Aufnahme Bläserkonzert in Kirche

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Hallo zusammen,

ein großartiges Forum hier, hab schon viel mitgelesen. Aber nun hab ich auch mal ein Problem. Ich habe schon einige Klassik-Konzertaufnahmen gemacht (Bläser, Chor & Orchester), hat mit meiner Mikrofonierung immer gut geklappt.
Meine bisherige Ausstattung:

- 4x Beyerdynamic MCE530
- 2x t.bone SC150 (klingen nicht ganz so transparent wie die MCE530, aber brauchbar)
- Presonus Firepod

Nun habe ich aber ein größeres Projekt vor mir. Bei einem Konzert in einer Kirche (Gotik, schöne Akustik) soll an 4 verschiedenen Stellen musiziert werden und ich soll das halt irgendwie zusammen aufnehmen ;) Ich habe mal eine Skizze gemacht. Bei A im Altarraum ist ein 50 Mann Orchester (Holz, Blech), unter den Seitenemporen kommt von B und
C ein doppelchöriges Stück von zwei Blechbläserquartetts. Auf der Orgelempore ist bei D ein Posaunenchor, 6 Holzbläser, Pauken und natürlich die Orgel, die zusammen musizieren.

Da ich Projekte in derartigem Umfang wohl nicht so schnell wieder mache, möchte ich nicht allzu viel investieren. Vor allem würde ich gerne mit den 8 Mikrofoneingängen meines Firepods auskommen wollen. (Notfalls könnte ich noch von einem zweiten Laptop + Edirol UA-25 über SPDIF in den Firepod gehen und hätte so 10 Mikrofoneingänge, das muss
ich nächstes Wochenende mal ausporbieren, ob das geht). Die Mikrofonierung hätte ich mir so vorgestellt:

- vorn zwei MXL603 in ORTF für das Orchester bei A
- je ein MCE530 für B und C (der Doppelchor wird dann zu einer Stereoaufnahme mit B überwiegend im linken Kanal und C überwiegend im rechten Kanal)
- in Kirchenmitte bzw. im hinteren Drittel der Kirche 2x t.bone SC150 in ORTF für die Orgel, so hoch wie möglich
- Auf der Orgelempore jeweils links und rechts ein MCE530 Overhead über dem Posaunenchor, Holzbläser und Pauken.

Das wäre die Sparvariante, wofür ich nur 2 Mikrofone zusätzlich bräuchte. Ich habe schon genug MCE530er, da dachte ich mal an die MXL603 um mal etwas Abwechslung in mein Equipment zu bringen und weil sie ja eine breite Niere haben sollen :) Problematisch ist halt die Mikrofonierung der Orgelempore, die sich ca. 4 Meter über dem Kirchenschiff befindet. Da habe ich mit Stativen von unten wohl keine Chance. Deshalb dachte ich da an Mikrofone, die als Overhead auf der Empore zwischen den Bläsern stehen. Die Orgel kriege ich hoffentlich mit den beiden t.bones hin, einige Meter von der Orgelempore entfernt, wenn ich die in ca. 4 Meter Höhe bringe (also immerhin Fußbodenniveau der Orgelempore). Das wird dann zwar ziemlich wakelig auf dem Mikrofonstativ, aber das muss ich halt großräumig absperren, damit da keiner dagegen rennt.

Was sagt ihr zur Mikrofonaufstellung? Irgendwelche Verbesserungsvorschläge? Wie gesagt, notfalls könnte ich wahrscheinlich noch zwei Mikrofoneingänge über das UA-25 realisieren, aber mehr sollten es dann wirklich nicht sein.

Die Aufnahmetechnik (Laptop+Firepod) werde ich auf der Orgelempore postieren, da ist sie aus dem Schußfeld der Zuhörer. Von vorne bis zur Orgelempore sind es ca. 20 Meter, dazu kommen noch 2-4 Meter Stativhöhe, 8 Meter halbe Kirchenbreite und 4 Meter hoch zur Empore. Da werde ich mir wohl 40 Meter lange Mikrofonkabel löten, welchen Kabelquerschnitt soll ich für solch lange Kabel verwenden?

Ich freue mich schon auf eure Antworten.

Gruß
SimReal
 
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Hallo SimReal,
ich würde deine Aufstellung der Mics mal so probieren. Wo ich grundsätzlich drauf achten würde:
- jedes Mic auf eine eigene Spur, damit später abgemischt werden kann
- alle Mics in etwa gleich weit weg vom Schallkörper (oder gleich nah)

Ev. die 2 Mics für den Posaunenkohr und die 2 für die Orgel etwas umstellen; die 2 Mics für den Posaunenkohr links und rechts von der Orgel werden die Orgel selber wahrscheinlich stärker aufnehmen als gewollt. Vielleicht den Klangkörper Posaunenkohr/Orgel auf der Empore als Einheit betrachten und mit nur 2 Mics abnehmen.

Ich hatte bis jetzt noch kein Konzert in der Kirche mit 8 Mics aufgenommen. Vor 4 Jahren hatte ich mal ein Projekt mit BrassBand und Orgel, wobei die BB vorne um den Altar spielte, und die Orgel hinten auf der Empore. Meine 2 Mics stellte ich einfach in die Mitte auf ca. 3m Höhe. Das Ergebnis klang recht brauchbar, allerdings brauchte ich beim Mastern keinen Hall mehr beizumischen ;-)

Werde wahrscheinlich im nächsten Frühling eine ähnliche Konstellation (wie du sie beschrieben hast) aufnehmen, darum bin ich schon gespannt, welches Ergebnis du erhälst...

Viele Grüsse,
Thomas
 
Wenn du schon zwei Laptops und zwei Interfaces hast, würd ich die gar nicht erst verbinden. Spart kabel und eventuellen Aufwand für Latenzausgleich (wobei der dir eh nicht erspart bleibt...)
Aber wenn du noch zwei Preamps zum Edirol dazu oder ein Interface mit min. 4 Preamps auftreiben kannst, würd ich einfach mit 2 Setups fahren.
Die Sachen vorne und hinten laufen ja nicht gleichzeitig ab, wie ich das verstanden habe.
 
Danke schonmal für eure Antworten. Die Aufnahme auf der Orgelempore wird problematisch werden. Da ist halt kein Platz, um Mikrofone vor dem Posaunenchor AUF der Empore aufzustellen. Und von unten Mikrofone VOR der Empore aufstellen, da komme ich nicht hoch genug. Ich habe das K&M Overheadstativ 21021, das geht inklusive senkrecht ausgefahrenen Schwenkarm nur bis 3 m Höhe + 1 m K&M Verlängerungsrohr, macht insgesmt 4 Meter, also gerade mal Fußbodenniveau der Empore. Das ist dann aber schon ziemlich wakelig. Selbst das K&M 20800 ist "nur" 3 Meter hoch, mit einem langen Schwenkarm oben drauf komme ich da vielleicht auf 5 Meter. Ich hatte schon mal Bläser auf der Empore von unten abgenommen. Da war ich aber mit dem Klang nicht so zufrieden (irgendwie sehr spitze Höhen, da haben wohl die Trompeten direkt in Richtung Mikrofon getrötet ;) ). Deshalb wollte ich halt den Gesamtklang von Orgel + Posaunenchor in ca. 7 Meter Entfernung von der Empore mit ORTF in ca. 4 Meter Höhe aufnehmen und die Bläser mit den Overheads auf der Empore stützen (auch wen dabei wahrscheinlich viel Orgel mit drauf kommt).

Ich nehme sowieso alle Spuren getrennt auf und mische sie nachher zuhause in Ruhe zusammen, da kann ich auch eventuelle Laufzeitunterschiede oder Phasenprobleme durch Verschieben der Tonspuren versuchen auszugleichen. (Dann werden auch die Mikrofone, die gerade Pause haben runtergepegelt).

@Stifflers_mom: Vorne und hinten spielt meistens getrennt. Es gibt ein Stück, da werden die verschiedenen Strophen abwechselnd vom Orchester und dem Posaunenchor gespielt. Aber das mal wirklich alle zusammen spielen, kommt glauibe ich nicht vor. Dennoch würde ich aber gerne alles mit einem Gerät aufnehmen, weil ich auch selber im Posaunenchor mitspiele. Ich kann deshalb die Aufnahme vorher nur starten und hinterher wieder stoppen, aber nicht zwischendurch kontrollieren.

Eine andere Idee wäre noch von den Seitenemporen aus mit 2 m langen Schwenkarmen den Posaunenchor abzunehmen, das wäre dann aber wahrscheinlich eine zu breite A/B, da sind die Mikrofone bestimmt so 8 Meter auseinander.

K&M 20811 zusammen mit K&M 21231, da wäre ich auf 6,40 Meter Höhe. Halleluja. Ist aber ein bisschen zu teuer. ;)

Das Konzert ist am 7. Juni, ich werde dann berichten wie es geworden ist und auch Hörbeispiele veröffentlichen (ich muss mir eh die GEMA-Rechte für die CD besorgen).
 
Jetzt wirds langsam Ernst. Ich habe mir ja ein MXL 603 Stereoset geholt, da bin ich mal gespannt wie die Mikros mit den Beyerdynamic MCE 530 zusammenarbeiten. Außerdem habe ich mir noch das Mikrofonstativ geholt, mal sehen wie lange das hält bei dem Preis.
Morgen abend wird die Kirche mit 220 Meter Mikrofonkabel verkabelt :eek: Am Sonnabend vormittag nehme ich schonmal die Generalprobe auf, da kann ich mal reinhören, was das am Ende wird :D Am Sonnabend Abend ist dann das Konzert.
 
Mal ein erstes Fazit. Das Konzert ist insgesamt eine großartige Sache geworden, nicht 100% perfekt, aber durchaus annehmbar :) Am Freitag hatten wir erstmal zu zweit 2 Stunden mit dem Aufbau der Mikrofone zu tun. 220 Meter Mikrofonkabel hatte ich eingeplant, am Schluß sind es dann 290 Meter geworden. Gut, dass ich noch ein paar Reservekabel hatte :D Die längste Einzelstrecke war dabei zur Bläsergruppe vorne rechts mit 50 Meter.

Insgesamt habe ich die Mikrofone fast so wie geplant aufgestellt:
2x MXL 603 in ORTF vor dem Orchester im Altarraum
je 1x Beyerdynamic MCE 530 für die Bläsergruppen vorne links und vorne rechts
2x Beyerdynamic MCE 530 in ORTF auf großem Stativ 3 Meter vor der Orgelempore
2x t.bone sc150 overhead auf der Orgelempore als zusätzliche Stützen

Meine neuen MXL 603 haben ihren Job gut gemacht. Das Problem, das es sehr hallt wenn ein Orchester im Altarraum sitzt, kannte ich schon vorher. Mit einer Nase nach unten bei 450 Hz im EQ kann man den Mulm etwas aufklaren. Besser wären mehrere Mikros im Altarraum, aber das hätte mein Budget gesprengt. Ungefähr 3 Meter vor der Orgelempore stand das große Mikrofonstativ. Die zwei Beyerdynamic MCE 530 in ORTF oben drauf haben es immerhin bis über die Brüstung der Orgelempore geschafft. Zusammen mit den zwei Overheads habe ich das Geschehen auf der Orgelempore wunderbar aufgenommen. Besonders freue ich mich, dass ich die eher leisen Holzbläser dank der Overheadmikros auf der Empore ordentlich reingekriegt habe. Dies Orgel kommt insgesamt etwas zu leise rüber, da hätten die Mikrofone noch gute 4 Meter höher sein können. So klingt das eher nach kleiner Dorfkirchenorgel. Aber wenn ich die MXL vorne ordentlich aufdrehe, kommt über den Kirchenhall genug Orgelklang dazu und die Orgel erhält wieder ihre angemessene Fülle. Der dreichörige Gabrieli, gespielt von Bläsern vorne links, vorne rechts und auf der Orgelempore hatte manchmal leichte Timingprobleme. Mal sehen, was ich da noch schieben kann. Ich habe ja auch die Generalprobe aufgenommen, da kann ich vielleicht auch noch was zusammenbasteln.
 
Mal ein erstes Fazit. Das Konzert ist insgesamt eine großartige Sache geworden, nicht 100% perfekt, aber durchaus annehmbar :)

Hallo SimReal,

prima, dass alles zu Deiner Zufriedenheit geklappt hat :-D

Stellst Du denn wie angekündigt noch MP3-Tonproben dazu rein? Das würde mich mal sehr interessieren.

Schöne Grüße, Boris
 
Stellst Du denn wie angekündigt noch MP3-Tonproben dazu rein? Das würde mich mal sehr interessieren.

Da nur 3 der 15 CD-Titel GEMA-frei sind, ist das mit den Hörproben nicht ganz so einfach. Aber Johann Sebastian Bach und Giovanni Gabrieli sei Dank, könnte ich ja mal ein Schnipsel einer Orgel- und einer Bläseraufnahme reinstellen. Vielleicht komme ich am Wochenende mal dazu...
 
Einmal habe ich in zwei Chor+Orchester - Konzerten Beyerdynamic MCE 530 ausprobiert und blieb unzufrieden. Sie rauschen ziemlich stark, dazu heben sie enorm die Frequenzen oben... Der Klang ist hart und mit Rauschen... Mit Rode NT5 habe ich viel bessere Ergebnisse...
 

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