Aufbau Drumsolo, Transkription auf Tasten

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Hallo Leute,

Ich bin eigentlich kein Schlagzeuger, es macht aber großen Spass an einem Drumsolo zu basteln, das ich auf meinem V-Accordion spielen will.

Zunächst schaute ich mir etlliche Solos an und mir gefielen immer die am besten, die einen spannungsreichen Aufbau hatten.
Gerade die Reduktion auf ein einzelnes Instrument hatte für mich immer den größten Effekt - Verdichtung, Verhärtung. Dann folgt meist ein Stop.
So ähnlich mache ich das auch, aber irgendwie wirkt es bei mir, als läßt die Kraft nach statt dass sie zunimmt. Wißt ihr warum?

Außerdem scheint auf Knöpfen ein präzises Timing schwieriger als mit "gewichteten" Stöcken... Bin mit dem Groove insgesamt noch lange nicht zufrieden! Auch was Körperlichkeit angeht ... Am Set muss man sich ja wohl viel bewegen damit es klingt, bei mir erhöht große Bewegung aber das Risiko, die kleinen Knöpfe nicht genau zu treffen und für den Klang ist es auch nicht nötig ... Also für Tipps jeder Art bin ich dankbar.

Die betreffende Stelle ist zwischen 4:30 - 5:27 - uns sorry für den Automatik Pegel der Cam, die den Eindruck verfälscht
erstes Drumsolo
 
Eigenschaft
 
Hallo Uwe, das mit dem Timing ist nur eine Geschichte und wahrscheinlich am ehesten vernachlässigbar, wenn ich weiß was ich mache und das selber steuern kann.

vielleicht tue ich dem Roland unrecht, aber als Schlagwerker kann ich sehr feinmotorisch unterwegs sein, allein die Spannungen, die ich im Körper, besonders in Arm- und Fingerbereich eigentlich pro Schlag sehr variieren kann, das kann die Elektronik einfach nicht so simulieren. Daraus ergibt sich schon ein ganz anderer Dynamikaufbau, der dann nicht nur in der Lautstärke variiert, sondern einfach schon in der Schlagintensität. Dann habe ich Unterschiede wohin ich auf der Trommel schlage, etc. kann die Finger mehr öffnen oder den Stock straffer halten, all das ist in Nuancen hörbar, nach denen Du suchst.

Ich war trotzdem schon angenehm überrascht, was Du auf dem V-Akkordeon an Schlagzeug gegeliefert hast, das hat doch Laune gemacht zusammen mit Deinen Voices - mehr braucht der "Standard-Zuhörer" nicht wirklich und auf einer reinen Drummer-Veranstaltung wirst Du damit wohl nicht auftreten wollen...?!

Zum Spannungsaufbau, wenn Du (besonders tempomäßig) schon auf hohem Niveau anfängst, dann wird eine Steigerung immer schwierig. Ab hier laufen dann die Meinungen auch kräftig auseinander, viele meiner Kollegen lieben ja diese Höher-Schneller-Weiter-Solos der großen Drum-Stars - ok, ich hör mir das gerne auch mal an, ABER NICHT auf der Konzertbühne. Dort liebe ich musikalische Drum-Solos, die auch tatsächlich was mit dem Stück, mit der Musik zu tun haben und nicht nur einen großen Haufen neutrale Technik rausrotzen.

Mal ein paar Kanditaten zum reinhören, wer musikalische Solos spielt - da ist (für mich persönlich) Bruno Castellucci in KLEINEN Besetzungen sehr hörenswert (Galliano spielt sicherlich deshalb sehr viel live mit ihm), oder von den Altvorderen Joe Morello, Mel Lewis, Kenny Clarke u.v.a. mehr. Selbst hier habe ich einen Highspeed-Tipp: schau mal nach Claus Hessler, ein Tier der Technik, aber immer musikalisch!
 
