Art Tube MP / MPC / MP Studio V3 als DI-Box?

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Johnnyboy
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Hallo,

ich bin derzeit auf der Suche nach etwas, um meinen Akustikgitarren-Sound zu veredeln. Ich spiele damit in einem Akustik-Trio in der Besetzung Gesang, Gitarre und Cajon.
Bisher ging ich mit meiner Veelah V5, die einen eingebauten Fishman PRESYS301 Pickup hat, immer direkt ins Pult.
Dabei störte mich bisher folgendes:


  • Beim letzten Auftritt gab es Störgeräusche, die sich zum Glück mit einer DI-Box, die ich eher zufällig dabei hatte, beheben ließen
  • Bei Songs, bei denen ich picke statt strumme, geht die Gitarre oft unter wenn das Cajon gleichzeitig spielt
  • Unser Analog-Mixer hat keinen Hall oder sonstiges eingebaut, das Gitarrensignal ist also recht trocken und auch EQ-mäßig lässt der Mixer nicht viele Möglichkeiten zu

Um dem Abhilfe zu schaffen möchte ich mir ein kleines Pedalboard zusammenstellen, auf dem eben ein Hall-Pedal (TC Hall of Fame), evtl ein EQ, ein BBE Sonic Maximizer, ein Kompressor und vor allem eine DI-Box Platz finden sollen.
Nach ausgiebiger Internet-Recherche hab ich aber nun oft gelesen, dass Kompressor-Pedale, so wie man sie bei der E-Gitarre kennt, meist für Akustikgitarren ungeeignet sind und einfach bescheiden klingen.
Es wäre also hervorragend, wenn ein geeigneter Kompressor gleich in der DI-Box integriert wäre.
So ein System wie das Fishman AURA ist mir aber ehrlich gesagt zu teuer, dafür steht der Gitarrensound auch zu wenig im Vordergrund in unserem Trio, als dass er wirklich so High-End sein müsste.

Nun habe ich diese beiden Geräte gefunden, die eigentlich Röhren-Preamps sind, sicher aber offenbar auch wunderbar als DI-Box nutzen lassen sollen:

Art Tube MP/C mit eingebautem Kompressor:
http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/art-REC0009578-000

Art Tube MP Studio V3 mit Limiter und verschiedenen Voicing-Settings:
http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/...-Mic/Limiter/VU/15-Presets/art-REC0002070-000

Hat jemand von euch Erfahrung mit diesen beiden und kann mir etwas empfehlen oder abraten?
Vor allem weiß ich nicht ob ich lieber den eingebauten Kompressor beim MP/C nehme oder aber die Voicing-Möglichkeiten beim V3, die bestimmt auch noch mal einiges am Sound ändern. Einen Limiter hat der ja auch und das ist einem Kompressor doch recht ähnlich oder? :D

Oder gibt es komplett andere Vorschläge?

Liebe Grüße
johnnyboy
 
Eigenschaft
 
Die Kompression bei E-Gitarren Pedalen ist etwas ruppig und geht in Richtung hörbarer Effekt.
Wenn es bei akustischen Instrumenten unauffällig ablaufen soll, dann ist sogenannte Soft-Knee Kompression nötig.
Ich möchte da jetzt nicht ins technische Detail gehen (Google hilft sicher), aber ein Pedal-Effekt von der E-Gitarre kann das einfach nicht, aus dem Grund sind die eher nichts.
(Gibt natürlich immer Leute, dennen das trotzdem gefällt.)

Wenn zum Mischpult ein hochwertiger Kompressor gehört, dann würde ich ihn dort draufgeben.
Ein Art Tube MP könnte eine Notlösung sein, wenn du in eine klein PA ohne Kompressor gehst.
Generell würde ich das aber nicht machen, weil die nötige Einstellung vom Mischpult aus besser zu hören ist.
 
Ich hätte gar kein Problem damit, den Kompressor vom Mischpult zu nehmen.
Allerdings spielen wir meist nur vor 100 bis 500 Leuten zu gediegenen Anlässen und brauchen dafür lediglich 4 Kanäle im Pult so wie 2 Fullrange-Boxen. Wir mischen uns dabei selbst mit einem Kompaktmixer. Kompressoren sind ja nur bei Digitalmischpulten dabei, und die gehen erst ab über 1000€ los oder?

