Arpeggios statt Skalen?

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Guten Abend!

So langsam habe ich die Standard-Skalen schon ziemlich gemolken und ich bin auf der Suche nach etwas Neuem.
Ich hörte von Jazzern, die nach Arpeggios und nicht nach Skalen spielen. Das würde doch das Griffbrett-Knowledge erweitern, Impros verbessern und vielleicht auch die Ohren schulen, oder?

Wie geht man da am besten ran?

Dankeschön!
 
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Ist sicherlich eine gute Idee. Du musst sie wie alles zunächst einfach mal draufschaffen , da führt kein Weg dran vorbei.

Ich improvisiere selbst sehr gern auf Basis von Arpeggios. Meiner Meinung nach läuft man bei Skalen oft Gefahr den Bezug zur Harmonik zu verlieren.

Der Witz an einem Arpeggio ist ja , dass aus den Akkordtönen besteht. Soll heißen Grundton , Terz , Quinte , Septime. Alle diese Töne sind ja Teil des Akkords und sind somit niemals falsch. Du kannst also drauf liegen bleiben. Bei den Septimen musst du im Rock und Pop Kontext manchmal aufpassen., insbesondere bei der maj7 . Die Maj 7 der Tonika ist a gleichzeitig auch Terz der Dominante und somit ist dieser Leitton im Rock/Pop Kontext manchmal etwas schwierig in der Handhabung.

Spiele doch mal eine Skala und das dazugehörige Arpeggio in der selben Lage. Dann stellt sich in deinem Kopf schnell ein Bild zusammen wie die zusammenhänge sind.

Ein Arpeggio hat ja 4 Töne , die Skala 7 . Bleiben also 3 übrig. Einer davon klingt meistens doof. Diesen Ton nennt man Avoid Note. Das ist zum Beispiel bei der Durtonleiter die Quarte. Wenn du mehr dazu wissen willst , frag nach.

Die anderen beiden kann man als Tensions verwenden. Sie bringen einerseits mehr Spannung , andererseits sind sie nicht so "schlüssig" . Wie gesagt im Jazz steht man da ja drauf. Im Rock/Pop Kontext muss man damit sparsamer sein.

Durch das spielen mit Arpeggios bringst du auch etwas größere Interrvalle ins Spiel . Du spielst ja normalerweise in einer Skala Halb und Ganztöne hinteinander weg. In einem Arpeggio sind es Terzen. Unsere Akkorde sind alles Schichtungen von Terzen.

Wenn du noch größere Intervalle verwendest klingts ebenfall interessanter. Eine Anregung kann die sogenannte "Quartal Harmony" sein. wobei das schon ein etwas ausgefuchsteres Thema ist.

Auf jeden Fall eine gute Übung: Alle Skalen in allen Intervallen spielen . Also in Terzen . in Quarten , in Quinten etc....

Wenn du die wichtigsten Arpeggios drauf hast ( maj7 , m7 , 7 , m7b5 ) kannst du Anfangen zu Substituieren.

Da unsere Harmonik ja aus Terzschichtungen besteht kanns du dir das zunutze machen.

Beispiel:

Ein C maj7 Akkord hat die Töne C E G und H

C E und G bilden eine C-Dur Dreiklang. Die Töne E G und H bilden einen E-Moll Dreiklang.

Man könnte als in gewisser Weise sagen ein Cmaj7 besteht aus 2 inneinander verschachtelten Akkorden, nämlich C-Dur und E-Moll , die sich beide 2 gemeinsame Töne teilen ( beide enthalten ein E und ein G ) .

Was passier also wenn wir dem Emoll auch seine Septime , nämlich das D verpassen? (und somit nochmal eine Terz drauf schichten...) Bezogen auf den Grundton C ist das D die None ( oder einfach 9 )

Soll heißen wenn du über Dur improviesiert kannst du zum Beispiel ein Em7 Arpeggio spielen und erhältst eine Cmaj9 Sound......

Du verwendest also bereits vorhandene Fingersätze und spielst diese über andere Harmonien als ursprünglich gedacht. So erhältst du relativ einfach neue Sounds. Was man wo drüber spielen kann kann man sich entweder merken oder mittels theoretischem Wissen erschließen . Zweiteres ist auf lange Sicht der einfachere Weg.....

Ich hoffe das beantwortet die ein oder andere Frage , wenn nicht , frag weiter nach ;)


Grüße B.B.
 
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Lerne doch erstmal die 4 standard Arpeggios.
Also may7 / dom7 / m7 / und m7/b5.

Pro Akkordtyp 5 Lagen, also 20 Fingersätze und Du hast ein gutes Fundament in die Welt der Arpeggios.