Guten Morgen Kollege :)

Ich bin leider gerade in der Bibliothek am Arbeiten und kann mir deswegen das Beispiel nicht anhören, wollte dir aber nur mal einen Tipp geben, wie man (meiner Ansicht nach ein perfektes) Drumsolo aufbaut :)

Jojo Mayer macht das meiner Ansicht nach hier sehr gut (deswegen wohl auch das Namensspiel mit dem Architekturvortrag), weil er auf dem Basisbeat am Anfang aufbaut und immer mehr dazukommt, er den Groove immer erweitert. Neben dem technischen Anspruch groovt das ganze noch wie die Hölle. SO muss für mich ein Drumsolo sein. Dieses ganze Buddy Rich-und-Konsorten-Zeug, wo mit Überkreuzen der Arme in maximaler Geschwindigkeit auf so vielen Trommeln und Becken rumgekloppt wird wie möglich, ist zwar auch ein Solo, aber fasziniert mich persönlich beispielsweise lange nicht so sehr wie das von Jojo Mayer. So rumkloppen kann ich auch, aber spätestens nach ner halben Minute wird mir stinklangweilig, weil das einfach gar nichts aussagt :redface:
Diese Showmanship fasziniert die Leute (vor allem natürlich die nicht-Drummer) vielleicht ein paar Mal, weil es halt cool ausschaut und heute ja alles "höher, schneller, weiter" sein muss. Aber schieb den Leuten den Groove in den A*** und sie werden dich für immer lieben. Ist so meine Meinung dazu :)
(ich halte auch Thomas Lang für einen großartigen Drummer, mag aber sein Rumgetue mit dem Technikgefrikel und möglichst schnell und viel Sticktwirling und Spinning und Flying und was sonst noch alles, auch gar nicht. "Nautilus" zum Beispiel ist auch technisch anspruchsvoll, aber halt komplett ohne irgendwelches Gefrickel. Sowas überzeugt!)

Werde mich heute Abend nochmal zu deinem Post äußern, wenn ich auch reinhören kann.

 
Hallo ihr beiden. Danke sehr!

Bei meiner Einlage muß ich schon schnell zum Punkt kommen und auf Virtuosität kann ich eigentlich auch nicht verzichten. Jojo Mayer braucht für meinen Zweck viel zu lange, obwohl das natürlich schön ist.
Diesen Farbenreichtum gibt es bei mir nicht, ein High und ein Low Sample - wenn überhaupt - muß reichen, der Klang des Sets ist eher als trocken und clean zu bezeichnen ... Da kann ich nicht soo viel machen. Aber wie so oft, wenn schnell und laut gespielt wird, geht auf echten Instumenten dann farblich auch nicht mehr so viel.

Also, die Übergänge von der Sprachsyncronisation zum Solo und zurück zum Stück finde ich eigentlich ganz homogen.
Mir geht es vor allem um den Abschluss des puren Solos.
Hast recht, ich gehe schon mit relativ hoher Dichte rein, wil schließlich schnell zur Sache kommen - bin auch schon im 2. Absatz mit double bass drum dabei. So weit überzeugt mich das auch selbst ganz gut. Aber dann die Reduktion auf

Tom high
BD
Tom md
BD
und dann im schnelleren Wechsel mit Abschlag.
Das ist eine Formel, die bei echten Schlagzeugern irgendwie schon mal noch mehr Eindruck macht und gut klingt, aber nach dem wüsten Zeug vorher, ist es bei mir eher blass. Ich brauche also einen Abschluss, der noch etwas drauf setzt und mir fällt nix ein.

Ich muß zugeben, meine Inspirationen waren Phil Collins, Sheila E., Buddy Rich :redface:, und ein paar Jungs von der Strasse - also schon die Show-Leute. Wobei diese Art Show geht bei mir sowieso nicht - glaube ich.

Ok - wenn ihr mir nicht noch irgendwo 8 irre abschließende Takte zeigen könnt, schau ich mir alle von Euch genannten Künstler an.

Danke nochmal!
 
das ist sehr wahrscheinlich wieder eine hoch spezielle Geschmackssache, ich finde es richtig gut, wenn nach den Highspeed-Teilen im Solo ein Break kommt und dann noch 2-3-4-5... Miniteilchen hinterher, dann gerne mit ritardando/accelerando, crescendo/decrescendo und eher mehr klingenden Einzelschlägen und weniger Highspeed-Matsch.

Oder bei guten Soli in Jazzstücken wird versucht, eine Brücke zu bauen, zu dem was danach kommt - dann kann man nach dem Break einen neuen Groove vorbereiten, den aufbauen und übergangslos für den nächsten Kollegen in die Form vom Stück wechseln.
 

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