Arturia Mini Brute vs. Novation Bass Station

[RecordingHans]

Hallo zusammen, ich habe mich letztens gefragt wie gut man bei Homerecording Session auch Sounds analog programmieren kann, und ich suche einen Analogen Synthesizer zum einsteigen in die Materie unter 500€,
jetzt habe ich mal ein bisschen geforscht und dabei sind mir die zwei Modelle aus dem Titel ins Auge gefallen, die preislich nah bei einander liegen.
Die Frage wäre jetzt mit welchem Gerät kann man mehr anfangen? Ich will speziell Sounds im Pop Bereich habe für Hintergrund Geschichten in Aufnahmen

Hat da die Bass Station aufgrund von 2 Osc und 2 Filter klar die Nase vorne?

Gruß Hans

 

[egoldstein]

Von "klar die Nase vorne" kann man nicht sprechen. Beide können gute Bass- (und Lead-)Sounds liefern, allerdings haben sie unterschiedliche Klangcharakteristiken. Der extra Oszillator der Bass Station muss je nach Einstellung gar nicht so sehr ins Gewicht fallen, denn der MiniBrute hat einen Regler, um Supersaw-Sounds zu erzeugen, die so klingen, als hätte man deutlich mehr als einen Oszilator zur Hand.
Die Bass Station hat zwei verschiedene Filtertypen, dafür lässt sich beim Minibrute ein Notch-Filter auswählen, der mit der Bass Station nicht möglich ist.
Insgesamt bietet die Bass Station meiner Meinung schon mehr Möglichkeiten, aber dennoch kann sie nicht alles, was der MiniBrute kann, und umgekehrt.

Was den Sound angeht: grob würde ich sagen, dass der MiniBrute etwas aggressiver und ungeschliffener klingt (oder zumindest klingen kann) als die Bass Station. Ob das nun für deine Musikrichtung gewünscht ist, musst du entscheiden. Wenn er nur unterstützend im Hintergrund mitwirken soll, ist das wohl nicht so sehr von Vorteil, aber es gibt immer Wege, ihn zu zähmen. Und wenn er dann mal präsenter sein soll, umso besser.

Was die Bedienung betrifft, sind beide recht anfängerfreundlich und übersichtlich, auch wenn ich den MiniBrute noch leicht vorne sehe. Aber nach ein, zwei Tagen Einarbeitungszeit nehmen die beiden sich nicht viel.

Ich weiß, dass diese Antwort dir bei deiner Entscheidung nur wenig hilft, aber die beiden Geräte liegen nun einmal nah beieinander. Welches man lieber mag, ist da Geschmackssache. Höre dir am Besten mal von beiden Geräten ein paar Demos auf YouTube und anderen Plattformen an und entscheide selbst. Oder noch besser: spiele sie in einem Laden in deiner Nähe an.

 

[RecordingHans]

Jo, Ich war gestern im Musicstore in Köln und hatte beide auch mal angespielt,
Als Anfänger in der Thematik bevorzuge ich einen stückweisen Aufbau, also ich möchte erstmal nur den Sinus hören und dann gucken was ich damit machen kann,
das fande ich bei dem Mini Brute viel simpler aufgebaut...
Bei der Bassstation habe ich die ganze Zeit nach deaktivieren von verschiedenen Elementen gesucht und ich fand es war einfach zu viel da,
Ich denke wenn ich mal Geld übrig haben sollte dann wirds der Mini Brute

 

[Martman]

Als Anfänger in der Thematik bevorzuge ich einen stückweisen Aufbau, also ich möchte erstmal nur den Sinus hören und dann gucken was ich damit machen kann,

Analogsynths arbeiten subtraktiv, also durch Wegschneiden von Frequenzanteilen.

Man fängt mit dem Sägezahn an und guckt, was man damit machen kann.

Im übrigen haben viele klassische und auch aktuelle Analogsynthesizer gar keinen Sinus im Oszillator. Klassischerweise wird Sinus mit einem 24 dB/Oktave-Filter erzeugt, dessen Resonanz bis in die Selbstoszillation aufgerissen wird, und diese Selbstoszillation ist bei besagten Synthesizern die einzige mögliche Sinusquelle.


Martman

 

[strogon14]

Irgendwo (Amazona?) habe ich gelesen, dass die Bass Station II von der Qualität des Gehäuses nicht so toll sein soll. Ich habe mal kurz den Minibrute im Musicstore ausprobiert und fand den schon sehr flimsig. Den Fadern würde ich bei mir zuhause kein halbes Jahr geben, bevor die auseinander fallen. Naja, irgendwo muss die schöne neue, billige Analog-Welt ja her kommen... Wenn aber die Bass Station wirklich noch schlechter in der Konstruktion sein sollte als der Minibrute (wie gesagt nur Hörensagen), könnte ich beide nicht guten Gewissens empfehlen. Deswegen: unbedingt vor Ort ausprobieren!