Julian
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Moin,
da der Bedarf an Eyecandy für das eigene Rack immer noch ungebrochen hoch ist, möchte ich heute mal meine Erfahrungen mit dem Stromverteiler VM-100 mit euch teilen.
Es handelt sich um ein 1-HE Rackgerät mit 8 Kaltgerätebuchsen auf der Rückseite und einer Spannungsanzeige aus 20 LEDs sowie zwei ausziehbaren Lampen auf der Vorderseite. Die Lampen sind einzeln schalt- und dimmbar und es befindet sich zusätzlich noch eine 10A Sicherung für die Outputs auf der Frontplatte. Natürlich sind die Ausgänge auf der Rückseite auch schaltbar, und zwar durch einen großen beleuchteten Schalter. Einen Conditioner (Spannungsstabilisierung) beinhaltet die Kiste nicht.
Ich habe mir das Gerät vor etwas mehr als einem Jahr gekauft, um meine Rackgeräte alle mit einem Schalter schalten zu können. Darüber hinaus sah es noch ganz nett aus und eine Sicherung im Rack kann nie schaden, dachte ich.
Der Ersteindruck des Gerätes ist gut, die Verarbeitung für ein 50-Euro Produkt bemerkenswert. Einzig die ausziehbaren Lampen haben deutlich Spiel und lassen sich in keiner Weise arretieren. Verschmerzbar. Ich habe also das Gerät ins Rack gebaut und meine Verbraucher angeschlossen. Dann steckte ich den Stecker der VM-100 in die Steckdose.
Als Erstes fällt die Spannungsanzeige auf. Sie leuchtet IMMER. Auch wenn die Outputs nicht eingeschaltet sind. Für meinen und vermutlich auch den Zweck von 80% der potentiellen Käufern nicht sinnvoll. Daheim oder im Proberaum will keiner ein Rack, was 24/7 mit LEDs die Spannung anzeigt. Was dahinter steckt, kann ich mir denken: Wenn man auf Tour das Rack mit dem Strom verbindet, möchte man die Spannung checken, BEVOR man auf die Verbraucher schaltet. Vermutlich wird dieses Gerät aber eher selten auf Tour sein, da sollte man dann doch lieber auf echte Conditioner zurückgreifen und sich nicht auf ein solch günstiges Produkt verlassen. Nun gut sollte mich vorerst nicht weiter stören.
Im Betrieb tut das Gerät (mit Vorbehalt) das, was es eben soll: Die Stromversorgung sicherstellen und dabei nett aussehen. Die Beleuchtung brauche ich eigentlich nicht, habe sie aber auch mal getestet. Dabei fällt auf, dass die herausziehbaren Leuchten auch im gedimmten Zustand extrem heiß werden. Klar es sind keine LEDs. Allerdings macht man sich nach einer halben Stunde dann doch Gedanken, ob das Material (Plastik) diese Hitze noch verträgt. Bei voller Leuchtstärke rechne ich fest damit, dass es nach relativ kurzer Zeit Verformungen im Material gibt. Nun gut 49 Euro..
