Manul
Registrierter Benutzer
Wenn ich "Peter Rowan" in die Suchfunktion des Musiker-Boards eintippe, erhalte ich ganze drei Treffer. Einer davon ist ein Beitrag, in dem Peter Lorre und Rowan Atkinson erwähnt werden, einmal wird sein Song Midnight Moonlight im Thread "Spiel doch mal was" erwähnt und der dritte Treffer ist dann mein eigener Beitrag im "Acoustic Guitar Heroes"-Thread. Insgesamt eine ziemlich magere Ausbeute für einen meiner ganz großen musikalischen Helden, und so möchte ich an dieser Stelle Peter Rowan kurz und sehr subjektiv vorstellen.
Photo von mhwlng (Marcel Houweling) auf Flickr (Lizenz)
Peter Rowan, Jahrgang 1942, steht seit etwa 50 Jahren auf der Bühne und ist so etwas wie eine Bluegrasslegende. Erste Bekanntheit erlangte er 1965-1967 als Gitarrist und Leadsänger für Bill Monroe, den "Father of Bluegrass". Seitdem hat er Solo und in unterschiedlichsten Formationen die verschiedenste Musik gemacht - etwa psychedelischen Rock mit Earth Opera, die öfters als Vorgruppe für die Doors gespielt haben, Reggae und natürlich immer wieder Bluegrass, etwa mit Jerry Garcia von den Grateful Dead in dessen Band "Old and in the Way" - und zahlreiche, teilweise sehr bekannte Songs, wie den bereits erwähnten Midnight Moonlight, Land of the Navajo oder Panama Red geschrieben.
Da ich kein großer Faktensammler bin, könnt Ihr weitere Details deutlich besser etwa in der deutschen oder englischen Wikipedia oder auf Peters homepage nachlesen. Ich möchte hier lieber noch kurz meinen persönlichen Weg zu Peter Rowan schildern:
Zuerst von ihm gehört habe ich Anfang der Neunziger, als ein Freund mich mehr oder weniger zum Besuch eines Konzerts von Peter Rowan in Frankfurt überredete. Ich wußte, daß er irgendwie aus der Bluegrassecke kam und bekannt war, war auch durchaus neugierig, erwartete mir aber nichts Außergewöhnliches. Ich mag und mochte auch damals Bluegrass, würde mich aber nicht als ausgesprochenen Fan dieser Musik bezeichnen. Das Konzert hat mich dann restlos begeistert. Peter Rowan trat im Duo mit einem Perkussionisten auf, dessen Namen ich leider vergessen habe, und seine unglaubliche Bühnenpräsenz, seine charmante Art, das Publikum in den Ansagen und Geschichten zu seinen Liedern so einzubeziehen, daß sich irgendwie jeder persönlich angesprochen fühlte, sein ausdrucksstarker, sehr charakteristischer Gesang und sein extrem exaktes, sparsames und gefühlvolles Gitarren- und Mandolinenspiel fesselten mich von Anfang an. Ich war lediglich etwas enttäuscht, als er schon nach (wenn ich meiner Erinnerung trauen kann) 70-80 Minuten Anstalten machte, die Bühne zu verlassen - bis sich herausstellte, daß das nur der Beginn der Pause war, an die sich noch ein ähnlich langes Set anschloß.
Nach diesem Konzert war ich Peter Rowan-Fan und bin es heute noch. Lange Zeit war das für mich das beste Konzert, das ich je live erlebt hatte - bis ich dann 2009 in den Niederlanden erneut die Gelegenheit bekam, ein Konzert von ihm zu hören. Und da war sie wieder: Diese Bühnenpräsenz, die schon zu spüren war, als nur die ersten Töne seiner Gitarre zu hören waren und er die Bühne noch gar nicht betreten hatte. Peter Rowan ist ein Entertainer im besten Sinne, der es wirklich versteht, mit seinem Publikum zu kommunizieren und es in seinen Bann zu ziehen.
Klar, auch seine Platten sind toll - mein persönlicher Favorit ist Dust Bowl Children - und einige seiner Songs gehören für mich zu den besten, die je geschrieben wurden, aber für mich ist es vor allem das unglaubliche Charisma seiner Liveauftritte, was diese Bluegrasslegende aus- und zu meinem vielleicht größten musikalischen Helden macht. Peter Rowan ist nach wie vor musikalisch sehr aktiv und ich hoffe wirklich, daß ich noch einmal die Gelegenheit bekomme, eines seiner Konzerte live zu erleben. Sollte sich Euch diese Gelegenheit bieten, zögert nicht hinzugehen, ich bin sicher, daß Ihr es nicht bereuen werdet.
Bis dahin und zum Abschluß noch drei Youtube-Links zu einigen meiner Lieblingssongs von Peter. Im zweiten Video kann man in seiner recht langen Ansage ein bißchen was von der Liveatmosphäre erahnen, das eigentliche Lied - für die Ungeduldigen oder die, deren Englisch nicht so gut ist - beginnt etwa bei 4:55. Viel Spaß damit! Es würde mich freuen, wenn ich mit diesem Beitrag ein bißchen von meiner Begeisterung für Peter Rowan vermitteln und den einen oder die andere vielleicht sogar ein wenig anstecken konnte.
