Aufgaben und Anforderungen im Metal(Core)

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Methabolica
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Hallo,

ich bin am Überlegen ob ich mit Leuten eine Metalband aufbaue. Ich habe bisher in einer Punk/Indi/Alt Band gespielt. Zum Metal fühle ich mich aber mehr hingezogen. Ich habe Metal im Herzen, aber nicht in den Händen. Vielleicht sind meine Anforderungen an mich selber zu groß, wenn ich Basslines von Cannibal Corpse, Kreator oder Exodus höre. Da komm ich nicht hinterher. Mein Respekt zum Genre ist so groß wie die Zuneigung.

Jetzt stelle ich meine Fähigkeiten in Frage. Wobei ich viele Songs von Slayer, Arch Enemy oder At The Gates recht gut beherrsche. Die neue Band soll in Richtung Metalcore gehen. Ich höre überwiegend Thrash und (Melodic) Death. Wie lässt sich Core charakteristisch beschreiben? Und welche Anforderungen hat der Bass? Wie trainiere ich mir Metaltechniken an? Die sind ja schon ´ne Ecke anspruchsvoller als Indi & Co.

Noch ne Frage zum Instrument: Ich besitze einen Squier Special (1x Humbucker, 1x Singlecoil). Vom Sound und der Spielbarkeit bin ich überzeugt. In Kombination mit dem Sans Effektgerät SVT von Tech21 ist er auch äußerst flexibal einsetzbar. Ist der Squier von der Mechanik her ausreichend für Metal? Sicherlich werden wir die Saiten etwas runterstimmen.
Ich habe noch einen 5er von Rockbass. Ich finde den geringen Abstand der Saiten zur nächsten sehr konfortabel bei hohem Tempo. Kann man einen 5-Saiter bedenkenlos höherstimmen? Also die B-Saite auf D? Wir werden bestimmt viel auf Leersaiten spielen. Da möchte ich ungern immer im dritten Bund der B-Saite rumdrücken um es mir nicht so schwer zu machen.
Welche Eigenschaften sollte ein Metalbass überhaupt haben?

Mir fehlt echt der Überblick. Ich hoffe Ihr könnt mir den verschaffen. Ich freue mich auf Eure Antworten.

Danke und schönen Gruß!
 
Eigenschaft
 
wow, das sind doch eher viele fragen auf einmal;) aber keine angst, eigentlich ist das alles halb so wild.
erstmal keine panik: wie überall im leben wird es immer leute geben, die sachen besser können als man selbst. wie gut man selbst ist, ist also immer relativ;) wenn du schon ein paar schnelle metalsongs 'gut' (auch immer so eine sache;)) spielen kannst, ist das schonmal eine menge wert.
Wie lässt sich Core charakteristisch beschreiben?
ich bin kein großer fan von schubladen, deswegen würde ich das mal anderen zur beantwortung überlassen. klischeehafterweise würde man allerdings sagen: growls mit mal mehr, mal weniger cleanen parts, melodisches riffing, breakdowns.
Und welche Anforderungen hat der Bass?

