Attack der Strings, wie machen das die Profis?

madi70
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Hallo,

ich stoße seit Jahren immer wieder auf das Problem, dass bei Strings der Attack entweder zu lang oder zu kurz ist. Also wenn Töne lang ausgehalten werden stelle ich immer einen relativ langen Attack ein, damit es nicht so harsch glingt. Und wenn dann Viertel oder sogar Achtel-Noten gespielt werden kommen die nicht mehr durch weil das Attack zu lang ist. Kann mir jemand sagen, wie das die Profis machen? Bei denen klingt das immer besser. Ich hab dann schon versucht verschiedene Spuren für die lang ausgehaltenen Töne und die schnelleren Parts einzurichten. Aber so richtig befriedigend war das aber nicht.

Ich benutze für die Streicher Kontakt 5 und den Cubase eigenen HalionSonicSE.

Gruß Matthias
 
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Profis lassen sowas gleich richtig einspielen... ;)
will man selbst Profi spielen ohne Budget für Arrangeur und Orchester, benötigt man eine Library, die die entsprechenden Spielweisen und Artikulationen enthält...
oder man bearbeitet Note für Note :p
(übrigens ein Prozess, der vielen Libraries aus der Frühzeit des Samplings zu ihrer erstaunlichen Qualität verholfen hat)
irgendwann kam dann Masse statt Klasse und man hat das Zeug eher sinnfrei aneinandergereiht
mit dem Ergebnis, vor dem du jetzt anscheinend stehst...

cheers, Tom
 
...benötigt man eine Library, die die entsprechenden Spielweisen und Artikulationen enthält...
oder man bearbeitet Note für Note :p

Welch eine Library könnte das denn sein? Ich dachte immer, dass Kontakt schon ziemlich gut ist? :(
Und wie könnte das aussehen Note für Not zu bearbeiten? Kann man den Attack für einzelne gespielte Noten denn verändern ohne den Ton im Sampler komplett zu verändern?
 
ich hab' keine Ahnung, was bei Kontakt mitgeliefert wird, aber es wird wohl einen Grund für Libraries gigantischer Grösse mit allen nur denkbaren Artikulationen geben. Diese 'anzuspielen' ist aber eine Kunst für sich, erfordert detaillierte Kenntnisse von Orchester-Instrumenten etc etc... das macht sich nicht mal eben von selbst aus der Dose.

Ich halte von der Qualität solcher Libraries erstmal gar nix. Motto: schuldig, solange die Unschuld nicht bewiesen ist. :p
Die Grösse suggeriert Realitätsnähe, bewirkt aber im Endeffekt imo genau das Gegenteil.
In den angesprochenen 'alten' Bibliotheken wurde ein unglaublicher Aufwand betrieben, die Sample-Sets in eine 'spielfertige' Form zu bringen. Ich habe mir das teilweise bei EMU Sachen angesehen...
da werden praktisch pro Sample sämtliche Parameter der Tonerzeugung wie Volumen- und Filterhüllkurve, Loop, Lautstärke und EQ angepasst, für jede Anschlagsintensität und Gruppe. Die Vorstellung, das selbst machen zu müssen, ist der blanke Horror...

und da Zeit heute Geld ist (bei den Spottpreisen) hat man den Aufwand bei NI sicher nicht getrieben ;)
bei den angesprochenen 'ganz grossen' wie East-West und Garritan 'passt' das dann wieder, weil da eben jede Note in zig Versionen vorliegt und scriptgesteuert zum Einsatz kommt.

die alten Sachen mussten durch die knappen Resourcen sorgfältig aufgebaut sein, um überhaupt einsatzfähig zu sein.
Als Nebeneffekt hatte das eine recht gute Praxistauglich keit auch für nicht-Experten zur Folge.
Garritan zB schöpft technisch aus dem Vollen, wenn man weiss, wie ein Orchester 'funktioniert' hat man da ein sehr leistungsfähiges Werkzeug an der Hand.
In Relation zu echten Aufnahmen sind selbst die Spitzenpreise auf Schnäppchen-Niveau.
Alles was dazwischen liegt ist imho kalter Kaffe und rausgeschmissenes Geld, nicht Fisch - nicht Fleisch.

Es kommt natürlich auch drauf an, was du letzendlich von dem Sampler erwartest bzw erreichen möchtest.
Disco-Strings sind etwas anderes als Kammer-Quartette...

Note für Note sollte man eigentlich nicht bearbeiten müssen, weil das ja Aufgabe des Samplers ist.
Im Notfall könnte man es aber in der Sequencer-Spur (oder Gruppe)
Würde ich aber nur im äussersten Notfall anpeilen. Spass ist was anderes :D

cheers, Tom
 
Zuletzt bearbeitet:
ich stoße seit Jahren immer wieder auf das Problem, dass bei Strings der Attack entweder zu lang oder zu kurz ist. Also wenn Töne lang ausgehalten werden stelle ich immer einen relativ langen Attack ein, damit es nicht so harsch glingt. Und wenn dann Viertel oder sogar Achtel-Noten gespielt werden kommen die nicht mehr durch weil das Attack zu lang ist.

Ich verwende Sounds, die bei hohen Velocity-Werten (Anschlagstärken) kurze Attack-Zeiten und bei niedrigen Velocity-Werten lange Attack-Zeiten haben. Die kommen mal von Workstations, mal aus der VSL...wichtig ist IMHO, dass man schon beim Einspielen musikalische Fantasie entwickelt, wie die Phrase klingen soll, und dann eben die Tasten entsprechend drückt. Eine Nachbearbeitung sollte dann nur noch Details betreffen. Man muss das "Instrument" (=die Gesamtheit aus Tastatur und erzeugten Klängen) also quasi spielen lernen: man braucht eine Erwartungshaltung, wie der Klang sich bei bestimmten Bedienaktionen verändert, und muss dann seine Bedienaktionen eben so planen, dass ein sinnvolles musikalisches Ergebnis entsteht.

Kann mir jemand sagen, wie das die Profis machen? Bei denen klingt das immer besser.

Keine Ahnung, wie's die Profi-Produzenten machen. Ich kenne nur Profi-Geiger/-Bratscher/-Cellisten/-Kontrabassisten, und die machen es letztlich genau so, wie ich es beschrieben habe: sie erlernen ein Repertoire an Spieltechniken an ihrem jeweiligen Instrument und setzen sie der musikalischen Situation entsprechend ein.

Harald
 
OK, die Attackzeit mit den Anschlagstärken gekoppelt, das hab ich auch. Aber das ist ja gerade mit mein Problem, das dann kürzere Attackzeiten zu höherer Lautstärke führen.
Und ich denke jetzt auch nicht, dass es bei mir am Spielgefühl liegt.
Gibt es eine Möglichkeit die Attackzeit über einen Controller zu manipulieren? Also ich meine ähnlich wie z.B Aftertouch oder Sustain. So dass man nach der Aufnahme die einzelne Note in der Midispur nachbearbeiten kann?
 

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