Auf der Flucht

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Knallekalle
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Schönen guten Abend allerseits!
Ich habe gerade einen Text geschrieben und bin mir nicht sicher ob er nicht etwas platt daher kommt bzw. die Kernaussage richtig rüberkommt.
Wäre nett, wenn ihr mir eure Meinung sagen würdet!
Und wenn ihr Verbesserungsvorschläge habt, nur raus damit! ;)

Gruß Kalle

_____________________________________________________

Ein Mann geht die Straße lang
Und bleibt dann plötzlich stehen
In dem bunten Schaufenster
Hat er etwas gesehen.
Treten Sie doch näher!
Sagt eine Frau plötzlich zu ihm
Ich hab da was im Angebot,
ein Stück feinster Poesie


Wir alle sind nur auf der Flucht vor der Zeit!
Auf der Suche nach der Ewigkeit!
Die innere Stimme sagt: „Bald ist es vorbei!
Und wir hoffen, dass der Herr uns verzeiht!


Der Mann geht aber weiter,
sagt er hätte keine Zeit.
Doch er käme nochmal wieder
bei Gelegenheit!
Er hätte so viele Termine,
ersticke in Arbeit,
doch käme ganz bestimmt noch wieder,
bei Gelegenheit


Wir sind nur auf der Flucht vor der Zeit!
Auf der Suche nach der Ewigkeit!
Die innere Stimme sagt: „Bald ist es vorbei!
Und wir hoffen dass, der Herr uns verzeiht!
Greifen Sie zu, sehen sie endlich ein!
Der nächste Schritt nach vorn, könnte auch der letzte sein!



Wir sind nur auf der Flucht vor der Zeit!
Auf der Flucht vor dem Schicksal, das uns alle ereilt!
Die innere Stimme sagt: „Bald ist es vorbei!
Die Angst davor ist’s, was uns alle vereint
Auf der unendlichen Suche nach der Ewigkeit!
 
Eigenschaft
 
Hm, für ne komplexe Analayse ist es schon zu spät, nur meine schnelle Meinung:

Das Angebot im Schaufenster kommt erstmal sehr suspekt rüber. Schaufenster heißt auch Verkauf ("Ich hab da was im Angebot"), also wäre dieses erlösende Stück Poesie kommerziell. Vielleicht sollte das eher ein Obdachtloser anbieten, der Passanten bekehren will. Zumindest sollte es nicht so präsentiert werden, dass ein Verkäufer einem die Erlösung an die Backe schwatzt. Kann auch sein, dass das Absicht ist und du den Leser erstmal prüfen willst.

Wir alle sind nur auf der Flucht vor der Zeit!
Auf der Suche nach der Ewigkeit!
Die innere Stimme sagt: "Bald ist es vorbei!
Und wir hoffen, dass der Herr uns verzeiht!


Die dritte Zeile steht natürlich im Widerspruch zur zweiten. Ich glaube du meinst es so, dass der Mensch nach Ewigkeit strebt, aber die innere Stimme fürchtet, dass das Leben schon bald endet und man die Ewigkeit nicht findet. Das ist momentan aber undeutlich, man weiß nicht so genau was bald vorbei sein soll.

Wir alle sind nur auf der Flucht vor der Zeit!
Auf der Suche nach der Ewigkeit!
Die Seele wandert los ins Himmelreich
Und wir hoffen, dass der Herr uns verzeiht!


Ist etwas unsauber der Reim, aber vertieft den religiösen Aspekt.

Also grundsätzlich gefällt mir die Idee, da kann man was draus machen. In welche musikalische Richtung soll das denn gehen?
 
Hallo bobcät!

bobcät;3509418 schrieb:
Hm, für ne komplexe Analayse ist es schon zu spät, nur meine schnelle Meinung:

Danke, dass du dir trotzdem die Zeit genommen hast!;)

Ich habe mir bezüglich deine Kritik zu Herzen genommen und einige Veränderungen vorgenommen. Insbesondere was das kommerzielle angeht muss ich dir Recht geben.

bobcät;3509418 schrieb:
Ist etwas unsauber der Reim, aber vertieft den religiösen Aspekt.

