Audio-Technica MB 1K

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Für eine Grundschule für einfachste Beschallungsaufgaben mit einem kleinen alten 4-Kanal StageLine Powermixer suche ich neue Mikrofone mit Schalter.

Da die eingebauten Vorverstärker nur wenig Verstärkung haben (mit Sennheiser e855 musste ich auf Endanschlag drehen) und viele Kinder nicht laut sprechen, sollen die Mikrofone eher mehr Output liefern und außerdem robust (runterfallen) und günstig sein.

Ich bin da momentan beim Audio-Technica MB 1K hängen geblieben.

2,2 mV/Pa Empfindlichkeit ist schon mal etwas mehr als beim e855 mit 1,8mV/Pa. Dafür, dass es mit Hi-Energy Neodym beworben wird, ist es aber auch nicht gerade viel.
Der Preis wäre mit aktuell 45 Euro sehr ok.
Von den Bildern her machen Schalter und sonstige mechanische Ausführung einen guten Eindruck.
Die blaue Farbe kommt bei Kindern bestimmt auch gut an.

Hatte das jemand schon mal in den Händen und kann etwas dazu sagen?
 
Eigenschaft
 
Die von dir verlinkten Mikrofone sind ja Gesangsmikrofone, die ganz nah besprochen werden müssen (wie die anderen speziellen Gesangsmikrofone auch).

Müssen die Schalter haben (Fehlerquelle, vergessen einzuschalten)?

Für ungeübte Sprecher habe ich mit dem LD D1011 Kondensatormikrofon
http://www.ld-systems.com/mikrofone...ensator/?force_sid=e93rate9t1bjut3eqgcqfbsnm5
D1011_1.jpg

gute Erfahrung gemacht. Ca. 60 EUR.
Das Mikrofon liefert eher guten Output und bringt auch noch aus 20cm Abstand noch etwas, was man brauchen kann.
Es ist weder ein Klassiker noch ein besonders guter Spezialist, aber ein sehr günstiger und gutmütiger Allrounder. Trittschalldämpfung etwa wie bei einem SM58 - also nicht hervorragend, aber doch besser als bei manchem Billigmikrofon.
Gerade wenn Laien das bedienen (besprechen/besingen aber auch aufstellen), liefert das fast immer ein halbwegs brauchbares Ergebnis. Egal ob man das als Chormikrofon missbraucht oder als Nahbesprech-Gesangsmikro verwendet.
Achtung - es braucht Phantomspeisung, ist da aber nicht wählerisch 9 - 52V.
Und ja, ein Tontechniker könnte mit passenden Spezialmikrofonen in allen Situationen mehr herauskitzeln. Nur ist in solchen Einrichtungen selten ein erfahrener Tontechniker vorhanden, und da kommt dann irgendein Mikrofon auf ein Stativ, und das wird dann irgendwie hingestellt (natürlich nicht idal, aber Realität).
 
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Danke für die Rückmeldung.

Phantomspannung liefert der StageLine meines Wissens nicht. Das muss ich mir aber nochmal genau ansehen, wenn ich wieder in der Schule vorbeikomme.

Tontechniker ist nicht in Sicht. Hausmeister, Lehrer und Schüler müssen allein klarkommen. Hausmeister baut irgendwann auf und für Lehrer und Schüler gilt dann "nichts mehr anfassen" und hoffen, dass die vom Hausmeister vorgenommenen Einstellungen in der Veranstaltung funktionieren. Deshalb möchte ich große, gut bedienbare Schalter an den Mikrofonen haben.
 
Super robust und preiswert.
Auf einen Schalter würde ich gerade im Schulbereich verzichten.
 
Danke,

3,2 mV/Pa beim CO7. Da ist EVs Neodym-Technik drin.
Werde ich auf jeden Fall testen.
Macht sich bestimmt gut, wenn es auf dem Stativ steht und ein paar Kinder in größerem Abstand rundum. Dann kommt es auch nicht so sehr auf den Schalter an.
 
Konnte die beiden Mikrofone jetzt antesten.