Free Mexican Airforce
Noch einmal Land of the Navajo
Derzeit entsteht übrigens ein Dokumentarfilm über Peter Rowan, der noch 2012 fertig werden soll. Die Filmemacherin Christine Funk hat Peter in den letzten sieben Jahren mit der Kamera begleitet und zahlreiche Interviews mit Musikern geführt, die mit ihm zusammengespielt haben, unter anderem Alison Krauss, Steve Earle und Tim O'Brien. Beim amerikanischen Online-Magazin Bluegrass Today findet sich ein schöner Artikel über den Film. Dort ist auch ein Trailer zu sehen.
Photo von mhwlng (Marcel Houweling) auf Flickr (Lizenz)
Peter Rowan, Jahrgang 1942, steht seit etwa 50 Jahren auf der Bühne und ist so etwas wie eine Bluegrasslegende. Erste Bekanntheit erlangte er 1965-1967 als Gitarrist und Leadsänger für Bill Monroe, den "Father of Bluegrass". Seitdem hat er Solo und in unterschiedlichsten Formationen die verschiedenste Musik gemacht - etwa psychedelischen Rock mit Earth Opera, die öfters als Vorgruppe für die Doors gespielt haben, Reggae und natürlich immer wieder Bluegrass, etwa mit Jerry Garcia von den Grateful Dead in dessen Band "Old and in the Way" - und zahlreiche, teilweise sehr bekannte Songs, wie den bereits erwähnten Midnight Moonlight, Land of the Navajo oder Panama Red geschrieben.
Da ich kein großer Faktensammler bin, könnt Ihr weitere Details deutlich besser etwa in der deutschen oder englischen Wikipedia oder auf Peters homepage nachlesen. Ich möchte hier lieber noch kurz meinen persönlichen Weg zu Peter Rowan schildern:
Zuerst von ihm gehört habe ich Anfang der Neunziger, als ein Freund mich mehr oder weniger zum Besuch eines Konzerts von Peter Rowan in Frankfurt überredete. Ich wußte, daß er irgendwie aus der Bluegrassecke kam und bekannt war, war auch durchaus neugierig, erwartete mir aber nichts Außergewöhnliches. Ich mag und mochte auch damals Bluegrass, würde mich aber nicht als ausgesprochenen Fan dieser Musik bezeichnen. Das Konzert hat mich dann restlos begeistert. Peter Rowan trat im Duo mit einem Perkussionisten auf, dessen Namen ich leider vergessen habe, und seine unglaubliche Bühnenpräsenz, seine charmante Art, das Publikum in den Ansagen und Geschichten zu seinen Liedern so einzubeziehen, daß sich irgendwie jeder persönlich angesprochen fühlte, sein ausdrucksstarker, sehr charakteristischer Gesang und sein extrem exaktes, sparsames und gefühlvolles Gitarren- und Mandolinenspiel fesselten mich von Anfang an. Ich war lediglich etwas enttäuscht, als er schon nach (wenn ich meiner Erinnerung trauen kann) 70-80 Minuten Anstalten machte, die Bühne zu verlassen - bis sich herausstellte, daß das nur der Beginn der Pause war, an die sich noch ein ähnlich langes Set anschloß.
Nach diesem Konzert war ich Peter Rowan-Fan und bin es heute noch. Lange Zeit war das für mich das beste Konzert, das ich je live erlebt hatte - bis ich dann 2009 in den Niederlanden erneut die Gelegenheit bekam, ein Konzert von ihm zu hören. Und da war sie wieder: Diese Bühnenpräsenz, die schon zu spüren war, als nur die ersten Töne seiner Gitarre zu hören waren und er die Bühne noch gar nicht betreten hatte. Peter Rowan ist ein Entertainer im besten Sinne, der es wirklich versteht, mit seinem Publikum zu kommunizieren und es in seinen Bann zu ziehen.
Klar, auch seine Platten sind toll - mein persönlicher Favorit ist Dust Bowl Children - und einige seiner Songs gehören für mich zu den besten, die je geschrieben wurden, aber für mich ist es vor allem das unglaubliche Charisma seiner Liveauftritte, was diese Bluegrasslegende aus- und zu meinem vielleicht größten musikalischen Helden macht. Peter Rowan ist nach wie vor musikalisch sehr aktiv und ich hoffe wirklich, daß ich noch einmal die Gelegenheit bekomme, eines seiner Konzerte live zu erleben. Sollte sich Euch diese Gelegenheit bieten, zögert nicht hinzugehen, ich bin sicher, daß Ihr es nicht bereuen werdet.
Bis dahin und zum Abschluß noch drei Youtube-Links zu einigen meiner Lieblingssongs von Peter. Im zweiten Video kann man in seiner recht langen Ansage ein bißchen was von der Liveatmosphäre erahnen, das eigentliche Lied - für die Ungeduldigen oder die, deren Englisch nicht so gut ist - beginnt etwa bei 4:55. Viel Spaß damit! Es würde mich freuen, wenn ich mit diesem Beitrag ein bißchen von meiner Begeisterung für Peter Rowan vermitteln und den einen oder die andere vielleicht sogar ein wenig anstecken konnte.
Free Mexican Airforce
Noch einmal Land of the Navajo
Derzeit entsteht übrigens ein Dokumentarfilm über Peter Rowan, der noch 2012 fertig werden soll. Die Filmemacherin Christine Funk hat Peter in den letzten sieben Jahren mit der Kamera begleitet und zahlreiche Interviews mit Musikern geführt, die mit ihm zusammengespielt haben, unter anderem Alison Krauss, Steve Earle und Tim O'Brien. Beim amerikanischen Online-Magazin Bluegrass Today findet sich ein schöner Artikel über den Film. Dort ist auch ein Trailer zu sehen.
- Eigenschaft
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: