Der Witz an einem Arpeggio ist ja , dass aus den Akkordtönen besteht. Soll heißen Grundton , Terz , Quinte , Septime. Alle diese Töne sind ja Teil des Akkords und sind somit niemals falsch. Du kannst also drauf liegen bleiben. Bei den Septimen musst du im Rock und Pop Kontext manchmal aufpassen., insbesondere bei der maj7 . Die Maj 7 der Tonika ist a gleichzeitig auch Terz der Dominante und somit ist dieser Leitton im Rock/Pop Kontext manchmal etwas schwierig in der Handhabung.
Spiele doch mal eine Skala und das dazugehörige Arpeggio in der selben Lage. Dann stellt sich in deinem Kopf schnell ein Bild zusammen wie die zusammenhänge sind.
Ein Arpeggio hat ja 4 Töne , die Skala 7 . Bleiben also 3 übrig. Einer davon klingt meistens doof. Diesen Ton nennt man Avoid Note. Das ist zum Beispiel bei der Durtonleiter die Quarte. Wenn du mehr dazu wissen willst , frag nach.
Die anderen beiden kann man als Tensions verwenden. Sie bringen einerseits mehr Spannung , andererseits sind sie nicht so "schlüssig" . Wie gesagt im Jazz steht man da ja drauf. Im Rock/Pop Kontext muss man damit sparsamer sein.
Durch das spielen mit Arpeggios bringst du auch etwas größere Interrvalle ins Spiel . Du spielst ja normalerweise in einer Skala Halb und Ganztöne hinteinander weg. In einem Arpeggio sind es Terzen. Unsere Akkorde sind alles Schichtungen von Terzen.
Wenn du noch größere Intervalle verwendest klingts ebenfall interessanter. Eine Anregung kann die sogenannte "Quartal Harmony" sein. wobei das schon ein etwas ausgefuchsteres Thema ist.
Auf jeden Fall eine gute Übung: Alle Skalen in allen Intervallen spielen . Also in Terzen . in Quarten , in Quinten etc....
Wenn du die wichtigsten Arpeggios drauf hast ( maj7 , m7 , 7 , m7b5 ) kannst du Anfangen zu Substituieren.
Da unsere Harmonik ja aus Terzschichtungen besteht kanns du dir das zunutze machen.
Beispiel:
Ein C maj7 Akkord hat die Töne C E G und H
C E und G bilden eine C-Dur Dreiklang. Die Töne E G und H bilden einen E-Moll Dreiklang.
Man könnte als in gewisser Weise sagen ein Cmaj7 besteht aus 2 inneinander verschachtelten Akkorden, nämlich C-Dur und E-Moll , die sich beide 2 gemeinsame Töne teilen ( beide enthalten ein E und ein G ) .
Was passier also wenn wir dem Emoll auch seine Septime , nämlich das D verpassen? (und somit nochmal eine Terz drauf schichten...) Bezogen auf den Grundton C ist das D die None ( oder einfach 9 )
Soll heißen wenn du über Dur improviesiert kannst du zum Beispiel ein Em7 Arpeggio spielen und erhältst eine Cmaj9 Sound......
Du verwendest also bereits vorhandene Fingersätze und spielst diese über andere Harmonien als ursprünglich gedacht. So erhältst du relativ einfach neue Sounds. Was man wo drüber spielen kann kann man sich entweder merken oder mittels theoretischem Wissen erschließen . Zweiteres ist auf lange Sicht der einfachere Weg.....
Ich hoffe das beantwortet die ein oder andere Frage , wenn nicht , frag weiter nach
Grüße B.B.