Bzgl. Empfindlichkeit verhalten sie sich umgekehrt zu ihren Datenblattwerten. Das EV CO7 braucht am Vorverstärker eines Soundcraft MFxi8 ca. "1h" mehr Verstärkung als das AT MB 1K um genau so laut zu sein. D.h. das MB 1K wird seinem "Hi-Energy Neodym" Werbeversprechen durchaus gerecht. Das EV CO7 liegt pegelmäßig mit meinem e855 gleichauf. Die 3,2mV/Pa aus den technischen Angaben sind für mich nicht nachvollziehbar.

Das EV CO7 kann aber durchaus als Preis/Leistungs-Geheimtipp durchgehen. Alles sehr solide verarbeitet, schwer, unauffälliger Geruch, Tasche, stabile Klemme.

Das MB 1K ist fühlbar edler verarbeitet, kommt allerdings nur in einer Plastik-Blisterverpackung ohne Tasche daher und zur an sich recht stabilen Klemme gibt es nur einen wenig vertrauenerweckenden Kunststoff-Gewindeadapter. Es hat eine deutliche Empfindlichkeit auf Handgeräusche, was ich auf die hohe Empfindlichkeit schieben würde. Dadurch kann man auch nicht wirklich von einem geräuschlosen Schalter reden. Der Schalter macht zwar keine elektrischen Geräusche aber seine mechanischen Geräusche sind gut hörbar.

Klanglich würde ich das CO7 als unauffällig bezeichnen. Zum e855 waren für mich keine gravierenden Unterschiede zu bemerken, was angesichts des Preises doch sehr für das CO7 spricht.

Das MB 1K ist dagegen eher auffällig im Sinne von durchsetzungsfähig. Es hat einen sehr viel ausgeprägteren Nahbesprechungseffekt als das CO7 oder das e855.

Am Wochenende habe ich vielleicht Gelegenheit, die Mikrofone an der Schulanlage mit Kindern testen zu können.

Bis dahin würde ich zusammenfassen, dass beide Mikrofone nach mehr klingen und besser verarbeitet sind, als man es auf Grund des Preises vermuten würde. Klanglich sticht das AT MB 1K heraus, macht aber starke Greifgeräusche.
 
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Nein, dann ist die Kapsel schlechter mechanisch entkoppelt.

Kann man nicht sagen, dass bei gleicher mechanischer Kapsellagerung das Mikrofon mit der höheren Empfindlichkeit stärkere Handgeräusche verursacht? Also dass man bei einem Mikrofon mit höherer Empfindlichkeit mehr Aufwand treiben muss, wenn man vergleichbar geringe Handgeräusche erreichen will?
 
Die mechanische Entkopplung spielt bei Bühnenmikros eine sehr wichtige Rolle. Bei einer geringeren Empfindlichkeit muss man, um auf den gleichen Pegel zu kommen, die Verstärkung hochfahren, was Störgeräusche im Signal natürlich dann wiederum mit verstärkt.
 
Das ist jetzt keine Antwort auf meine Frage. Oder irgendwie doch, weil Bühnenmikrofone eine sehr hohe Empfindlichkeit haben, muss man eben mehr Aufwand treiben um mechanisch verursachte Geräusche zu unterbinden.
 
Nein. Es geht ja um die Signal-to-Noise-Ratio. Die bleibt gleich, egal, ob die Verstärkung jetzt durch die empfindlichere Kapsel oder den Preamp kommt.
 
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Durch Handhabung verursachte Geräusche fließen doch nicht in die übliche Definition von SN-Ratio ein. Oder?
 
Zu den Griffgeräuschen:
Die Empfindlichkeit der Kapsel spielt keine Rolle. Natürlich ist es so, dass eine empfindlichere Kapsel bei gleichem Eingangspegel mehr Ausgangssignal liefert. Das gilt natürlich auch für alle Art von Störgeräuschen, wie auch Griffgeräusche. Allerdings kompensiert man diese höhere Empfindlichkeit natürlich wieder durch einen geringeren Gain am Eingang. Letztendlich sollten daher Störgeräusche wie Griffgeräusche unabhängig von der Empfindlichkeit der Kapsel sein. Wenn also alle Mikrofone so eingestellt sind, dass sie besprochen eine ähnliche Lautstärke besitzen, aber eines der Mikrofone deutlich lautere Griffgeräusche von sich gibt, ist dort die Entkopplung der Kapsel vom Gehäuse einfach viel schlechter.

