Außer dem Zoom H2 gibt es inzwischen eine ganze Reihe geeigneter Geräte verschiedener Hersteller. Ich habe mein Gerät jedoch schon seit fast 3 Jahren und bin immer noch vollkommen glücklich damit.
Es besitzt zwei grundsätzliche Betriebsmöglichkeiten: die "stinknormale" Recording Funktion auf eine GByte-Karte, im Standardfall Stereo und von DVD-Sampling über CD-Auflösung bis hin zu diversen mp3-Bandbreiten einstellbar. Das Zoom H2 hat für's live-recording sehr brauchbare eingebaute Stereo-Mikrofone auf der Vorder- und Rückseite, eine Stereo-Miniklinke ist für ein externes Mikro vorhanden, auch ein Line-in, wenn man bei aufwendigerer Mikrofonierung mit Mischpult arbeiten sollte, aber auf der Bühne nicht gleich in den Compi kann/will. Die Miniklinken-Mechanik ist halt arg empfindlich.
Das H2 ist sehr leicht zu bedienen, wenn man sich die Kurzanleitung (ein paar Zeichnungen) einmal angeschaut hat, es wird aber sicherheitshalber mit sehr ausführlichem Handbuch geliefert.
Die zweite Betriebsfunktion ist für's Homerecording interessant. Schließt man das Zoom H2 in ausgeschaltetem Zustand über das mitgelieferte USB-Kabel an den Laptop/Computer, kann man es als "Audio-Interface" benutzen, wenn man dies über das Diplaymenue auswählt.
Das bedeutet, die Mikrophone des Zoom nehmen das Audio-Signal auf, leiten es an die eingebaute Analog-Digital-Wandler-Einheit zur Wandlung in die gewünschte Auflösung weiter und geben die Digitalinformationen über das USB-Kabel an den Laptop/Computer.
Dort wartet ein aktuelles Programm auf die Signale, in meinem Fall das kostenlose Audacity. Das Zoom H2 wurde beim Anschließen von Windows und damit auch von Audacity bereits als "Mikro" erkannt.
Ich benutze dieses Setup als "Audio-Interface" auch für Skype-Videotelefon-Verbindungen, weil meine Logitech C905 Webcam keinen brauchbaren Trompetenklang übertragen kann.
Man könnte jetzt z.B. eine Duett-Stimme aufnehmen und die zweite Stimme danach. Mit Audacity legt man mit jeder Aufnahme aufs Neue Spuren an, so viele man möchte.
Das Playback der ersten Stimme könnte ich mir von Audacity während der Aufnahme der zweiten Stimme über Kopfhörer oder sogar leise über Lautsprecher ausgeben (weil die hinter dem Mikro stehen der Raum kaum hallt). Weitere Voraussetzungen für dieses Vorgehen wären die entsprechende Einstellung in den Aufnahme/Playbackmöglichkeiten von Audacity und eine normalerweise vorhandene Eignung des Soundchips (Full-Duplex).
Hat man genügend Aufnahmen seiner Stimmen gemacht, speichert man vom Rohmaterial die Sicherungskopien.
Dann hört man sich die verschiedenen Spuren abschnittweise zusammen so an, dass die Aufnahme in jeder Hinsicht möglichst gut stimmt.
Schließlich noch die verwertbaren Stellen zusammenschneiden und abmischen, bei Bedarf Effekte drauf (z.B. nicht zu viel Hall) und ins gewünschte Ausgabeformat exportieren.
Die mir bekannteste kostenpflichtige Software-Alternative mit mehr Verarbeitungsgeschwindigkeit und unendlichen professionellen Möglichkeiten wäre Samplitude, es gibt natürlich noch etliche Programme mehr.
Audacity gibt es auch für MacOS und Linux, zum technischen Ablauf auf dem Mac kann ich aber nichts sagen, ich bin PC-ler seit 1990. Soweit ich weiß, bringt der Mac auch bereits eine eigene Verarbeitungsmöglichkeit für Audio-Dateien mit, falls man Audacity nicht mag.
Bevor ich es vergesse, den Handmikrofonhalter des H2 (ein grauer Kunststoffkonus) sollte man anschrauben und dann "mit Gefühl abbrechen", um die Platte mit der Gewindestange korrekt mit dem Halter verkleben zu können. Ich habe dafür Sekundenkleber benutzt. Macht man das nicht, fallen H2 gerne 'mal irgendwann von alleine ab und das könnte genau im falschen Moment sein.