Gruß wannenkind. ....:hat:
 
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Arpeggios sind so ziemlich die beste Alternative, wenn man nicht nur Skalen spielen möchte. Ich empfehle dir, Arpeggios mit verschiedenen Techniken heranzugehen (alt-picked, sweep-picked, mit Tapping, mit Obertönen, hybrid-picking, legato).
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Der Witz an einem Arpeggio ist ja , dass aus den Akkordtönen besteht. Soll heißen Grundton , Terz , Quinte , Septime. Alle diese Töne sind ja Teil des Akkords und sind somit niemals falsch. Du kannst also drauf liegen bleiben. Bei den Septimen musst du im Rock und Pop Kontext manchmal aufpassen., insbesondere bei der maj7 . Die Maj 7 der Tonika ist a gleichzeitig auch Terz der Dominante und somit ist dieser Leitton im Rock/Pop Kontext manchmal etwas schwierig in der Handhabung.

Spiele doch mal eine Skala und das dazugehörige Arpeggio in der selben Lage. Dann stellt sich in deinem Kopf schnell ein Bild zusammen wie die zusammenhänge sind.

Ein Arpeggio hat ja 4 Töne , die Skala 7 .
Bleiben also 3 übrig. Einer davon klingt meistens doof. Diesen Ton nennt man Avoid Note. Das ist zum Beispiel bei der Durtonleiter die Quarte. Wenn du mehr dazu wissen willst , frag nach.

Die anderen beiden kann man als Tensions verwenden. Sie bringen einerseits mehr Spannung , andererseits sind sie nicht so "schlüssig" . Wie gesagt im Jazz steht man da ja drauf. Im Rock/Pop Kontext muss man damit sparsamer sein.

Durch das spielen mit Arpeggios bringst du auch etwas größere Interrvalle ins Spiel . Du spielst ja normalerweise in einer Skala Halb und Ganztöne hinteinander weg. In einem Arpeggio sind es Terzen. Unsere Akkorde sind alles Schichtungen von Terzen.

Wenn du noch größere Intervalle verwendest klingts ebenfall interessanter. Eine Anregung kann die sogenannte "Quartal Harmony" sein. wobei das schon ein etwas ausgefuchsteres Thema ist.

Auf jeden Fall eine gute Übung: Alle Skalen in allen Intervallen spielen . Also in Terzen . in Quarten , in Quinten etc....

Wenn du die wichtigsten Arpeggios drauf hast ( maj7 , m7 , 7 , m7b5 ) kannst du Anfangen zu Substituieren.

Da unsere Harmonik ja aus Terzschichtungen besteht kanns du dir das zunutze machen.

Beispiel:

Ein C maj7 Akkord hat die Töne C E G und H

C E und G bilden eine C-Dur Dreiklang. Die Töne E G und H bilden einen E-Moll Dreiklang.

Man könnte als in gewisser Weise sagen ein Cmaj7 besteht aus 2 inneinander verschachtelten Akkorden, nämlich C-Dur und E-Moll , die sich beide 2 gemeinsame Töne teilen ( beide enthalten ein E und ein G ) .

Was passier also wenn wir dem Emoll auch seine Septime , nämlich das D verpassen? (und somit nochmal eine Terz drauf schichten...) Bezogen auf den Grundton C ist das D die None ( oder einfach 9 )

Soll heißen wenn du über Dur improviesiert kannst du zum Beispiel ein Em7 Arpeggio spielen und erhältst eine Cmaj9 Sound......

Du verwendest also bereits vorhandene Fingersätze und spielst diese über andere Harmonien als ursprünglich gedacht. So erhältst du relativ einfach neue Sounds. Was man wo drüber spielen kann kann man sich entweder merken oder mittels theoretischem Wissen erschließen . Zweiteres ist auf lange Sicht der einfachere Weg.....

Ich hoffe das beantwortet die ein oder andere Frage , wenn nicht , frag weiter nach ;)


Grüße B.B.

Die Frage ist welches Arpeggio und welche Tonleiter? Ich sehe schon, du redest von einer Dur/Moll-Tonleiter, und von Akkorden, die aus vier Tönen bestehen.
Arpeggios haben aber nicht immer vier Töne. Die können mindestens drei Töne enthalten und höchstens...sechs oder sieben. Ich bezweifle, dass der TS so viel Ahnung von Theorie hat oder dass er wie ein Jazzmusiker (urrghh, Jazz) das Solo-Spielen herangehen möchte.

Für den Anfang reichen 3-Töne-Arpeggios.
 