Zum e855:
Ich entsorg euch das kostenlos, einfach zu mir schicken. ;)
 
Stimmt (bzw. jetzt hab ich's verstanden). Muss ich dann noch mal genau vergleichen.

Die e855 sind meine Mikrofone. Davon habe ich mir vor einigen Jahren, als die für 100 Euro im Abverkauf waren, 3 Stück gekauft und lasse darüber Solisten singen, wenn ich gelegentlich Verstärkung für Kinderchorprojekte meine Frau mache. Mangels Erfahrung mit und Vorhandensein von anderen Mikrofonen müssen die halt für Vergleiche herhalten. Wirklich etwas daran auszusetzen hatte ich unter meinen Einsatzbedingungen eher nicht.
 
Kann man nicht sagen, dass bei gleicher mechanischer Kapsellagerung das Mikrofon mit der höheren Empfindlichkeit stärkere Handgeräusche verursacht? Also dass man bei einem Mikrofon mit höherer Empfindlichkeit mehr Aufwand treiben muss, wenn man vergleichbar geringe Handgeräusche erreichen will?

Die Empfindlichkeit gegen Handhabungsgeräusche hat zunächst mal wenig mit der akustischen Empfindlichkeit des Mikrofons zu tun. Ein Mikrofon mit einer sehr schweren Schwingspule wird akustisch eher unempfindlich sein, gegenüber mechanischer Anregung eher empfindlich.

In erster Linie hängt die Empfindlichkeit gegen mechanische Anregung (Griffgeräusche) von der elastischen Aufhängung des Kapselsystems ab. Das ist Mechanik und kostet damit Geld. Wenn das Mikrofon billig werden soll, läßt man das weg und klebt die Kapsel einfach fest ins Gehäuse.

Die akustische Empfindlichkeit hängt wie schon beschrieben von der Masse der Schwingspule und Membran ab. Außerdem von der Anzahl der Windungen der Schwingspule (im Luftspalt). Mehr Windungen - mehr Empfindlichkeit.
Wenn man einen dünneren Schwingspulendraht verwendet, kann man mehr Windungen unterbringen als mit einem dicken Draht. Allerdings wird die Spule dann hochohmiger.

Fernost Kapseln haben üblicherweise 600 Ohm, europäische/amerikanische von 200 bis etwa 350 Ohm.

Signal-to-noise ratio wird bei dynamischen Mikrofonen nicht angegeben, weil das Eigenrauschen nur vom Widerstand der Schwingspule abhängt. Rauschspannung Ur=Wurzel aus(4kT*R*f) siehe auch Wikipedia Nyquist Formel

Ein 600 Ohm Mikrofon rauscht doppelt so viel wie ein 300 Ohm Mikrofon

Bei Neumann ist das Rauschen gut beschrieben: http://www.neumann.com/homestudio/de/was-ist-eigenrauschen-bzw-ersatzgeraeuschpegel

Wer etwas herunterscrollt findet Audio Aufnahmen von Uhrenticken in einem schalltoten Raum. Interessant mal reinzuhören!
 
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Danke für die Informationen.

Habe mir die beiden Mikrofone gerade nochmal angehöhrt. Es bleibt dabei, das AT MB1K verursacht deutlich mehr und breitbandigere Handgeräusche als das EV CO7. Beim MB1K kann man schon das sanfte Streichen über den Lack als helles Schleifgeräusch hören. Das CO7 erzeugt weniger und deutlich tiefpassgefilterte Handgeräusche.

Die Ursache dürfte auch klar sein. Habe die Körbe abgeschraubt und vorsichtig versucht, die Kapseln zu bewegen. Beim MB1K wirkt sie wie fest eingeklebt, beim CO7 ist sie gummigelagert und lässt sich etwas hin und her bewegen.

Klanglich bleibt das MB1K aber auch nach einem Test mit Frau und Kind der Sieger.
Die Kombination von Schalter und starken Handgeräuschen ist aber tatsächlich ziemlich dämlich.
Selbst ohne Schalter ist das für ein dynamische Gesangsmikrofon eher grenzwertig. Mal sehen wie sich das an der Schulanlage gestaltet. Für meine Ansprüche hätte es sich dann wohl doch disqualifiziert.
 

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