Ich wollte die Religion eigentlich weitesgehend außen vor lassen. ;)

Hier nun die neuere Version.
____________________________________________

Ein Mann geht die Straße lang,
doch plötzlich bleibt er stehen.
Weiß selber nicht warum,
doch kann nicht weitergehen.
„Treten Sie doch näher!“,
sagt eine Stimme neben ihm,
Sie machen einen Fehler,
doch der ist schnell verziehen.
Ganz exklusiv zu Ihrem Vorteil
hier ein Ratgeber für Sie.
Sie sind ein Glückspilz, sind Gewinner
ein Stück feinster Poesie.

Wir sind nur auf der Flucht vor der Zeit!
Auf der Suche nach der Ewigkeit!
Die Angst vor dem Scheitern ist’s was uns alle vereint
Doch wir hoffen, dass sie uns Flügel verleiht!

Der Mann geht aber weiter,
sagt, er hätte keine Zeit.
Doch er käme nochmal wieder
bei Gelegenheit!
Er hätte so viele Termine,
ersticke in Arbeit,
doch käme ganz bestimmt mal wieder,
bei Gelegenheit

Wir sind nur auf der Flucht vor der Zeit!
Auf der Suche nach der Ewigkeit!
Die innere Stimme sagt: „Bald ist es vorbei!
Und wir hoffen dass, der Herr uns verzeiht!
Greifen Sie zu, sehen sie endlich ein!
Der nächste Schritt nach vorn könnte auch der letzte sein!


Wir sind nur auf der Flucht vor der Zeit!
Auf der Flucht vor dem Schicksal, das uns alle ereilt!
Die innere Stimme sagt: „Bald ist es vorbei!
Die Angst davor ist’s, was uns alle vereint
Auf der unendlichen Suche nach der Ewigkeit!
- - - - - - - - - - - - -

Weiter Kritik und Verbesserungsvorschläge sind natürlich weiterhin erwünscht!

Gruß Kalle
 
„Treten Sie doch näher!“,
sagt eine Stimme neben ihm,
Sie machen einen Fehler,
doch der ist schnell verziehen.
Ganz exklusiv zu Ihrem Vorteil
hier ein Ratgeber für Sie.
Sie sind ein Glückspilz, sind Gewinner
ein Stück feinster Poesie.

Woran ich mich störe, ist die Art, wie man auf die Poesie aufmerksam gemacht wird. Wenn wieder so ein Callcenter anruft und mir irgendwas aufschwatzen will, werden die solche Worte benutzen, "exklusiv zu Ihrem Vorteil, wir haben Sie unter tausenden zufällig ausgewählt, sie sind ein Gewinner...". Du kennst das ja warscheinlich auch. Da hör ich dann grundsätzlich nicht mehr zu, und so würde ich auch in diesem Fall reagieren. Lästige Flugblattverteiler gehen mir in der Innenstadt sowieso voll auf den Sack.

Ein Mann geht die Straße lang,
doch plötzlich bleibt er stehen.
Weiß selber nicht warum,
doch kann nicht weitergehen.
Ne nette Frau steht im Schal
und lächelt ihn an
Und der Mann spürt,
dass sie ihm helfen kann
Sie sind gestresst, bemerkt sie
Und auf der Suche nach Frieden
Ich hab ein Stück Poesie
Um Ihren Kopf freizukriegen

Das wäre ein eher sympatisches Modell, an dem man natürlich noch feilen kann.

Was den Refrain angeht, was willst du eigentlich aussagen? Was sucht der Protagonist? Ewiges Leben? Seelenfrieden? Genügsamkeit? Leben im hier und Jetzt? Spiritualität?
Und ganz wichtig, in welche Richtung soll's musikalisch gehen?
 
