

ich zeichne mir die Unterrichtsstunden immer mit dem dem Zoom H2 Q2 auf, beziehungsweise wenn ich mich meinen Gesang überprüfen möchte. Also auch mit Video. Das Gerät ist auch nicht viel teurer als ein Aufnahmegerät ohne Video Funktion.
Wenn Du fragen dazu hast, nur her damit.

Falls Du das Intervalle hören noch lernen musst. Den Link finde ich sehr hilfreich.
http://www.musictheory.net/exercises/ear-interval. Rechts außen, das Mittlere Symbol, dort kannst Du auch die Intervalle einstellen, die du üben möchtest.

Ja und alle Gute für die Prüfung
Lg Kutti
 
Hallo devasya

gratuliere dir zu deiner Entscheidung und drück dir jetzt schon mal die Daumen dass dann alles so klappt wie du es dir wünscht! :)

Könntet ihr mir vielleicht ein paar Tipps zum Singen, bzw. zum Üben selbst geben? Ich muss ja jetzt, überspitzt formuliert, alles alleine machen

Kannst du nicht deine Mutter bitten, ob sie dir in der Zeit wo du ohne GU bist etwas hilft? Sie ist doch (nehme ich jetzt mal an ;)) sicher gesanglich sehr fortgeschritten und könnte dir da doch einige Tipps und Hilfestellungen geben?

Zu den Arien:
einerseits ist es sicher gut, wenn man sich frühzeitig überlegt, was man singen möchte, andererseits stimme ich aber auch moniaqua zu und würde mir überlegen, ob noch anderes in Frage käme. Die Gefahr besteht sonst, dass man zu sehr auf etwas fokussiert und sich in der Folge daran festbeisst, resp. festsingt :(

Was ich aber auf keinen Fall machen würde ist, auf eine Arie hinzuzielen, die du noch nie im GU hattest! Das kann man vllt machen, wenn man schon sehr fortgeschritten ist, bereits viele Jahre GU hinter sich hat und schon eine grosse Selbstständigkeit im Erarbeiten seiner Stücke hat, aber nach erst einem Jahr GU und bei so was wichtigem wie einer AP... :eek:

Dass dir die eine Arie (ev.!) besser zu liegen scheint, kann auch damit zusammenhängen, dass du an dieser eben grad noch nicht im GU gearbeitet hast. Mir ging das jedenfalls in früheren Jahren meiner Unterrichtszeit ab und zu so: du singst was Neues zuhause "frisch und frei von der Leber weg" ohne auf spezielle Dinge zu achten und hast das Gefühl: alles wunderbar. Dann die Arie das erste Mal im Unterricht und plötzlich kommen ganz viele Dinge dazu, die du beachten sollst und trara!: das "Hirn fällt dir in die Kehle" und alles läuft (scheinbar oder auch mal tatsächlich) plötzlich viel harziger als beim lockeren Durchsingen zuhause. Wenn du das was dir die GL sagt dann aber ins Stück integriert hast und beim Singen nicht mehr darüber nachdenken musst und dann diese Aufnahmen mit denen vergleichst, die du gemacht hast bevor du das Stück im GU hattest, wirst du sehen, dass da qualitative Welten dazwischen liegen, dh. die Version "nach GU" wird um Längen besser sein.

Deshalb: wenn du ernsthaft die 2. Arie in Betracht ziehst, würde ich mir an deiner Stelle unbedingt noch 2-3 Stunden leisten in denen dir die GL Tipps geben kann, wie du nachher daran arbeiten sollst. Und dann ev. so nach ca. 3-4 Monaten 1-2 Kontrollstunden nehmen, ob du mit dem Stück auf dem richtigen Weg bist und ob es tatsächlich für die AP in Frage kommt.
 
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Hallo devasya,

was ich weiter oben geschrieben habe, ist übrigens nicht ironisch gemeint, sondern interessiert mich wirklich.
Ich kenne halt euer Schulsystem nicht.

Jedenfalls wünsche ich dir viel Erfolg. Mit festem Willen (den hast du ja) und einer großen Portion Fleiss wirst du es sicher schaffen.

lg an dich!
 
