Artikel: [Box] Ashdown ABM 410 (Made in... Vergleich)

[basslife]

Basis:
Ich besitze zwei Ashdown ABM 410 Boxen mit je 600Watt/8ohm. Eine aus der aktuelle Serie und eine made in UK (alte Serie).
Da hier im Forum oftmals (auch bei anderen Marken) von „billiger Chinaware“ bei aktuellen Modellen gesprochen wird ohne dass die Kollegen mal einen direkten A/B Vergleich gemacht haben, habe ich dies mal für die Ashdown Boxen gemacht.

Vorab gesagt...billig muss nicht billig sein...

Testumgebung:
Unser Proberaum (5mx6mx2,5m), am Boden und an zwei aneinanderliegenden Wänden Teppichboden. „Befeuert wurden die Boxen von einem Fender Precission Bass, Line 6 G50 Sender, Alembic F1-X Preamp, dbx160x Compressor, Warwick WPA700 Endstufe mit gebrückten 600Watt an 8 Ohm. Die Lautsprecher wurden einzeln per Schalter gewechselt.

Optik (kann auch wichtig sein):
Größe, Form, Farbe, Anschlüsse (2xKlinke, 1xSpeakon), Schalter für Hochtöner sind bei beiden identisch.

Lautsprecher:
Anscheinend hat Ashdown öfter einmal den Hersteller gewechselt. Obwohl die Farbe der Blue-Line-Speaker immer das gleiche blau hat sieht man einen großen Unterschied bei der Größe der Dustcaps. Bei meiner made in UK sind diese ca. 6 cm und bei der „China“ ca 10 cm im Durchmesser. Impendanz und Leistung beider Boxen sind wieder gleich.

Gewicht:
Die „China“ Box wiegt, wie auf der Herstellerseite angegeben, 36 kg. Die UK-Box wiegt gefühlte 10 kg mehr (leider keine Wage im Proberaum).

Sound:

• Gemeinsame Eigenschaften beider Boxen

Je nachdem wie die Box angefahren wird bekommt man entweder einen HiFi-Slapsound oder per Röhre leicht angewärmt einen sehr druckvollen Rocksound. Dreht man die Endstufe richtig auf, dann bekommt man ähnlich wie bei Ampeg Boxen eine schöne Mittenkompression hin. Die Boxen bilden den Sound, den sie bekommen sehr sauber ab. D.H. bei angezerrten Sounds bilden sie die „zerre“ auch sehr sauber ab. Dadurch setzt sich die Box auch bei kleineren Lautstärken sehr gut im Bandkontext durch. Zu viel Bla...Bla...? OK, kurz gesagt:“ Nimm eine Ampeg SVT-410HE und eine Trace Elliot 1048H mische beide und Du hast eine Ashdown ABM 410.

• Unterschiede

Die „China-Box“ klingt „moderner“ als die „UK-Box“. Sie geht nicht ganz so tief runter, so dass bei Verwendung eines 5-Saiters m.E. eine 15“er Zusatzbox benötigt wird. Nicht dass die China-Box in den tiefsten Lagen verzerrt, nein, nur wird’s beim tiefen B etwas dünn im Sound. Die UK-Box klingt nicht ganz so „modern“ wie die China-Box, geht aber mächtig tief in den Basskeller. Da brauchts keinen 15er mehr! In den Höhen hat die „China-Box“ ein wenig mehr „schärfe“ während die UK-Box „seidiger“ klingt.

And the Winner is....
...beide! Keine Box klingt für mich “billig”. Beide sind gut verarbeitet und haben einen überragenden Sound. Eine klingt ein wenig „spritziger“, die andere „seidiger“, aber beide sehr, sehr gut, drücken „wie Sau“ und können bei entsprechender Endstufenleistung sehr laut sein.

Fazit:
Dass ein Produkt aus Kostengründen nicht mehr im Ursprungsland, sondern in Asien gefertigt wird bedeutet noch lange nicht, dass dieses von minderer Qualität ist. Im Falle der Ashdown ABM Boxen ist dies definitiv nicht der Fall. Die Boxen klingen unterschiedlich und ich bin mir 100%ig sicher, dass der eine oder andere die „China-Box“ als die für seine Musik bessere Box empfindet.