Was mir noch geraten wurde waren folgende Alternativen:


  • Kombination iPad und Mackie DL806, wobei die Effekte eben vom iPad kommen. Im Grunde ein günstiger Digitalmixer, iPad ist aber noch keins vorhanden. Kostenpunkt inkl iPad ca. 1000€ https://www.thomann.de/de/mackie_dl_806.htm
  • Kauf eines 6-Kanal-Interfaces, dann Mischen und Effekte am Laptop in Logic. Kostenpunkt ca. 300€ für ein Interface, da Rest bereits vorhanden

Die beiden oben genannten Alternativen würden Gesang und Cajon auch noch abdecken, sind aber eben teurer.

Eine DI-Box bräuchte ich sowieso, kann ich da getrost den Art Tube nehmen oder sind spezielle Geräte besser geeignet? Nach dem Motto lieber kann es nur eine Sache aber die vernünftig :)

Liebe Grüße
johnnyboy
 
Für das Mackie DL806 bräuchstest du aber ein älteres iPad, weil die aktuellen Modelle einen anderen Anschluss haben.
Ich halte das, wie die Logic-Lösung, für eher experimentell, und finanziell auch nicht so wirklich geschickt.

Wenn es dir wirklich nur um Gitarre geht, würd ich folgendes machen:

Lösung 1)
Volume-Pedal, Hall-Effekt und deine DI Box (les ich aus dem ersten Post, dass du eine hast..?)

Lösung 2)
LR Baggs Venue DI und ein Hall Effekt

Lösung 3)
TC Nova System und deine DI Box, oder direkt G-Natural (gibt's glaub ich nicht mehr neu)


1) ist vmtl die praktikabelste, günstigste und flexibelste Methode. Kompressor seh ich gar nicht umbedingt als Mittel der Wahl. So riesig dynamisch ist ne Western über PU eigentlich nicht, mMn geht es da eher um nen Boost. Hier eben steuerbar über's Pedal

2) ich musste die ganze zeit an die Para DI denken, aber die hilft dir bei deinem Lautstärkeproblem nicht so wirklich. Die Venue DI hat nen Boost. Könnte eine kompakte Lösung sein und bringt noch Tuner und EQ mit

3) ist ein wenig mit Kanonen auf Spatzen, aber ich mag das Nova System auch an der A-Git. Da hast du alles drin, was du je brauchen wirst. Der Kompressor lässt sich ziemlich flexibel einstellen, du hast nen Boost, diverse Hall-Geschichten und etc.. Das G-Natural hatte direkt noch ne DI-Box integriert, war aber auch deutlich teurer, weshalb sich das vmtl schlecht verkauft hat. Das wäre die All-in-One-Lösung gewesen, aber ne kleine DI Box daneben stellen, bringt einen auch nicht um.

_____

Das mit den Art-Tube Preamps und dem Sonic Maximizer versteh ich ehrlich gesagt gar nicht so wirklich..?
Nen Preamp hat deine Gitarre, und der Maximizer ist ursprünglich ein Gerät um gemischte Signale zu bearbeiten und mittlerweile auch ein E-Git-Effekt, um eben bewusst das Signal zu verändern. ob das an ner Western so gut taugt weiß ich nicht, wäre aber eher skeptisch.
 
Da hab ich mich wohl nicht deutlich genug ausgedrückt, die DI-Box war geliehen. Ich selbst hab keine, brauche also sowieso eine und da war eben die Frage ob nicht gleich den Art Tube als DI-Box, der neben DI noch mehr kann (ob gut oder schlecht weiß ich nicht :D).

Den Sonic Maximizer hab ich für die E-Gitarre und muss zugeben ich hab ihn noch nicht ausgiebig getestet für die Westerngitarre, meinte bei einem kurzen Check aber damit gute Ergebnisse erzielen zu können.
 