Du hast im Sommer die Prüfung, also in nicht ganz einem Jahr, und weißt jetzt schon, was Du vorsingen und vor allem vorspielen willst?! Hey, Mädel, überstürz' mal nichts! Du weißt doch noch gar nicht, wie Du stimmlich und mit dem Klavier dann drauf bist!

ja :) Aber auch einfach deshalb, weil ich mich gut auf die Aufnahmeprüfung vorbereiten möchte. Ich habe in diesen 1,5 Jahren Stimmbildung insgesamt genau vier Lieder (3 Arien, 1 Duett) durchgenommen und einstudiert - und ich muss sagen, dass ich mich mit dem letzten Lied - also der Bach-Arie - am wohlsten fühle. Nicht nur stimmlich, sondern auch in Sachen Intonation und Interpretation. Auch meine GL meinte immer wieder: "ja, der Bach liegt dir. Du machst das wirklich nicht schlecht."

Und -- verbeiß' Dich nicht. Viel üben ist ok, zu viel schadet.

Viel Erfolg :)

Das stimmt allerdings. Ich würde nicht sagen, dass ich zu viel übe, sondern dass ich "zu kontrolliert" bin. Deswegen muss ich zB. auch jetzt schon wissen, was ich singen und auf dem Klavier spielen werde. Das gibt mir irgendwie Sicherheit, weil ich dann genau weiß, worauf ich mich einlasse bzw. was auf mich zukommen wird. Aber übertreiben sollte ich es wirklich nicht, das stimmt natürlich ;)

Danke :)

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Hallo,
was für eine Musikhochschule ist denn das?
Die Hochschulen, die ich kenne, haben ganz andere Aufnahmekriterien, da muss man schon wirklich gut sein auf Instrumenten oder im Gesang, um in der Aufnahmeprüfung zu bestehen.
lg an devasya

Ja, die Aufnahmekriterien unterscheiden sich, da ich aus Südtirol (Italien) komme. Die Prüfung ist in etwa diesselbe (im Gesang und in der theoretischen und akustischen Prüfung), nur in Bezug auf die Tasteninstrumente wird bei uns hier die Latte nicht so hoch gelegt. Man muss Klavier können, aber nicht super gut und es werden auch keine Orgelkenntnisse gefordert. In Deutschland ist das ja teilweise üblich, wie ich gesehen habe. Das man zB. eine Choralfantasie vortragen muss oder ähnliches.

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Jedenfalls wünsche ich dir viel Erfolg. Mit festem Willen (den hast du ja) und einer großen Portion Fleiss wirst du es sicher schaffen.

lg an dich!

Danke :) Ich hab mir vorgenommen mit gut auf die Aufnahmeprüfung vorzubereiten - und sollte ich es nicht schaffen, werde ich zwar traurig und enttäuscht sein, aber dann kann ich zumindest darauf zurückgreifen, es versucht und alles dafür getan zu haben :) Trotzdem hoffe ich natürlich, es zu schaffen :)

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Hallo devasya

gratuliere dir zu deiner Entscheidung und drück dir jetzt schon mal die Daumen dass dann alles so klappt wie du es dir wünscht! :)

Danke :)

Kannst du nicht deine Mutter bitten, ob sie dir in der Zeit wo du ohne GU bist etwas hilft? Sie ist doch (nehme ich jetzt mal an ;)) sicher gesanglich sehr fortgeschritten und könnte dir da doch einige Tipps und Hilfestellungen geben?

Ja, mit meiner Mutter werde ich sicher ab und zu singen und mir auch den ein oder anderen Ratschlag abholen. Nur: ich bin halt (noch) das fast perfekte Gehör meiner GL gewöhnt. Vielleicht ist es auch gut, wenn ich versuche, eigene Schritte zu gehen (in Sachen: hören, zB.), aber meine GL konnte mir innerhalb von Sekunden sagen, "wo" das Problem liegt - was Stimmsitz, Pressen, hintere Weite, mangelnde Stütze...usw. angeht.


