aber die Endbearbeitung des Rohres nimmt Dir die Maschine nicht ab, wenn ich es richtig verstanden habe?
Das würde ich so nicht sagen. Wie weit man ein Rohr mit dem Aussenhobel machen kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
1. Bauart des Aussenhobels:
Herkömmliche Aussenhobel haben ein Hobelmesser, dh. es gibt einen Niederhalter und ein Messer, und der Abstand bzw. Höhenunterschied zwischen diesen beiden Bauteilen bestimmt die Dicke des Hobelspans, der durch den sog. Spandurchgang gezogen wird. Der Nachteil bei dieser Hobel-Bauart ist, dass das Hobelmesser inkl. Niederhalter relativ viel Platz brauchen, woraus sich ein relativ großer Abstand zwischen der Klemme, die das Rohr auf die Zunge drückt, und dem Punkt, wo das Messer ins Rohrholz eintaucht, ergibt. Der Bucher-Aussenhobel ist eigentlich kein klassischer Hobel, viel mehr simuliert er das Handschaben, indem ein Rundmesser mit sehr kleinem Durchmesser über die Oberfläche des Rohres streicht. Es wird hier kein Span durch einen Spandurchgang gezogen, sondern einfach nur an der Oberfläche des Rohrholzes geschabt. Durch diese Bauart kann die Rohrklemme das Rohr näher an der geschabten Bahn flächig auf die Zunge drücken, wodurch wiederum ein exakteres Kopieren der Schablone möglich wird.
Diese Technik hat auch ihre Nachteile:
a) Das Rohr wird relativ fest auf die Zunge gedrückt und kann an Spannung verlieren, v.a., wenn die Rohlinge eine sehr starke Wölbung im Vergleich zur Zunge besitzen.
b) Das Bearbeiten mit dem Bucher-Hobel dauert etwas länger, weil weniger Material auf einmal abgetragen wird (sowohl in der Tiefe als auch in der Spurbreite)
Punt a) ist ein wenig Gewöhnungssache bzw. gleiche ich persönlich dadurch aus, dass ich das Rohr nach der Bearbeitung eine gewisse Zeit in die Wasserdose stelle. Dadurch bekommen die Rohre großteils wieder ihre natürliche Spannung zurück
Genau wegen Punkt b) habe ich arundoMAX entwickelt:
Vor allem um eine kontrastreichere Matritze 1:1 aufs Rohr zu übertragen, empfiehlt sich eine etwas langsamere Geschwindigkeit und eine geringere Spurbreite. arundoMAX bietet darüber hinaus noch eine elektronische Bahnkontrolle, die die Hobelspuren beim Hin-und Zurückschwenken genau um die halbe Spurbreite versetzt.
Ich mache meine Rohre meist in drei Arbeitsschritten, für die arundoMAX jeweils ein eigenes Hobelprogramm bietet:
Durchgang 1: Vorhobeln: Schale wird entfernt und Proportionen werden nur grob hergestellt (Rohr kräht nur bei starkem Anblasdruck). Dieser Durchgang geht sehr schnell (ca. 40 Sek. pro Seite)
Durchgang 2: Standard: Proportionen werden großteils übertragen und die Dicke ist so gewählt, dass das Rohr spielbar ist und man seine Stärken und Schwächen gut einschätzen kann.
Mit Glück ist das Rohr in diesem Stadium auch beinahe fertig. Wenn es bereits eher hell klingt, mache ich den Rest (mehr Kontrast an der Ansprache) mit der Hand, ansonsten:
Durchgang 3: Feinprogramm: Durch langsamere Geschwindigkeit wird die Oberfläche noch glatter und die Proportionen werden noch etwas deutlicher ins Rohr übertragen
Der Bucher-Hobel und arundoMAX sind daher ein perfektes Team, um genau deine Frage positiv zu beantworten. Ich möchte aber andere Hobelmaschinen nicht schlecht machen, da auch sie einige Vorteile bieten - beispielsweise ist die Oberfläche bei einem herkömmlichen Hobel mit einem entsprechend scharfen Messer glatter, da das Holz geschnitten und nicht geschabt wird, und auch die die höhere Arbeitsgeschwindigkeit ist natürlich ein Argument - v.a., wenn man ohne Automatik arbeitet. Apropos Automatik: für den Reeds 'n Stuff-Hobel existiert bereits ein arundoMAX-Prototyp mit zahlreichen neuen Features;-)