Der Sonic maximier kann zwar nichts was ein Equalizer nicht auch kann, aber er holt dennoch einiges aus dem Sound raus und das auf Knopfdruck. Bei kleineren Anlagen und piezoabnehmern hat das Teil in meinen Ohren schon wunder bewirkt. Nicht umsonst ist der Effekt ein integraler und wichtiger Bestandteil des bbe acousticmax.
was mich allerdings etwas stört ist der Pass through. Ich habe das Gefühl der ist nicht völlig neutral. Wie dem auch sei, hat man ihn einmal an dann möchte man ihn eh nicht mehr ausmachen.

eine gültige Lösung könnte unter Umständen das zoom A3 sein.
es hat die gängigen Effekte für akustikgitarre und neben einigen sicherlich unbrauchbaren Effekten (Autowah für akustikgitarre??) und einigen ziemlich nutzlosen gitarrensimulationen (lassen sich glücklicherweise deaktivieren) ein paar äußerst gut klingende Kompressoren, Reverb, mehrere chorus und einige Delay Effekte die in meinen Ohren durch die Bank weg fantastisch klingen. Die kleine Kiste hat einen sehr gut funktionierenden Feedback stopper, einen Booster und einen Tuner. Dann hat das ganze ein DI out und die Möglichkeit, ein instrumentenmikrofon beizumischen. Und das alles in deutlich besserer Verarbeitung als man es von zoom gewohnt ist. Und für gerade mal 170 Euro - ein ziemlicher Alleskönner wenn man es so sieht. Er könnte was das zu- und wegschalten von Effekten live noch etwas flexibler sein, aber wer nicht ständig die Effekte wechseln will und mit gut eingestellten presets glücklich ist, wird daran sicherlich viel Freude haben.
 
2) ich musste die ganze zeit an die Para DI denken, aber die hilft dir bei deinem Lautstärkeproblem nicht so wirklich.
Geht auch, denn der Para DI hat einen Loop.
Ist halt wegen der Kompaktheit als Insert ausgelegt und du brauchst ein vernüftiges Y-Kabel, das ist aber kein Problem und Mischpulte arbeiten ja auch mit Insets.
Ich hab da bei meinem Para DI auch schon ein Volumenpedal im Loop betrieben, das ist sinnvoller wie am hochohmigen Eingang, der sich extra einpegeln lässt.
Lässt sich natürlich auch jedes andere Pedal probieren.


Bei Songs, bei denen ich picke statt strumme, geht die Gitarre oft unter wenn das Cajon gleichzeitig spielt
Ich wollte es zu Beginn nicht gleich sagen, aber das ist letzlich auch eine Frage von Arrangement und Cajon-Spieler.
Cajons können hohe Obertöne von sich geben und decken deshalb schnell die Gitarre zu - das ist einfach so.
Da heißt es bei Picking leiser Cajon spielen oder auch mal weglassen oder nur dumpfe Schläge.
Machmal frage ich mich, warum Gitarristen überhaupt mit Cajon-Spielern zusammenarbeiten, die die Musik kaputt machen. :nix:
Und dann wird auch noch nach aufwendigen technischen Lösungen gesucht, statt mit dem Cajon-Spieler ein erstes Wörtchen zu reden?
Paradox ...
 
Nichtsdestotrotz ist eine Gitarre aber eben bei Pickings meist deutlich leiser, und wenn man unabhängig vom Cajon einen ähnlichen Gesamtpegel haben will, muss man die Verstärkung halt ein bisschen nach oben schieben. Nach meinen Erfahrungen ist ein Kompressor da aber nicht unbedingt das Mittel der Wahl. Ich spiele in einer ganz ähnlichen besetzung und habe das Problem so gelöst, dass ich in meinem Setup zwei verschiedene Einstellungen für Strumming und Picking habe, die ich per Fußtaster umschalten kann.
Das schon erwähnte Zoom A3 kann sowas problemlos und ist auch genau dafür gebaut, das wäre auch mein erster Tipp gewesen, obwohl ich es selbst noch nicht getestet habe. Die vom TE verlinkten Preamps sind eher für Aufnahmezwecke gedacht, ich würde die nicht unbedingt mit auf die Bühne nehmen.

Gruß

Toni
 
Unabhängig davon für welche Lösung ich mich jetzt entscheide, würdet ihr den Art Tube nicht mal als DI-Box nehmen?
Sondern dafür lieber?
 
Der ART Tube MP Studio V3 hat keine schlechten Bewertungen und ist zur Not immer noch eine DI-Box, die nicht übertrieben teuer ist.
Ich sehe das Gerät aber auch eher bei Mikros und Aufnahme.