Zu den Arien:
einerseits ist es sicher gut, wenn man sich frühzeitig überlegt, was man singen möchte, andererseits stimme ich aber auch moniaqua zu und würde mir überlegen, ob noch anderes in Frage käme. Die Gefahr besteht sonst, dass man zu sehr auf etwas fokussiert und sich in der Folge daran festbeisst, resp. festsingt :(

Ja, da habt ihr beide mit Sicherheit Recht. Nur: was soll ich singen? Ich hab bis jetzt vier Lieder im GU durchgenommen und einstudiert. Einmal das "Laudamus te" von Vivaldi. Dieses Lied kann ich aber knicken, weil Duett. Dann hätten wir noch "das zitternde Glänzen" von Händel. Eine schöne Arie, aber ich fühle mich sehr sehr unwohl damit und verliere pausenlos den Stimmsitz. Sances...wäre noch mit im Angebot ;) und zwar das "Stabat Mater". Ich kann es singen, aber es gab dort immer wieder einzelne Takte, die mir große Schwierigkeiten bereitet haben, grade die "fast-rezitativ-Stellen", die ich regelmäßig versemmelt habe! Es bleibt dann eigentlich nur noch der Bach... "mit gedämpften Stimmen". Die Arie liegt mir, ich kann sie fehlerfrei singen, aber durchquälen...muss ich mich halt auch irgendwie, hauptsächlich auf Grund des mangelnden Atems. ABER: das ist nichts im Vergleich zu den Problemen, die ich beispielsweise bei Händel habe...

Oder meintet ihr, dass ich komplett was anderes machen soll? Da hätte ich noch die "Seligkeit" von Schubert. Ist zwar ein kurzes Lied, aber ich kann es auswendig und singe es regelmäßig um mich nach den Einsingübungen noch warmzusingen.

Dass dir die eine Arie (ev.!) besser zu liegen scheint, kann auch damit zusammenhängen, dass du an dieser eben grad noch nicht im GU gearbeitet hast. Mir ging das jedenfalls in früheren Jahren meiner Unterrichtszeit ab und zu so: du singst was Neues zuhause "frisch und frei von der Leber weg" ohne auf spezielle Dinge zu achten und hast das Gefühl: alles wunderbar. Dann die Arie das erste Mal im Unterricht und plötzlich kommen ganz viele Dinge dazu, die du beachten sollst und trara!: das "Hirn fällt dir in die Kehle" und alles läuft (scheinbar oder auch mal tatsächlich) plötzlich viel harziger als beim lockeren Durchsingen zuhause. Wenn du das was dir die GL sagt dann aber ins Stück integriert hast und beim Singen nicht mehr darüber nachdenken musst und dann diese Aufnahmen mit denen vergleichst, die du gemacht hast bevor du das Stück im GU hattest, wirst du sehen, dass da qualitative Welten dazwischen liegen, dh. die Version "nach GU" wird um Längen besser sein.

Ja, da hast du mit Sicherheit Recht. Ich war anfangs halt nur so verwundert darüber, dass ich mich bei den "gedämpften Stimmen" atemtechnisch so schwer tue und mir die Luft wirklich sehr gut einteilen muss und mich ein kleiner "Atemfehler" sofort in die Knie zwingt...und bei dem "jauchzeit Gott...", wo die Koloraturen teilweise doppelt (!) so lange sind, fast gar keine Atemprobleme mehr da sind. Das hat mich erstmal verwirrt :D

Deshalb: wenn du ernsthaft die 2. Arie in Betracht ziehst, würde ich mir an deiner Stelle unbedingt noch 2-3 Stunden leisten in denen dir die GL Tipps geben kann, wie du nachher daran arbeiten sollst. Und dann ev. so nach ca. 3-4 Monaten 1-2 Kontrollstunden nehmen, ob du mit dem Stück auf dem richtigen Weg bist und ob es tatsächlich für die AP in Frage kommt.