Nach einigen Monaten in einem Proberaum wo ich eine Hauptleiste zum Ausschalten hatte, nahm ich das Rack mit nach Hause. Hier kommt die Dauerleucht-Problematik voll zum Tragen. Kurzerhand entschloss ich mich die Spannungsanzeige umzulöten, was inkl. Auf- und Zuschrauben keine 3min dauert. Die 230V Spannungsanzeige ist ein primitiver Chinabaustein und hängt einfach parallel zur Zuleitung. Nach meiner Umbauaktion ist das jetzt nicht mehr VOR, sondern NACH dem Schalter der Fall. Im Übrigen ist die Anzeige alles andere als genau, theoretisch gibt es eine Auflösung von 2,5V, ich habe Abweichungen von +-3 LED (7,5V) gemessen. In dieser Konstellation lief das Teil monatelag problemlos. Bis.. ja bis die Anzeige anfing, sporadisch auszufallen. So zeigte die Anzeige zwar noch 230V, jedoch nur mit 2 LEDs, darunter und darüber alles dunkel. Schaut man sich das Innenleben des Gerätes an, ist das allerdings kein Wunder. Wie für 49 Euro zu erwarten, ist hier wirklich das Billigste vom Billigen verbaut. Die Anzeige hat einfach einen Knacks. Da ich jetzt schon darin herumgelötet hatte (wenn auch minimal), wollte ich das Teil aber nicht mehr einschicken, zumal mir die Anzeige mittlerweile auch relativ egal war. Jedoch entdeckte in bei dieser Gelegenheit noch ein anderes Problem. Nach Ausschalten des Netzschalters liegen bei meinem Gerät an den Ausgängen noch ~42V. Leider weiß ich nicht, ob das von Anfang an bereits so war. Vielleicht können ja mal ein paar Nutzer selbst an ihren Geräten messen. Im Dunkeln sieht man im Übrigen auch die PowerLED von der kleinen Endstufe, die ich im Rack habe, ganz leicht leuchten. Eine Trennung vom Netz findet somit nicht statt. Wenn man es nicht wirklich mal nachmisst, wird man es, gerade bei kleineren Verbrauchern, vermutlich nie bemerken. Trotzdem ist das für mich ein absolutes No-Go.
Fazit
Das T.Racks VM-100 ist mit 49 Euro ein sehr günstiges, äußerlich gut verarbeitetes und schick aussehendes Gerät. Leider hat es technisch so grobe Mängel (LED Anzeige fiel aus, Keine Netztrennung!), dass ich keine Empfehlung aussprechen kann. Dem eigentlichen Zweck kommt es schlicht nicht nach. Wenn ich nicht bereits darin herumgelötet hätte (was aber mit den beschrieben Problemen nicht in Zusammenhang stehen kann) und nicht so schrecklich faul wäre, würde ich es Thomann vor die Füße werfen. So habe ich wenigstens ein 19 Gehäuse für eigene Basteleien, die Buchsen habe ich mitterweile auch weiterverwendet. Von meiner Seite also ein klares: Finger weg.
Möge es dem ein oder anderen bei der Entscheidungsfindung helfen.
Gruß,
Julian
da der Bedarf an Eyecandy für das eigene Rack immer noch ungebrochen hoch ist, möchte ich heute mal meine Erfahrungen mit dem Stromverteiler VM-100 mit euch teilen.
Es handelt sich um ein 1-HE Rackgerät mit 8 Kaltgerätebuchsen auf der Rückseite und einer Spannungsanzeige aus 20 LEDs sowie zwei ausziehbaren Lampen auf der Vorderseite. Die Lampen sind einzeln schalt- und dimmbar und es befindet sich zusätzlich noch eine 10A Sicherung für die Outputs auf der Frontplatte. Natürlich sind die Ausgänge auf der Rückseite auch schaltbar, und zwar durch einen großen beleuchteten Schalter. Einen Conditioner (Spannungsstabilisierung) beinhaltet die Kiste nicht.
Ich habe mir das Gerät vor etwas mehr als einem Jahr gekauft, um meine Rackgeräte alle mit einem Schalter schalten zu können. Darüber hinaus sah es noch ganz nett aus und eine Sicherung im Rack kann nie schaden, dachte ich.
Der Ersteindruck des Gerätes ist gut, die Verarbeitung für ein 50-Euro Produkt bemerkenswert. Einzig die ausziehbaren Lampen haben deutlich Spiel und lassen sich in keiner Weise arretieren. Verschmerzbar. Ich habe also das Gerät ins Rack gebaut und meine Verbraucher angeschlossen. Dann steckte ich den Stecker der VM-100 in die Steckdose.
Als Erstes fällt die Spannungsanzeige auf. Sie leuchtet IMMER. Auch wenn die Outputs nicht eingeschaltet sind. Für meinen und vermutlich auch den Zweck von 80% der potentiellen Käufern nicht sinnvoll. Daheim oder im Proberaum will keiner ein Rack, was 24/7 mit LEDs die Spannung anzeigt. Was dahinter steckt, kann ich mir denken: Wenn man auf Tour das Rack mit dem Strom verbindet, möchte man die Spannung checken, BEVOR man auf die Verbraucher schaltet. Vermutlich wird dieses Gerät aber eher selten auf Tour sein, da sollte man dann doch lieber auf echte Conditioner zurückgreifen und sich nicht auf ein solch günstiges Produkt verlassen. Nun gut sollte mich vorerst nicht weiter stören.