bobcät;3510977 schrieb:
Woran ich mich störe, ist die Art, wie man auf die Poesie aufmerksam gemacht wird. Wenn wieder so ein Callcenter anruft und mir irgendwas aufschwatzen will, werden die solche Worte benutzen, "exklusiv zu Ihrem Vorteil, wir haben Sie unter tausenden zufällig ausgewählt, sie sind ein Gewinner...". Du kennst das ja warscheinlich auch. Da hör ich dann grundsätzlich nicht mehr zu, und so würde ich auch in diesem Fall reagieren. Lästige Flugblattverteiler gehen mir in der Innenstadt sowieso voll auf den Sack.
Genau darauf wollte ich anspielen. Dass es solche Verkaufsgespräche gibt, zeigt ja, dass genug leute darauf reinfallen, sonst würde das ja niemand mehr machen.
Und das prangere ich halt an, dass den Menschen erzählt wird wie besonders etwas ist und dass sie sich glücklich schätzen können ausgewählt worden zu sein. Das schlimme an der Sache ist ja, dass sie das wirklich glauben.
Und dass man Leuten alles so sensationell verkaufen muss, damit sies schlucken, selbst wenn es keine besondere Erkenntnis/Neuigkeit ist.
Ich hoffe, man versteht was ich meine. ;)

bobcät;3510977 schrieb:
Was den Refrain angeht, was willst du eigentlich aussagen? Was sucht der Protagonist? Ewiges Leben? Seelenfrieden? Genügsamkeit? Leben im hier und Jetzt? Spiritualität?
Und ganz wichtig, in welche Richtung soll's musikalisch gehen?

Ich möchte damit sagen, dass der Mensch von dem eigentlichen Leben nichts hat. Er ist so darauf bedacht Wohlstand und Anerkennung für die Zukunft zu erarbeiten, statt für das Hier und Jetzt zu leben (der nächste Schritt nach vorn, könnte der letzte sein).
Wir sind der Meinung dass das Leben zu kurz ist und flüchten uns in den Gedanken auf ein Leben nach den Tod ( wir suchen nach der Ewikgkeit, flüchten also vor der Zeit), nutzen aber nicht die Zeit die wir haben , sondern verbringen die eben mit Arbeit bzw. faulenzen etc.
 
nutzen aber nicht die Zeit die wir haben , sondern verbringen die eben mit Arbeit bzw. faulenzen etc.

Faulenzen ist doch Lebensgenuss in Perfektion ;)
Okay ich weiß jetzt was du meinst, aber ich finde das noch etwas unausgegoren. Man kann es nach deiner Argumentation natürlich so machen wie du es in der zweiten Version machst. Aber was ist dann die Message davon? Nicht alle Verkaufsgespräche sind schlecht? Hört zu, was der Callcentertyp von euch will, vielleicht hat er die Erlösung im Angebot? Ich hoffe du verstehst was ich meine, das ist natürlich provokant formuliert. Diese Wunderpoesie ist bei dir Teil eines Trendes, den du anprangerst. Und das verstehe ich nicht.
 
bobcät;3511907 schrieb:
Faulenzen ist doch Lebensgenuss in Perfektion ;)

Ich faulenze auch gerne! ;)
Aber wenn ich dann den ganzen Tag im Bett liegen geblieben bin, hab ich das Gefühl meine Zeit verschwendet zu haben.

bobcät;3511907 schrieb:
Okay ich weiß jetzt was du meinst, aber ich finde das noch etwas unausgegoren. Man kann es nach deiner Argumentation natürlich so machen wie du es in der zweiten Version machst. Aber was ist dann die Message davon? Nicht alle Verkaufsgespräche sind schlecht? Hört zu, was der Callcentertyp von euch will, vielleicht hat er die Erlösung im Angebot? Ich hoffe du verstehst was ich meine, das ist natürlich provokant formuliert. Diese Wunderpoesie ist bei dir Teil eines Trendes, den du anprangerst. Und das verstehe ich nicht.
Die sogenannte "Wunderpoesie" ist ja in Wirklichkeit keine. Es ist keine besondere Erkenntnis die große Weisheit vorraussetzt. Jedoch scheinen sie noch nicht viele erlangt zu haben. Und Leuten, die wirklich was zu sagen haben hört kaum einer zu.
Die die behaupten etwas besonderes zu sein / zu bieten, finden gehör (bsp. Bildzeitung) und um diese "weisheit" eben zu vermitteln und für die Menschen zugänglich zu machen, muss schon auf diese primitiven Methoden zurückgegriffen werden.

Die Message ist, dass man eben überwiegend für das Hier und Jetzt leben sollte und nicht für dass, was nach dem Tod vielleicht sein könnte. Dass man nicht seine ganze "Jugend" mit Pflichten und Arbeit verbringen sollte um dann vielleicht im Alter davon Leben zu können. Wie gesagt, "der nächste Schritt nach vorn könnte der letzte sein."
 
Hi,

also ich find´s super.
Zum einen interessiert mich das Thema des Textes. Zum anderen finde ich die Art und Weise, wie Du die Geschichte erzählst bemerkenswert.

Du versuchst ein philosophisches Thema mittels sehr einfacher Wort zu beschreiben, was ich nicht nur schwierig sondern auch gelungen finde.
Habe ich so noch nicht gesehen.
Ich mag halt Texte, die gerade heraus sind. Bravo.

Gruß
Doc.
Moonchild - Iron Maiden tribute
 
Hi,

also ich find´s super.
Zum einen interessiert mich das Thema des Textes. Zum anderen finde ich die Art und Weise, wie Du die Geschichte erzählst bemerkenswert.

Das freut mich zu hören! :)

Du versuchst ein philosophisches Thema mittels sehr einfacher Wort zu beschreiben, was ich nicht nur schwierig sondern auch gelungen finde.
Habe ich so noch nicht gesehen.
Ich mag halt Texte, die gerade heraus sind. Bravo.
Ich habe befürchte, dass es mir eben nicht so gut gelungen ist, es verständlich und gerade heraus auszudrücken, aber gut, wenn du es so empfunden hast, beruhigt mich das! ;)

Weitere Anmerkungen sind herzlich wilkommen!:great:
 
Im Detail haben ja schon einige sich geäußert. Ich will nur sagen, dass ich die Idee gut finde und die Art und Weise der Umsetzung auch. Sicher, es gibt noch einiges an Feinarbeit zu leisten. Mein "Hobby" ist dabei das Weglassen, wenn es denn aufgrund der geplanten Musik geht und sinnvoll ist. Beispiel:

DU:
Ein Mann geht die Straße lang,
doch plötzlich bleibt er stehen.
Weiß selber nicht warum,
doch kann nicht weitergehen.

ICH
Ein Mann geht auf der Straße,
plötzlich bleibt er stehen,
weiß selber nicht warum,
kann nicht weitergehen.

Begründung: "Doch" ist eine Art Füllwort und kommt (in Deiner ersten Version) in 8 Zeilen drei mal vor. Das ist zwei Mal zu viel. Die Formulierung "die Straße lang" impliziert die Frage, kann man auch "die Straße quergehen ?" (Umgangssprache ist selten lyrisch und in diesen Text sicher weniger gut aufgehoben. In diesem Sinne findest Du noch einiges Potenzial in Deinem Text und er wird statt "Gut" "Sehr gut" :))

Wie immer, es ist meine Meinung und sind alles nur Vorschläge. Aber i
 
Begründung: "Doch" ist eine Art Füllwort und kommt (in Deiner ersten Version) in 8 Zeilen drei mal vor. Das ist zwei Mal zu viel.
Ups, da muss ich dir recht geben! Das ist mir gar nicht aufgefallen!
Da muss ich noch dran arbeiten.

Die Formulierung "die Straße lang" impliziert die Frage, kann man auch "die Straße quergehen ?" (Umgangssprache ist selten lyrisch und in diesen Text sicher weniger gut aufgehoben. In diesem Sinne findest Du noch einiges Potenzial in Deinem Text und er wird statt "Gut" "Sehr gut" :))
Hmm.. also ich wollte es schon bewusst umgangssprachlich halten. Ich hatte ihn mir als Rocksong vorgestellt und solch einer muss in meinen augen nicht perfekt ausformuliert sein, wenn nur der Inhalt stimmt.
In anderen Genres mag das zutreffen, stimmt!

Wie immer, es ist meine Meinung und sind alles nur Vorschläge. Aber i

Für die ich mich recht herzlich bedanke! :) ;)
 

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