Diesen Tipp finde ich grandios, dass ich vorher nicht drauf gekommen bin :p Ich könnte das ja ab sofort so machen. Das ich zusammen mit meiner "Ex-GL" eine Arie aussuche (ich kann sie ja fragen, welche sie mir empfehlen würde) und mich dann alle zwei Monate bei ihr melden werde. Dann könnte ich im Dezember zB. 2x eine Stunde nehmen, dann wieder im März... und im August noch mal drei... und in der Zwischenzeit versuche ich so gut als möglich am Ball zu bleiben. Was allerdings bedeutet, dass ich jetzt deutlich mehr üben muss. Beruflicher Natur gings jetzt nämlich manchmal nur 30 Minuten am Tag, Wochenende (wegen Hochzeiten usw.) teils gar nicht... :eek:
 
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@borntoebewild: In Deutschland wird der Kirchenmusik-C-Schein gar nicht an den MHS angesiedelt, auch in Südtirol ist das, wenn ich es richtig verstehe, kein Studium. Deshalb sind die Anforderungen wohl auch entsprechend niedriger ;-)
In meiner Landeskirche z.B. umfasst die Ausbildung ein Jahr lang Wochenendseminare/Samstagskurse, gehalten v.a. von der Bezirkskantorin, und das Ziel ist in erster Linie, den Gemeindegesang im Gottesdienst begleiten zu lernen. Grundlegende Chorarbeit (incl. rudimentärer Stimmbildung) gehört auch dazu, ist aber eher unwichtig, weil die C-Schein-Leute meist eher als GoDi-Vertretung der studierten Hauptkantoren (die die Chöre leiten) fungieren. Da der Kurs so kurz ist, wird bei uns vorrausgesetzt, dass die Teilnehmer schon ziemlich passabel Klavier spielen können (5-10 Jahre Unterricht), bei dem dreijährgen Kurs in Südtirol scheint hingegen auch die grundlegende Instrumentalausbildung Teil des Kurses zu sein. Wenn ein ehemaliger Ausbildungsleiter grünes Licht gibt, reichen die Zugangsvorraussetzungen wohl.
 
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@borntoebewild: In Deutschland wird der Kirchenmusik-C-Schein gar nicht an den MHS angesiedelt, auch in Südtirol ist das, wenn ich es richtig verstehe, kein Studium. Deshalb sind die Anforderungen wohl auch entsprechend niedriger ;-)
In meiner Landeskirche z.B. umfasst die Ausbildung ein Jahr lang Wochenendseminare/Samstagskurse, gehalten v.a. von der Bezirkskantorin

Yep, genauso ist es :) Die Ausbildung dauert drei Jahre. Der theoretische Unterricht findet jeweils an den Wochenenden statt (Chorleitung, Dirigieren, Liturgik und liturgischer Gesang, Harmonielehre, Gehörbildung und allgemeine Musiklehre, Tonsatz, Orgelbaukunde, Gregorianischer Choral, Kirchenmusikgeschichte usw.). Die praktischen Fächer (Stimmbildung und Orgel) jeweils unter der Woche. Ich glaube, 2x Stimmbildung, und 1x Orgelunterricht. Nach 1,5 Jahren Ausbildung muss man sich dann entscheiden, ob man den Schwerpunkt auf die Orgel oder das Dirigieren (Kantor) legen möchte. Ich möchte - wenn möglich - beides machen!

und das Ziel ist in erster Linie, den Gemeindegesang im Gottesdienst begleiten zu lernen. Grundlegende Chorarbeit (incl. rudimentärer Stimmbildung) gehört auch dazu, ist aber eher unwichtig, weil die C-Schein-Leute meist eher als GoDi-Vertretung der studierten Hauptkantoren (die die Chöre leiten) fungieren.

Uns wurde gesagt, man könne danach neben- oder hauptberuflich in den verschiedensten Bereichen eingesetzt werden... und ich HOFFE, dass dem auch so sein wird. Denn ich hätte nicht unbedingt Lust (vorausgesetzt ich habe Fähigkeiten und bin auch gut in dem was ich tue) "nur" als Vertretung oder Aushilfe eingesetzt zu werden. Ich möchte schon auch mit vollem Einsatz dabei sein :)
 
Hallo devasya,

"Jauchzet" ist ein Vorsingstück für Solo-Koloratursopran, wenn du das richtig und mit gestützten, flüssigen Koloraturen ohne körperlose Flötentöne machen willst, wird es schwer... sage ich dir jetzt mal als fertige Koloratursopranistin, ohne deine Stimme zu kennen (!). Bei der Kirchenmusik geht es, denke ich, nicht so sehr darum, die perfekte Sololeistung abzuliefern, sondern zu schauen, was kannst du mit deiner Stimme tun - du solltest deinem zukünftigen Chor eine Melodie klar und fehlerfrei vorsingen können, eine gesunde Stimme ohne Brüche oder Heiserkeiten aufweisen und die Musik verstanden haben.