auch hier es schwer zu verallgemeinern, ich will es trotzdem mal versuchen (samt allen tücken einer verallgemeinerung, also bitte keinen absolutheitsanspruch herauslesen): grundsätzlich spielt der bass im metalcore eine hintergründige, aber deswegen noch lange nicht unwichtige rolle. er macht den sound fetter und sorgt dafür dass bei double-bass-gewittern und highspeed-riffs der druck nicht zu kurz kommt.
als voraussetzungen würde ich einerseits sehen, schnell und dennoch sauber gitarrenriffs doppeln zu können. auch bei breakdown und staccato-parts mag ich es persönlich, wenn der bass diese mitgeht. geschwindigkeit und präzision der rechten hand ist hier das stichwort.
toll shredden können ist aber nur die halbe miete. oft ist es effektiver saubere achtel unter den highspeed-flickenteppich der gitarren zu setzen. zu langweilig? setzen, 6! es geht um den bandsound, und nicht darum sich durch fingerbrecher zu profilieren. außerdem ist achteln nur bei oberflächlicher betrachtung lame: harmonisch hat man als bassist viele möglichkeiten, klangliche akzente zu setzen, und das kann man nutzen, sofern es passt, versteht sich. ein wenig wissen um harmonielehre schadet daher auch als hartgesottener metal-bassist nicht;)
in welchem maß man zurückhaltung mit unisono-einlagen verbindet, entscheiden deine fähigkeiten und natürlich der konkrete song.
Wie trainiere ich mir Metaltechniken an? Die sind ja schon ´ne Ecke anspruchsvoller als Indi & Co.
ach, gar nicht mal so sehr, wenn mans einmal raus hat;) die völlig überraschende antwort heißt hier natürlich üben. ungemein wichtig ist dabei ein metronom oder drumcomputer, noch besser wäre es, wenn du dich selbst aufnehmen kannst (bei meinem ersten studiobesuch wär ich fast gestorben, so schlecht klang das:redface:). langsam anfangen, und die geschwindigkeit der parts dann nach und nach steigern. aber immer mit der ruhe! mit sehnenscheidentzündung spielt sich nicht wirklich toll... wichtig: triolen sauber zu spielen ist bei vielen metalcore-riffs die halbe miete. plek? finger? dein ding, aber plek ist sound-technisch einfach vorne, da von natur aus etwas 'definierter', klackender.
Noch ne Frage zum Instrument: Ich besitze einen Squier Special (1x Humbucker, 1x Singlecoil). Vom Sound und der Spielbarkeit bin ich überzeugt. In Kombination mit dem Sans Effektgerät SVT von Tech21 ist er auch äußerst flexibal einsetzbar. Ist der Squier von der Mechanik her ausreichend für Metal? Sicherlich werden wir die Saiten etwas runterstimmen.
Ich habe noch einen 5er von Rockbass. Ich finde den geringen Abstand der Saiten zur nächsten sehr konfortabel bei hohem Tempo. Kann man einen 5-Saiter bedenkenlos höherstimmen? Also die B-Saite auf D? Wir werden bestimmt viel auf Leersaiten spielen. Da möchte ich ungern immer im dritten Bund der B-Saite rumdrücken um es mir nicht so schwer zu machen.
Welche Eigenschaften sollte ein Metalbass überhaupt haben?
die mechaniken sollten eigentlich keine probleme machen, zumindest habe ich noch nie von einem fall gehört, bei dem der musikstil auswirkungen auf die mechaniken hatte:confused:
zum hochstimmen des 5-saiters solltest du dünnere saiten aufziehen, da dir die b-saite sonst reisst, bzw. unspielbar straff wird. allerdings würde ich mit meinen kollegen erstmal das definitive tuning abklären, bevor ich meine bässe darauf einstelle, sonst zahlst du am ende für saiten, die dir nichts bringen.
'metal kann man mit jedem bass spielen', meiner meinung nach richtig, daher überlasse ich auch hier anderen das feld ;)
ich hoffe aus eurem projekt wird was, man kann von metalcore halten was man will, es macht einfach unglaublich spass das zeug zu spielen, besonders live:D
 
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Danke für deine Antwort. Sie ist wirklich aufschlussreich, informatisch und auch beruhigend. Wenn man Riffing von einigen Metalbassisten hört, kann man als Normalo echt komplexe kriegen. Das hat Paralellen zu Fotomodellen. Überall sieht und hört man von ihnen. Das lässt die Wahrnehmung verschwimmen, dass es Ausnahmetalente sind. Ich hab mir jetzt mehr Bands angehört, die eine moderate Bassarbeit leisten. Arch Enemy zum Beispiel auf ihrem Album "Wages Of Sin". Die Basslines sind ziemlich simpel und unterstützen die Gitarren und Doublebass um den ganzen Sound aufzuwerten. Das klingt geil, da braucht sich der Bass auch nicht zu verstecken. Durch die ganzen Highend Bassisten vergisst man die eigentliche Aufgabe des Bassisten. So hab ich jedenfalls das Gefühl. Die ganz großen Bassisten haben mich in meinen Fähigkeiten jedenfalls stark verunsichert.