Eine DI-Box mit einer Röhre drin ist auch nicht meine Idealvorstellung.
Normal ist eine DI-Box eher ein zuverlässiges Gerät ohne Teile mit "Halbwertszeit".

Total abaten würde ich von einem Versuch aber nicht, kommt immer auch drauf an, wie viel Geld für jemand die 85 Euro sind.

Was hältst du denn vom A3, das einige empfohlen haben, das ist ja auch nicht unerschwinglich und da hast du alle Spielereien drin, die du je brauchst.
 
Das A3 macht einen guten Eindruck. Was mich daran stört ist lediglich, dass man zusätzlich zum Modeling anscheinend nur 2 Effekte gleichzeitig betreiben kann. Wenn die mit "Brot- und Butter-Effekten" wie Hall und Kompressor schon voll sind, bleibt kein Slot mehr für z.B. Chorus oder anderes.

Mein altes Zoom G2.1u ging mir gegen Ende auch ziemlich auf die Nerven und ich fand, dass es einfach bescheiden klang, das ist aber schon 6-7 Jahre her, da werden die Effekte im A3 mittlerweile wohl deutlich besser klingen oder?

Theoretisch müsste ich dann (falls überhaupt noch Bedarf besteht) alles andere wie z.B. den Sonic Maximizer vor das A3 schalten, da es als DI-Box ja das letzte Glied in der Kette wäre richtig?

Nachdem mir ja nun schon öfter gesagt wurde, ein Booster würde mein Problem eher lösen als ein Kompressor, denke ich wie oben bereits wieder darüber nach, mir einfach ein Equalizer-Pedal und eine seperate DI-Box anzuschaffen. Das könnte ich als Booster verwenden und mir zusammen mit den bereits von der E-Gitarre vorhandenen Sonic Maximizer, TC Hall of Fame, Boss DD7 und der DI-Box ein kleines Pedalboard zusammenstellen. Wobei das A3 da schon unkomplizierter wäre :confused:


Weil du vorher so übers Cajon geschimpft hast:
Wir versuchen definitiv aufeinander Rücksicht zu nehmen und gemeinsam Dynamik entstehen zu lassen, aber dort gibt es eben auch Grenzen. Das Cajon nur zu streicheln klingt auch nach nichts, und wenn ich versuche lauter zu picken klingt das ganze angestrengt und nicht mehr so lässig wie ich es versuche klingen zu lassen.
 
Ja, den bbe müsstest du davor schalten.

Natürlich ist das A3 mit drei Effekten inklusive Modeling Effekt stückweise begrenzt. Allerdings kommt diese Begrenzung nicht von ungefähr.

wenn man seine Akustikgitarre mit Effekten belädt muss man sich natürlich nicht nur die Frage stellen, wieviel möglich ist, sondern durchaus auch wieviel Sinn ergibt. In der akustischen Musik geht es eigentlich darum, dass die Instrumente möglichst natürlich klingen. Da Frage ich mich, ob ein solcher Sound entsteht, wenn man einen Sonic maximizer, einen kompressor, einen Reverb und einen Modeling Effekt gleichzeitig - und dann sogar noch einen chorus - auf die Gitarre knallt? Nicht mal bei meiner e-Gitarre verwende ich jemals so viele effekte gleichzeitig. Und ich spiele in einer Top 40 coverband die sehr viel mit Sounds arbeitet. Es erinnert mich ein wenig an eine Diskussion hier im board in der jemand eine 12saitige Gitarre in der Kirche mit Hall und chorus "anfetten" wollte.
meine Erfahrung zeigt mir dass zwei Effekte normalerweise reichen und ab drei wird es überladen. Allein chorus und viel Reverb ist in meinen Ohren nichts, was sich so wahnsinnig gut verträgt. Und kompressor mit Sonic maximizer? Das hab ich ausprobiert, hatte keinen großen Effekt mehr. Ich bin insofern sehr zufrieden mit der Auswahl und der Anzahl. Ich würde auch einen kompressor nicht unbedingt als Brot-und-Butter-Effekt bezeichnen.

Und den Booster hättest du ja auch noch dabei.
 

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