Ein Tipp von mir, wenn du an einer Musikhochschule studieren wirst, gibt es dort dann auch Gesangspädagogik als Studium? Du könntest einen Aushang machen oder fragen, wer dich als Methodikschülerin aufnehmen will. Du würdest dann Gesangsunterricht bekommen von GesangslehrerInnen in Ausbildung, natürlich immer mit der Kontrolle des Fachbereichsleiters/der Leiterin. Du kannst auch deinen ehemaligen Lehrer gern fragen, was du in diesem Fall tun kannst, vielleicht kennt er jemanden, der jemanden kennt... als Notgroschen hilft ein Chor mit einem Spezi in chorischer Stimmbildung. Manchmal ist das der Chorleiter selbst, manchmal werden Fachkräfte dazu geholt.

Sno
 
Hallo devasya,

"Jauchzet" ist ein Vorsingstück für Solo-Koloratursopran, wenn du das richtig und mit gestützten, flüssigen Koloraturen ohne körperlose Flötentöne machen willst, wird es schwer... sage ich dir jetzt mal als fertige Koloratursopranistin, ohne deine Stimme zu kennen (!). Bei der Kirchenmusik geht es, denke ich, nicht so sehr darum, die perfekte Sololeistung abzuliefern, sondern zu schauen, was kannst du mit deiner Stimme tun - du solltest deinem zukünftigen Chor eine Melodie klar und fehlerfrei vorsingen können, eine gesunde Stimme ohne Brüche oder Heiserkeiten aufweisen und die Musik verstanden haben.

Jauchzet Gott: perfekt vortragen könnte ich dieses Stück mit Sicherheit nicht (!) - das kann ich jetzt schon sagen. Es liegt mir, alleine schon vom Tempo und den Koloraturen, aber grade in der höheren Lage ist mein Stimmvolumen immer noch...etwas dünnhäutig. Ich hab bis zur Aufnahmeprüfung zwar schon noch fast ein Jahr Zeit und würde manche Baustellen, die ich habe, mit Sicherheit irgendwie lösen und für mich in den Griff bekommen können, NUR: ein sehr guter Vortrag (dh. das was ich persönlich unter "sehr gut" verstehe, habe da etwas eigene Vorstellungen) würde es nicht werden, dafür fehlen mir noch die nötige Ausbildung, Erfahrung und Zeit.

Wenn ich beide Stücke miteinander vergleiche, also das "Jauchzet Gott in allen Landen" und "mit gedämpften Stimmen", dann könnten beide unterschiedlicher nicht sein. Ersteres schneller, höher und beweglicher gesungen, zweiteres deutlich langsamer, zwar mit der ein- oder anderen Koloratur, aber dennoch mit breiten, langen Ausschlägen vorgetragen (so möchte ich es jedenfalls machen). Baustellen habe ich bei beiden Liedern... wobei ich sagen muss, dass mir zweiteres mehr liegt, weil ich genau weiß, was ich wann wie machen muss (nicht nur stimmtechnisch, sondern auch "seelisch").

Zum Thema Koloratursopran: ich hab definitiv eine helle, leichte und bewegliche Stimme, die sich aber, umso mehr ich übe, grade in der tiefen/mittleren Lage immer weiter ausbaut (was natürlich normal ist und dazugehört). Trotzdem habe ich immer noch das Gefühl kein hoher Koloratursopran zu sein, sondern ein hoher Mezzosopran. Meine GL und mein Dirigent sind da anderer Meinung. Klar hör ich auf Beide, weil sie Ahnung haben - aber ich bekomme trotzdem dieses Gefühl nicht aus mir heraus. Vielleicht, weil ich mich in der Mittellage so unglaublich wohl fühle, und die Töne von c2 bis fis2 zu meinen Liebsten gehören, bzw. ich dort im Moment das Gefühl habe, meine Wohlfühlzone gefunden zu haben - und das, obwohl mir die hohen Töne beim "Jauchzet..." lustigerweise gar nix ausmachen. Ich hab deswegen (nur für den Moment) entschieden, mich nicht mehr darum zu kümmern, ob ich nun ein hoher Koloratursopran oder ein hoher Mezzo bin. Ich singe Lieder, in denen ich persönlich das Gefühle habe, dass sie mir liegen - sowas fühlt man ja als Sängerin auch...ein Stück kann sauschwer sein und man beißt sich an ihm die Zähne aus, aber trotzdem fühlt man es stimmlich ob es "leicht von der Hand" geht, oder nicht.

Ich habe deswegen noch einmal mit meiner GL gesprochen und sie meinte, ich solle ein neues, kürzeres Stück auswählen. Sie gab mir ein Stück von Bach und zwar: "gib dich zufrieden und sei stille". Ein unglaublich schönes Stück :) Allerdings weiß ich nicht, ob es Sinn macht, es einzuüben, da ich mich mit "den gedämpften Stimmen" sehr wohl fühle (bis auf den Atem...). Ich werd's aber trotzdem versuchen und auf den Rat meiner GL hören - notfalls hab ich halt zwei Stücke im Repertoire, kann ja auch nicht schaden ;)

Ein Tipp von mir, wenn du an einer Musikhochschule studieren wirst, gibt es dort dann auch Gesangspädagogik als Studium? Du könntest einen Aushang machen oder fragen, wer dich als Methodikschülerin aufnehmen will. Du würdest dann Gesangsunterricht bekommen von GesangslehrerInnen in Ausbildung, natürlich immer mit der Kontrolle des Fachbereichsleiters/der Leiterin. Du kannst auch deinen ehemaligen Lehrer gern fragen, was du in diesem Fall tun kannst, vielleicht kennt er jemanden, der jemanden kennt... als Notgroschen hilft ein Chor mit einem Spezi in chorischer Stimmbildung. Manchmal ist das der Chorleiter selbst, manchmal werden Fachkräfte dazu geholt.

Sno

Also an der Musikhochschule studieren werde ich nicht, aber ich werde dort eine dreijährige Ausbildung, nämlich den C-Schein in Orgel- und Kirchenmusik machen. Wenn es machbar für mich ist und ich dementsprechend auch die dafür nötigen Fähigkeiten mitbringe, möchte ich meinen Schwerpunkt auf die Orgel und die Kantorenstelle setzen, da ich beides sehr gerne machen würde (eigenen Chor, Orgelspiel während der Messe, kleinere Konzerte...).

Ich hab mich deswegen schon ein wenig umfassender informiert :D und erfahren, dass ich mich in der ein oder anderen Sache auch werde ausprobieren können. Ich möchte mich in diesen Jahren nämlich nicht nur auf die Ausbildung selbst fixieren, sondern auch viel praktische Erfahrungen sammeln, was ich, grade in der Musik, für sehr wichtig halte. Ich habe auch davon gehört, dass man wohl die Möglichkeit erhält, eine Messe selbst zu gestalten oder auch den Domchor bei den Proben zu unterrichten. Da ich einige hiesige Musiker kenne, bzw. mit ihnen in Kontakt stehe, könnte man auch das ein oder andere, kleinere Konzert arrangieren - selbstverständlich nur nach meinen Fähigkeiten gemessen. Wenn ich's, ganz überspitzt formuliert, gar nicht bringe - aus den unterschiedlichsten Gründen - ist sowieso Feierabend ;)

Vielen Dank für deine Hilfe :)
 
Kurz, aber bündig: Bleib bei dem neuen Stück. Deine GL hat da schon ganz recht. Und versuch so früh wie möglich bei einem Chor zu hospitieren oder auch selbst mitzusingen!

Gruß
Nora
 
Kurz, aber bündig: Bleib bei dem neuen Stück. Deine GL hat da schon ganz recht. Und versuch so früh wie möglich bei einem Chor zu hospitieren oder auch selbst mitzusingen!

Gruß
Nora

mach ich - im chor singe ich bereits, seid fast zwei jahren mittlerweile :)

liebe grüße,
michaela
 

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