Wie kommst du auf diese terminologie? Warum willst du "mit der luft", i.e. ohne ausreichende "stütze" / "appoggio", und stimmband alignment, singen? In einem anderen thread sah ich, dass du nen lehrer hast (habe den aber nicht weiter durchgelesen). Vielleicht solltest du den lehrer mal abtasten, woher er seine terminologie hat... (frag doch mal nach literatur...)
Zwar gibt's keine so richtig scharfen normen für begrifflichkeiten in der sangeswelt, so dass dauernd alle alles kreuz und quer schmeißen und oft das genaue gegenteil von jmd anderes meinen. Und so ein imaginärer begriff hier mal wieder, ist sowieso problematisch.
Aber zur abwechslung scheint der mir doch relativ intuitiv zu sein, da die nähe zu den mechanischen vorgängen gegeben ist - sodass ich mich frage, wie man das 180° umdrehen kann.
Außer, du möchtest wirklich so singen, weil du aus irgend einem grund sänger magst, die das so tun
"Mit der luft" heißt, dass die tonerzeugung mit ausströmender luft zusammenmatscht - entweder zu hauchig - oder kompensiert durch rumgequetsche, sodass der atemstrom hauptsächlich im hals als unfreiwilliges überdruckventil gesteuert wird, statt dass vom gestütztem atem, d.h. im abdominalbereich kontrolliert, nur soviel luft, wie nötig ist, um den ton zu erzeugen, an die stimmbänder "heran gelassen" wird, sozusagen.
Wenn dieser balanceakt gelingt, könnte man sich vorstellen, die "stimme" schwebe "auf dem atem" (weil perfekte balance - genausoviel, wie nötig - nicht weniger (stimme bricht ein, "fällt runter"), nicht mehr), statt dass sie "mit dem atem" unkontrolliert herausgeschossen wird oder als kompensation im hals mit ungünstigen muskelanspannungen zum hier zwiespältigen glück der nicht zu atmigen phonation gezwungen wird.
Also ist "auf dem atem" das gegenteil deiner begrifsserklärung,
und tatsächlich total toll.
Irgendwelche dedizierten übungen für dieses thema habe ich nicht auf lager.
Eigentlich ist das grundlage für alles. Das darf nicht zwischendurch mal "aus gehen" und man übt munter etwas anderes... wenn das "aus" ist, ist alles mist, und man muss das erst mal wieder in gang kriegen, bevor man irgendwie weiter macht, sonst ist der hals schwupp di wupp ein schraubstock, wo nichts mehr geht, und man kämpft, beim versuch, irgendwelche anderen aspekte zu üben, sinnlos gegenan.
Diese art terminologie wird auch eher im opernbereich, v.a. im anglo raum ("on the breath") benutzt - ich weiß ja nicht, welcher stil dir vorschwebt.
(wobei dieser aspekt des singens bestimmt niemandem schadet)
In der richtung könntest du suchen. Aber es ist leicht, in einem irrgarten zu landen und gar nichts mehr zu verstehen oder auf falsche fährten zu gelagen, wegen des eingangs erwähnten begrifflichkeitschaos.
Ohne direkte "gut (vs. schlecht)" demos ist das sowieso alles mit nem körnchen bis esslöffel salz zu genießen.
(ein lehrer, welcher weiß, wovon er spricht, und vormachen kann, wäre eine hilfe
)
Meine definition ist u.a. im (u.a. glossar vom) buch "great singers on great singing", Jerome Hines, unter "col fiato" (mit dem atem) vs. "sul fiato" (auf dem atem) zu finden - nein das ist nicht gerade ein lehrbuch, nur ein hinweis darauf, dass zu der zeit sich zumindest einige leute, die singen konnten, über die begriffe halbwegs einig waren
(aber nur halbwegs) Und die quelle nicht meine fingerspitzen waren, aus denen ich es saugte.
Das ist aus dem opernbereich, bis zum 2. drittel des vorigen jahrhunderts.