Im Betrieb tut das Gerät (mit Vorbehalt) das, was es eben soll: Die Stromversorgung sicherstellen und dabei nett aussehen. Die Beleuchtung brauche ich eigentlich nicht, habe sie aber auch mal getestet. Dabei fällt auf, dass die herausziehbaren Leuchten auch im gedimmten Zustand extrem heiß werden. Klar es sind keine LEDs. Allerdings macht man sich nach einer halben Stunde dann doch Gedanken, ob das Material (Plastik) diese Hitze noch verträgt. Bei voller Leuchtstärke rechne ich fest damit, dass es nach relativ kurzer Zeit Verformungen im Material gibt. Nun gut 49 Euro..
Nach einigen Monaten in einem Proberaum wo ich eine Hauptleiste zum Ausschalten hatte, nahm ich das Rack mit nach Hause. Hier kommt die Dauerleucht-Problematik voll zum Tragen. Kurzerhand entschloss ich mich die Spannungsanzeige umzulöten, was inkl. Auf- und Zuschrauben keine 3min dauert. Die 230V Spannungsanzeige ist ein primitiver Chinabaustein und hängt einfach parallel zur Zuleitung. Nach meiner Umbauaktion ist das jetzt nicht mehr VOR, sondern NACH dem Schalter der Fall. Im Übrigen ist die Anzeige alles andere als genau, theoretisch gibt es eine Auflösung von 2,5V, ich habe Abweichungen von +-3 LED (7,5V) gemessen. In dieser Konstellation lief das Teil monatelag problemlos. Bis.. ja bis die Anzeige anfing, sporadisch auszufallen. So zeigte die Anzeige zwar noch 230V, jedoch nur mit 2 LEDs, darunter und darüber alles dunkel. Schaut man sich das Innenleben des Gerätes an, ist das allerdings kein Wunder. Wie für 49 Euro zu erwarten, ist hier wirklich das Billigste vom Billigen verbaut. Die Anzeige hat einfach einen Knacks. Da ich jetzt schon darin herumgelötet hatte (wenn auch minimal), wollte ich das Teil aber nicht mehr einschicken, zumal mir die Anzeige mittlerweile auch relativ egal war. Jedoch entdeckte in bei dieser Gelegenheit noch ein anderes Problem. Nach Ausschalten des Netzschalters liegen bei meinem Gerät an den Ausgängen noch ~42V. Leider weiß ich nicht, ob das von Anfang an bereits so war. Vielleicht können ja mal ein paar Nutzer selbst an ihren Geräten messen. Im Dunkeln sieht man im Übrigen auch die PowerLED von der kleinen Endstufe, die ich im Rack habe, ganz leicht leuchten. Eine Trennung vom Netz findet somit nicht statt. Wenn man es nicht wirklich mal nachmisst, wird man es, gerade bei kleineren Verbrauchern, vermutlich nie bemerken. Trotzdem ist das für mich ein absolutes No-Go.
Fazit
Das T.Racks VM-100 ist mit 49 Euro ein sehr günstiges, äußerlich gut verarbeitetes und schick aussehendes Gerät. Leider hat es technisch so grobe Mängel (LED Anzeige fiel aus, Keine Netztrennung!), dass ich keine Empfehlung aussprechen kann. Dem eigentlichen Zweck kommt es schlicht nicht nach. Wenn ich nicht bereits darin herumgelötet hätte (was aber mit den beschrieben Problemen nicht in Zusammenhang stehen kann) und nicht so schrecklich faul wäre, würde ich es Thomann vor die Füße werfen. So habe ich wenigstens ein 19 Gehäuse für eigene Basteleien, die Buchsen habe ich mitterweile auch weiterverwendet. Von meiner Seite also ein klares: Finger weg.
Möge es dem ein oder anderen bei der Entscheidungsfindung helfen.
Gruß,
Julian
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