Also vielen Dank für die Eine, aber qualitative Antwort! Ich werde aber wohl nicht eine völlig neue Band gründen und ganz in den Metal gehen. Meine derzeitige Band ist bereit sich etwas umzuorientieren. Es soll härter werden! :)
 
Kann mich dem Post von RobertTurner nur anschließen.
Übung ist alles, denn es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Hilfreich ist es auf jeden Fall sauber "durchachteln" zu können und
vllt die eine oder andere Übung für Unabhängigkeit der Greifhand
zu machen. Also dafür zu sorgen, dass sich die anderen Finger nciht
bewegen, wenn ein Anderer es tut.
Achtel statt Sechzehntel macht auch von der Warte aus Sinn, dass
du deinem Basston Zeit zum aufbauen gibst, nämlich doppelt so viel,
was dem Fundament, für welches zu mit verantwortlich bist nur
zuträglich ist. Zudem ist es immer besser sicher achteln zu können
als holprig 16tel zu dreschen.

Zur Frage ob Plektrum oder nicht kann man eigentlich nur sagen:
"Persönlicher Geschmack des Klangs und des Spielgefühls."
Ich persönlich finde Fingerspiel allerdings weitaus flexibler und wärmer
im Klang. Nicht so unmengen viel Attack was in der Musikrichtung eh
schon genug von Drums und Gitarren kommt.
 
Zur Frage ob Plektrum oder nicht kann man eigentlich nur sagen:
"Persönlicher Geschmack des Klangs und des Spielgefühls."
Ich persönlich finde Fingerspiel allerdings weitaus flexibler und wärmer
im Klang. Nicht so unmengen viel Attack was in der Musikrichtung eh
schon genug von Drums und Gitarren kommt.

ich persönlich muss aber sagen, dass der klang mit dem plektrum einen viel besseren ein(druck) macht. der klang ist einfach härter und agressiver, wodurch du gute präsenz bietest. natürlich ist man mit den fingern flexibler, aber meine persönliche meinung ist einfach, dass der typische fingersound nur gut für metal ist, wenn man ihn entsprechend mit effekten und compressoren verschönert.

alles in allem ist das aber echt nur geschmackssache!
 
Naja der Klang von einem Plektrum ist Attackreicher, weil das Plektrum eine verschwindend geringe "Releasezeit", also die Dauer in der die Saite vom Plektrum wegrutscht um dann letztendlich zu schwingen, hat. Beim Finger "wischt" die Saite ersteinmal noch über den Finger, das nimmt Obertöne. Sogesehen stimmt das, wenn man "Härte" und "Aggression" mit Attack verbindet.
Ich hingegen steh mehr auf einen leicht perkussiven Fingerstyle und das hab ich mit dem Plektrum noch nicht gehört.

Also. Geschmackssache. Ich finds doof. Meine Meinung. xD

Abschließender Tipp, lass einfach deinen Bass in der Musik interessant klingen. :D
Nicht immer 08/15 mitzocken was die Gitarren fideln. Das bringt schon ordentlich Basspunkte.^^
 
Abschließender Tipp, lass einfach deinen Bass in der Musik interessant klingen. :D
Nicht immer 08/15 mitzocken was die Gitarren fideln. Das bringt schon ordentlich Basspunkte.^^

Stichwort Terzen.
 
Stichwort Terzen.

Exakt. Terzen und andere Intervalle. Also generell sich mit den "Grundtonleitern" beschäftigen.
Sprich jene, die eigentlich am häufigsten vorkommen. Moll, Dur, Pentatonik. Und evtl noch
Phyrgisch und Lydisch. letzteres nicht zwingend. Aber zu kennen ist es trotzdem Praktisch.
 
@Methabolica: Warte mit dem hochstimmen Deines Basses, bis klar ist, ob Deine Gitaristen nicht in Drop-Stimmungen, also heruntergestimmt, spielen möchten.

Ich spiele auch gerne HardRock, Metal und habe bis April mit einer Grindcore-Band zusammen gespielt. Auch wenn die Gitarren auf "E" gestimmt sind, ist es richtig geil, wenn der
Bass dann noch ne Oktave tiefer spielen kann. Wenn der Bass einigermaßen eingestellt ist, sollte sich der Kraftaufwand für das herunterdrücken der Saiten im dritten Bund in
Grenzen halten... Denk daran, wie es klingt, wenn die Gitarren Akkorde auf der A-Saite spielen und Du dann druckvoll und zwei anstatt wie in Standartstimmung nur eine ganze Oktave tiefer
spielen kannst.

Tüdelü!

So long - sagt Kong!
 

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