Hi,
als Stereo-Hauptmikrofon-System verwendet man eher Kleinmembran-Mikros. Am sinnvollsten wohl hier ein Äquivalenz-System, dass die Stereoinformation sowohl aus Laufzeit- als auch Pegeldifferenzen gewinnt. Also zwei Mikros mit Richtcharakteristik (wohl Niere) mit einem gewissen Versatzwinkel. Für Anfänger am besten geeinget wäre wohl ein EBS-System, mit einem Mirkofonbasis von 25cm und einem Achsenwinkel von +/- 45° = 90°. Dann deckt sich nämlich der Aufnahmebereich mit dem Achsenwinkel und man richtet das Mikrofonsystem einfach auf die Flanken des Klangkörpers aus. Instinktiv neigt man sowieso dazu, Letzteres zu tun, was aber sonst immer falsch ist.
Vorsicht, das Stereobild muss schon bei der Aufnahme stimmen und kann nicht ohne Weiteres durch die Panpots manipuliert werden, die Kanäle müssen hart links/rechts gepanned werden. Ein XY-System hätte da mehr Flexibilität, aber auch da muss der Aufnahmebereich von Anfang an stimmen =>
www.hauptmikrofon.de da gibt's nen Image-Assistant mit dem du die Aufnahmebereiche verschiedener Anordnungen berechnen kannst.
Äusserst interessant - gerade für "Anfänger" könnte das weniger bekannte Doppel-MS-System sein: Eine Niere nach vorne, eine Niere nach hinten und eine Acht quer. Alle möglichst "in einem Punkt". Ist zwar hauptsächlich für Surround gedacht, hat aber den Vorteil, dass man daraus sämtliche Koinzidenz-Anordnungen AUCH NACH DER AUFNAHME erzeugen kann, und das in einem Bereich von 360°. Also beliebige XY-Anordungen, mit bliebigen Richtcharakteristika (Kugel bis Acht)! Auf der Schoeps-Seite gibt's ein kostenloses Plugin dafür. Das exakte gleiche Prinzip verwendest du, wenn du eine Kugel und zwei Achten (vorne-hinten, links-rechts) "in einem Punkt" platzierst, dann nennt es sich "native B-Format" und bietet die gleichen Vorteile und gute Freeware-Tools, wie "Visual Virtual Mic", mit denen du noch andere Eigenschaften des Prinzips ausnutzen kannst, z.B. mit der "Dominance" genannten Funktion, den "gehörten" Mikrofonabstand zur Klangquelle zu verändern. Wie gesagt, all dies kann NACH der Aufnahme erfolgen und ist daher gerade für weniger erfahrene Anwender interessant.
Stützmirkos sollten nicht notwendig sein.
Gruss,
Uranus