David_MiS
Gesperrter Benutzer
Rocken, frisch sein, ES wollen, spammen, schlagfertig sein, den Finger am Puls der Zeit haben, auf der Bühne den unnahbaren Clown machen, immer cool sein, professionell rüberkommen, Übermensch sein....
... es schleichen sich Ermüdungserscheinungen ein. Kennt ihr das?
Ich les "rocken" und irgendwelche unguten Gefühle fangen an im Untergrund des Bewusstseins aufzukeimen. Gedanken über die Oberflächlichkeit drängen sich auf. Ist Professionalität nicht letztendlich ein Kunst-Killer? Wo ist die Ernsthaftigkeit der Musiker-Seele beim Attention-Whoring abgeblieben? Ist Rock nicht doch nur eine Marketing-Maschine und eine einfach gestrickte Bespaßung junger und jungebliebener Leute zum Zwecke der Eitelkeit-Befriedigung?
Und vor allem: Wieviel Ideal muss geopfert werden um den Lebensentwurf "Musiker" sowohl vor sich, als auch vor seinen Nächsten zu rechtfertigen?
Ich sehe nur noch marktschreierische Symbole, leeres Geschwätz, uniformierende Frisuren auf scheinbar leeren Köpfen und gewetzte Messer. Nicht tief unter der Oberfläche von Band-Homepages schimmert eiskalt der Business-Plan durch und die Erwartungshaltung sämtlicher Schlüsselpersonen der Branche zielt genau auf diese Attribute ab.
Der Realist in mir muss das schlucken wie der Radfahrer sein Doping.
Ich bilde mir allerdings ein, es gab mal sowas wie einen höheren Sinn im Rock. Das muss der Grund gewesen sein jede Ordnung zu negieren und jeden anmahnenden Ton der Vernunft mit doppelt soviel Dezibel E-Gitarre wegzupusten.
Der moderne Rockstar ist der perfekte Yuppie (80er Bezeichnung eines Jungunternehmers - "young urban professional"). Also genau der Typ, dem die 10 Jahre jüngere Variante meiner Person nur allzu gerne in den Arsch getreten hat.
Aber der Masochismus und der Perfektionsanspruch des rastlosen Künstlers ist geblieben. Eine tödliche Ambivalenz. Als Ventil dieses Konfliktes mag dem ein oder anderen Rockstar-Yuppie der Kompromiss genügen, Inhaltslosigkeit mit soviel Druck aufzublasen, daß der Hörer akustisch geplättet wird, bei gleichzeitiger seelischer Gleichgültigkeit. Unterm Strich mag dabei ein nettes Lifestyle-Accessoire entstehen, aber tiefgreifender ist ein solcher Output kaum.
Aber, wer weiss. Vielleicht wars nie anders. Vielleicht spreche ich hier nur über mich und meine beschränkte Sichtweise. Vielleicht ist meine Wahrnehmung von meiner persönlichen Ambivalenz getrübt und womöglich bin ich nur auf der Suche nach meinem eigenen Spirit.
... es schleichen sich Ermüdungserscheinungen ein. Kennt ihr das?
Ich les "rocken" und irgendwelche unguten Gefühle fangen an im Untergrund des Bewusstseins aufzukeimen. Gedanken über die Oberflächlichkeit drängen sich auf. Ist Professionalität nicht letztendlich ein Kunst-Killer? Wo ist die Ernsthaftigkeit der Musiker-Seele beim Attention-Whoring abgeblieben? Ist Rock nicht doch nur eine Marketing-Maschine und eine einfach gestrickte Bespaßung junger und jungebliebener Leute zum Zwecke der Eitelkeit-Befriedigung?
Und vor allem: Wieviel Ideal muss geopfert werden um den Lebensentwurf "Musiker" sowohl vor sich, als auch vor seinen Nächsten zu rechtfertigen?
Ich sehe nur noch marktschreierische Symbole, leeres Geschwätz, uniformierende Frisuren auf scheinbar leeren Köpfen und gewetzte Messer. Nicht tief unter der Oberfläche von Band-Homepages schimmert eiskalt der Business-Plan durch und die Erwartungshaltung sämtlicher Schlüsselpersonen der Branche zielt genau auf diese Attribute ab.
Der Realist in mir muss das schlucken wie der Radfahrer sein Doping.
Ich bilde mir allerdings ein, es gab mal sowas wie einen höheren Sinn im Rock. Das muss der Grund gewesen sein jede Ordnung zu negieren und jeden anmahnenden Ton der Vernunft mit doppelt soviel Dezibel E-Gitarre wegzupusten.
Der moderne Rockstar ist der perfekte Yuppie (80er Bezeichnung eines Jungunternehmers - "young urban professional"). Also genau der Typ, dem die 10 Jahre jüngere Variante meiner Person nur allzu gerne in den Arsch getreten hat.
Aber der Masochismus und der Perfektionsanspruch des rastlosen Künstlers ist geblieben. Eine tödliche Ambivalenz. Als Ventil dieses Konfliktes mag dem ein oder anderen Rockstar-Yuppie der Kompromiss genügen, Inhaltslosigkeit mit soviel Druck aufzublasen, daß der Hörer akustisch geplättet wird, bei gleichzeitiger seelischer Gleichgültigkeit. Unterm Strich mag dabei ein nettes Lifestyle-Accessoire entstehen, aber tiefgreifender ist ein solcher Output kaum.
Aber, wer weiss. Vielleicht wars nie anders. Vielleicht spreche ich hier nur über mich und meine beschränkte Sichtweise. Vielleicht ist meine Wahrnehmung von meiner persönlichen Ambivalenz getrübt und womöglich bin ich nur auf der Suche nach meinem eigenen Spirit.
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