Natürlich eins nach dem anderen . 3 stimmig , 4 stimmig und dann Subs ....

Welches Arpeggio und welche Tonleiter? Naja welche die zusammengehören. Also ein zur Dur Tonleiter ein maj7 Arpeggio , zu Phyrigisch ein m7 etc etc.

Wo ist dein Problem mit Jazz ? Ich bin auch kein sonderlicher Freund von Metal-Stilistiken.....

Es führen numal nur 2 Theoretische Wege zu dem Thema. Der der "Klassik" und der des "Jazz",.

Einen praktischen Weg kann man schlecht darstellen über ein Forum. Und der theoretische Weg ist immer der richtige......


grüße b.b.
 
Natürlich eins nach dem anderen . 3 stimmig , 4 stimmig und dann Subs ....

Welches Arpeggio und welche Tonleiter? Naja welche die zusammengehören. Also ein zur Dur Tonleiter ein maj7 Arpeggio , zu Phyrigisch ein m7 etc etc.

Wo ist dein Problem mit Jazz ? Ich bin auch kein sonderlicher Freund von Metal-Stilistiken.....

Es führen numal nur 2 Theoretische Wege zu dem Thema. Der der "Klassik" und der des "Jazz",.

Einen praktischen Weg kann man schlecht darstellen über ein Forum. Und der theoretische Weg ist immer der richtige......


grüße b.b.

Warum sollte der TS gleich in maj7 Arpeggio spielen, wenn jemand doch eigentlich einen Dur-Akkord spielt?

Ich mag die Herangehensweise der Jazzer nicht. Immer überall Sept-Akkorde einbauen...und schräge Töne. Ich bin nun mal ein Klassik-Snob :p
 
Das ist auch in Ordnung.....

Ich hab ja gesagt es kommt auf den Kontext an . Die maj7 ist natürlich etwas kritisch

Die kleine 7 ist aber ja auch bestandteil der Moll-Pentatonik und somit absolut unbedenklich... also auch nicht schräg.

Außerdem klingt eine maj7 nicht schräg ....

grüße b.b.
 
Eigentlich geht es bei 7er Arpeggios auch ums vertehen.

Wenn man von may7 > dom7 > m7 > m7/b5 wechselt, sieht man schön wie sich immer nur ein Ton verändert und lernt dadurch wo Grundton, Ter z, Quinte, Septime liegen und wie sie sich aufn Griffbrett verschieben.
Ich finde das schult das Verständnis von Akkorden. Wenn der TE dann nur Dreiklangarpeggios einsetzten möchte kann er das gerne tun, schaden tuts aber nicht, zu wissen, wo die Septime liegt.

Gruß
 
Eigentlich geht es bei 7er Arpeggios auch ums vertehen.

Wenn man von may7 > dom7 > m7 > m7/b5 wechselt, sieht man schön wie sich immer nur ein Ton verändert und lernt dadurch wo Grundton, Ter z, Quinte, Septime liegen und wie sie sich aufn Griffbrett verschieben.

Wat
 
Na vom may7 zum dom7 ändert sich die Septime um einen Halbton nach hinten.
Vom dom7 zum m7 ändert sich dann nur die Terz, von Großer in Kleiner.
Vom m7 zum m7b5 ändert sich dann wiederum nur noch die Quinte einen Halbton tiefer.

Wenn man in dieser Reihenfolge die Arpeggios trainiert und sich das vor Augen hält, sieht man schön wo diese Töne liegen und wie sie sich in den jeweiligen Lagen verändern.

Dat ;)
 
Na vom may7 zum dom7 ändert sich die Septime um einen Halbton nach hinten.
Vom dom7 zum m7 ändert sich dann nur die Terz, von Großer in Kleiner.
Vom m7 zum m7b5 ändert sich dann wiederum nur noch die Quinte einen Halbton tiefer.

Wenn man in dieser Reihenfolge die Arpeggios trainiert und sich das vor Augen hält, sieht man schön wo diese Töne liegen und wie sie sich in den jeweiligen Lagen verändern.

Dat ;)

Ahhh jetzt sehe ich, wie du das ursprünglich meintest.
 
Jo, obwohl Dein Tip, erst mal die Dreiklangsarpeggios zu üben ist auch gut und würde ich dem TE jetzt sogar eher empfehlen, da es sich so wirklich schöner aufbaut.

Also Dur/Moll/Vermindert.
 
Großartig! Dankeschön, das hilft mir enorm, ihr drei!
Und B.B? Vermutlich die beste Hilfestellung, die ich je bekam, was Theorie angeht, vielen Dank dafür...

Dann packen wir's mal an :)
 
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