Deinen Soundfiles nach zu urteilen magst du lieber einen sterileren Sound. Falls das so ist kann ich dir clear Felle ans Herz legen. Sie haben auch mehr Attack als die coated. Die Soundfiles sind in meinen Ohren nicht so ergiebig, sagen mir aber, dass du sehr tief, fast schon zu tief stimmst, da ich nicht mehr als ein "patsch" in irgendeiner Tonhöhe höre. Das Aquarian-Video ist für mich ein sehr grober Schnitt durch das Fell-Sortiment. Je nach Stimmung haben alle Fell-Typen ihre Vor- und Nachteile. Da hier aber alle gleich gestimmt sind finde ich den Vergleich nicht wirklich gut.
"Vom Sound her wäre ein Fell mit wenig Höhen und präsentem Anschlag gut. Soll also optimalerweise schön klingen und starken/tiefen Attack haben."
Das wäre so ein Traum für jeden Drummer... Man muss hier immer Kompromisse eingehen. Wenig Höhen = weniger Ton, präsenter Anschlag = weniger Ton, schön klingen = mehr Ton / mehr Volumen = mehr Höhen, Mitten, tiefer Attack = weniger Ton. Falls dein Anschlag(=Attack) eher mehr Volumen haben soll musst du auch mehr Ton(=Höhen und Mitten) zulassen. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz. Ich habe mit jedem neuen Fell, dass ich aufgezogen, dazugelernt. Mir ist ein sensibler Anschlag wichtig, der viel Ton produziert(=dünnere Felle). Das schöne ist, dass man nicht mehr so feste drauf hauen muss und feiner spielen kann. Weiter wichtig ist der Bandkontext. Falls du nicht nur für dich spielst ist es meiner Erfahrung nach wichtig die Toms lebendig klingen zu lassen, damit sie nicht im "Soundbrei" untergehen. Oder du nimmst halt alles ab und gibst es komprimiert wieder. Hier ist auch die Stimmung des Resos wichtig. Falls du die Möglichkeit hast jemand anders hinter dein Set zu setzen, tu es mal und stell dich mal weiter entfernt hin. Du merkst, dass dein Set anders klingt. Du hörst das Rascheln der Snare nicht mehr und die Toms klingen kompakter, leiser. Es gibt viele Faktoren, die den Sound beeinflussen. Hervorzuheben sind hier 2 Dinge. Fellwahl und Stimmung. Nimm dir die Zeit und stimme erst deine Resonanzfelle angefangen von dem tiefsten zum höchsten in einem für dich schönen Intervall. Achte darauf die Felle nicht zu tief (keine Falten) zu stimmen. Ohne vernünftig gestimmte Resos kriegst du keinen schönen Sound hin. Bei den Schlagfellen würde ich genauso vorgehen. Verweis ist hier die drum tuning bible. Sie ist ein Nachschlagewerk, kein Roman, in dem viele sehr gute Infos enthalten sind. Das zum Thema Stimmung. Nun zur Fellwahl.Ich habe mit komplett abgeklebten Emperors angefangen, da waren die Resos quasi egal. Vorbild war damals das "Green Day - basket case" Video. Easy Sound, Stimmung war egal, Hauptsache tief und viel Attack. Dann ging es weiter über Emperors (mehr Volumen, mehr Ton) ohne Dämpfung bis hin zu Ambassador coated (weich, viele Obertöne, insgesamt ein warmer Sound) . Die volle Bandbreite mit Ambassador Resos. Diplomat Resos habe ich nur kurz probiert, gehen auch, klingen aber anders, kürzer und weniger voluminös.
Nach dem Roman nun die Schlussfolgerung:
Kurzer lebloser Ton: Pin Stripes, Powerstroke 3,
Lebendiger Ton mit Mitten und Höhen: Ambassador
Der Kompromiss: Emperor
Besserer Attack, Sterilerer Sound: clear
Wärmerer Sound: coated
Resos: generell Ambassador clear, für Experimetierfreudige auch dickere oder 2lagige Fell
Zum Schluss mein Tipp: Emperor clear und Amba Clear Resos. Falls dir der Sound zu viele Höhen hat kannst du immer noch ein wenig Gaffa oder auch Sound-Off Ringe verwenden. Ich habe das alles mit Remo-Fellen beschrieben, bin aber auch überzeugt von Aquarian, Evans und RMV. Auf den jeweiligen Homepages findest du die Pendants. Ich weiß von Aquarian, dass Sie einen Direktvergleich haben, wo genau steht welcher Felltyp dem jeweiligen von Remo und Evans entspricht, den Link kannst dir bei Bedarf selber suchen.